Warnung am Kanlaon – News vom 23.11.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Kanlaon seismisch unruhig – Gefahr phreatischer Eruptionen gestiegen

Der philippinische Vulkan Kanlaon zeigt Anzeichen erhöhter seismischer Aktivität, die  auf Magmenbewegungen hindeuten und letztendlich in einem Vulkanausbruch gipfeln könnte. Am 22. November 2023 wurden zwischen 3:58 und 5:00 Uhr insgesamt 15 vulkantektonische Erdbeben registriert, mit Energien zwischen ML1,4 und ML4,2. Diese flach liegenden Erschütterungen traten in Tiefen von 0 bis 2 Kilometern unterhalb der Nordflanke des Kanlaons auf.

Seit dem 1. Mai 2023 wurde ein erhöhter Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid (SO2) beobachtet, der zuletzt am 14. November 2023 eine Durchschnittsmenge von 1.017 Tonnen/Tag erreichte.

Bodenverformungsdaten seit Oktober 2023 zeigen eine kurzfristige Inflation der südwestlichen Mittelhänge und seit März 2022 eine längerfristige Inflation des gesamten Vulkangebäudes.

Obwohl die Überwachungsparameter in den vergangenen Monaten im Einklang mit hydrothermalen Aktivitäten waren, weisen anhaltende vulkantektonische Erdbeben auf mögliche Felsbrüche im Gebäude hin, die weitere Unruhen verursachen könnten.

PHILVOLCS weist die Bevölkerung wird darauf hingewiesen, dass Alarmstufe 1 für Kanlaon gilt. Sollte der beobachtete Anstieg der Überwachungsparameter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 angehoben werden, um vor möglichen zunehmenden Unruhen zu warnen. Es wird dringend empfohlen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten, da die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt. Die Luftfahrtbehörden werden darauf hingewiesen, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. PHIVOLCS überwacht die Aktivitäten des Vulkans Kanlaon genau und informiert alle Beteiligten über etwaige neue Entwicklungen.

Der Kanlaon ist ein aktiver Stratovulkan auf den Philippinen. Er befindet sich auf der Insel Negros und ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Seine Höhe beträgt etwa 2.465 Meter über dem Meeresspiegel. Kanlaon ist bekannt für seine periodischen Ausbrüche und vulkanische Aktivitäten. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Vulkan als potenziell gefährlich gilt und von den philippinischen Vulkanologen und Behörden genau überwacht wird.

Der Kanlaon ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der unruhig ist. Der Taal stößt weiterhin Dampf aus und emittiert dabei über 4000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag. Der Mayon baut an seinem Lavadom, von dem 3 glühende Lavaströme abgehen. Sporadisch bilden sich pyroklastische Dichteströme und Aschewolken.

Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Vulkane der Philippinen am 29.06.23

Auf den Philippinen ist der Vulkan Mayon seit Mitte Mai in einer effusiven Eruption begriffen. Außerdem zeigen die Vulkane Taal und Kanlaon vulkanische Unruhe, über die ich heute berichten möchte.

Mayon mit Domwachstum und Lavaströmen

Seit meinem letzten Update zum Mayon sind keine signifikanten Änderungen eingetreten. Der Lavadom im Gipfelkrater wächst weiterhin und Kollaps-Ereignisse lassen Vulkanasche bis zu 1 km über Kraterhöheaufsteigen. Vom Dom gehen 2 Lavaströme aus, die durch die Gullies von Mi-isi und Bonga fließen. Sie sind 2,1 km und 1,3 km lang. Gestern gingen vom Dom 7 pyroklastische Ströme ab, während es von der Lavafront 2 waren. Außerdem kam es zu 296 Steinschlagereignissen, die von den Seismometern registriert wurden. Die Ablagerungen der Abgänge reichen bis auf einer Länge von 3,3 km die Schluchten hinab. Es gab 1 vulkanotektonisches Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 595 Tonnen am Tag. Es wurde eine Wärmestrahlung mit 294 MW Leistung registriert. Der Vulkan ist weiterhin aufgebläht und Magma steigt auf.

Prognosen zum weiteren Verlauf der Eruption sind nur bedingt möglich. Im Augenblick scheint der Dom nur langsam zu wachsen und die Länge der Lavaströme stagniert. Es scheint sich ein Gleichgewicht zwischen Domwachstum und Abbau des Materials durch die Abgängen an Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen eingestellt zu haben. Dennoch könnte es zu größeren Kollapsereignissen kommen, die dann größere pyroklastische Dichteströme hervorbringen könnten, die eine Gefahr für die Anwohner der Gegend darstellen. Die dem Vulkan am Nächsten gelegenen Gebäude wurden bereits evakuiert.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es zu phreatischen bzw. phreatomagmatischen Eruptionen kommen wird. Die Gefahr wächst mit den Niederschlagsmengen zum aktuellen Beginn der Regenzeit auf den Philippinen. Darüber hinaus könnte es im weiteren Eruptionsverlauf zu Paroxysmen kommen, so wie sie 2018 am Mayon auftraten.

Kanlaon mit Inflation

Ein weiterer Vulkan der Philippinen könnte sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten. Hierbei handelt es sich um den Kanlaon. Gestern wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben registriert, was nun nicht sonderlich beunruhigend ist. Mehr Grund zur Sorge bereitet die Inflation, die sich durch Bodenhebungen manifestiert. Außerdem ist der Schwefeldioxidausstoß mit fast 1000 Tonnen am Tag erhöht.

Erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal

Der große Calderavulkan Taal stößt wieder sehr viel Schwefeldioxid aus. Gestern lag der Flux bei 7400 Tonnen, die überwiegend aus dem Kratersee auf Volcano Island aufsteigen. Das Seewasser war von Turbulenzen aufgewühlt. eine voluminöse Dampfwolke stieg bis zu 2400 m hoch auf. Es wird partielle Inflation registriert. Die Gefahr phreatischer Eruptionen ist groß.

Vulkan-News 17.02.22: Fuego

Fuego weiterhin mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt aktiv und eruptiert effusiv und ejektiv. Pro Stunde wurden gestern zwischen 8-14 explosive Eruptionen gezählt. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf und driftete bis zu 30 km weit. Der Lavastrom ist 200 m lang. Es gehen Block- und Schuttlawinen ab, die z.T. den Vegetationsrand erreichen.

Das Foto soll recht neu sein und wurde erst heute veröffentlicht. Das genaue Aufnahmedatum ist mir unbekannt. Auf dem zugehörigen Video erkennt man sehr schön die innere Struktur des Kraters. Man erkennt 2 Schlote und eine glühende Lavafüllung. Der Lavastrom ist hingegen nicht zu sehen.

Ibu eruptiert Aschewolken

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Halmahera bleibt der Ibu in einem Stadium erhöhter Aktivität. Das VSI meldete gestern 68 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten bis zu 65 Sekunden und erzeugten Amplituden von bis zu 30 mm. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter über den Krater auf. In diesem wächst ein Lavadom. Der Magmenaufstieg verursachte 25 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist seit Mitte Dezember erhöht.

Kanlaon mit vulkanischen Erdbeben

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen gibt der Vulkan Kanlaon weiter Anzeichen des Erwachens von sich. PHILVOLCS meldete heute, dass in den letzten 24 Stunden 17 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Sie entstanden durch Rissbildung infolge des Aufstiegs Magmatischer Fluide. Aus dem gleichen Grund versteilt sich die Hangneigung des Vulkans. Er bläht auf, da Magma ins Fördersystem strömt.

Sangeang-Api erzeugt Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.2119.07 | Eruption: Asche-Emission

Gestern ging vom Sangeang-Api eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4900 m aufstieg und vom VAAC Darwin gemeldet wurde. Das VSI berichtete von 13 Entgasungen und ein vulkanotektonisches Erdbeben. Die Seismizität ist soweit vergleichsweise unauffällig. Thermische Anomalien wurden nicht detektiert, daher gehe ich vorerst von einem einmaligen Event aus. Möglicherweise kam es zu einem Kollaps und bereits abgelagerte Asche wurde aufgewirbelt. Sangeang-Api liegt vor der Küste der indonesischen Insel Sumbawa, die vom berüchtigten Vulkan Tambora dominiert wird.

Semeru eruptiert Aschewolken

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahar

Auf Java bleibt der Semeru aktiv. Der höchste Vulkan der Insel eruptiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen und vom Wind gen Westen getrieben werden. Pro Tag ereignen sich durchschnittlich 70 strombolianische Eruptionen. Der Vulkan kann als daueraktiv eingestuft werden.

Vulkan-News 25.01.22: Ambrym

  • Im Benbow-Krater des Vulkans Ambrym könnte sich ein neuer Lavasee bilden
  • Der Ätna ist kalt, aber nicht aus
  • Am Kanlaon wird Inflation festgestellt
  • Der Semeru eruptiert Vulkanasche
  • Taal stößt viel Schwefeldioxid aus

Ambrym mit neuer Aktivität

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 |Eruption: Asche-Emissionen

Der Vulkan Ambrym liegt in Vanuatu und scheint zu neuem Leben erwacht zu sein. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet, die aus dem Krater Benbow aufstieg. Heute sieht man auf der LiveCam einen rot illuminierten Nachthimmel. Es ist sehr gut möglich, dass sich gerade ein neuer Lavasee formiert. Der alte Lavasee war im Dezember 2018 ausgelaufen. Seitdem war es relativ ruhig am Vulkan. Anfang Januar wurde das Archipel von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf Mw 6,0. Aktuell erkennt man auf dem Seismogramm einige Ausschläge, die mit den Explosionen von gestern in Verbindung stehen. Der Tremor ist leicht erhöht.

Auf Sentinel-Satellitenbildern vom 23. Januar erkennt man noch keine thermische Anomalien. Messungen von MIROVA liegen auch noch nicht vor. Ich bin auf das nächste wolkenfreie Bild gespannt.

Lange Zeit brodelten in den verschiedenen Kratern des Ambrym-Vulkans Lavaseen, bis sie durch einen Spalt auf der oberen Vulkanflanke abflossen. das war im Jahr 2018, dem Jahr des großen Verschwindens der Lavaseen weltweit. Warum zeitnahe praktisch alle größeren Lavaseen abflossen sit unklar. sehr wahrscheinlich war es ein statistischer Zufall, doch es ist nicht völlig auszuschließen, dass es eine gemeinsame Ursache gab, die bislang wissenschaftlich nicht erforscht ist.

Der bekannteste und langlebigste Lavasee auf Ambrym befande sich im Inneren des Marum-Kraters. Er hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Kilometer. Der Lavasee war berühmt für seine spektakuläre Aktivität. Oft konnte man flüssige Lavablasen sehen und manchmal bildeten sich Fontänen. Der Lavasee im Benbow-Krater war jünger, als jener im Marum.

Ätna ist ungewöhnlich kalt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Asche-Emissionen

Der Ätna auf Sizilien, ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden und tatsächlich ist seine sichtbare Aktivität gering. Auf einem Infrarot-Sentinel-Foto vom 22. Januar ist kein einziger Hotspot zu sehen und alle Förderschlote scheinen kalt zu sein. Das kam zuletzt vor mehreren Jahren vor. Dennoch ist der Vulkan nicht ganz aus, denn das LGS berichtet von 135 Infraschall-Ereignissen, von denen einige einen hohen akustischen Druck von 1,7 Pa erzeugten. Bei diesen explosiven Ereignissen scheint aber nicht viel glühende Tephra gefördert zu werden, oder die Situation hat sich seit dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto grundlegend geändert. Die Seismizität unter dem Vulkan ist in den letzten Wochen zwar gestiegen, wird in den vergangenen Tagen aber auch nur von vereinzelten Beben im Bereich der Mikroseismizität am Leben gehalten. Alles im allem ist der Vulkan derzeit recht ruhig, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser Zustand lange anhalten muss.

Kanlaon: Inflation detektiert

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität unter dem Kanlaon ist weiter erhöht: für gestern meldete PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Messdaten von GPS und Inklinometer zeigen, dass Inflation stattfindet. Magma sammelt sich unter dem Vulkan an.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Der indonesische Vulkan Semeru emittierte wieder Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI meldete 3 explosive Eruptionen innerhalb von 6 Stunden. Im gleichen Zeitraum wurde 1 vulkanotektonisches Beben festgestellt. Zudem wurde eine Phase mit harmonischen Tremor detektiert.

Semisopochnoi in Eruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Auf der Aleuten-Insel Semisopochnoi ist der Vulkankegel Cerebus aktiv und stößt regelmäßig Vulkanasche aus. Das AVO schreibt, dass die Aschewolken gewöhnlich die 3000 m Marke nicht überschreiten. Trotzdem steht der Alarmcode für den Flugverkehr auf „orange“. Die Vulkaninsel liegt im Beringmeer und zählt zum Archipel der Rat-Inseln im Westen der Aleuten. Die Aleuten bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen Alaska und Kamtschatka.

Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan stieß gestern wieder eine besonders große Menge Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS registrierte 11228 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Vulkanotektonisches Erdbeben gab es nicht. Caldera und Inselvulkan sind im Stadium der Deflation begriffen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß passt nicht so ganz zum restlichen Verhalten des Feuerberges und es ist praktisch unmöglich Prognosen darüber abzugeben, ob sich eine große Eruption anbahnt.

Vulkan-News 21.01.22: Stromboli

  • Stromboli spattert Lava und ist sehr aktiv
  • Am Kanlaon stieg die Seismizität
  • Der Sangay emittiert hohe Wärmestrahlung
  • Am Turriialba wurde der Alarmstatus erhöht

Stromboli: Aktivität erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend präsentierte sich der äolische Stromboli wieder von seiner munteren Seite: der nordöstlichste Schlot spatterte kontinuierlich Lava und eruptierte zudem strombolianisch. An den Eruptionen beteiligten sich auch mindestens 2 weitere Schlote. Das LGS registrierte am Vortag bereits eine erhöhte Aktivität und meldete 226 thermische Durchgänge, sprich strombolianische Eruptionen. Unklar ist, inwieweit das Spattering dabei erfasst wird. Es wurden pro Stunde 12,5 VLP-Erdbeben festgestellt. Der Wert war leicht erhöht. Die restlichen Daten waren unauffällig.

Hier mal ein Lob für die tolle Seite vom LGS, dass immer top aktuelle Daten zur Verfügung stellt und durch tägliche Updates glänzt!

Vor der Küste Kalabriens manifestierte sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und lag ca. 70 km östlich vom Stromboli. Einen direkten Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkan gibt es in diesem Fall nicht. Dennoch verursachen die gleichen Kräfte im Erdinneren beide Phänomene. Ich konnte in der Vergangenheit öfters beobachten, dass Erdbeben in der Region einige Wochen vor einer Aktivitätssteigerung des Vulkans Stromboli einsetzten. Außerdem zeigt länger anhaltendes Lavaspattering ebenfalls an, dass sich die Aktivität dabei ist zu steigern. Nicht selten gehen Spatterphasen Lavaüberläufen voran. Die nächsten tage dürften am Stromboli spannend bleiben.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924  hohen Stratovulkan, der eine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien bildet. vom Meeresboden aus gemessen, sit Stromboli gut 3000 m hoch und damit nur etwas niedriger als der Ätna. Stromboli ist seit mindestens 2000 Jahren daueraktiv und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Früher galten seine Eruptionen als harmlos, heute nimmt man das nicht mehr an. Daher ist der Aufstieg um Krater dauerhaft gesperrt worden.

Kanlaon: Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist seismisch aktiv geworden. PHILVOLCS registrierte gestern 18 vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 282 Tonnen am Tag. Es wird Inflation registriert. Magma steigt unter dem Vulkan auf und es könnte bald zu einer Eruption kommen. Der Kanlaon zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Größere Eruptionen sind allerdings relativ selten.

Sangay mit Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. MIROVA zeigt eine Leistung von 620 MW an. Die Thermalstrahlung stammt von der glühenden Lava, die auf der Südflanke des Vulkans unterwegs ist. Das IGEPN berichtet bis jetzt nicht direkt von einem Lavastrom, sondern von glühendem Material. Doch Schuttlawinen verursachen normalerweise nicht so starke Thermalstrahlung, wie sie derzeit registriert wird. Außerdem detktierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Sie driftete in Richtung Westen.

Turrialba: Alarmstatus erhöht

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02; 83.76 | Eruption: Asche-Emission

Der Turrialba zeigt sich in den letzten Tagen aktiv und erzeugte mehrere kleine Ascheeruptionen. Zudem wurde ein Anstieg der Seismizität registriert. Grund genug, damit die Vulkanologen von OVSICORI UNA den Alarmstatus auf „3“ erhöhten. Sie befürchten, dass der Vulkan stärker eruptieren könnte. In Costa Rica befindet sich noch ein weiterer Vulkan auf gleicher Alarmstufe. Hierbei handelt es sich um den Rincon de la Vieja.

Vulkan-News am 15.02.21: Fuego und Pacaya

Das Vulkan-Update am Rosenmontag steht im Zeichen der guatemaltekischen Vulkane Pacaya und Fuego. Aber auch die philippinischen Vulkane Kanloan und Taal sind seismisch unruhig. Der Ätna auf Sizilien gibt heute Morgen gas.

Ätna: Erhöhte Aktivität

Heute Morgen befindet sich der Tremor auf einem höheren Niveau, als es in den letzten Tagen der Fall war und erzeugt Peaks im roten Bereich. Auch die Erdbeben-Aktivität war in den letzten Stunden höher, als in den vergangenen Tagen. Die Erdbeben manifestierten sich überwiegend unter dem Krater. Auf den LiveCams sieht man schwachen Ascheausstoß. Auf dem Wärmebild erkennt man, dass der Neue Südostkrater permanent glühende Tephra ausstößt. Am Wochenende gab es strombolianische Eruptionen aus allen Hauptkratern. Es bleibt spannend am Vulkan.

Fuego: Pyroklastische Ströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt uns auch heute in den News erhalten. Nachdem er bereits in den letzten 2 Tagen in den Schlagzeilen stand, weil er einen Lavastrom generierte, gilt es heute sogar von einer Serie Pyroklastischer Ströme zu berichten. Mindestens ein Strom glitt so weit, dass er die Wolkendecke unterschritt und dürfte für die Anwohner ziemlich überraschend gekommen sein. INSIVUMEH berichtet von einer Gleitstrecke von 1500 m. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Er floss durch die Ceniza-Schlucht, in der sich auch der Lavastrom bewegt. Die Vermutung liegt nahe, dass ein größeres Lavapaket von der Front des zähen Lavastroms abbrach und so den Pyroklastischen Strom erzeugte. Die anderen Ströme waren kleiner und brachten es auf ca. 500 m Gleitstrecke.

Die Situation erinnert an jener von 2018, als mehrere Pyroklastische Ströme, im Zuge einer paroxysmalen Eruption generiert wurden. Damals schossen die Ströme ebenfalls unter einer Wolkendecke hervor und stoppten nicht vor den Ortschaften, wie es nun der Fall gewesen ist, sondern flossen mitten durch sie hindurch. Zahlreiche Menschen starben, oder wurden verletzt. Noch mehr Leute verloren ihr Dach über dem Kopf.

In Guatemala sind zur Zeit 3 Vulkane aktiv: Fuego, Santiaguito und Pacaya. Letzterer steht heute ebenfalls in den News, da er eine hohe Thermalstrahlung emittiert. Die Vulkane in Guatemala verdanken ihre Existenz der Subduktion: die ozeanische Cocosplatte kollidiert mit der nordamerikanischen Kontinentalplatte und gleitet dabei unter sie. Dabei reicht sie bis in den oberen Erdmantel hinab, wo sie sich stark erhitzt und schmilzt. Ein Teil der Schmelze steigt hinter der Subduktionszone als Magma auf und wir eruptiert.

Pacaya: Hohe Thermalstrahlung

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin aktiv. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1498 MW. INSIVUMEH brachte gestern ein Sonderbulletin heraus, nach dem die Aktivität des Vulkans anstieg. Explosionen förderten Vulkanasche bis auf fast 3000 m Höhe. Glühende Tephra wurde bis zu 250 m hoch ausgeworfen. Der Lavastrom hatte eine Länge von 1000 m. Es wurde intensiver Tremor registriert.

Kanloan: Seismizität steigt weiter

Am philippinischen Vulkan Kanlaon hat die Seismizität weiter zugenommen. PHILVOLCS registrierte gestern 26 vulkanotektonische Erdstöße. Eine Dampfwolke stieg bis zu 500 m über den Krater auf. Seit einiger Zeit wird schwache Inflation registriert. Es sieht so aus, als würde Magma aufsteigen.

Taal mit Tremor

Verweilen wir noch einige Worte lang auf den Philippinen: Unter dem Taal-Vulkan auf Luzon manifestierten sich 6 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 3 und 7 Minuten. Tremor wird direkt von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht. Es könnte sich also Magma bewegen.

Sabancaya: Lavadom zerstört

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist weiterhin explosiv aktiv. Mehrmals täglich eruptiert er Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufsteigen lässt. Vor wenigen Monaten wurde zudem von Domwachstum berichtet und die Vulkanologen von INGEMMET befürchtete, dass dieser bald über den Kraterrand herausragen würde. Dann hätten pyroklastische Ströme gedroht. Doch diese Gefahr scheint gebannt zu sein: der Dom wurde durch die anhaltenden Explosionen zerstört. Das fanden die Forscher heraus, indem sie mittels Drohen Erkundungsflüge zum Krater unternahmen. Da der Vulkan selbst fast 6000 m hoch ist, ist es schon eine beachtliche Leistung für die Fluggeräte so eine Höhe zu erreichen. Für die meisten Drohnen wird die Luft in dieser Höhe zu dünn.

Ebeko eruptiert Vulkanasche

Der Kurilenvulkan Ebeko ist sehr aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC registrierte heute bereits 3 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4300 m hoch auf. Trotz seiner Abgeschiedenheit auf Paramushir Island gibt es eine LiveCam.

Kanlaon: Seismik rückläufig

Auf der Philippineninsel Negros ist der Kanlaon seismisch weiterhin aktiv. Allerdings hat die Anzahl der Erdbeben abgenommen. In den letzten 24 Stunden wurden 38 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Eine Dampfwolke stieg bis zu 300 m hoch auf.

Nishinoshima stößt Asche aus

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima ist strombolianisch aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC verzeichnet Vulkanasche in einer Höhe von 2700 m. MIROVA registriert eine moderate Wäremanomalie.

Pacaya: Lavaströme bestätigt

INSIVUMEH bestätigte nun die gesteigerte Aktivität am Pacaya in einem Sonderbulletin. Demnach fließen 2 Lavaströme in unterschiedliche Richtungen: der Lavastrom im Südwesten ist 650 Metern lang, der im Nordwesten hat eine Länge von etwa 200 Metern. Sie entspringen im Gipfelbereich, in etwa 100 m Entfernung vom Mc Kenney-Krater. Dieser ist strombolianisch aktiv und stößt glühende Tephra bis zu 200 m hoch aus. Seit dem 20. Mai hat die Seismik zugenommen.

Pacaya: Steigerung der Aktivität

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya steigerte heute Nacht seine Aktivität und eruptiert kleine Lavafontänen aus dem Mc Kenney Krater. Sie speisen multiple Lavaströme, die auf den Vulkanflanken unterwegs sind. Sie sind von umliegenden Gemeinden aus gut sichtbar und sorgten für Alarmstimmung bei der Bevölkerung. Bereits vor 3 Tagen gab es eine Phase erhöhter Aktivität. Für mich sieht es so aus, als würde der Pacaya paroxysmale Eruptionen erzeugen. Allerdings wird scheinbar nicht viel Vulkanasche ausgestoßen, denn VONA-Warnungen gibt es nicht. Was fehlt sind auch aktuelle Berichte der Vulkanologen von INSIVUMEH. Offensichtlich macht der Corona-Lockdown und Geldmangel der Behörde zu schaffen.

Kanlaon: Anstieg der Seismik

Unter dem philippinischen Vulkan Kanlaon wird seit 2 Tagen eine Zunahme der seismischen Aktivität festgestellt. PHILVOLCS berichtete gestern über 136 vulkanotektonische Erdbeben, die den Vulkan erschütterten. In den letzten 24 Stunden wurden 108 Beben registriert. An beiden Tagen wurden insgesamt 5 Beben mit Magnituden größer/gleich 3 festgestellt. Sie wurden von den Anwohnern umliegender Orte gespürt. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 4,7, was für ein vulkanotektonisches Beben schon sehr stark ist. Entsprechend groß ist die Besorgnis, dass sich der Vulkan auf einen größeren Ausbruch vorbereiten könnte. Dampfwolken steigen bis zu 300 m über den Gipfelkrater auf. Die Schwefeldioxid-Emission betrug gestern 438 Tonnen am Tag. Seit Januar wird eine leichte Inflation registriert. Trotzdem steht die Warnstufe nur auf „1“. Es gilt eine 4 km Sperrzone um den Krater.

Semeru weiterhin aktiv

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiterhin fleißig in Eruption begriffen. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Zwischen 6.00 Uhr und 12.00 Uhr registrierten die Vulkanologen vom VSI 17 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 12 und 20 mm und dauerten bis zu 140 Sekunden an. Auffällig ist, dass es seit 3 Tagen kaum vulkanisch bedingte Erdbeben gibt. Es sieht so aus, als würde der Magmenaufstieg nachlassen.