Kamtschatka: Shiveluch mit Aschewolke

Der Vulkan Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist am 29 Mai ausgebrochen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke 7,3 km hoch aufsteigen. Der Vulkanausbruch kam nicht überraschend, denn zuvor erschütterten Schwarmbeben den Vulkan. In der hufeisenförmigen Depression des Kraters wächst ein Lavadom.

Ereignisse wie das vom 29. Mai treten infolge der effusiven Domaktivität immer wieder auf. Da die Gegend um den Vulkan nur dünn besiedelt ist, kommt bei diesen Ausbrüchen normalerweise niemand zu Schaden. Hoch aufsteigende Aschewolken können allerdings den Flugverkehr gefährden.

Santorin: Envisat misst Bodendeformation

Während der ESA-Weltraummission maß der Satellit Envisat Bodendeformationen unterschiedlicher Vulkane. Die Messungen wurden mit einem „Differential Interferometric Synthetic Aperture Radar“ durchgeführt.

Besonders auffällig waren die Deformationen auf Santorin. Im Beobachtungszeitraum Januar 2011 – April 2012 wurde eine Bodenanhebung von 3 – 4 cm gemessen. Spitzenwerte von 5 cm wurden im Nordosten von Nea Kameni registriert. Die kleine Vulkaninsel in der Caldera von Santorin ist die jüngste Manifestation des Vulkanismus auf der Ägäis-Insel. Im Nordosten Nea Kamenis liegen auch die heißen Quellen, in denen man vom Boot aus baden kann.

Die Messungen ergaben, dass sich die Hebungsrate im Frühjahr 2012 verringerte. Die Daten korrelieren mit den seismischen Messungen, die in den letzten Wochen auch wieder rückläufig waren.

Seismik und Bodendeformation liefern Hinweise darauf, dass Magma in die Magmakammer des Vulkans einströmt und dadurch den Boden anhebt. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch auf Santorin kommen wird und welches Ausmaß er haben könnte, lässt sich derzeit nicht bestimmen.

Hier gibt es eine Bildergalerie und ein Video über Santorin, die während meines Aufenthaltes vor 2 Jahren dort entstanden sind. Der Originalbericht der ESA enthält eine schöne Animation.

Fuego: größte Eruption der letzten 10 Jahre

Der Vulkan Fuego in Guatemala produzierte am Samstag den größten Vulkanausbruch den dieser daueraktive Vulkan in den letzten 10 Jahren hervorbrachte. Vulkanasche stieg bis zu 5 km hoch auf, glühende Lavafontänen schafften es bis auf 1 km Höhe. Zudem wurde ein Lavastrom gefördert und in einigen Berichten war die Rede von pyroklastischen Strömen. Möglicherweise handelte es sich dabei um Ascheströme, die entstehen können, wenn ein Lavastrom die Vulkanflanke durchbricht.

Shiveluch: 8 km hohe Aschewolke

Dr. Olga Girina von KVERT berichtete, dass es gestern eine explosive Eruption gab, bei der eine Aschewolke bis zu 8 km hoch aufstieg. Auf Bildern der LiveCam sind zudem kleine vulkanische Blitze sichtbar. Die Eruption dauerte ca. 15 Minuten.

Der Shiveluch (Sheveluch) ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Sein Krater gleicht einer hufeisenförmigen Depression, in der ein Lavadom wächst. Ähnlichkeiten mit dem Mt. St. Helens in den USA sind nicht von der Hand zu weisen.

Ätna: strombolianische Vulkanausbrüche

Gestern Abend wurden am Südost-2-Krater wieder strombolianische Eruptionen beobachtet. Heute kann man auf der ThermalCam des INGV einige hot-spots im Kraterbereich ausmachen. Scheinbar bereitet sich der Ätna bereits wieder auf einen weiteren Paroxysmus vor. Es wäre dann der 26. Ausbruch dieser Art seit Januar 2011.

Boris Behncke hat eine schöne Fotoserie auf Flicker gestellt, die das Wachstum des neuen Krater-Kegels veranschaulicht.

Vesuv: Simulation eines Vulkanausbruches

Das INGV-Neapel stellte auf einem Vulkanologen-Kongress eine neue Computersimulation vor, die die ersten Minuten eines Vesuv-Ausbruches zeigt. Durch klicken auf das Bild gelangt ihr zu einem Video von Spiegel-Online mit besagter Animation.

Ziel der neuen Animation sei es, die Bevölkerung im Golf von Neapel auf die Gefahren hinzuweisen, die vom Vesuv ausgehen. Es leben ca. 3 Millionen Menschen im Einzugsgebiet des Vulkans und mehr als 750.000 in der Zone mit der höchsten Gefahrenstufe. Die Simulation zeigt einen Ausbruch mittlerer Stärke, wie er sich zuletzt 1631 ereignete. Die Folgen eines Vulkanausbruches wie im Jahre 79 n.Chr. wären weitaus dramatischer. Damals wurden die Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae zerstört. In der Bronzezeit ereignete sich die Avellino-Eruption die noch stärker war. Dass zeigt, dass die neue Simulation kein worst-case Szenario darstellt, sondern eher eine Verharmlosung des Gefahrenpotentials des Vesuvs ist.

Ätna: Paroxysmus No. 25.

Wie berichtet begann gestern Abend der 25. paroxysmale Vulkanausbruch am Ätna. Nach einer ungewöhnlichen Aufwärmphase mit der Förderung eines Lavastroms, setzten am späten Abend auch strombolianische Eruptionen ein. Der Höhepunkt des Vulkanausbruches fand gegen 2.30 Uhr (MESZ) statt. Es wurde dann wieder eine Lavafontäne gefördert und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.
Auf der Seismik des INGV sind jetzt noch Signale zu erkennen, die auf strombolianische Explosionen hindeuten, was auch ein ungewöhnliches Phänomen ist. Normalerweise ist der Südost-2-Krater nach einem Paroxysmus ruhig. Irgendetwas scheint sich im Verhalten des Vulkans geändert zu haben. Vielleicht können die Experten vor Ort dazu etwas sagen.

Ätna: folgt neuer Paroxysmus?

Update 16.00 Uhr: Der Paroxysmus No. 24 ist voll im Gange. Der Tremor steigt langsam und der Vulkanausbruch scheint relativ lange zu dauern. Es wird eine Lavafontäne gefördert und ein Lavastrom fließt in Richtung Valle del Bove.
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Seit gestern werden am Ätna auf Sizilien wieder strombolianische Eruptionen beobachtet, zudem steigt der Tremor gerade signifikant an. Auf der Thermal-LiveCam des INGV sieht man eine thermalische Anomalien in der Scharte des Südost-2-Kraters. Diese deutet auf kontinuierliche strombolianische Eruptionen hin. Möglicherweise steht ein neuer paroxysmaler Vulkanausbruch bevor.

Ätna: paroxysmaler Vulkanausbruch No. 22

Heutemorgen zeigt sich Signora Ätna wieder von ihrer aktiven Seite und überraschte uns mit dem 22. paroxysmalen Vulkanausbruch dieser Ausbruchsphase. Nachdem sich die letzten ausbrüche dieser Art viele Tage vorher mit strombolianischen Eruptionen ankündigten, gab es diesmal nur einen Tag Vorwarnzeit. Der Abstand verkürzte sich auf 2 Wochen. Wenn dieser Trend anhält steht uns ein spannendes Frühjahr bevor!
Aus dem Südost-2-Krater sieht man auf den LiveCams bei schönstem Sonnenschein eine Aschewolke aufsteigen, die eine Höhe von mehreren Kilometern erreicht. Im basalen Teil der Eruptionswolke manifestieren sich rotglühende Lavafontänen. Ein Lavastrom fließt Richtung Valle del Bove.