Überflutungen in Afrika verursachen Naturkatastrophe

Mehr als 600 Tote in Nigeria durch Überflutungen

Im westafrikanischen Nigeria starben nach Behördenanagaben mehr als 600 Menschen in den Fluten, die durch langanhaltende Regenfälle ausgelöst wurden. Sie standen im Zusammenhang mit der Regenzeit, die von April bis Oktober dauert. Obwohl während der Regenzeit starke Niederschläge nichts ungewöhnliches sind, fiel die diesjährige Regensaison sehr stark aus. Neben den zahlreichen Todesopfern beklagt man in Nigeria zudem mehr als 2400 Verletzte. 1,3 Millionen Menschen haben ihre Unterkunft verloren und gelten als heimatlos. Eine Fläche doppelt so groß wie das Saarland steht unter Wasser. 450000 Hektar Ackerfläche sind überflutet, was die Nahrungssicherheit des Landes gefährdet.

Ausfall der Weizenlieferungen von der Ukraine

Um die Nahrungssicherheit Nigerias war es dieses Jahr sowieso nicht gut bestellt, da das Land einen Teil seiner Weizenimporte von der Ukraine bezog. Diese Lieferungen sind bis jetzt ausgefallen, obwohl die Ukraine seit dem Spätsommer wieder einen Teil der Getreideexporte verschiffen kann. Bis zum September war der Sudan das einzige Land südlich der Sahara, dass ukrainische Getreidelieferungen erhielt: wahrscheinlich, weil die humanitäre Lage auch ohne Überflutungen mehr als angespannt war. Leider sind auch der Sudan, sowie der Südsudan, Ghana und der Tschad von Überflutungen betroffen, so dass sich die humanitäre Situation weiter verschärfen würde. Gerade im Südsudan ist die Lage bereits katastrophal. Besonders Kinder sind vom Hungertod bedroht. Dort ist fast der gesamte Bundesstaat Unity State überflutet worden. Im Tschad sind mehr als eine Millionen Menschen von den Überflutungen betroffen.

Dürre in Ostafrika

Während es in vielen Regionen Zentral- und Westafrikas viel zu nass ist, leiden manche Staaten Ostafrikas unter einer Dürre. Wie so häufig gilt auch hier: was in der einen Region zu viel ist, fehlt in der anderen Region. Besonders hart trifft es Kenia, wo man von der schwersten Dürre seit 40 Jahren spricht. Selbst im Naturschutzgebiet der Masai Mara macht man sich große Sorgen um den Bestand der Wildtiere. Hier, und in vielen kleineren Nationalparks finden Ranger praktisch jeden Tag verendete Tiere. In manchen Parks türmen sich die Kadaver von verdursteten Zebras hoch auf. Nicht nur Tiere leiden unter dem Wassermangel, sondern auch die Hirtenvölker. Sie verlieren ihre Herden und damit kommen Armut und Hunger zu ihnen. In Kenia sind aktuell 4 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Im Nachbarland Äthiopien sieht es nicht besser aus. Dort verschärft der Tigray-Konflikt die Situation zusätzlich.

Mauna Loa weiter unruhig am 17.10.22

Anwohner des Vulkans Mauna Loa sollen sich auf Vulkanausbruch vorbereiten

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Eruption: Seismik

Gestern ereigneten sich unter dem größten Vulkan der Welt -dem Mauna Loa auf Hawaii- weitere schwache Erdbeben: das HVO registrierte 35 Erschütterungen. Seit letztem Monat haben sich Erdbebentätigkeit und Inflation deutlich gesteigert. Die Versteilung des Vulkangebäudes wird von Magma verursacht, dass sich im oberen Stockwerk der Magmenkörper unter dem Vulkan ansammelt. Tatsächlich rät das HVO den Anwohnern des Vulkans, aber auch allen Bewohnern von Big Island Hawaii, sich auf einen möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch vorzubereiten. Es gibt Links zur hawaiianischen Zivilschutzbehörde, die konkretisieren, wie diese Vorbereitungen aussehen sollen. Es wird empfohlen, dass jeder Haushalt eine Aktionsliste erstellt, mit deren Hilfe sichergestellt werden soll, dass jeder Angehörige weiß, was im Notfall zu tun ist. Dazu zählen, dass man sich auf Evakuierungen vorbereitet und einen Fluchtplan ausarbeitet. Es wird empfohlen Notfallvorräte anzulegen und eine Fluchttasche zu packen. In diese Fluchttasche gehören u.a. wichtige Papiere, Dokumente und Medikamente. So eine Fluchttasche sollte man immer parat haben, auch im Falle für nicht vulkanisch bedingte Naturkatastrophen. Zu bedenken gilt auch, dass das Archipel von Hawaii völlig isoliert im Pazifik liegt und im Falle einer größeren Katastrophe von der Außenwelt abgeschnitten werden könnte. Ich denke da z.B. an Vulkanasche, die den Flugverkehr lahm legt.

Empfehlungen zur Notfallvorsorge hat jüngst das deutsche Bundesamt für Katastrophenschutz ausgegeben. Hier allerdings weniger mit dem Blick auf eine vermeintlich bevorstehende Vulkankatastrophe, sondern im Hinblick auf einen möglicherweise bevorstehenden Blackout der Stromversorgung im Winter. So ein Blackout war in Deutschland und Europa noch nie so wahrscheinlich wie im kommenden Winter. Der Grund hierfür ist in der Energiekrise zu finden. Die Bürger sollen sich Notfallvorräte für mindestens 14 Tage anlegen. Doch zurück zu Hawaii.

Der Leiter der Zivilschutzbehörde auf Hawaii -Talmadge Magno- erzählte in einem Fernsehinterview mit dem Lokalsender KHON2, dass er selbst auf dem Hang des Vulkans wohnt, und dass gut die Hälfte der Vulkan-Anwohner damit rechnen muss, von einem Vulkanausbruch direkt betroffen zu werden. Was das heißen kann, erlebten die Bewohner der Siedlung Leilani im Jahr 2018, als bei einem Ausbruch des Vulkans Kilauea über 700 Häuser zerstört wurden.

Vulkan-News 17.10.22: Ätna

Vom Ätna geht eine schwache Wärmestrahlung aus. Nevados de Chillan und Fuego fördern Aschewolken bis zu 4800 m hoch.

Ätna mit schwacher Wärmestrahlung

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Ätna ist seit der letzten Lavastrom-Eruption im Mai/Juni recht ruhig, doch nicht ganz tot. Bei klarstem Wetter detektierte MIROVA ein schwaches thermisches Signal das vom Ätna ausgeht. Auf einem Sentinel-Foto von gestern erkennt man dazu zwei schwache Hotspots, die von den beiden Schloten in der Bocca Nuova ausgehen. Auf dem Bild sieht man auch sehr schön, wie sehr sich der Südostkraterkegel verändert hat. Als er zuletzt Lavaströme förderte, erodierten sie ein tiefes Tal auf der Südflanke des Kegels. Der daraus hervorgehende Lavakanal reicht bis zum Krater von 2002 hinab.

[twenty20 img1=“833052″ img2=“833053″ offset=“0.5″ before=“Der Ätna im realen Lichtspektrum…“ after=“…und im gefilterten Licht. © Sentinel“]

Der Tremor bewegt sich im hohen mittleren Bereich, kurz unterhalb der Grenze zum hohen Bereich. Die Erdbebentätigkeit ist gegenüber der Vorwoche zurück gegangen, doch es gibt vereinzelte schwache Erdstöße. Im letzten Monatsbulletin des INGVs wurde dem Vulkan ein inflationärer Trend attestiert.


Fuego mit Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

In Guatemala bleibt der Fuego aktiv. Pro Stunde werden zwischen 5 und 8 Explosionen generiert. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Rotglühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgespien. Ein Sentinel-Foto enthüllt eine ausgeprägte thermische Anomalie im Gipfelbereich. Sie wird wahrscheinlich von der akkumulierten Tephra verursacht. Es gibt Schuttlawinen, die bis zum Rand der Vegetationszone rollen. Nicht ausgeschlossen, dass bald ein Lavastrom zu fließen beginnt.


Nevados de Chillan mit Ascheeruptionen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte mehrere VONA-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis zu 4800 m aufsteigt und nach Südosten driftet. MIROVA zeichnete eine schwache Thermalstrahlung auf.


Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom japanischen Inselvulkan Suwanose-jima ging heute eine Reihe von VONA-Warnungen heraus. Der Vulkan ist sehr aktiv und fördert eine Reihe kleinerer Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Gestern wurde eine hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben registriert. Auch der Tremor ist erhöht.

Island mit Schwarmbeben am 17.10.22

Neues Schwarmbeben am Reykjanes-Ridge

Datum: 16.10.22 | Zeit: 22:11:56 UTC | Lokation: 63.60 ; -23.61 | Tiefe: 13.8 km | Mb 4,4

Gestern Abend begann ein neuer Erdbebenschwarm vor der Südwestküste der Reykjanes-Halbinsel. Die Beben begannen um 20:32 Uhr und dauerten bis heute Morgen an. Innerhalb von 48 Stunden registrierte IMO in der Region 201 Erschütterungen. 20 Erdbeben hatten Magnituden ab 3. Das stärkste Erdbeben brachte es auf Mb 4,4 und hatte einen Erdbebenherd in 15,5 km Tiefe. Die Beben sind wahrscheinlich tektonischer Art, könnten aber indirekt von aufsteigendem Magma getriggert worden sein. Mit ähnlichen Schwarmbeben vor der Küste begannen in den letzten Jahren häufig Inflationsphasen, die sich dann in nordwestlicher Richtung verlagerten. Isländische Vulkanologen sind sich einig, dass unter Reykjanes eine neue magmatische Aktivitätsphase begonnen hat. So werden wir in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich weitere Eruptionen auf der Halbinsel sehen. Aber Vulkanausbrüche können sich auf Island auch woanders ereignen. Aktuell gibt es 2 Beispiele gesteigerter Unruhe, die im Zusammenhang mit den Gletschervulkanen Katla und Grimsvötn stehen.

Gletscherläufe an Grimsvötn und Katla verursachen Erdbeben

Bei den Phänomenen handelt es sich um Gletscherläufe, die durch die Geothermie unter den Eisbedeckungen der Vulkane zustande kommen. Bei einem Gletscherlauf fließt Schmelzwasser ab, dass sich unter dem Eis ansammelt. Da sich die Eisdecke um mehrere 10er Meter senkt, entstehen durch Eisbruch oberflächennahe Erdbeben. Der Gletscherlauf unter dem Grimsvötn (Vatnajökull) erreichte gestern Mittag seinen Höhepunkt und die Pegel am Fluss Gígjukvíslar fallen wieder. Zum Höhepunkt des Gletscherlaufs wurde ein Wasserfluss von 500 Kubikmeter pro Sekunde erreicht. Es handelte sich um einen kleinen Gletscherlauf, der keinen Schaden anrichtete und auch das Flussbett nicht verließ. Brücken und Straßen wurden nicht überflutet. Die Gletscherläufe am Grimsvötn stehen im Verdacht, dass sie Ausbrüche des Vulkans triggern können, wenn es durch das abfließende Wasser zur Druckentlastung kommt. Besonders starke Gletscherläufe entstehen hingegen, wenn das Schmelzwasser aus den beiden subglazialen Seen nicht vor einer Eruption abläuft, sondern während oder nach einem Vulkanausbruch, weil sich dann besonders viel Schmelzwasser ansammeln kann.

Ein ähnlicher Vorgang könnte sich nun unter dem Gletscher Myrdalsjökull anbahnen. Dort gab es gestern eine Bebensequenz unter der eisbedeckten Katla-Caldera. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,8 (vnet berichtete). Gestern Abend veröffentlichte der isländische Zivilschutz dann eine Meldung, dass die Beben im Zusammenhang mit einem beginnenden Gletscherlauf gestanden haben könnten. Grund für die Annahme liefern die Epizentren der Beben, die sich in der Nähe subglazialer Geothermalgebiete ereigneten, in denen sich auch gerne Schmelzwasser sammelt. Zudem lagen die Erschütterungen sehr flach und könnten mit Eisbruch im Zusammenhang stehen. Die Wissenschaftler beobachten den Gletschervulkan genaustens und messen Pegel und Leitfähigkeit des Flusses Múlakvísl. Vorsorglich wurde bereits der Zugang zu Gletscherhöhlen gesperrt. In einem Interview betont IMO-Wissenschaftlerin Kristín Jónsdóttir, dass man nicht genau wisse, ob sich nicht sogar ein Vulkanausbruch ankündigen könnte.

Für Aufregung in den Sozialen Medien führten auch LiveCam Beobachtungen vom Myrdalsjökull: es war eine dunkle Wolke zu sehen gewesen, die scheinbar vom Nordwestrand der Caldera aufstieg. Sie war über Stunden ortsstabil und wies im Zeitraffer Ähnlichkeiten mit einer Eruptionswolke auf. Doch offenbar handelte es sich um ein meteorologisches Phänomen.

Erdbeben News 16.10.22: Pazifik Mw 6,3

Heute Nachmittag manifestierten sich 2 interessante Erdbeben: Im Pazifik bebte es mit Mw 6,3. Auf Island rüttelte es unter dem Gletschervulkan Katla.

Starkes Erdbeben Mw 6,3 im Pazifik

Datum: 16.10.22 | Zeit: 12:48:22 UTC | Lokation: 4.32 N ; 87.66 W | Tiefe: 11 km | Mw 6,3

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3 erschütterte heute Nachmittag den Pazifik. Das Epizentrum lag zwischen Mittelamerika und den Galapagos-Inseln und wurde 738 km südlich von San José (Costa Rica) verortet. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 11 km angegeben. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.


Island: Erdbeben M 3,8 unter der Katla

Datum: 16.10.22 | Zeit: 11:50:36 UTC | Lokation: 63.63 ; -19.07 | Tiefe: 0,1 km | Mb 3,8

Der isländische Gletschervulkan Katla (Myrdalsjökull) wurde von 3 Erdbeben mit Magnitude ab 3 erschüttert. Das stärkere Beben hatte eine Magnitude von 3,8 und ein Epizentrum in 0,1 km Tiefe. Die beiden schwächeren Beben brachte es auf M 3,0. Insgesamt detektierte IMO im Bereich der Katla 20 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden. Bereits vor Jahren vermutete man, dass der Vulkan für eine Eruption bereit ist. Auch statistisch gesehen ist ein Ausbruch überfällig. Doch Vulkane scheren sich nicht sonderlich viel um Statistiken und die Meinung von Vulkanologen und machen oft ihr eigenes Ding.

Vulkane der Kurilen am 16.10.22

Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev
Eruption des Chikurachki am 16.10.22. © KVERT/ D. Bobylev

Dieser Tage sind die Kurilen-Vulkane Alaid, Chikurachki und Ebeko sehr aktiv. Sie liegen auf oder bei der Insel Paramushir, die sich vor der Südspitze Kamtschatkas befindet. Auf der sibirischen Halbinsel selbst, ist der Shiveluch aktiv.

Alaid mit hoher Wärmestrahlung und Aschewolke

Der Alaid ist ein 2285 m hoher Stratovulkan auf der Insel Atlasov, die wenige Kilometer nordwestlich von Paramushir liegt. Eigentlich besteht die gesamte Insel aus dem Vulkan, der seit Mitte September aktiv ist und eine hohe bis sehr hohe Wärmestrahlung emittiert. Sie stammt von einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans und hat heute ein Leistung von 1300 MW. Das ist schon ein beachtlicher Wert und deutet auf eine größere Menge Lava hin. Diese könnte sich auch im 1,5 km durchmessenden Krater akkumulieren. Das VAAC Tokio meldete in seinen VONA-Warnungen Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftet in Richtung Südosten und damit in Richtung des Vulkans Chikurachki

Chikurachki mit Aschewolke

Vom Chikurachki geht Vulkanasche aus, die in der gleichen Richtung weht, wie jene vom Alaid. Die Höhe der Aschewolke wird mit 4800 m angegeben. Der Vulkan liegt im Süden der Insel Paramushir und bildet dort den nördlichsten Vulkan einer Vulkankette. Ein ideales Ziel für Vulkanwanderer, die die Abgeschiedenheit suchen, wäre da nicht der verflixte Angriffskrieg der Russen auf die Ukrainer.

Ebeko sporadisch aktiv

Im Norden von Paramushir befindet sich der Ebeko, der ebenfalls immer wieder Ascheeruptionen erzeugt. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 14. Oktober und attestierte dem Vulkan eine Aschewolke in 4800 m Höhe.

Shiveluch mit Ascheeruptionen

Ein wenig abseits befindet sich der Shiveluch. Er zählt nicht zu den Vulkanen der Kurilen, sondern befindet sich in Zentralkamtschatka. Hier wurde vor 2 Tagen Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m detektiert. In seinem Krater wächst ein Lavadom.

So stuft KVERT die Eruptionen ein

Das zuständige Vulkanologische Observatorium für die Vulkane der Kurilen und Kamtschatkas befindet sich in der Regionalhauptstadt Kamtschatkas: in Petropavlovsk-Kamchatsky laufen die Fäden der lokalen Überwachungsstation zusammen. Die Daten werden von KVERT (Kamchatka Volcanic Eruption Response Team) ausgewertet, einer Einsatzgruppe, die ursprünglich aus einer Zusammenarbeit von 2 russischen Instituten und des amerikanischen Alaska-Volcano-Observatoriums (AVO) hervorgegangen ist. Alle hier genannten Vulkane sind auf Alarmstufe „orange“. Diese gilt für den Flugverkehr und bedeutet, dass es jeder Zeit zu größeren Eruptionen kommen könnte, deren Aschewolken hoch fliegende Flugzeuge gefährden könnten. Bereits in diesem Warnstadium stellen die eruptierten Aschewolken eine Gefahr für niedrig fliegende Flugzeuge dar.

Die Vulkane von Kamtschatka und der Kurilen sind Teil des Zirkumpazifischen Feuergürtels. Diese hufeisenförmige Zone verläuft entlang des Randes der Pazifikplatte und beherbergt gut 70% aller Vulkane der Welt. Von den Vulkanen entlang des Feuergürtels sollen während des Holozäns 800-1000 aktiv gewesen sein. Entlang des Feuergürtels finden auch gut 90% aller Erdbeben statt. Die Pazifische Platte ist die größte Platte der Erdkruste und der Feuergürtel hat eine Länge von fast 40.000 Kilometern. Der Grund für Erdbeben und Vulkanausbrüchen entlang des Feuergürtels ist überwiegend in der Subduktion der schwereren ozeanischen Kruste der Pazifikplatte unter die Platten der angrenzenden Kontinente zu finden. An einigen Abschnitten -überwiegend an kurzen Grenzsegmenten zu Mikroplatten- gibt es auch Divergenz.

Die meisten Vulkane des Pazifischen Feuerrings fördern intermediäre bis saure Laven und neigen zu explosiven Eruptionen. Kommt es zu effusiven Eruptionen verstopft die zähflüssige Lava oft den Krater und es bilden sich Lavadome. Am Alaid scheint momentan eine vergleichsweise dünnflüssige Schmelze auszutreten, die es bis auf die Vulkanflanke hinaus schafft.

Erdbeben Ml 4,0 erschüttert Deutschland

Moderates Erdbeben bei Albstadt in Baden Württemberg

Datum: 16.10.22 | Zeit: 04:13:19 UTC | Lokation: 48.31 N ; 9.02 E | Tiefe: 3 km | Ml 4,0

Heute Morgen wurden die Anwohner der Albstadt-Region unsanft aus dem Schlaf gerissen, als die Erde um 04:12:19 Uhr mit einer Magnitude von 4,o bebte. Der Wert stammt vom EMSC. Lokale Erdbebendienste ermittelten Ml 3,9. Der Erdbebenherd lag in nur 3 km Tiefe, was zu einer recht starken Wahrnehmung des Ereignisses führte. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor. Nicht nur die Wahrnehmung wurde durch die geringe Tiefe des Hypozentrums verstärkt, sondern auch das zerstörerische Potenzial des Erdstoßes, so könnte es zu leichten Schäden an Gebäuden gekommen sein.

Das Epizentrum wurde 10 km nord-nord-westlich von Albstadt lokalisiert, genauer, 2 km vom Rand des Ortes Onstmettingen entfernt. Das größere Reutlingen befindet sich in 24 km Entfernung. Die Region zählt zu den Gegenden in Deutschland, in denen es häufiger zu moderaten Erdbeben kommt. Zuletzt manifestierte sich im Juli ein Erdstoß Ml 4,1. Im Jahr 2019 gab es ein Erdbeben Ml 4,0.

Tatsächlich gehört die Region der Schwäbischen Alb zu den erdbebengefährdetsten Gebieten in Deutschland. Hier ereignete sich 1911 das bislang stärkste Erdbeben, dass seit der systematischen Erdbebenerfassung auf deutschem Boden stattfand: es hatte eine Magnitude von 6,1 und zerstörte 6250 Gebäude.

Die Beben manifestieren sich entlang des 30 km langen und 1,5 km breiten Hohenzollerngraben. Er ist Zeugnis der Alpenorogenese und entstand vor 15 Millionen Jahren. Im Randbereich des Grabens gibt es mehrere Störungszonen, die einen vertikalen Versatz von bis zu 100 m aufweisen. Sie verlaufen nicht senkrecht, sondern fallen schräg in Richtung des Grabens ein, so dass sie ein „V“ bilden, dass den Graben in ca. 3000 m Tiefe schließt. Es ist damit zu rechnen, dass es auch künftig Erdbeben in der Region geben wird.

Starkregen verursacht Naturkatastrophe auf Kreta

Mindestens 1 Toter nach Unwetter auf Kreta

Die griechische Urlaubsinsel Kreta wurde von einem starken Unwetter überrollt, dass neben Sturmböen und Gewitter für Starkregen sorgte. Es sind innerhalb weniger Stunden bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter niedergegangen. Böden und Kanalisation konnten die Wassermassen nicht aufnehmen so dass es zu blitzartigen Überflutungen in Ortschaften kam. Die Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und spülten alles fort, was nicht niet- und nagelfest war. Die Fluten rissen auch Fahrzeuge mit, wobei ein 50 Jahre alter Mann in seinem Wagen ertrank.

Betroffen war auch der Flughafen von Heraklion, der für mehrere Stunden gesperrt werden musste. Wasser-  und Schlammmassen schossen über das Rollfeld. Flüge wurden nach Athen umgeleitet.

In einigen Berichten ist auch von einem Tornado, bzw. von einer Wasserhose die Rede. Touristen sollen im Archäologischen Museum eingeschlossen worden sein. Mehrere Menschen werden vermisst.

Das Unwetter wütete zuerst über Sizilien und zog von Kreta weiter in Richtung Zypern. Zwar war Kreta vom Unwetter am stärksten gebeutelt worden, doch es gibt auch Schadensberichte aus anderen Teilen Griechenlands. Eine Ursache für das starke Unwetter ist den warmen Wassertemperaturen des Mittelmeeres zu finden. So kam es zur Bildung des Unwetters, als eine Kaltluftfront über das Mittelmeer hinweg zog.

Am letzten Wochenende waren es die Urlaubsinsel der Balearen, die von starken Unwettern heimgesucht wurden. Vulkanfotograf Martin befand sich zu der Zeit auf Menorca und berichtete mir von starken Überschwemmungen und überfluteten Straßen.

Ungewöhnlich starke Wetterkapriolen gibt es auch aus anderen Erdteilen. Mittlerweile häufen sich die Naturkatastrophen in immer kürzeren Abständen, so dass es kaum noch Medienberichte darüber gibt. Wenig thematisiert wird etwa die Dürre in Somalia, oder Überflutungen in Kamerun, Australien und Brasilien. Dort führen die berühmten Wasserfälle von Iguazú 10 Mal mehr Wasser als gewöhnlich. Im Südosten Australiens heißt es Land unter und sogar die Metropole Melbourne steht kurz vor ihrer Evakuierung. In Kamerun sind die Ernten von den Wassermassen bedroht.

Kampf gegen den Klimawandel ist zur Farce geworden

Für die globalen Extremwetterereignisse sind zum Teil die Klimaphänomene El Nino und El Nina verantwortlich, die infolge des Klimawandels aber gehäuft und verstärkt auftreten. Der vermeintliche Kampf gegen dem Klimawandel wird in meinen Augen immer mehr zur Farce. Gerade in Deutschland wurden z.B. neue Windturbinen entwickelt, die extrem effizient sein sollen, aber bis sie hier zum Einsatz kommt, dürften Jahre vergehen. Schuld daran sind unverständlich langjährige Genehmigungsverfahren. Selbige bremsen ebenfalls Privatleute aus, die auf ihren Hausdächern Solarzellen installieren wollen. Unverständlich auch, der Wust von Vorschriften und Zertifizierungsprozesse, die eingehalten werden müssen. Last, but not least, sobald man seinen Solarstrom ins Netz einspeist brauchts die Anmeldung eines Gewerbes. Zu all diesen Hürden kommt noch die absolut unfaire Vergütung für den eingespeisten Solarstrom in Höhe von 8,2 Cent pro Kilowattstunde, während man den Strom selbst für das 3 bis 4-fache einkaufen muss. Warum kann Deutschland -das Land der Energiewende- sich nicht am Nachbarn Holland orientieren, wo man einfach Stromzähler einbaut, die rückwärts laufen? Da wird wohl der Einfluss der Lobbiesten der großen Energiekonzerne deutlich, die natürlich Null Interesse daran haben, wenn der Bürger von ihnen autark wird!

Vulkan-News 15.10.22: Stromboli

Stromboli mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Lavaspattering

Der Stromboli zeigt sich seit gestern wieder ruhiger, auch wenn es auf dem Thermalbild des INGVs noch eine Wärmeanomalie zu sehen gibt. Sie stammt überwiegend von den Resten der Lavaströme der letzten Tage. Im oberen Bereich der Sciara del Fuoco könnte aber auch noch etwas frische Schmelze unterwegs sein. Auffällig sind aber 2 Dinge: neben der normalen strombolianischen Tätigkeit gibt es Lavaspattering aus dem Nordschlot, der in den letzten Wochen durch erhöhte Aktivität glänzte. Der Tremor bewegt sich auf einem höheren Niveau, als vor der Phase mit der Lavastrom-Tätigkeit. Daher könnte es sein, dass Stromboli nur neue Kraft schöpft, bevor er uns mit weiteren Lavaströmen, oder sogar mit Paroxysmen fasziniert.


Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Heute zeigte sich der Sakurajima wieder besonders munter und legte eine Eruptionsserie hin, die beim VAAC eine Flut von 7 VONA-Warnungen auslöste. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m auf und driftete in Richtung Südosten. Auf einem Sentinel-Bild vom 13. Oktober ist eine Aschewolke zu sehen gewesen. Aufnahmen vom Monatsanfang enthüllten eine thermische Anomalie im Minamidake. Das Video unten zeigt eine Eruption von heute.


Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption

Ähnlich verhält es sich am Kurilenvulkan Ebeko. Er liegt auf der Insel Paramushir und eruptierte gestern Aschewolken, die bis zu 4000 m hoch aufstiegen Er liegt nicht weit von der Vulkaninsel Alaid entfernt, der ebenfalls sehr aktiv ist.