Gunung Agung: deutlicher Rückgang der Seismik

22.10.2017

Am Gunung Agung nehmen Häufigkeit und Stärke der Erdbeben weiter ab. Gestern wurden noch 326 Erdbeben registriert. Der Trend ist weiterhin rückläufig. Wenn es in den nächsten Tagen so weiter geht, werden die Vulkanologen vom PVGMB die Situation bestimmt bald neu bewerten und die Alarmstufe auf 3 reduzieren. Dennoch ist die Gefahr einer Eruption weiterhin gegeben.

21.10.2017

In den letzten 24 Stunden ist die Seismik deutlich zurück gegangen: Gestern ereigneten sich 399 Erdbeben gegenüber 967 am Vortag. Allerdings wurden 5 Episoden mit Tremor registriert. Der Trend von Gestern geht heute weiter. Dies kann bedeuten, dass nun deutlich weniger Magma aufsteigt als zuvor, oder dass die Wege frei sind und das Magma ungehindert aufsteigen kann. Eine Zunahme des Tremors deutet letzteres an. Die vulkanisch bedingten Erdbeben entstehen, wenn das aufsteigende Magma das umgebende Gestein zerbricht und sich Platz schafft. Harmonischer Tremor wird direkt von brodelnden Fluiden (Magma, Gas) verursacht. Für weitere Interpretationen benötigt man nun die Bodendeformation: wenn sich die Hangneigung vergrößert und sich der Boden anhebt steigt das Magma weiterhin auf. Die Gefahr eines Ausbruchs ist mit einer Abnahme der Seismik noch nicht gebannt.

Am 19.10.17 glückte endlich der Flug mit der Drohne über den Krater des Gunung Agung. Es wurde ein 3-Personen-Team benötigt, um die Drohne in die Luft und sicher wieder zum Boden zu bekommen. Um die nötige Startgeschwindigkeit zu erreichen, wurde das ferngesteuerte Flugzeug von einem fahrenden Motorrad aus gestartet. Auf dem Foto des Kraters sieht man, dass sich die Fraktur vergrößert hat. Zudem bildete sich ein 2. Riss. Die Gaskonzentration soll gestiegen sein. Scheinbar hatte die Drohne keine Thermalkamera an Bord, wie ich ursprünglich vermutet hatte.

Nyiragongo mit aktivem Hornito

Am Vulkan Nyiragongo in der DR Kongo gibt es wieder einen spektakulären Lavafall zu sehen: Ein Lavastrom ergießt sich aus einem Hornito und stürzt über die Kante des Pitkraters in den Lavasee. Der Hornito war bereits im Frühjahr aktiv. Er bildete sich an der inneren Kraterwand auf der 2. Terrasse. Die Aktivität begann bereits vor 2-3 Wochen, wurde aber erst jetzt von offizieller Seite bestätigt.

Tinakula ausgebrochen

Auf den Salomonen-Inseln ist der Vulkan Tinakula ausgebrochen. Auf Satellitenfotos ist eine Aschewolke zu sehen, die die Wolkenschicht durchbricht. Genauere Infos liegen derzeit nicht vor.