Puyehue-Cordón Caulle: Aktivität rückläufig

Der Vulkanausbruch des chilenischen Vulkans Puyehue geht zurück. Am Wochenende stieg die Aschewolke nur noch ca. 1,2 km hoch auf. Von dem Ausbruch besonders stark betroffen ist Argentinien. Dort wurde in 3 Provinzen der Notstand ausgerufen. Der Flugverkehr kam tagelang zum erliegen. Einschränkungen im Flugverkehr gab es aufgrund der Aschewolke auch in Neuseeland, Australien und zuletzt in Südamerika. Die Asche ist nun einmal um die ganze Welt gedriftet und wieder in Chile angekommen.

Die erhöhte Sensibilität der Luftfahrbehörden in Bezug auf Vulkanasche und Flugverbote finde ich schon erstaunlich. Die explosiven Vulkanausbrüche waren alle nur von moderater Stärke und nicht annähernd so stark, wie die Eruptionen von Mount St. Helens im Jahr 1980, oder dem Pinatubo im Jahr 1991. Dieser Ausbruch auf den Philippinen hatte einen VEI 6 und war schätzungsweise ca. 20 Mal so stark wie die Ausbrüche der letzten Wochen. Bei diesem Ausbruch wurden 10 Kubikkilometer Tephra gefördert. Die Vulkanasche stieg 40 km hoch auf und verteilte sich global. Im Folgejahr fielen die globalen Durchschnittstemperaturen um 0,5 Grad.

Der stärkste Vulkanausbruch, der jemals von Menschen dokumentiert wurde fand 1815 in Indonesien statt. Auf der Insel Sumbawa brach der Vulkan Tambora in einer VEI 7 Eruption aus. Dabei wurden 160 Kubikkilometer Tephra gefördert. Ein Jahr später sanken die globalen Durchschnittstemperaturen um 3 Grad Celsius. Das Jahr 1816 ging als „Jahr ohne Sommer“ in die Geschichtsschreibung ein.

Was passiert wohl, wenn sich so ein starker Vulkanausbruch heute ereignet? Wenn die modernen Düsenjets so empfindlich auf Vulkanasche reagieren, wie es nun den Anschein hat, würde der globale Flugverkehr auf Wochen zum erliegen kommen. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären katastrophal. Niemand kann sagen, wann es wieder zu einer Eruption mit einem VEI  6, oder VEI  7 kommen wird, gewiss ist nur, dass so ein Vulkanausbruch irgendwann in den nächsten Jahrzehnten stattfinden wird und es die Menschen unvorbereitet eiskalt erwischen wird.

3 Gedanken zu „Puyehue-Cordón Caulle: Aktivität rückläufig“

  1. Naja,
    der Warenverkehr auf Grund Fluglinien hält sich noch in Grenzen,
    und die Menschen sollten es aushalten können.

    Schlimm sind da eher die Sekundärauswirkungen eben durch Temperaturabfall und evtl. Ernteausfällen (dazu noch die doofen Spekulanten)

    Da aber die deutsch. Agrarministerin gerade erst noch das ‚Verkraftstoffen‘ unserer heimischen Lebensmittel als ‚in Ordnung‘ fand und wir somit genügend Lebensmittel selber produzieren können – ist also die Grundversorgung machbar.

    Wegen evtl. weiterer Lieferprobleme (wie kommen große Tanker damit klar ?) wird es wohl überall Auswirkungen haben – aber nichts schlimmes, nur viele Einnahmeausfälle bei Firmen mit Produkten die dem Luxus zuzurechnen sind.

    (Da sehe ich in naher Zukunft schon andere schlimmere Dinge auf uns zu kommen …)

    schönen Gruß aus Thailand
    Thomas

  2. Die Düsenjets sind ja nur ein Übel. Viele Rechenzentren der modernen Kommunikationszentralen haben das Problem das ihre Kühlsysteme mit Luft funktionieren. Beim letzjährigen Ausbruch in Island musste das größte Rechenzentrum Europas mit Sitz in London die Kühlung zeitweise abschalten, weil die Vulkanasche niederregnend die Kühlsysteme hätte zerstören können. Nur einmal angenommen wir haben einen VEI 6 oder VEI 7. So schnell können die Rechenzentren weltweit gar nicht auf wasserkühlung umgeürstet werden das es NICHT zu einem globalen Internet-Daten-Gau käme. Nur das der Normalbürger davon gar nix mit bekommt.

    Chamuel

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