Kilauea: 1 Toter durch Gaswolke

Gestern kam es am Kilauea auf Hawaii zu einem Unfall mit Todesfolge. Eine Gruppe aus 4 Vulkanwanderern war auf dem aktiven Lavafeld in Kalapana unterwegs, als es plötzlich stark zu regnen begann. Das Wasser verdampfte auf dem heißen Lavafeld und es entstand eine giftige Dampfwolke, die die Gruppe umschloss. Während 3 Personen die Flucht aus dem giftigen Dampf gelang, erstickte die 4. Person. Bei dem Opfer handelt es sich um Sean King, der als erfahrener Vulkangeher bekannt war und die Gruppe führte. Rettungskräfte machten sich nach einem Notruf um 8.15 Uhr direkt auf den Weg zur Küstenebene, auf der die Lavaströme fließen. Es wurden 2 Hubschrauber eingesetzt. Diese fanden die 3 Überlebenden und den Toten, welcher ein Stück von der Gruppe entfernt aufgefunden wurde. Scheinbar ist er weiter in die Gaswolke hineingelaufen, während die anderen Wanderer Glück hatten und den Dämpfen entkommen konnten. Sie trugen nur leichte Verletzungen davon, die sie sich bei ihrer Flucht über das Lavafeld zugezogen hatten. (Quelle: https://www.bigislandvideonews.com)

Giftige vulkanische Gase sind an aktiven Vulkanen immer eine Gefahr. Daher sollte man stets eine Gasmaske griffbereit dabei haben. Ich selbst bin auch einmal fast erstickt, als ich unversehens in eine Wolke mit hochkonzentrierten Gasen geraten bin. Die Gasmaske befand sich im Rucksack auf meinem Rücken- in dieser Situation hätte sie auch auf dem Mond liegen können. Allerdings war es mir nicht bekannt, dass sekundäre Dampfwolken, welche durch Regenwasser auf dem heißen Untergrund eines aktiven Lavafeldes entstehen, so hoch konzentriert sind, das man darin ersticken kann.

Das Lavafeld bei Kalapana wird derzeit vom Lavastrom 61g gespeist. Seit einigen Wochen erreicht der Lavastrom nicht mehr den Ozean, dafür gibt es weit verzweigte Lavaströme, die an der Oberfläche fließen. Normalerweise fließt ein Großteil der Lava durch unterirdische Tunnel. Wenn diese blockiert sind, oder mehr Lava nachkommt, als durch die Tunnel abfließen kann, bricht die Lava an der Oberfläche durch. Derzeit fließen die Lavaströme ein gutes Stück von der Küste entfernt, in Richtung Ostflanke des Kilaueas. Ein Marsch über die weiten Lavafelder ist anstrengend, besonders unter den klimatischen Bedingungen auf Hawaii.

Nyiragongo: große Gaswolke

Satellitenaufnahmen der NASA enthüllten dieser Tage eine ungewöhnlich große Gaswolke, die vom Lavasee des Nyiragongo aufsteigt. Die Gaswolke driftet weit über den Kivusee. Dort vereint sie sich mit einer weiteren Gasschleppe, die scheinbar vom Nachbarvulkan Nyamuragira aufsteigt. Dieser Virunga-Vulkan stand Anfang des Jahres in den Schlagzeilen, als sich an seiner Basis eine große Spalte öffnete und Lavaströme förderte.
Thermalaufnahmen von MODIS zeige keine Auffälligkeiten. Erst in der Monatszusammenfassung wird am Nyamuragira ein schwaches Signal sichtbar. Das Signal vom Nyiragongo ist hingegen stark ausgeprägt.