Italien: Erdbeben M 5,9

Update 19.01.2017: Eines der Erdbeben löste gestern eine Lawine am Berg „Gran Sasso“ aus und begrub das Hotel Rigopiano unter Schneemassen. Die Behörden rechnen mit zahlreichen Toten. Einige Leichen wurden bereits geborgen, insgesamt werden 30 Personen vermisst. Es gibt weiterhin zahlreiche Nachbeben die weitere Lawinen auslösen könnten.

Update: In Mittelitalien kommt die Erde nicht zur Ruhe! Heute manifestierten sich insgesamt 4 Erdbeben mit Magnituden über 5 und zahlreiche schwächere Nachbeben. Zudem erschweren gewaltige Schneemengen den Zugang zum Erdbebengebiet. Mehrere Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Seismologen sprechen von einer ungewöhnlichen Erdbebenserie. 

Originalmeldung: Vor wenigen Minuten ereignete sich in der mittelitalienischen Erdbebenregion um Amatrice ein weiteres starkes Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und ca. 8 km nordöstlich von Amatrice in den Abruzzen. 50 Minuten zuvor gab es ein erstes starkes Erdbeben Mw 5,4. Dieses manifestierte sich in 9 km Tiefe und ca. 10 km südwestlich von Amatrice. Nahe dieses Epizentrums liegen mehrere kleine Dörfer. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, aber ich rechne mit neuen Zerstörungen, sofern es dort noch etwas zu zerstören gibt. Mit weiteren Beben ist zu rechnen!

Chronik: Die aktuellen Erdbeben sind Teil einer Serie die am 24. August 2016 begann. Mittelitalien wurde von einem Beben der Magnitude 6,2 erschüttert. Zahlreiche Ortschaften in den Abruzzen wurden zerstört. Am schlimmsten traf es Amatrice. Ende Oktober setzten neue Erdbeben ein: am 26. (M 6,1), am 29. (M 5,8) und am 30. (M 6,5). Die Epizentren verlagerten sich zunächst Richtung Norden und zerstörten den Ort Norcia. Durch diese nordwärts gerichtete Migration schlossen die Beben eine seismische Lücke. Viele Seismologen dachten damit sei die Angelegenheit erledigt. Doch die Erde kam nicht zur Ruhe. Bereits Anfang Januar nahm die Anzahl leichter Erdbeben wieder zu (vulkane.net berichtete)  und diese Zunahme gipfelte im aktuellen Beben. Dieses lag wieder weiter südlich.