Italien: Erdbeben erschüttert Liparische Inseln

Liparische Inseln nördlich von Sizilien wurden von Erdbeben Mb 4,8 erschüttert

Datum 12.03.2024 | Zeit: 04:37:31 UTC | Lokation: 38.602 ; 14.991 | Tiefe: 243 km | Mb 4,8

Die Liparischen Inseln sind ein Urlaubsparadies im Tyrrhenischen Meer, nördlich von Sizilien gelegen. Heute Morgen wurde die Region von einem Erdbeben der Magnitude 4,8 erschüttert. Der für diese Region ungewöhnlich starke Erdstoß manifestierte sich zum Glück in einer Tiefe von 243 km, was ebenfalls ungewöhnlich ist. Das Epizentrum wurde 15 km nördlich von Lipari lokalisiert und liegt in einem Dreieck, dessen Eckpunkte von den Inseln Lipari, Salina und Panarea gebildet werden. Auch der Inselvulkan Stromboli befindet sich in der Nähe. Bis jetzt gibt es keine sichtbare Reaktion des Vulkans auf das Erdbeben.

Trotz der vergleichsweise hohen Magnitude liegen dem EMSC keine Wahrnehmungsmeldungen vor. Dies dürfte der großen Tiefe des Hypozentrums geschuldet sein, so dass die Erdbebenwellen an der Oberfläche so weit abgeschwächt waren, dass sie nicht mehr spürbar waren. Außerdem manifestierte sich das Beben sehr früh am Morgen, so dass die meisten Menschen noch schliefen und eventuell auftretende Vibrationen nicht bemerkten.

Die Liparischen Inseln sind allesamt vulkanischen Ursprungs und erheben sich vom Grund des Tyrrhenischen Beckens. Der Inselbogen liegt an zwei sich kreuzenden Diskontinuitäten der Lithosphäre, die durch zwei große Störungssysteme gekennzeichnet sind. Der aktuelle Erdstoß befand sich im Endbereich einer kleineren Störung, die parallel zum Ausdehnungsgürtel der Region verläuft. Allerdings gehe ich eher davon aus, dass sich das Erdbeben an einem Stück subduzierter Erdkruste der Ionischen Mikroplatte manifestierte, das bis weit in die Asthenosphäre bzw. den oberen Erdmantel abgetaucht ist. Von daher rechne ich nicht zeitnah mit weiteren Erdbeben, die mit diesem Erdstoß in direkter Verbindung stehen, obwohl es natürlich in dieser Region immer zu Erdbeben kommen kann.

Ein weiterer als aktiv eingestufter Vulkan der Liparischen Inseln ist Vulcano. Hier gab es in den letzten Wochen sporadisch auftretende schwache Erdbeben.

Vulkane weltweit

Bardarbunga: die Anzahl schwacher Beben ist weiter zurück gegangen. Dafür gab es heute Morgen ein Beben der Magnitude 4,7.

Kilauea: unter dem Vulkan auf Hawaii gab es gestern 3 Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,3. Das Hypozentrum befand sich in 13 km Tiefe auf der Nordwestseite des Kilauea und auf halben Weg zum Mauna Loa. Ein größerer Ausbruch in den nächsten Monaten würde mich nicht wundern.

Lipari: weitere Erdbeben in vulkanischen Regionen ereigneten sich auf Sizilien und den Liparischen Inseln. Dort manifestierten sich zwischen den Inseln Lipari und Salina 2 Beben M größer 3.

Sinabung: auf Sumatra manifestierte sich am Sinabung ein pyroklastischer Strom. Fotos in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ dokumentieren ihn sehr schön. Er legte eine Entfernung von ca. 2,5 km zurück. Vergleichbare pyroklastische Ströme konnte ich vor einem Jahr am Sinabung filmen:

Erdbeben: Lipari M 4,1

Die Liparischen Inseln wurden von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag westlich der Hauptinsel Lipari. Das Beben war auf den Inseln und an der Küste Siziliens deutlich zu spüren. Besonders in Messina fürchteten viele Menschen ein katastrophales Erdbeben und übernachteten im Freien.

Lavastrom auf Stromboli. © INGVErdbeben können Vulkanausbrüche auslösen, oder verstärken. Auf Stromboli fließt weiter Lava über die Sciara del Fuocco. Meiner Meinung nach hat sich die Aktivität verstärkt. Derzeit fließen 2 Lava-Arme über die Feuerrutsche. Dem Beginn der aktuellen Phase mit Lavaströmen war ebenfalls ein ähnlich starkes Erdbeben vorangegangen. Allerdings lag dieses Beben direkt auf Stromboli.

Erdbeben auf Lipari

Ein Erdbeben der Stärke 4.5 erschütterte gestern die Liparischen Inseln vor Sizilien. Diese Inselgruppe besteht aus 7 Vulkaninseln zu denen auch Stromboli gehört. Die Erschütterungen lösten auf der Hauptinsel Lipari Erdrutsche aus. Einige Menschen gerieten in Panik, Verletzte gab es aber nicht. Das Epizentrum lag 6 km vor der Küste.

Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen!