Russland: Hochwasserlage verschärft sich

Starke Überschwemmungen im südlichen Uralgebirge trifft Tausende Menschen

Die Hochwasserkatastrophe in Russland nimmt immer dramatischere Ausmaße an und weitet sich aus. Besonders betroffen ist die Region entlang des Flusses Ural an den Südausläufern des gleichnamigen Gebirges, das die tektonische Grenze zwischen Europa und Asien markiert. Dort sind Tausende Häuser überflutet und viele weitere Gebäude laufen Gefahr, noch überflutet zu werden. Zahlreiche Bewohner mussten ihr Eigentum aufgeben und die Kritik an der Regierung und Präsident Putin nimmt zu: Nicht nur wegen zu langsam anlaufender Hilfe, sondern auch wegen der Versäumnisse der Vergangenheit, die Region besser gegen das alljährliche Frühlingshochwasser zu wappnen. Ein Kritikpunkt ist, dass die Deichanlagen entlang des Flussufers unterdimensioniert sind.

In Orenburg hat der Fluss Ural die kritische Marke von 5,50 m überschritten und erreichte einen Höchststand von 9,31 Metern, was zu Überschwemmungen in mehreren Stadtteilen führte. Der Gouverneur Denis Pasler forderte die Bewohner auf, sich in sicherere Gebiete zu begeben, und der Ausnahmezustand wurde ausgerufen. Über 10.000 Häuser sind betroffen, und mehr als 6.500 Menschen mussten evakuiert werden.

Bilder zeigen wie ganze Ortschaften unter Wasser stehen. Viele Häusern steht das Wasser bis zum 1. Stockwerk und von manchen Gebäuden schauen nur noch die Dächer aus den Fluten. Menschen müssen mit Booten gerettet werden.

Die Lage bleibt auch in anderen überschwemmten Gebieten in Russland und Kasachstan angespannt. Nach mehreren Dammbrüchen wurden insgesamt mehr als 90.000 Menschen evakuiert. Ein Ende der Flutkatastrophe ist nicht in Sicht und es werden weiter steigende Pegel erwartet.

Unerwartet schnelle Schneeschmelze bedingt Flutkatastrophe

Obwohl es praktisch in jedem Frühling zu hohen Pegelständen der Flüsse kommt, fällt das Hochwasser dieses Mal besonders stark aus, da schnell angestiegene Lufttemperaturen den Schnee im Gebirge besonders schnell schmelzen lassen. Die Situation wurde durch Starkregen verschärft. Klimaforscher sehen hier den Klimawandel in der Verantwortung. Generell sind die Prognosen schlecht und man muss sich auf ähnliche Katastrophen einstellen, die immer öfter auftreten.

Die staatlichen Medien Russlands bezeichnen die Situation als „Jahrhundertflut mit apokalyptischen Ausmaßen“. Präsident Putin hat einen verstärkten Einsatz von Polizeipatrouillen angeordnet, um Plünderungen zu verhindern.

2023 war das Jahr der Wetterextreme

Im vergangenen Jahr war es in Deutschland zu warm und zum Schluss zu feucht

Das frisch vergangene Jahr war nicht nur global betrachtet das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnung im Jahr 1881, sondern auch das wärmste Jahr in Deutschland. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10,6 Grad Celsius stellte das Jahr einen Temperaturrekord auf. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 lagen die Temperaturen 2023 im Durchschnitt um 2,4 Grad höher. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, um wieviel Grad sich die Temperatur seit 1881 erhöhte? Damals lag die Durchschnittstemperatur bei 7,8 Grad, also sind wir inzwischen bei einer Temperaturerhöhung von 2,8 Grad angekommen. Das macht es in meinen Augen extrem schwierig, die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, selbst wenn dieses Jahr ein Extremjahr war.

In Deutschland war jeder Monat zu warm, und obwohl man im Frühsommer lokal über eine Dürre klagte, war das Jahr 2023 im Ganzen ein ungewöhnlich feuchtes Jahr. Besonders die heftigen Regenfälle im November und Dezember trugen dazu bei, dass man 2023 als ein überdurchschnittlich niederschlagreiches Jahr bezeichnen kann. Nach vorläufigen Angaben des DWDs wurden durchschnittlich 958 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, was einem Anstieg von über einem Fünftel im Vergleich zu früheren Perioden entspricht. Damit könnte 2023 in Bezug auf die Niederschlagsmengen auf Platz 6 seit 1881 landen.

Die starken Niederschläge manifestierten sich im Dezember in zahlreichen Überflutungen, die sich bis in den Januar 2024 fortsetzen. Zwar kam es in den letzten Tagen vielerorts zu einer leichten Entspannung der Hochwassersituation, doch für die nächsten Tage ist regional Dauerregen angesagt, der die Hochwasserlage wieder verstärken dürfte. Vom Regen besonders betroffen sind Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz. Aber auch für Niedersachsen wurde ergiebiger Regen vorhergesagt. Dort ist die Hochwasserlage am dramatischsten: Viele Deiche sind bis zum Kern durchgeweicht und drohen den Wassermassen nachzugeben, besonders, wenn die Pegel der Flüsse wieder steigen.

In den Kommunen und Ländern werden politische Stimmen laut, die einen besseren Hochwasserschutz fordern. Zudem diskutiert man darüber, den Katastrophenschutz auszubauen und mobile Einsatzkräfte aufzustocken. Solche Gedanken und Absichtserklärungen gibt es in angespannten Zeiten immer, doch meistens verpuffen sie nach einigen Monaten wieder, wenn man feststellt, dass das Geld kostet, das man nicht hat.

In diesem Sinne bin ich auch gespannt, ob denn das Geld der CO2-Steuer, die man uns als Bepreisung schmackhaft machen will, auch dem Kampf gegen den Klimawandel zugutekommen wird, oder ob das Geld in anderen Haushaltslöchern verschwinden wird. Anders als man uns gerne schmackhaft machen möchte, sind Steuern ja nicht zweckgebunden.

Hochwasser und Überflutungen in Deutschland am 28.12.23

Während sich in einigen Hochwassergebieten Deutschlands die kritische Lage etwas entspannte, herrscht vielerorts noch Alarmstimmung und es drohen weitere Überflutungen.

Besonders angespannt ist die Situation im niedersächsischen Sarstedt, wo das Hochwasser eine akute Bedrohung darstellt. Die Behörden rund um die Talsperren in der Landesmitte geben noch keine Entwarnung. Einige Talsperren, wie die Okertalsperre und die Innerstetalsperre im Harz, sind bereits übervoll. Dies führt dazu, dass vermehrt Wasser in die umliegenden Flüsse abgeleitet werden muss. Städte wie Goslar oder Braunschweig haben Sicherheitsvorkehrungen getroffen, doch bisher kam es noch nicht zu Überflutungen. Entlang einiger Flüsse sind die Deiche allerdings völlig durchnässt und aufgeweicht, und die Wasserpegel erreichten die Deichkronen. Die Deiche wurden mit Sandsäcken erhöht und verstärkt. Besonders betroffen ist hier der Fluss Aller. Im Ort Lilienthal bei Bremen kam es entlang der Wörpe zu Deichrissen, die mittlerweile gesichert werden konnten. Im Bremer Stadtteil Borgfeld wurden allerdings einige Straßen überflutet und Häuser von Wasser eingeschlossen. Vor allem ältere Bewohner der Region wurden bereits aufgefordert sich in Sicherheut zu bringen.

An anderen Flüssen, wie der Weser, gibt es Anzeichen für eine leichte Entspannung. In Hameln und Rinteln steigen die Wasserstände derzeit nicht weiter an. In manchen Gebieten konnten evakuierte Bewohner wieder zurückkehren.

Niedersachsens Ministerpräsident lobte das Engagement der Helfer und die Schutzmaßnahmen in den Regionen, warnte jedoch davor, dass das Hochwasser noch nicht vorbei sei. An der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt steigen die Pegelstände weiter an, vor allem aufgrund von starken Regenfällen und der Schneeschmelze im Riesengebirge. In Dresden wird der höchste Wasserstand erwartet, was zur Ausrufung von Alarmstufe 3 geführt hat. Trotzdem äußerte sich die Feuerwehr zuversichtlich und betonte, dass sie die Lage im Griff habe.

In Sachsen-Anhalt bleibt die Lage um die Talsperre Kelbra kritisch, und die Hochwasservorhersagezentrale prognostiziert anhaltend hohe Pegelstände. Maßnahmen zur Ableitung von Wasser werden ergriffen, um die Situation im Raum Magdeburg zu mildern.

In Thüringen und Nordrhein-Westfalen bleiben die Pegelstände hoch, während die Regionen sich auf weiteren Regen vorbereiten müssen. Evakuierungen und Sicherheitsmaßnahmen sind weiterhin in Kraft, da die Lage weiterhin angespannt ist und eine neuerliche Regenperiode erwartet wird.

Überflutungen, nicht nur in Deutschland

Hochwasserlage in Deutschland bleibt angespannt und verschärft sich regional

Zu Weihnachten gibt es in vielen verschiedenen Erdteilen starke Überflutungen, die durch langanhaltende Regenfälle verursacht wurden. Am meisten interessieren uns natürlich die Überflutungen in unserem eigenen Land, und die Hochwassersituation ist in vielen Orten mehr als angespannt, wobei sich die Situation im Süden der Republik aktuell etwas entspannt hat. Dramatisch ist allerdings die Lage im thüringischen Windehausen im Kreis Nordhausen. Der Ort wurde gestern Abend evakuiert und darf nicht betreten werden. Im Harz sind die Talsperren voll und beginnen überzulaufen bzw. es wird Wasser zur Entlastung der Talsperren abgeleitet, um die Staudämme zu entlasten und ein unkontrolliertes Überlaufen zu verhindern. Das belastet natürlich die abführenden Flussläufe, die über die Ufer treten. Besonders betroffen ist die Okertalsperre, wo bereits der Wasserablass eingeleitet wurde. Heute Abend soll eine Flutwelle das niedersächsische Braunschweig erreichen. Hierdurch fließt der Fluss Oker. Wegen der drohenden Flut hat die Stadt mehrere Straßen in Flussnähe gesperrt.

In den benachbarten Niederlanden ist die Hochwasserlage ebenfalls angespannt und man rechnet mit einer Verschärfung der Situation in den nächsten Tagen. Besonders betroffen sind die Regionen Overijssel und Gelderland. Zahlreiche Wiesen und Äcker wurden überflutet, genauso Straßen und Keller.

Außerhalb von Europa sind besonders Teile von Thailand und Australien von Überflutungen betroffen. Im Süden Thailands  leiden Zehntausende Menschen unter den Wassermassen, die Straßen und Eisenbahnen überfluteten, Schulen zur Schließung zwangen und einige Bewohner in ihren Häusern eingeschlossen zurückließen.

In Australien wurden die Bewohner von Queensland und Teilen von New South Wales (NSW) vor Unwettern gewarnt, darunter Hagel, starker Regen und mögliche Sturzfluten. Das Bureau of Meteorology gab Gewitterwarnungen heraus, bedingt durch eine sich ostwärts verlagerndes Sturmtief.

Aufräumarbeiten nach dem ehemaligen tropischen Wirbelsturm Jasper und den Überschwemmungen in Teilen von Queensland und NSW wurden fortgesetzt.

In New South Wales lösten Sturzfluten, Hagel und starker Regen zahlreiche Rettungseinsätze und mehr als 600 Hilferufe aus. Die Einsatzkräfte retteten Menschen aus überfluteten Fahrzeugen und halfen bei Aufräumarbeiten in verschiedenen Regionen, darunter Sydney und Illawarra.

Die heftigen Stürme führten zu Stromausfällen in Queensland und Victoria. Die Rettungsdienste arbeiteten über die Feiertage, um die Sicherheit zu gewährleisten und Gemeinden zu unterstützen. Premierminister Chris Minns dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz und lobte ihre harte Arbeit.

Der Flugverkehr am Flughafen Sydney war beeinträchtigt, und einige Flüge wurden gestrichen.

Bei uns in Deutschland muss man sich regional auf weiteren Regen einstellen, was die Hochwassersituation weiter verstärken könnte. Bis zum Jahresende bleibt es viel zu warm für die Jahreszeit. Erste Wettermodelle zeigen aber, dass im Januar der Winter zurückkommen könnte: Der Polarwirbel ist derzeit sehr instabil und es könnte sogar zu einem Arctic Outbreak kommen. In der Schweiz war es übrigens dieses Jahr viel zu warm und es sieht nach dem wärmsten Jahr seit Beginn der Klimaaufzeichnung aus.

Ein Gutes hat der lang anhaltende Regen bei uns allerdings: Nach den Dürrejahren beginnt auch der Grundwasserspiegel wieder zu steigen und erholt sich, wobei es natürlich auch teilweise zu viel des Guten ist und Keller auch abseits von Gewässern volllaufen können, weil der Grundwasserspiegel so hoch ansteigt.

Angespannte Hochwasserlage in Deutschland am 25.12.23

Hochwasser und Überflutungen an vielen deutschen Flüssen – Weitere Sturmflut an der Nordsee droht

Das Wetter an diesem ersten Weihnachtsfeiertag hat in verschiedenen Teilen Deutschlands große Herausforderungen mit sich gebracht. Starkregen und Sturm prägen das Geschehen und führen zu erhöhter Hochwassergefahr in vielen Regionen. Außerdem gab es erneut Warnungen vor Sturmfluten: insbesondere für Gebiete entlang der Weser, Elbe und der Nordseeküste.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor anhaltender Hochwassergefahr an zahlreichen Flüssen und Bächen im Land. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat Sturmflutwarnungen für das Weser- und Elbegebiet sowie die niedersächsische Nordseeküste ausgesprochen. In Bremen, Bremerhaven und anderen Orten entlang der Weser sowie an der niedersächsischen Nordseeküste werden Sturmfluten erwartet, die die üblichen Marken überschreiten könnten.

Ähnliche Vorhersagen treffen auch auf die Elbe zu, besonders in Hamburg, Glückstadt, Wedel-Schulau und Geesthacht. Der Pegelstand wird voraussichtlich kritische Werte erreichen. Dazu kommen weitere Regionen wie Dagebüll und das Eider-Sperrwerk bei Tönning. Die Regenfälle haben bereits zu Überflutungen geführt, beispielsweise in Wasserleben im Nordharz, wo Straßen betroffen sind.

Auch in anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die Auswirkungen des Regens zu spüren. Hochwasserwarnungen für Flüsse wie Mulde, Aller und Havel wurden herausgegeben. Bilder zeigen überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Menschen, die mit Sandsäcken gegen die Wassermassen kämpfen. Stellenweise wurden die höchsten Alarmstufen erreicht, was bedeutet, dass Überschwemmungen von Grundstücken und Straßen möglich sind.

Die Lage bleibt prekär, und trotz des nachlassenden Winds wird weiterer Regen erwartet, vor allem im Westen und Südosten Deutschlands. Besonders betroffen sind auch Gebiete mit Mittelgebirgen wie dem Erzgebirge und dem Bayerischen Wald, wo neben Regen auch ein Anstieg des Wasserabflusses aufgrund von Schneeschmelze prognostiziert wird. Prognostiziert wurde auch ein erneutes Sturmtief, dass im Wochenverlauf eine weitere Sturmflut an der Nordseeküste verursachen könnte.

Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und andere Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz, um die Auswirkungen des Hochwassers zu minimieren und Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In einigen Gebieten mussten vorsorgliche Evakuierungen durchgeführt werden, und die Situation bleibt angespannt, da weitere Regenfälle erwartet werden.

Ruhrdeich in Oberhausen musste befestigt werden

Gestern war ich mit Leroy bei uns an der Ruhr unterwegs, die ebenfalls über die Ufer getreten ist. Es handelt sich um das stärkste Hochwasser, das ich hier selbst erlebt habe. In früheren Jahren war ich an dem Fluss, der dem Ruhrgebiet seinen Namen verleiht, oft Angeln und habe so einige Hochwasser gesehen. Dieses Mal erreicht das Wasser sogar den Damm am Ruhrpark. Dieser ist durchgeweicht und musste in den letzten Tagen mit Sandsäcken befestigt werden. Auch die Emscher ist sehr voll und belastet ihre Dämme. Bleibt zu hoffen, dass sie halten.

Hochwasser und Überflutungen gibt es aktuell nicht nur in Deutschland. Auch unsere Nachbarländer sind betroffen. Im Osten Australiens spitzte sich die Situation weiter zu. Die Regenmassen könnten einerseits Folgen der Klimaerwärmung sein, andererseits aber auch durch El Nino und dem Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai Vulkanausbruch geschuldet sein. Hier sind weitere Forschungen nötig.

Überflutungen in Ostafrika am 29.11.23

Auf die Dürre folgen in Ostafrika Überflutungen – Mindestens 200 Todesopfer

Monatelang berichtete ich hier immer wieder von der lang anhaltenden Dürre im Osten Afrikas, von der neben Äthiopien auch Kenia und Somalia betroffen waren. In mehreren Nationalparks war es so trocken, dass zahlreiche Wildtiere verendeten und auch die Menschen litten unter der Trockenheit. Nachdem zwei Regenzeiten praktisch ausgeblieben waren und es nur minimale Niederschläge gab, kam sie jetzt doch: Seit Anfang Oktober gibt es ergiebige Regenfälle und auf einmal ist zu viel da, von dem ansonsten kostbaren Nass. Neben den drei erwähnten Ländern sind auch Sudan, Südsudan und Uganda stark betroffen. Große Gebiete sind überschwemmt und stehen unter Wasser. Überflutet sind nicht nur agrarwirtschaftliche Nutzflächen, sondern auch zahlreiche Ortschaften, in denen sich Straßen zu Flüssen verwandelten. Es gibt die übliche Palette an zerstörter Infrastruktur, wobei oft ländliche Regionen in den ärmeren Landesteilen betroffen sind, weswegen sich die finanziellen Schadenssummen noch in Grenzen halten werden. Was nicht heißt, dass es für die betroffenen Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, nicht dramatisch ist. Am schwersten wiegen aber die Todesopfer, von denen es alleine in Kenia und Somalia mindestens 200 gibt.

In Kenia sind es fast 90.000 Haushalte, die von den Fluten direkt betroffen sind. Wobei mir die Zahl doch sehr gering vorkommt. 746.000 Menschen sind aufgrund der Fluten geflohen und in 120 provisorischen Lagern untergebracht worden. Die genaue Gesamtzahl der Betroffenen wurde nicht angegeben.

Die Überschwemmungen resultieren aus langanhaltenden Regenfällen während der Regenzeit, die durch das Klimaphänomen El Niño verstärkt worden sein sollen. Hilfsorganisationen warnen vor einer Zunahme von Cholerafällen und anderen Krankheiten, die durch stehendes Wasser in den betroffenen Gebieten verursacht werden, insbesondere in ländlichen Gebieten und städtischen Slums ohne Kanalisation.

Das El Niño-Phänomen, das durch eine Erwärmung des tropischen Pazifiks entsteht, führt zu einem Wetterumschwung mit starken Regenfällen in normalerweise trockenen Gebieten und Trockenheit in sonst feuchten Gebieten. Dieses Phänomen tritt normalerweise alle zwei bis sieben Jahre auf. Klimaforscher sind der Ansicht, dass die fortschreitende Klimaerwärmung die El Niño-Ereignisse verstärkt.

Etwas Positives kann ich aus Kenia aber doch berichten, denn der anhaltende Regen hat den Baumsamen auf unserem Grundstück dort gut getan. Im Sommer hatten wir 5 Kg Samen von verschiedenen Akazienarten ausgebracht, und auf einmal sprießen überall Schösslinge!

Die nächste Weltklimakonferenz steht vor der Tür

Apropos Klimawandel: Die Eliten treffen sich in den nächsten Tagen zu einem weiteren Weltklimagipfel. Dazu fliegt man extra mit Regierungsfliegern nach Dubai und geht mit gutem Beispiel voran! Selbst wenn man sich dort auf irgendetwas einigen kann, dann wird es doch aller Voraussicht nach wieder an der Umsetzung scheitern. Aktuell ist man von der Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens noch genausoweit entfernt, wie damals in Paris, als man sich auf dieses Ziel geeinigt hatte. Der deutsche Klimaforscher Mojib Latif meinte gestern in einem Interview mit Focus online, dass er dieses 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens für einen großen Fehler hält. Bereits 2015 war absehbar, dass es praktisch unmöglich ist, dieses Ziel zu erreichen. Anstatt zu motivieren verunsichere es die Menschen und würde Angst vor dem Weltuntergang schüren. Dennoch meint er, dass wir natürlich weiterhin an ehrgeizige Klimaschutzziele festhalten sollten, auch wenn Deutschland nicht die Welt retten wird. Dafür ist unser Anteil am globalen Treibhausausstoß viel zu gering. Dennoch haben wir eine Vorbildfunktion für viele andere Staaten.

Da gebe ich dem Klimaforscher vollkommen Recht! Nur schade, dass wir so unfähige Politiker haben, die weit davon entfernt sind, irgendetwas umsetzen zu können, und dann noch kontraproduktiv agieren und unkluge, voreilige Entscheidungen treffen.

Überflutungen in China am 26.09.23

Chinesischer Katastrophenschutz fordert besser Vorbereitungen auf Herbstüberflutungen

In China macht man sich weiterhin große Sorgen um Hochwasserkatastrophen, die in diesem Jahr noch schlimmer auszufallen scheinen, als es in den letzten Jahren sowieso der Fall war. Nach einer langen Dürreperiode begann zum Monatsanfang die Monsunzeit. Es kam zu verheerenden Überflutungen im Westen und Süden Chinas. Besonders stark traf es die Metropole Hongkong, wo innerhalb weniger Stunden bis zu 200 mm Niederschlag fielen. Das Hochwasser überflutete nicht nur Straßen, sondern setzte auch einen wichtigen Tunnel unter Wasser. Im bergigen Umland kam es zu Erdrutschen. Nun fordern die chinesischen Hochwasserschutzbehörden Konsequenzen und mehr Geld vom Staat, damit man den Katastrophenschutz besser ausbauen kann, wobei man sich auf die Schlüsselregionen des Landes konzentrieren will. Man solle sich nicht nur auf den Hochwasserschutz konzentrieren, sondern auf allgemeine geologische Katastrophen wie Bergstürze, Hangrutschungen und Schlammlawinen, die von starken Niederschlägen ausgelöst werden können.

Angesichts der großen Risiken von Wildbächen und Überschwemmungen in mittelgroßen und kleinen Flüssen und Stauseen forderten die Staatsbehörden die örtlichen Behörden auf, in höchster Alarmbereitschaft zu bleiben und kontinuierlich gute Arbeit bei der Hochwasserprävention und zu leisten. Es sollte daran gearbeitet werden, die Notfallreaktion und die Risikoinspektion zu stärken und gleichzeitig Rettungskräfte und Notfallgüter im Voraus an wichtigen Deichen und wichtigen Standorten einzusetzen. Auch während der 19. Asienspiele, des Mittherbstfestes und des Nationalfeiertags sollten die örtlichen Behörden den Hochwasserschutz verstärken, sagten die Behörden.

Hochwasserkatastrophen ereignen sich derzeit aber nicht nur in China, sondern auch in anderen Erdteilen. So kam es gestern zu starken Überflutungen in Südafrika. Besonders betroffen war die Region Kapstadt, die von einem tropischen Sturm heimgesucht wurde. Flüsse schwollen an und rissen alles mit sich, was nicht Niet- und nagelfest war. Starker Wind entwurzelte Bäume und es wurden Gebäude beschädigt. Es kam zu Stromausfällen. Mindesten 3 Personen gelten als vermisst.

Auch in Südamerika kam es zu starken Unwettern. Hier ist es im brasilianischen Bagé-RS zu einem schweren Hagelsturm gekommen. Bilder zeigen golfballgroße Hagelkörner, die Schäden anrichteten.

Generell sollten die Staaten nicht nur mehr Geld in den Klimaschutz investieren, sondern auch in den Katastrophenschutz, denn nicht nur China kämpft gegen immer stärkere Folgen klimabedingter Naturkatastrophen. Bei uns fordern viele Versicherer die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden. Obwohl so eine Versicherung für Hausbesitzer sinnvoll sein kann, bin ich gegen verpflichtende Maßnahmen für alle, denn nicht jeder trägt ein gleichgroßes Risiko, Opfer einer Naturkatatrophe zu werden. Flächendeckend treten überwiegend Stürme auf und besonders in Niederungen kann sich das Regenwasser ansammeln und Keller volllaufen lassen. Zu richtigen Überflutungen kommt es in erster Linie in der Nähe von fließenden Gewässern.

Naturkatastrophen-News 16.11.22: Australien

Hochwassersituation im Südosten Australiens dramatisch

Im Südosten des Australischen Kontinents hat sich in den letzten Tagen die Hochwassersituation dramatisch zugespitzt. Weite Landflächen der Bundesstaaten New South Wales und Victoria stehen unter Wasser. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und verursachten Sturzfluten, von denen die Anwohner überrascht wurden. Viele konnten sich nur noch auf die Hausdächer flüchten und harrten dort auf Rettung mit Hilfe von Helikoptern und Booten.

Gestern gab es für 17 Regionen Hochwasserwarnungen. Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde von New South Wales äußerten sich in Interviews, dass es sich um die größten Hochwassereinsätze in der Geschichte des Bundesstaates handelt. Besonders schlimm traf es die Stadt Forbes, in der zum dritten Mal in Folge der Fluss Lachlan über die Ufer getreten war. Das Wasser stieg schneller als prognostiziert und den Menschen blieb nicht genug Zeit zur Flucht. Die Pegel standen bei 10,80 Meter.

Was ist geschehen? In den Küstennahen Regionen Australiens ist Regenzeit. Der Höhepunkt der Niederschläge liegt normalerweise in den Monaten November, Dezember und Januar. Dieses Jahr gab es aber schon seit September heftige Regenfälle, die bereits in den 2 Jahren davor sehr üppig ausfielen. So sind die Böden und Stauseen gesättigt und können kein weiteres Wasser aufnehmen. Es läuft ab und lässt die Flüsse in kürzester Zeit anschwellen. Als Hauptursache gilt das Klimaphänomen La Niña, dass die normalen klimatischen Verhältnisse der Regionen im Südpazifik umkehrt. Hinzu kommt, dass auch im Bereich des Indischen Ozeans nicht alles wie gewöhnlich abläuft. Dort traten die Phänomene eines negativen Dipols und eines positiven südlichen Ringmodus (SAM) auf, was zusätzlich feuchte Luft nach Australien schaufelte. Meteorologen rechnen damit, dass diese besonderen klimatischen Verhältnisse mindestens noch bis Dezember anhalten werden, erst dann könnte sich die Situation etwas entspannen.

Japanische Klimaforscher fanden allerdings heraus, dass ein Dipol im Indischen Ozean meistens ein Jahr vor einem El Niño-Phänomen auftaucht. Dann könnte auf Australien eine Dürre zukommen, die wieder Waldbrände mit sich bringt. Während eines Dipol-Ereignisses im Indischen Ozean gibt es im Osten und Westen des Meeres entgegengesetzte Temperaturanomalien des Wassers.

Früher galt das Modell, dass die pazifischen Klimaphänomene im Mittel nur alle 7 Jahre auftreten. Mittlerweile scheinen sie aber in direkter Folge hintereinander stattzufinden. Ein Klima der Extreme!

Naturkatastrophen-News 13.01.21: Brasilien, Argentinien

  • In Brasilien sorgen starke Regenfälle für Überschwemmungen und lösen Erdrutsche aus
  • In Argentinien herrscht eine Hitzewelle, die eine Käferplage verursacht
  • Auf der indonesischen Insel Java starben 2 Menschen in einer Sturzflut

Brasilien: Überschwemmungen vertreiben Menschen

In Brasilien kam es erneut zu massiven Überschwemmungen im Bundesstaates Minas Gerais. Seit Beginn der Regenzeit sind mindestens 24 Menschen aufgrund der Überflutungen ums Leben gekommen. Die Menschen starben nicht nur durch die direkten Folgen der extrem starken Niederschläge, sondern auch durch sekundäre Begleiterscheinungen wie Hangrutschungen und Schlammlawinen. Mehr als 17.000 Menschen wurden obdachlos. Zig Tausende mussten evakuiert werden. In 145 brasilianischen Städten und Gemeinden wurde Katastrophen-Alarm gegeben. Zahlreiche marode Staudämme stehen unter besonderer Beobachtung. Der Staudamm in Pará de Minas könnte den Wassermassen nicht stand halten und droht zu brechen.

Bereits im Sommer gab es in Brasilien Hochwasseralarm. In den Medien war von einem Jahrhunderthochwasser die Rede. Vermutlich stehen die intensiven Regenfälle mit immer häufiger auftretenden Klimaphänomenen in Verbindung. Als Ursache für die Häufung gilt der anthropogene Klimawandel. Natürlich wird auch die immer schneller voranschreitende Vernetzung der Welt eine Rolle spielen, weswegen wir eine immer ausführlichere Berichterstattung genießen.

Brasilien ist ein großes Land, dass sich über mehrere Klimazonen erstreckt. Generell ist Brasilien anfällig für Überschwemmungen, insbesondere während der Regenzeit, die je nach Region unterschiedlich ausfällt. Im Allgemeinen sind die nördlichen und nordöstlichen Regionen des Landes, einschließlich des Amazonas-Regenwaldes, von schweren Überschwemmungen betroffen, während die südlichen und südöstlichen Regionen des Landes häufig unter Dürren und Waldbränden leiden. Der Klimawandel verstärkt extreme Wetterlagen, sodass es auch häufiger zu den beschriebenen Phänomenen kommt.

Ein Beispiel für eine schwere Überschwemmung in Brasilien ist das Hochwasserereignis von 2011, das als eines der schlimmsten in der Geschichte des Landes gilt. Es betraf insbesondere die südlichen Bundesstaaten Santa Catarina und Paraná und forderte Hunderte von Todesopfern und verursachte massive Schäden an der Infrastruktur und der Landwirtschaft.

Der Klimawandel beeinflusst auch das Geschehen in Argentinien, denn dort herrscht eine Hitzewelle.

Argentinien mit Hitzewelle und Käferplage

Argentinien hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als Brasilien: eine Hitzewelle sorgt nicht nur für zahlreichen kollabierende Menschen, sondern sorgt auch für eine Käferplage. Der letzte Dienstag war der zweitwärmste Tag Argentiniens, seitdem die Wetteraufzeichnungen vor 115 Jahren begannen: das Quecksilber kletterte auf 41,4 Grad. Einige Wettermodelle sagen eine Verschärfung der Hitzewelle voraus und es sollen Temperaturen von bis zu 45 Grad möglich sein. Im Großraum Buenos Aires fiel der Strom für mehr als 700.000 Menschen aus. Der Grund hierfür war ein Feuer an einer wichtigen Hauptstromleitung. Es ist nicht auszuschließen, dass das Feuer im Zusammenhang mit der Hitzewelle stand.

Aufgrund der hohen Temperaturen ist es in der Provinz La Pampa zu einer Nashornkäfer-Plage gekommen. Millionen der Krabbeltiere bevölkern die Straßen und versuchen in Gebäuden einzudringen. Dabei verstopfen sie Rohre und verursachen Beschädigungen an Gebäuden. So berichtete der Polizeichef von Santa Isabel davon, dass die Käfer die Dachpappe des Daches anhoben.

Indonesien: Sturzflut auf Java

Starkregen verursachte in Jember (Ostjava) eine Sturzflut. In den Wassermassen kamen mindestens 2 Menschen ums Leben. Rund 1700 Menschen waren von der Flutkatastrophe betroffen gewesen.