El Hierro: Lava-Zusammensetzung bestimmt

Vorgestern wurden über dem submarinen Förderschlot wieder zahlreiche schwimmende Lavabrocken gesichtet und auch von Mitarbeitern des IGN beprobt. Die heißen Klasten schwammen ca. 1 Stunde lang, bevor sich die Gesteinsporen voll Wasser saugten und untergingen.

Die Klasten bestehen aus 2 unterschiedlich gefärbten Gesteinen.  Darüber, dass es sich um 2 Magma-Arten handelt, die sich mixten, habe ich bereits in einem früheren Artikel spekuliert. Nun veröffentlichte das IGN einige Analysedaten: bei dem dunklen Material handelt es sich um einen Basalt mit geringem Siliziumdioxid-Gehalt, wie er für die Laven der Kanaren typisch ist. Das helle Gestein besteht wiederum aus zwei unterschiedlichen Komponenten genauer, aus Trachyt und Rhyolit mit hohem Siliziumdioxid – Gehalt. Wie diese ungewöhnliche Mischung zustande kommt, ist ungeklärt. Die Besonderheit ist hier nicht nur das Magmamingling zwischen einem basischen und einem saurem Magma, sondern dass sich scheinbar zuvor bereits zwei unterschiedliche Magmen mit einem hohen Siliziumdioxid-Gehalt gemischt haben. Diese höher differenzierten Magmen reifen über lange Zeiträume in einer Magmakammer heran und stellen häufig Restschmelzen dar. Der Basalt hingegen dürfte mit Beginn der Erdbeben im Juli relativ schnell aus dem Erdmantel aufgestiegen sein. Häufig entstehen bei Magmamingling-Prozessen Eruptionen mit einem hohen explosiven Potenzial.

7 Gedanken zu „El Hierro: Lava-Zusammensetzung bestimmt“

  1. Hi
    ich weiß, das ist ein bisschen ab vom Thema, aber ich suche einen geologischen Praktikumsplatz für nächstes Jahr. Kann mir da irgendjemand helfen?

    • geht das nicht ein wenig spezifischer? Das kann ja so ziemlich alles sein! Was interessiert dich denn weltweit so? Dann könnte man da auch was finden. Aber das besser nicht hier diskutieren…

  2. gibt es eigentlich auch akustische Auswertungen ? Submariner Lavaausstoss mit starker Entgasung sollte doch charakteristische „Klangspuren“ produzieren . Mir schwebt sowas wie 3D-Bearbeitung analog einer Ultraschallanalyse vor . Letztlich ist doch seismlogie auch eine akustische Wissenschaft (in gewissem Sinne , je nach Wellentyp)

    mit besstem Gruss ein seit geraumer Zeit sehr dankbarer stiller aber steter Besucher

    Chrise

  3. Guten Abend Marc
    Wieder sehr interessante News und Pics. Danke dafür. :)

    Ich hab aber noch eine andere Frage. Mittlerweile wurde ja mit einem Forschungsschiff (“Sarmiento de Gamboa“)der Meeresboden vermessen. Leider finde ich nirgends Angaben dazu, wie tief die Eruptionszone unter der Wasseroberfläche ist. Ich werde leider aus der Abb. bei http://www.earthquake-report.com nicht schlau.

    Vielleicht kannst du mir ja weiterhelfen.

    Liebe Grüße

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