Poas: phreatische Eruptionen

Am Poás in Costa Rica gibt es derzeit schwache phreatische Eruptionen zu bewundern. Die Dampfexplosionen schleudern Schlamm bis zu 30 m hoch. Die Dampfwolken erinnern in ihrer Form an einer schlanken Zypresse, heißt es in einer Meldung von OVSICORI. Die Eruptionen trocknen den Kratersee langsam aus, oder vielmehr müsste man sagen, dass dafür sehr wahrscheinlich der erhöhte Hitzefluss aufsteigenden Magmas verantwortlich ist. Erst vor wenigen Tagen hatte sich das Wasser des Sees verfärbt und ist grün geworden. Oft gehen phreatische Eruptionen phreatomagmatischen Ausbrüchen voran, bei denen dann auch Asche in den Eruptionswolken vorkommt. So eine Aktivitätsphase war am Poás im letzten Jahr zu beobachten. Damals wurde der Nationalpark für Besucher gesperrt.

Gunung Agung: Regen erzeugt Lahare

Am Gunung Agung auf Bali wurden 4 kleinere Lahare beobachtet. Die Schlammströme werden durch starke Regenfälle ausgelöst. Diese mobilisieren Ascheablagerungen am Hang des Vulkans. Auf Bali scheint die Regenzeit ungewöhnlich stark auszufallen, was auch dem El Nino genannten Klimaphänomen geschuldet sein kann. Die Seismik ist dieser Tage relativ niedrig. Es scheint kein neues Magma aufzusteigen.

Karangetang: Seismik hoch

Anders sieht es am Karangetang im Norden des indonesischen Archipels aus. Dort ist die Seismik hoch und es wird harmonischer Tremor registriert. Gestern zeichnete das VSI 208 Steinschlag-Signal auf. Dass deutet darauf hin, das der Dom im Krater fleißig wächst. Es würde mich nicht wundern, wenn dort demnächst pyroklastische Ströme abgehen würden. Leider ist MIRVOA offline, so dass mir keine Thermaldaten zur Verfügung stehen, um die Situation genauer abzuschätzen.

Fuego: Eruptionen schwächer

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv, allerdings hat die Stärke der explosiven Eruptionen abgenommen. INSIVUMEH berichtet von 6-10 Explosionen pro Stunden, bei denen die Vulkanasche bis in einer Höhe von 4300 m aufsteigt. Dass sind 500 m weniger als in den letzten Wochen. Glühende Tephra bringt es auf 100 m Höhe über den Kraterrand. Gestern gab es eine 2 minütige Episode mit kontinuierlichem Dampfausstoß, der unter Hochdruck stand. Solche Dampferuptionen hören sich an wie ein startendes Düsenflugzeug.

Pacaya eruptiert 2 Lavaströme

Vom Pacaya gehen derzeit 2 kurze Lavaströme aus. Diese sind 75 m und 150 m lang und fließen in nordöstlicher Richtung. Der Kegel im Mc Kenney-Krater ist schwach strombolianisch aktiv. Es wird schwacher Tremor registriert.