Bezymianny eruptiert große Aschewolken

Gestern ereignete sich am Bezymianny auf Kamtschatka die erwartete große Eruption. Das VAAC registrierte eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von mehr als 16.000 m aufstieg. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 699 MW. Sehr wahrscheinlich kollabierten bei der Eruption Teile des Lavadoms. Dabei bilden sich pyroklastische Ströme. Weitere explosive Eruptionen sind möglich, auch wenn Bezymianny für seine kurzweiligen Ausbrüche bekannt ist. Diese halten meistens solange an, bis der aktive Teil des Domes vernichtet ist. Eine Livecam gibt es auch.

Update 09:00 Uhr: Es folgten noch weitere große Explosionen. Die bisher letzte erfolgte heute Morgen um 5:37 Uhr UCT. Die thermische Strahlung liegt bei 103 MW.

Popocatepetl: Dom verschwunden

Bei den jüngsten explosiven Eruptionen des Popocatepetl wurde der Lavadom im Krater des Vulkans ebenfalls ausgeblasen. Neue Luftaufnahmen zeigen einen leeren Krater. Es war der 82. Dom des aktuellen Eruptionszyklus. Insofern gibt es parallelen zum Bezymianny: Die langjährige Aktivität beider Vulkane wird vom Wachstum der Lavadome geprägt, solange, bis sie eine kritische Größe erreicht haben. Allerdings wächst der Dom des Popocatepetl für gewöhnlich nicht über seinen Rand hinaus. Bevor er so groß ist, zerstören die Explosionen ihn. Beim Bezymianny wächst er über den Rand hinaus und die Gravitation zerrt an im. Hier sind die Eruptionen mit dem Kollaps des Doms und dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Diese stellen eine ernste Gefahr für Personen da, die sich dem Vulkan zu weit nähern. Am Popocatepetl kommt es derzeit nicht zu pyroklastischen Strömen durch Domkollaps. Allerdings können kleinere Glutwolken durch Kollaps von Eruptionswolken entstehen. Allerdings war dies nicht immer so: der Vorgängervulkan des Popocatepetl wurde durch einen großen Kollaps zerstört, wie es auch am Bezymianny geschah. zudem sind mindestens 3 Plinianische Eruptionen dokumentiert, die weite Teile der Umgebung zerstörten.