Vulkane und Erdbeben

Das Geschehen der letzten 24 Stunden wird von mehreren interessanten Erdbeben und einigen Vulkanausbrüchen bestimmt. Uns am nächsten war ein Erdbeben der Magnitude 5,1 das die Straße von Gibraltar erschütterte. Das Hypozentrum  lag in nur 2 km Tiefe.

Im Gebiet des isländischen Vulkans Bardarbunga ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. In den letzten 48 Stunden waren es 20 Einzelevents.

Erdbeben waren auch ein Problem am peruanischen Vulkan Sabancaya. Dort sollen es vulkanisch bedingte Erdbeben auf Magnituden von 5,4 gebracht haben. Einige einfach gebaute Häuser wurden zerstört. Der Vulkan dampft zunehmend und scheinbar wurden auch einige explosive Eruptionen beobachtet. Sollte es sich bei den Beben tatsächlich um vulkanotektonische Erdbeben handeln, dann könnten diese auf massiven Magmenaufstieg hindeuten.

Am Momotombo in Nicaragua kam es zu weiteren Eruptionen. Eine dauerte scheinbar etwas länger als die vorangegangenen Vulkanausbrüche. Diese kommen normalerweise unvermittelt ohne visuelle Vorzeichen und sind einzelne kurzlebige Explosionen.

Bardarbunga: neues Schwarmbeben

Obwohl manche Vulkanologen den isländischen Vulkan Bardarbunga ab März totsagen, dreht die Seismik heute wieder richtig auf: in den letzten 48 Stunden ereigneten sich 26 Beben mit Magnituden größer als 3. Sehr wahrscheinlich stehen sie wieder im Zusammenhang mit einem stärkeren Absinken des Calderabodens, bedingt durch dem Magma-Abfluss aus dem Reservoir unter dem Zentralvulkan.

Die Aktivität an der Holuhraun-Spalte ist in den letzten Wochen rückläufig und die Lava floss überwiegend durch ein Tunnelsystem ab. Heute ist allerdings ein neuer oberflächlicher Lavastrom unterwegs.

Bardabunga: erneute Komplettsperrung

Update 20.30 Uhr: Die Sperrung der Eruptionszone wurde heute Mittag wieder aufgehoben. Allerdings setzte auch wieder leichter Tremor unter dem Gletscher ein, so dass sich die Situation jede Sekunde ändern kann.

Originalmeldung: Der Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht weiter. Nebel behindert die Sicht auf die Eruptionsspalte am Lavafeld Holuhraun, doch die Messwerte deuten darauf hin, dass die Eruption auf Vortagesniveau weiter geht.

Die Seismik ist rückläufig und es hat nur wenige Beben mit einer Magnitude größer als 3 gegeben. Diese konzentrieren sich am Zentralvulkan.

Gestern Abend gab es erhöhten Tremor unter dem Gletscher und man fürchtete, dass sich dort eine Spalte geöffnet haben könnte. Ein anderer Grund für den Tremor könnte sein, dass Schmelzwasser in den Dyke eingedrungen ist und es zu unterirdischen Explosionen kommt. Es wurde die Evakuierung von Vulkanologen und Journalisten (die in den letzten 2 Tagen zur Spalte durften) angeordnet, da man einen Gletscherlauf für möglich hielt. Der Tremor endete gegen 21.30 Uhr. Die Evakuierung wird noch aufrecht gehalten.

Inzwischen wächst die Furcht vor einem subglazialen Ausbruch. Einige Vulkanologen halten einen katastrophalen Ausbruch für möglich, wie wir ihn seit langem nicht mehr erlebt haben. Eine besondere Gefahr geht von phreatomagmatischen Eruptionen aus, falls viel Schmelzwasser in den Zentralvulkan eindringen sollte.