Island: Erdbeben Mw 5,8

Update 14:00 Uhr: IMO berichtet, dass die stärkeren Erschütterungen Steinschläge an der Steilküste im Norden Islands auslösten. Die Beben ereignen sich an der Kreuzung der Húsavík-Flatey fault und sind tektonischen Ursprungs. In den Jahren 2012 – 2013 gab es hier ebenfalls starke Schwarmbeben.

Originalmeldung: An der isländischen Tjörnes-fracture-zone gab es ein weiteres starkes Erdbeben. Laut IMO htte es die Magnitude 5,8 und lag in 10 km Tiefe. EMSC registrierte sogar eine Momentmagnitude von 6,0. Damit wäre es das stärkste Erdbeben auf der Insel im Nordatlantik seit langem. Das Epizentrum lag 33,6 km westsüdwestlich von Grímsey und mehr 35 km nordöstlich von Siglufjörður.

Das Beben lag weiter nördlich als die anderen starken Erschütterungen. Es sieht so aus, als würde ein immer größeres Stück der TFZ aktiviert werden. Falls die Beben im Zusammenhang mit Magmenintrusion liegen, könnte auch ein magmatischer Gang entlang der Störung gewandert sein.

Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 1908 Erschütterungen registriert. IMO spricht von mehr als 3000 Beben seitdem der Schwarm begonnen hat. 119 Beben hatten eine größere Magnitude als 3. Mehrere Beben lagen im 5-er Bereich. Ein Nachlassen des Schwarms ist bisher nicht zu erkennen. IMO warnt auf seiner Website explizit vor den starken Erschütterungen. Viele der stärkeren Beben waren auf der Insel zu spüren gewesen. Von Schäden wurde bisher nichts berichtet.

Mynamar: Erdbeben Mw 5,6

In der Grenzregion zwischen Mynamar (dem früheren Burma) und Indien ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Epizentrum lag 29 km östlich von Vanlaiphai. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben.

Demokratische Republik Kongo: Erdstoß M 4,2

In der DRK gab es ein moderates Erdbeben in der Region des Kivu-Sees und den Virunga Vulkanen. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 62 km westlich der Stadt Goma lokalisiert. Goma ist Ausgangspunkt für Expeditionen zu den Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira. Auf dem Satellitenbild sieht man beide Feuerberge Dampfen. Allerdings ist letzterer Vulkan aktuell nur schwach aktiv.

Ätna: Erdbeben bei Bronte

An der unteren Westflanke des sizilianischen Vulkans gab es gestern Abend ein kleines Schwarmbeben. Es lag unweit des Ortes Bronte. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,0 in einer Tiefe von 21 km. Insgesamt wurden 5 Beben mit Magnituden über 2 festgestellt und einige schwächere Erdbeben. Sehr wahrscheinlich wurde der Schwarm durch Magmenintrusion ausgelöst.

Erdbeben weltweit

Hypozentren bei Kumamoto. © ESMC

Update 15.04.16: Die Schäden und Opferzahlen des Erdbebens in Japan wurden in den letzten Stunden deutlich nach oben korrigiert: bisher wurden 9 Todesopfer und mehr als 1000 Verletzte bestätigt. Zahlreiche Häuser wurden stark beschädigt oder zerstört. 40.000 Menschen wurden in Evakuierungszentren untergebracht. Der Katastrophenschutz ist im Einsatz.

Update: Beim Beben in Japan stürzten in Mashiki mindestens 10 Häuser ein und einige Menschen wurden verletzt. Der Bahnverkehr wurde eingestellt und die höchste Erdbebenwarnstufe ausgesprochen. Es besteht Gefahr von starken Nachbeben.

Originalmeldung: In den letzten 24 Stunden ereigneten sich einige interessante Erdbeben in vulkanisch aktiven Regionen. Vor der Ostküste Kamtschatkas bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,9. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe. Das Beben könnte sich auf die Vulkane Zentralkamtschatkas und Karymsky auswirken. Letzterer war in den letzten Wochen ungewöhnlich still.

Im Westen der japanischen Insel Kyushu kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 6,1 in nur 15 km Tiefe. Es folgten mehrere Nachbeben mit Magnituden zwischen 4  und 5. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, es dürfte aber mindestens einige Gebäudeschäden gegeben haben. In der Nähe des Hypozentrums liegen zahlreiche Vulkane wie Aso, Kirishima und Sakurajima. Vor 2 Tagen ereignete sich ein mittelstarkes Beben in der Nähe vom Suwanosejima, dieser ist heute sehr aktiv.

Ein vergleichbares Erdbeben (M 5,8) fand im Westen der Philippinen statt. Das Hypozentrum lag vor der Küste Mindanao in 20 km Tiefe.

In Vanuatu bebte die Erde in 10 km Tiefe mit M 5,9. Es fand im Norden des Archipels statt, wo es bereits letzte Woche mehrere Beben gab.

Das stärkste Beben manifestierte sich in Myanmar (o.k. hat jetzt nichts mit Vulkanen zu tun) und hatte eine Magnitude von 6,9. Aufgrund der großen Tiefe von 137 km dürfte es nur relativ geringe Schäden gegeben haben.

Mynamar: Erdbeben M 6,8

In Mynamar, dem früheren Birma, ereignete sich um 7.42 Uhr Ortszeit ein schweres Erdbeben der Magnitude 6,8. Der Erdstoß war in Thailand und Teilen von China zu spüren. Das Hypozentrum lag in nur 9,8 km Tiefe. Durch die geringe Tiefe könnte das Erdbeben größere Schäden verursacht haben, als es sonst zu erwarten gewesen wäre. Die Meldungen hierüber kommen nur langsam rein; Mynamar öffnete sich erst vor 2 Jahren für Touristen. Bisher sind von 14 Toten die Rede und von Hunderten Verletzten. Die Opfermeldungen stammen allerdings aus Regionen, die weit vom Epizentrum entfernt liegen. Meldungen aus der Zentralregion des Erdbebens liegen noch nicht vor, was vermuten lässt, dass die Infrastruktur dort stark zerstört wurde. Ich gehe davon aus, dass die Opferzahlen dramatisch steigen werden.  Mit Nachbeben ist zu rechnen.

Das Epizentrum liegt ca. 400 km südlich der tektonischen Grenze zum Himalaya und 200 km östlich der Plattengrenze zwischen der Indischen-Platte und der Eurasischen-Platte. Die Tektonik dieser Region ist sehr komplex. Starke Erdbeben sind verhältnismäßig häufig.