Island: Massives Schwarmbeben

Dieser Artikel erhielt am 27.03.2019 2 Updates.

Im Norden Islands ereignet sich aktuell ein starkes Schwarmbeben an der Tjörnes-fracture-zone. In den letzten 48 Stunden wurden 338 Erdbeben registriert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,1 und lag in 6,1 km Tiefe. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Küste bei dem Ort Kópasker. Dort gibt es eine geothermale Bohrung, die die Gemeinde mit heißem Wasser versorgt. Der geothermische Gradient dieser Gegend ist also recht hoch. Zudem gab es dort 1976 ein Erdbeben der Magnitude 6.3, welches einige Gebäude in der Region zerstörte.

Ein zweiter Beben-Cluster liegt in der Nähe von Grimsey. Erdbebenschwärme im Bereich der Tjörnes-fracture-zone stehen häufig mit der Intrusion magmatischer Gänge in Verbindung. So ist auch ein baldiger Vulkanausbruch denkbar. Bei Grimsey handelt es sich um eine kleine Insel, die 40 km vor der Nordküste Islands liegt. Sie ist ein Paradies für Vogelbeobachter.

Bei der Tjörnes-fracture-zone handelt es sich um Störungen, die eine Verbindung zwischen dem Mittelatlantischen Rücken und der Nördlichen Vulkanzone von Island herstellt. Somit ist Tjörnes Teil der aktiven Rift- und Vulkanzone des Mittelatlantischen Rückens. Benannt ist die Verwerfungszone nach der Halbinsel Tjörnes im Norden von Island.

Update 27.03.2019: Das Schwarmbeben hält weiter an. IMO registrierte 429 schwache Erdbeben im Bereich der Tjörnes-fracture-zone (Tfz). Nach wie vor gibt es Erdbeben an 2 Stellen: Nordöstlich der Insel Grimsey und südwestlich des Ortes Kópasker. Dort manifestieren sich die meisten Erschütterungen im Bereich der Küste. Die Mehrzahl der Erdbebenherde liegt in Tiefen zwischen 2 und 5 Kilometern. Es gibt aber auch flachere und tiefere Hypozentren.

Update 22:30 Uhr: Das Schwarmbeben hat sich deutlich intensiviert. Es ereigneten sich bisher 629 Erdstöße. 5 hatten eine Magnitude größer als 3. Die stärksten Beben brachten es auch M 4,2 und M 3,9. Die Erdbeben konzentrieren sich auf den Spot bei Kópasker. Die Menschen dort konnten die starken Erdstöße spüren.