Vulkan Santiaguito mit Lahar – News vom 26.08.23

Am Vulkan Santiaguito ging ein Lahar ab

Starke Regenfälle am Vulkankomplex Santa Maria- Santiaguito lösten gestern einen Lahar aus. Der mittelstarke Schlammstrom floss zunächst entlang des Baches Cabello de Ángel und mündete dann in den Flüssen Nimá I und Samalá. Neben Schlamm wurden vulkanische Gesteinsblöcke von bis zu einem Meter Durchmesser von den Wassermassen transportiert. Außerdem wurden Äste und Baumstämme mitgerissen. Der Lahar erzeugte ein ausgeprägtes seismisches Signal, das die Skala sprengte und jedes vulkanisch bedingtes Erdbebensignal überdeckte.

Lahare entstehen, wenn Wasser abgelagerte Tephra am Vulkanhang mobilisiert. Die Schlammströme haben ein großes zerstörerisches Potenzial und fließen normalerweise entlang von Abflussrinnen und Flussläufen, können diese aber Verlassen und Überflutungen anrichten. Gerät man in einen Schlammstrom, sind die Überlebenschancen gering. Lahare sind fast so gefährlich wie pyroklastische Ströme, die am Santiaguito ebenfalls entstehen können. Der Domvulkan an der Flanke des Santa Maria ist aktiv und baut an seinem Lavadom. Vom Dom geht ein zäher Lavastrom aus, der in Richtung Südwesten fließt. Es entstehen Schuttlawinen und Explosionen lassen Vulkanasche bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen.

Fuego mit Explosionen

Der Santiaguito liegt im Westen Guatemalas. Weiter östlich befindet sich der Fuego, der auch immer wieder für Schlagzeilen sorgt. INSIVUMEH berichtet, dass pro Stunde 4–8 explosive Eruptionen entstehen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m fördern. Die Aschewolken driften mit dem Wind bis zu 50 km weit und verursachen Ascheregen in den Gemeinden am Fuß des Vulkans. Teilweise ist ein tiefes Grollen zu hören.

Unser Vulkanverein „Vulkanologische-Gesellschaft e.V. “ betreibt am Fuego eine Webcam. Seit einigen Tagen sieht man am Bildrand ein Metallgerüst. Dieses ist für eine neue Kamera, die in den nächsten Tagen installiert werden soll. Zunächst ist ein einmonatiger Testbetrieb der neuen Kamera geplant, bevor entscheiden wird, ob wir sie kaufen. Während der Umstellung kann es sein, dass die Cam einige Tage offline ist.

Vulkan-News 11.08.23: Fuego

Fuego eruptiert Asche bis auf 5200 m Höhe

In Guatemala ist der Vulkan Fuego wieder aktiver geworden als es in den vergangenen Wochen der Fall war. Das VAAC gab heute eine VONA-Warnung heraus, laut der Vulkanasche bis zu einer Höhe von 5200 m aufgestiegen ist. Der Wind hat die Aschewolke in westlicher Richtung getragen, wodurch Ascheniederschlag in den Gemeinden in dieser Richtung verzeichnet wurde.

Die Vulkanologen des INSIVUMEH haben gestern ihre Beobachtungen in einem täglichen Update veröffentlicht. Sie berichten von 5 bis 8 Eruptionen pro Stunde am vorherigen Tag, wobei die Aschewolken eine Höhe von bis zu 4700 m erreichten. Die Asche hat sich bis zu 15 km weit nach Westen verlagert und dort leichten Aschefall über Gebieten wie Finca Palo Verde, Sangre de Cristo, San Pedro Yepocapa und Acatenango verursacht. Diese Explosionen haben schwache bis mäßige Schuttlawinen in Richtung der Schluchten Seca, Taniluyá, Ceniza und La Lajas ausgelöst, begleitet von Grollen und schwachen Stoßwellen. Aufgrund angekündigter Regenfälle bestand die Gefahr, dass Wasser die abgelagerte Tephra vermischen und Lahare erzeugen könnte, die in den verschiedenen Schluchten des Vulkans abfließen könnten. Die Wetterbedingungen haben sich bisher nicht gebessert, weshalb die Warnung weiterhin in Kraft bleibt.

Der Volcán de Fuego zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Erde und ist – mit Ausnahme einiger Ruheperioden – seit Jahrzehnten kontinuierlich aktiv. In gewisser Weise konkurriert er hierbei mit dem Stromboli in Italien. Die Eruptionen können relativ sicher vom benachbarten Gipfel des Acatenango aus beobachtet werden. Die touristische Infrastruktur ist gut ausgebaut, und wer das Erlebnis eines aktiven Vulkans sucht, ist dort bestens aufgehoben. Da der Aufstieg zum Gipfel des Stromboli nicht mehr gestattet ist, stellt eine Reise zum Fuego eine gute Alternative für Vulkanspotter dar. Hier wird vieles lockerer gehandhabt als in Europa, und Antigua, die Stadt am Fuße des Vulkans, ist gut auf Touristen eingestellt.


Weitere Meldungen:

Santiaguito emittiert Wärmestrahlung mit 40 MW Leistung

Neben dem Fuego gibt es mit dem Santiaguito einen weiteren Vulkan, der aktuell in Guatemala eruptiert. Er fördert einen Lavadom, von dem ein zäher Lavastrom ausgeht. Beide zusammen emittieren eine moderate Wärmestrahlung mit 40 MW Leistung. Es gehen Schuttlawinen ab und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen. Aschewolken steigen bis zu 1000 m über dem Dom auf.


Piton Fournaise stellt Aktivität ein

Der Piton de la Fournaise stellte seine Lavastrom-Aktivität ein. Kurz vor dem Schluss kam es zu einer Phase explosionsartiger Entgasungen, wie sie für die Endphase effusiver Eruptionen am Fournaise typisch ist. Der Ausbruch dauerte fast 6 Wochen, was vergleichsweise lang ist. Allerdings wurde nach der Initialphase der Eruption wenig Lava gefördert und das Lavafeld entwickelte sich nur langsam.


Ubinas eruptiert Asche bis auf 6400 m Höhe

In Peru bleibt der Ubinas aktiv. Der Feuerberg eruptiert Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6400 m auf und driften in Richtung Südwesten.

Vulkan-News 07.07.23: Fuego

Fuego mit Ascheeruptionen

Am Fuego in Guatemala werden weiterhin Ascheeruptionen detektiert. Sie sind heute besonders gut auf unserer LiveCam zu beobachten. INSIVUMEH berichtet von 2 bis 6 Eruptionen pro stunde. Vulkanasche steigt bis auf 4700 m Höhe. Es kommt zu Gasausbrüchen, die turbinenartige Geräusche erzeugen. Was im Bericht der Vulkanologen fehlt, ist die Beschreibung von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra ausstoßen. Tatsächlich scheint es die momentan nicht zu geben. Unser Vereinsvorstandsmitglied Mirko ist aktuell in Guatemala unterwegs und bestieg vorgestern den Acatenango/Fuego. Er berichtete mir von eine recht schwache Aktivität, bei der ausschließlich feine Vulkanasche gefördert wird, ohne dass es zur Eruption glühender Tephra kommt. Bereits in der letzten Woche hieß es bei INSIVUMEH, dass die Aktivität rückläufig ist. Es stellt sich also die Frage, ob der Fuego nur etwas schwächelt und bald wieder seine gewohnte Aktivität aufnehmen wird, oder ob es auf einen längerfristigen Aktivitätsrückgang hinaus laufen wird. In früheren Jahren kam es immer wieder zu Fluktuationen, doch spätestens nach einigen Monaten kehrte der Vulkan zu seinem gewohnten Aktivitätsverhalten zurück. Es ist auch nicht auszuschließen, dass ein Förderschlot verstopft ist und dieser bald in einer stärkeren Eruption freigesprengt werden wird.

Für Vulkanfans und die lokale Vulkantourismusbranche wäre eine dauerhafte Aktivitätsabnahme unerfreulich, denn nach dem scheinbar dauerhaft etablierten Aufstiegsverbot am Stromboli, ist der Fuego eine recht anständige Alternative für alle, die mit einem Vulkanausbruch auf Tuchfühlung gehen wollen. Sicherlich ist für uns Europäer eine Reise nach Guatemala teurer als zum Stromboli, aber die Mehrkosten sind im Vergleich zu Zielen wie Ibu, Dukono und Yasur relativ überschaubar. Außerdem ist der Vulkantourismus am Fuego inzwischen gut etabliert und ausgebaut. Mit ein wenig Glück gibt es aber auch bald wieder einen Vulkanausbruch auf Island, den man auch noch recht gut erreichen kann, wobei Island ganz bestimmt kein preisgünstiges Reiseziel ist.


Mayon mit Domwachstum und Erdbeben

Am philippinischen Vulkan Mayon geht die Aktivität weiter: Der Lavadom wächst und es bildeten sich 2 Lavaströme, die durch Schluchten im oberen Bereich des Vulkans fließen. Sie sind 2,8 und 1,3 km lang. Es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen und pyroklastische Ströme. Gestern meldete PHILVOLCS 7 pyroklastische Dichteströme, die sich vom Lavadom lösten. Von den Fronen der beiden Lavaströme in den Schluchten von Mi-isi und Bonga gingen sogar 8 Dichteströme ab. Es wurden 216 Steinschläge registriert. Das seismische Netzwerk fing zudem die Signale von 79 vulkanisch bedingten Erdbeben auf. Sie werden von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.


Piton Fournaise mit aktivem Lavastrom

Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter. Der Tremor ist relativ stabil und es ist ein Lavastrom unterwegs. Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass man einen Überflug über den Vulkan machen konnte und dass die Lavafront in 1,8 km Entfernung von der Küstenstraße lokalisiert wurde. Sie soll seit 2 Tagen nicht mehr weiter fortgeschritten sein. Seit Eruptionsbeginn am 2. Juli wurden ca. 4,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Vulkan Fuego mit Aschewolke – News vom 13.06.23

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Fuego mit höhere Aschewolke

Der Fuego scheint sich nach seiner kurzen Pause wieder warmzulaufen und eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5800 m aufstieg und nach Westen driftete. Damit stieg die Aschewolke gut 1000 Meter höher auf, als es bei den alltäglichen Eruptionen der Fall ist. Leider ist das Wetter gerade schlecht und der Vulkan hüllt sich in Wolken, sodass es keine visuellen Beobachtungen des Geschehens gibt.

Gestern berichteten die Vulkanologen von INSIVUMEH von Eruptionswolken, die bis auf 4800 m ü.N.N. aufstiegen und Asche in 10 bis 15 km Entfernung zum Vulkan niederregnen ließen. Feiner Aschefall wurde aus den Ortschaften Panimaché I, Morelia, Santa Sofía, Ceilán, San Andrés Osuna gemeldet. In den Orten hörte man auch lokomotivartige Geräusche von bis zu 2 Minuten Dauer, die die Eruptionen begleiteten. Allerdings gab es eine laute Detonationen zu hören. Stündlich ereigneten sich zwischen 6 und 8 Explosionen.

Die Vulkanologen warnten davor, dass Niederschläge Lahare auslösen könnten, die bei solchen Gelegenheiten durch die Schluchten und Flussbetten am Vulkan abgehen. Von den Schlammströmen geht ein hohes Gefahrenpotenzial aus, dass nur noch von pyroklastischen Strömen getoppt wird.

Im Jahr 2018 kam es während eines Paroxysmus zu Abgängen pyroklastischer Ströme, die bewohntes Gebiet erreichten und mehr als 300 Menschen töteten und zahlreichen Menschen starke Verbrennungen zufügten. Damals war das Wetter ebenfalls schlecht und die pyroklastischen Ströme wurden erst gesehen, als sie die tief hängende Wolkendecke durchbrachten. Vorwarnzeit blieb den Menschen praktisch keine.

Wenn der Vulkan kein Angst und Schrecken verbreitet, ist er ein beliebtes Trekkingziel von Vulkanbegeisterten oder Menschen, die einfach mal einen aktiven Vulkan aus der Nähe betrachten wollen. In Antigua treffen sich viele Twens aus den USA, aber auch aus anderen Staaten, um dort Spanischkurse zu belegen. Von daher trifft man auf den geführten Vulkantouren viele junge Menschen.

Schwache Erdbeben am Pacaya

Der Fuego ist nicht der einzige Vulkan in Guatemala. Während der Santiaguito weiterhin an seinem Lavadom arbeitet und gelegentlich Aschewolken aufsteigen lässt, ist der Pacaya äußerlich ruhig und dampft nur ein wenig. Seit einigen Tagen werden aber wieder schwache Erdbeben mit niedrigen Frequenzen detektiert, die auf Bewegungen magmatischer Fluide hindeuten, INSIVUMEH warnt, dass es bald wieder zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Seit der letzten großen Eruption im Jahr 2021, bei der Lavaströme fast Ortschaften erreichten, pausiert der Vulkan.

Vulkan Santiaguito – News am 02.06.23

Santiaguito erzeugt Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Gestern registrierte das VAAC Washington zum ersten Mal seit fast 2 Wochen wieder Aschewolken die vom guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio ausgingen. Da der Santiaguito im Schatten des größeren Muttervulkans Santa Maria liegt, werden die Aschewolken beim VAAC diesem Vulkan zugerechnet. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete Richtung Süden. Interessanter Weise berichtete CONRED, dass es am 29. Mai 40 Explosionen gegeben habe, die offenbar aber nicht vom VAAC erfasst wurden.

Die zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet von schwachen bis mäßigen Explosionen, die neben Asche auch viel Gas ausstoßen. Eine Dampffahne erreicht eine Höhe von 800 m über dem Krater. Nachts nimmt man Rotglut war. Sie geht vom Dom aus und vom Lavastrom, der über die westliche Flanke des Domkomplexes fließt. Er erreicht bewaldetes Gebiet am Fuß des Doms.

Auf der Süd- und Südostflanke sowie am Lavastrom werden schwache und mäßige Schuttlawinen registriert, die ebenfalls Glutspuren ziehen können. Der Vulkan behält eine hohe Aktivität bei, da frisches Magma aufsteigt und Lavablöcke in der Kuppel des Doms intrudieren. Das meiste Material sammelt sich im Westen und Südwesten der Staukuppe an. Die Intrusion destabilisiert den Dom und es besteht die Möglichkeit, dass pyroklastischer Ströme generiert werden. Die Vulkanologen vom Santiaguito-Observatorium (OVSAN) fordern Anwohner und Besucher auf, sich nicht dem Vulkan zu nähern. Sie sollen nicht die Hänge des Doms besteigen und Flussbetten in der Nähe des Vulkans meiden, da hier nicht nur Schuttlawinen und pyroklastische Ströme abgehen könnten, sondern bei Regenfällen auch Lahare entstehen könnten.

Es sieht so aus, als wäre der Santiaguito aktuell der einzige muntere Vulkan in Guatemala, denn die beiden anderen als aktiv eingestuften Vulkane des Landes ruhen sich gerade aus. Während der Pacaya schon seit dem großen Ausbruch von 2121 schlummert, scheint sich auch der Fuego eine Pause zu gönnen, denn im INSIVUMEH-Update heißt es, dass weder glühende Tephra, noch Aschewolken beobachtet wurden. In den letzten Tagen gab es keine Explosionen. Tatsächlich meldete das VAAC zuletzt am 17. Mai Aschewolken am Fuego.


Weitere Meldung:

Popocatepetl schwächelt

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Nicht nur dem Fuego scheint (vorläufig) die Puste ausgegangen zu sein, sondern auch dem Popocatepetl in Mexiko. Nach seiner äußerst lebhaften Eruptionsphase der vergangenen Wochen, steigt die Vulkanasche am Vulkan nur noch bis zu 5800 m Höhe auf. CENPARED berichtet von einem starken Rückgang des vulkanischen Tremors. Gestern wurde er nur noch 11 Minuten lang aufgezeichnet, während er während der Eruptionshochphase 10 mal länger anhielt. Es wurden noch 219 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 3“.

Vulkan Fuego mit Eruptionssteigerung am 04.05.23

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Paroxysmal

Fuego steigert Aktivität und fördert einen Lavastrom und Vulkanasche

Update: Inzwischen steigerte sich die Aktivität zu einem waschechten Paroxysmus, inklusive Abgängen von pyroklastischen Dichteströmen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 7600 m Höhe. Sie wird in Richtung Westen geweht und breitet sich bis zur Pazifikküste Guatemalas aus.

Originalmeldung: Heute Morgen (Ortszeit) begann der guatemaltekische Vulkan Fuego einen Lavastrom zu fördern und verstärkte den Ascheausstoß. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Damit stieg die Vulkanasche gut 1000 m höher als gewöhnlich. Die effusive Eruption begann in den frühen Morgenstunden, als Lava aus dem Krater überfloss und sich auf den Weg in Richtung Cenizia-Schlucht machte. MIRVOA detektierte eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 95 MW. Man kann davon ausgehen, dass die tatsächliche Leistung höher ist, da Dunst und Wolken die Strahlung abschirmen.

Die Vulkanologen von ISUVUMEH brachten sofort ein Sonderbulletin heraus, das um 5.10 Uhr morgens veröffentlicht wurde, Darin heißt es, dass das vulkanische Überwachungsnetz und die Berichte der Beobachter vor Ort eine sich steigernde Zunahme der vulkanischen Aktivität beobachteten, die ab 2 Uhr morgens am heutigen Donnerstag begann.

„Bisher wurde eine neue eruptive Phase mit überwiegend effusiven Eigenschaften beobachtet, die sich in der Bildung eines Lavastroms in Richtung der Ceniza-Schlucht äußert“, heißt es in der Meldung. „Von der Lavafront gehen ständig Schuttlawinen ab. Am Krater ist Rotglut zu sehen und Geräusche sind zu hören, die die Gas- und Aschefahne begleiten, die sich bisher in südwestlicher Richtung ausbreitet“, so das Statement der Vulkanologen im weiteren Verlauf. Die Vulkanologen erwarten eine weitere Aktivitätssteigung, wie sie für Paroxysmen typisch ist und rechnen mit einer hoch aufsteigenden Aschewolke, der Verstärkung der effusiven Tätigkeit und warnen die Bevölkerung davor, dass pyroklastische Ströme generiert werden können, die im Extremfall sogar bewohntes gebiet erreichen könnten. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Sperrzonen am Vulkan zu respektieren und sich vor der niedergehenden Vulkanasche mit Atemmasken zu schützen.

Volcan Fuego: Neue Bilder am 27.04.23

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Neue Bilder vom Fuego in Guatemala

Über den Fuego habe ich nun schon einige Wochen nichts mehr geschrieben, was daran liegt, dass es mit seiner normalen Aktivität weitermacht, ohne dass es herausragende Ereignisse gab. Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichten, dass der Fuego pro Stunde zwischen 6 und 10 Eruptionen erzeugt. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigen. Die vorherrschende Windrichtung ist Norden, sodass die Aschewolken in Richtung Süden driften, wobei der Wind auch etwas nach Ost und West variiert. Die Eruptionswolken lassen noch in 15 km Entfernung Asche regnen. Glühende Tephra steigt bis zu 250 m über den Krater auf. Die Schlacken lösen Schuttlawinen aus, die in Richtung durch verschiedene Schluchten abgehen. MIROVA registrierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit 46 MW Leistung. Die Eruptionen werden von schwachen rumpelnden Geräuschen begleitet, die in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Druckwellen lassen Türen und Fenster vibrieren. Anzeichen für einen bevorstehenden Paroxysmus gibt es aktuell nicht.

Die beschriebene Aktivität spiegelt auch in etwa das Eruptionsszenario wider, auf das unser Vulkanvereinsmitglied Thomas Spinner am Fuego stieß, als er den Vulkan in der letzten Woche bestieg und fotografierte. Wie es mittlerweile Standard ist, schlug Thomas sein Lager am Acatenango auf, von wo aus man die Eruptionen recht gefahrlos beobachten kann. Der Aufstieg durch die Bergwälder ist gut ausgebaut: Führer geleiten ihre Gruppen bis zum fest installierten Zeltcamp unterhalb des Acatenango-Gipfels. Dort ist man ca. 3 km Luftlinie vom Krater des Fuegos entfernt und kann bequem die Eruptionen beobachten. Aber Achtung, unter dem nächtlichen Sternenhimmel kann es hier empfindlich kalt werden und Vulkanspotter sollten eine entsprechende Ausrüstung mitführen. Man muss manchmal sogar mit Nachtfrost rechnen. Die Höhe machts! Für mich stellt diese Tour mittlerweile eine gute Alternative zum Stromboli dar, auch wenn die Reise natürlich etwas teurer ist als eine Stromboli-Tour. Vor Ort wurde jüngst eine digitale Registrierpflicht für Besteiger des Vulkans eingeführt. Bislang musste man seine Daten vor einem Aufstieg immer analog hinterlegen.

Vulkan Fuego am 15.Februar 2023

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Starke Explosion löst Waldbrand am Fuego aus

In den frühen Morgenstunden kam es am Fuego in Guatemala zu einer stärkeren Explosion. Laut VAAC Washington förderte sie Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m und ließ einen Schauer glühender Tephra auf die Bergflanken niederprasseln. Das Material erreichte die Vegetationszone und löste auf dem Grat zwischen Fugeo und Acatenango einen Waldbrand aus. Die Flammen waren auf der Webcam als roter Lichtschein seitlich des Kraters sichtbar gewesen und lösten Spekulationen über eine Flankeneruption aus, die schnell durch soziale Medien lief. Auf Twitter geteilte Fotos zeigten zunächst auch eine vertikal verlaufende Feuerfront, die schon an einen Riss in der Bergflanke erinnerte, aus dem Lava quillt. Doch die guatemaltekische Katastrophenschutzbehörde CONRED schickte die Feuerlöschbrigade aus, um den Waldbrand zu bekämpfen und erwähnte nichts von einer Flankeneruption.

Von Seiten der INSIVUMEH-Vulkanologen gab es kein besonderes Statement. Im täglichen Update hieß es heute Morgen, dass man zwischen ein und sieben Eruptionen pro Stunde registrierte. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Dabei entwickelte sich eine 15 km lange Ascheschleppe, unter der es zu Ascheniederschlag kam. Einige der explosiven Eruptionen wurden als stärker beschrieben. Sie förderten glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe und ließen in Ortschaften am Fuß des Vulkans die Fensterscheiben klirren. Es gab schwache und mittelschwere Schuttlawinen, hauptsächlich in Richtung der Ceniza-Schlucht und Las Lajas, die sich bis an den Rand der Vegetation erstreckten.

Wie sich mittlerweile rausstellte, wurde der Waldband schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht. In erster Linie brannte Buschwert und weniger die großen Nadelbäume des Waldes.

Vulkan Fuego am 31.01.23

Fuego steigert Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigert seit gestern seine explosive Aktivität. Dabei nimmt nicht nur die Häufigkeit der Eruptionen zu, sondern auch die Menge und Auswurfshöhe der geförderten Tephra: Das VAAC detektierte heute Morgen Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 5700 m aufstieg und in Richtung Westen driftete. Es wird vergleichsweise viel rotglühende Pyroklastika ausgeworfen, die den oberen Bereich der Vulkanflanke eindeckt und als Schuttlawinen talwärts rutscht. Das Material erreicht im Bereich der Abflussrinnen die Vegetationszone. Dementsprechend hoch ist die Thermalstrahlung, die von MIROVA registriert wird. Besonders wenn die Messung direkt während der Eruption erfolgt, werden hohe Werte mit einer Leistung von mehr als 120 MW gemessen. Ein Statement der Vulkanologen von INSIVUMEH gibt es bis jetzt noch nicht. In ihrem letzten Update vom 29. Januar heißt es noch, dass pro Stunde zwischen 5 und 12 Eruptionen stattfinden, die die glühende Tephra bis zu 150 m hoch auswerfen. Diese Zahlen dürften jetzt höher liegen. Für mich sieht es so aus, als würde sich ein neuer Paroxysmus zusammenbrauchen. Das Vorspiel ist am Fuego oft länger als am Ätna und manchmal klappt es auch nicht beim ersten Anlauf, doch das sich bald was tun wird ist wahrscheinlich. Zum Vorspiel gehört auch, dass ein Lavastrom gefördert wird. während solche präparoxysmalen Lavaströme am Ätna oft kurz (Minuten bis Stunden) vor der Hochphase einen Paroxysmus erscheinen, können sie am Fuego Tage, manchmal sogar Wochen vor dem Höhepunkt kommen. Nicht selten gibt es auch mehrere Phasen mit Lavastromtätigkeit, bevor es dann doch auf einen Paroxysmus herausläuft. Es bleibt also spannend ein Auge auf diesen faszinierenden Vulkan zu werfen und das Geschehen genau zu beobachten. Stay tuned!

Santiaguito mit Aschewolken

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom

Ein weiterer Vulkan in Guatemala ist in Eruption begriffen. Dabei handelt es sich um den Domvulkan Santiaguito. Dieser taucht in den letzten Tagen immer öfters in den Meldungen des VAAC auf, weil er Aschewolken erzeugt. Die Asche bewegte sich vor drei Tagen in 4200 m Höhe und wurde in Richtung Nordwesten verfrachtet. Der Dom wächst weiter und glüht nachts. Der Lavastrom auf der Südwestflanke ist weiterhin aktiv und es gehen Schuttlawinen ab. Es besteht eine latente Gefahr, dass pyroklastische Ströme generiert werden.