Vulkan-Update 03.03.21: Sinabung, Semeru, Mount Hood

Im Vulkan-Update vom Mittwoch geht es noch einmal um den Sinabung auf Sumatra, aber auch um den Semeru auf Java und den US-amerikanischen Vulkan Mount Hood.

Sinabung: Weiterer pyroklastischer Strom

Am Sinabung auf Sumatra ging ein weiterer pyroklastischer Strom ab. Er glitt 332 Sekunden lang und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 120 mm. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4600 m detektiert. Der pyroklastische Strom reiht sich also in der Größenordnung seiner Vorgänger von gestern ein. Neue Bilder des verbleibenden Lavadoms stehen noch aus, dennoch dürfte seine Größe stark abgenommen haben. Zum Glück kollabierte nicht der gesamte Dom auf einmal, sondern nach und nach, so dass ein katastrophales Ereignis bisher ausblieb. Solange nicht klar ist, was vom Dom noch übrig ist, kann noch keine Entwarnung gegeben werden.

Die Seismizität ist auf einem moderaten Niveau angekommen. Es finden weitere Magmenbewegungen im Untergrund statt und selbst, wenn es kurzfristig eine Verschnaufpause geben könnte, wird es wahrscheinlich zu neuem Domwachstum kommen. In der Nachlese noch einige Bilder der Ereignisse von gestern.

Semeru eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiterhin aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m. Die Seismografen registrierten gestern gut 60 explosive Eruptionen, dafür nur wenige vulkanisch bedingte Erschütterungen. Der Vulkan bleibt aktiv, aber ohne absehbare dramatischen Entwicklungen.

Mount Hood: Weitere Erdbeben

Unter dem Vulkan der Kaskadenkette in den USA kam es zu einem weiteren Erdbebenschwarm. Er ereignete sich am 1. März und dauerte gut 45 Minuten. Das Pacific Northwest Seismic Network hat acht Ereignisse mit einer maximalen Magnitude von M 1,3 geortet. Dutzende von schwächeren Erdbeben waren zu klein, um sie zu lokalisieren. An der Oberfläche konnten die Beben nicht gespürt werden.

Erdbeben-Update 18.01.21: Mount Hood und Sizilien

Das Erdbeben-Update steht heute im Zeichen eines Schwarmbebens unter dem US-Amerikanischen Vulkan Mount Hood. Außerdem gab es ein kleines Schwarmbeben auf Sizilien.

Mount Hood: Schwarmbeben mit 83 Erschütterungen

Mount HoodUnter der Südflanke des Vulkans Mount Hood manifestierte sich ein Schwarmbeben. Bislang wurden 83 Erschütterungen registriert. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 2,7 und lag in einer Tiefe von 5 km. Natürlich weckt so ein Schwarmbeben Befürchtungen, dass es zu einem Vulkanausbruch kommen könnte, doch die Geologen vom USGS schreiben, dass es sich um tektonische Beben an einer Störungszone handelt. Vom Ätna wissen wir, dass Magma Druck auf Störungszonen ausüben kann und so tektonische Beben auslöst, allerdings gab es am Mount Hood keine Anzeigen von Magmenaufstieg. Dieser hätten sich z.B. durch Schwarmbeben in größeren Tiefen und Inflation bemerkbar machen müssen.

Mount Hood ist einer der Kaskaden-Vulkane zu denen auch der bekannte Mount St. Helens zählt. Die Letzte Eruption des 3426 m hohen Stratovulkans ereignete sich im Jahr 1865.

Sizilien: Schwarmbeben bei Mistretta

Auf der italienischen Insel Sizilien bebte es 4 km nordwestlich von Misretta. Dort ereigneten sich 5 Erdstöße, von denen die meisten Hypozentren in Tiefen um 25 km lagen. Der stärkste Erdstoß brachte es gestern Nachmittag auf M 3,0. Die anderen Beben lagen im 2-er Bereich.

Misretta liegt in Sichtweite des Ätnas, an dem sich gestern ebenfalls weitere Erdbeben zugetragen haben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,4 und manifestierte sich unter der Südwestflanke.

Weiter südlich -bei Nicosia- ereigneten sich in den letzten Tagen einige Erschütterungen. Heute Morgen bebte es dort mit M 2,4 in nur 4 km Tiefe. Generell ist die Seismizität auf Sizilien erhöht. Das bedeutet aber nun nicht gleich, dass ein starkes Erdbeben unmittelbar bevorsteht. Generell ist die Gefahr starker Erdbeben auf Sizilien hoch und langfristig betrachtet, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich dort wieder eine Erdbebenkatastrophe ereignen wird.

Australien: Erdbeben Mw 6,7

Vor der Nordwestküste Australiens gab es ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. An der Oberfläche manifestierte sich das Erdbeben knapp 200 km von der Ortschaft Broome entfernt. Dort waren die Erschütterungen deutlich zu spüren. Sogar im 1200 km entfernten Perth schwankten die Hochhäuser. Von der Magnitude her hatte das Beben Tsunami-Potenzial. Allerdings wurde kein Alarm gegeben. Es kam zu mehreren moderaten Nachbeben.

Australien ist Teil des alten Superkontinents Gondwana und ist tektonisch gesehen recht stabil. Im Landesinneren kommt es selten zu starken Erdbeben. In einigen Küstenregionen bebt es häufiger. Starkbeben sind meistens mit den Subduktionszonen am Kontinentalrand, weit draußen im Pazifik assoziiert.

Westliches Mittelmeer: Erdbeben Mw 5,0

Das westliche Mittelmeer wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Während EMSC das Epizentrum vor der Küste Algerien sieht, sahen es andere Observatorium in der Nähe der Urlaubsinsel Mallorca, was sich allerdings nicht bestätigte.

Island: Erdbeben M 3,5

Vor der Südwestküste von Island bebte es mit einer Magnitude von 3,5. Ein zweiter Erdstoß brachte es auf M 3,2. Bisher folgten über 50 schwächere Beben. Der seismische Schwarm manifestierte sich am Reykjanes Ridge, Die Tiefen streuen über ein weites Spektrum.

USA: Erdbeben in Seattle

Die Metropole an der US-Westküste wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,6 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 29 km Tiefe. Es gab mehrere schwache Vor- und Nachbeben. Der Erdstoß war deutlich zu spüren. Die besondere Brisanz liegt darin, dass entlang der Cascadia-Störungszone ein Starkbeben erwartet wird. Es könnte ähnlich fatal wirken, wie ein Beben an der bekannteren San Andreas fault im Süden des Landes.

In relativer Nähe zu Seattle liegen die Vulkane der Cascaden-Range. Einer dieser Vulkane ist der Mount Hood. Dort gibt es zur Zeit einen Erdbebenschwarm. Er könnte im Zusammenhang mit dem Aufstieg magmatischer Fluide stehen.

Vulkane weltweit

Ätna: gestern wurde leichter Asche-Ausstoß aus dem NE-Krater beobachtet. Der Tremor steigt seit letzter Nacht leicht an. Es finden auch wieder vermehrt schwache Erdbeben statt. Nicht auszuschließen, dass sich der Vulkan auf eine neue Eruption vorbereitet.

Karymsky: auf Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv. Aschewolken erreichen eine Höhe von 6 km. Thermische Signale lassen einen kurzen Lavastrom vermuten.

Mount Hood: ein weiterer Vulkan der US-Amerikanischen Cascadenkette meldet sich mit einem Schwarmbeben zu Wort: Die Hypozentren liegen 10 km südlich des Gipfels in wenigen Kilometern Tiefe. Das stärkste Beben hatte heute eine Magnitude von 2,4.

Sakurajima: auf der japanischen Insel Kyushu ist der Saku weiterhin aktiv. In unregelmäßigen Abständen gibt es vereinzelte explosive Eruptionen.

Santiaguito: in Guatemala ist der Domvulkan weiterhin recht munter. Gestern stieß er eine Aschewolke aus, die bis auf fast 4000 m Höhe aufstieg.

Turrialba: der Vulkan in Costa Rica emittiert weiterhin Vulkanasche. Es wird leichter Tremor gemessen.

Erwähnenswert ist auch ein moderates Erdbeben im Großraum Tokyo, welches sich gestern ereignete. Es hatte eine Magnitude von 5,4 und lag in 55 km Tiefe.