Vulkanausbrüche: Ätna, Katla und Logon

Da ich mich in der finalen Schreibphase zu meinem neuen Vulkanbuch befinde (Bildband zusammen mit Martin Rietze) erfolgt heute nur eine Zusammenfassung der Ereignisse an Ätna, Katla und Logon:

Ätna: 3 Tage nach dem Paroxysmus steigt die Tremorkurve wieder an. Die Seismik zeigt zudem zahlreiche kleine Erschütterungen, die auf Explosionen im Förderschlot eines der Krater hindeuten. Der SE-2-Krater hat während des Paroxysmus deutlich an Höhe gewonnen. Die Vermutung liegt nahe, dass der neue Krater den alten SE-Krater stillgelegt und abgelöst hat.

Wie bereits erwähnt befand sich Geonaut Martin Rietze während des Paroxysmus am Ätna und machte fantastische Aufnahmen, die sicherlich auch in unserem Bildband verwendet werden, der im Frühjahr 2012 unter der Reihe „Terra Magica“  im Herbig-Verlag erscheint.

Weitere Fotos auf der Seite von Martin.

Katla: Nach dem Gletscherlauf vom Samstag wurden nun auf dem Eisschild des Mýrdalsjökull 2 Eiscalderen entdeckt. Sie haben einen Durchmesser von ca. 50 m. Einige Wissenschaftler gehen mittlerweile davon aus, dass der Gletscherlauf durch eine kleine Eruption unter dem Eis ausgelöst wurde. Die Seismik unter dem Gletscher ist nach wie vor erhöht, heute gab es wieder zahlreiche Beben. Ich vermute, dass sich hier tatsächlich eine Eruption zusammenbraut, doch ob- und wann die Katla tatsächlich ausbrechen wird ist ungewiss.

Logon – Empung: der 1579 m hohe Vulkan in Nord-Sulawesi liegt nahe der Bezirkshauptstadt Manado. Seit Ende Juni wurde hier eine Zunahme der Seismik registriert. Vorgestern wurde die Alarmstufe von „orange“ auf „rot“ hochgestuft, nachdem zunächst eine Dampfwolke bis zu 300 m hoch aufstieg und anschließend eine Aschewolke eine Höhe von 500 m erreichte. Der letzte größere Vulkanausbruch ereignete sich hier im Jahr 2003.

7 Gedanken zu „Vulkanausbrüche: Ätna, Katla und Logon“

  1. Seit Tagen versuche ich, bei Ihnen Kommentaren über Katla zwischen den Zeilen zu lesen.

    Würden Sie, Herr Szeglat, zurzeit einen Ausflug nach Island unternehmen (ab ca. 27. Juli, älteres Ehepaar zusammen mit 22 J.-Sohn, in Island schon mal gewesen)? Wollten gestern diese Reise (per Schiff über Faröer kommen und für die Weiterreise die Route durch Höfn und Vik benutzen) buchen, bis mir verschiedene Berichte über Katla aufgefallen waren. Wir können Reykjavik auch über den Norden erreichen, aber ist es nicht ein Unsinn, zurzeit etwas auf Island buchen? Wäre Ihnen um einen Hinweis auf die unmittelbar bevorstehende Situation um Katla sehr dankbar.
    Gruss
    J. Weidenhoffer aus Zürich

    • Hallo Herr Weidenhoffer,

      einen verbindlichen Ratschlag kann ich Ihnen da leider nicht geben. Wenn sie per Fähre an- und abreisen, dürften sie von einem Vulkanausbruh im Südosten der Insel nicht so stark betroffen sein, als wenn die Anreise per Flugzeug erfolgt. Da bei dem Gletscherlauf am Samstag eine wichtige Brücke der Ringstrasse zerstört wurde, ist diese im Bereich des Mýrdalsjökull gesperrt und mit dem PKW bleibt ihnen nur der Umweg über Westisland nach Reykjavik. Für geländegängige Fahrzeuge soll es eine Umfahrung geben. Mit einem robusten Wagen schafft man bei gutem Wetter die Kjölur durchs Hochland auch ohne Allradantrieb.
      Das durch einen Vulkanausbruch eine lebensgefährliche Situation für Touristen entsteht, die dem Eruptionszentrum fern bleiben und den Anweisungen der Behörden befolgen glaube ich nicht, von daher würde ich eine Islandreise durchaus als machbar einstufen, auch wenn es ein paar Unannehmlichkeiten geben könnte. Ich persönlich habe meine Sachen bereits gepackt und wenn ein Ausbruch bestätigt wird, mache ich mich auf den Weg dorthin.

      Beste Grüße, Marc

      • Hallo Herr Weidenhoffer,
        hallo Marc,

        wenn man bedenkt, dass in Island zur Zeit zig Vulkane überfällig sind und manche dieser Vulkane keine große Vorwarnzeit haben (Hekla), dürfte man theoretisch nie nach Island fahren. Allerdings leben die Isländer Tag für Tag mit dieser Gefahr und haben gelernt, damit umzugehen. Somit sollte, wenn man sich an die Regeln hält, keine große Gefahr bestehen.

        Gruß,
        Florian

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