Kratersee des Poás nach phreatischen Eruptionen trocken

Kratersee im Poás ist ausgetrocknet – Schwefelgeruch verbreitet sich

Nachdem es in den vergangenen Wochen zahlreich kleine phreatische Eruptionen aus dem Kratersee des Vulkans Poás in Costa Rica gegeben hatte, ist dieser nun trocken. Anstelle der phreatischen Eruptionen gibt es jetzt starke Entgasungen, die schwefelhaltigen Dampf ausstoßen. In den umliegenden Gemeinden verbreitet sich der Geruch nach Schwefel bzw. Schwefelwasserstoff. Bei den Anwohnern liefert der Geruch Anlass zur Besorgnis, fürchtet man doch einen größeren Vulkanausbruch. Die Gase stieß der Vulkan allerdings auch früher aus, nur wurden sie zum Teil im Waser des Kratersees gebunden, so dass sich der Geruch nicht weit verbreiten konnte.

Javer Pacheco, Vulkanologe am vulkanologischen und seismologischen Observatorium von Costa Rica (Ovsicori), sagte voraus, dass es in Städten wie Grecia, Sarchí und Zarcero immer häufiger vorkommen werde, dass Bewohner den Geruch von Schwefel wahrnehmen werden. Zuletzt hatte man einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 56 Tonnen am Tag festgestellt

Der Kratersee fiel bereits am Freitag trocken. Lokale Medien berichten, dass es im Wochenverlauf vor dem Trockenfallen des Krater ca. 1000 geysirartige Ausbrüche gegeben hatte. Diese konnte man von der Besucherterrasse am Kraterrand beobachten, sofern es die Wolkensituation zuließ. Allerdings dürfen sich Beobachter seit einigen Wochen nur höchstens 20 Minuten auf der Plattform aufhalten und müssen einen helm tragen. Grund für diese Sicherheitsmaßnahme waren größere Phreatische Eruptionen, die Material bis zu 500 m hoch auswarfen und bis Anfang Februar auftraten.

Bisher war die Gasentwicklung auf der Besucherplattform nicht so groß, dass sie zu Beeinträchtigungen geführt hätten. Nach dem Austrocknen des Kratersees könnte sich das jetzt ändern. Man geht aber davon aus, dass sich in den nächsten Tagen das Wetter ändern wird: die Trockenzeit strebt ihrem Ende entgegen und man rechnet mit auflebenden Winden, die die Gase schneller verteilen.

Laut Javier Pacheco erzeugt auch der Vulkan Rincón de la Vieja Gaswolken, weshalb auch Bewohner von Städten in der Nähe der Ausläufer wie Curubandé, Borinquen und Quebrada Grande Gasgerüche gerochen haben. Auch hier ist der Kratersee fast ausgetrocknet. Grund dafür ist, dass die Trockenzeit in diesem Jahr besonders lang und intensiv war.

Vulkan Poás mit Tremor am 27.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Tremor

Poás in Costa Rica ist seismisch aktiv

In Costa Rica fällt der Vulkan Poás auf, da er seismisch unruhig ist und Tremorphasen registriert wurden. Der Tremor steht in Verbindung mit unterirdischen Fluidbewegungen und könnte ein Indiz für aufsteigendes Magma sein. Dem nicht genug kommt es zu einer Kontraktion des Kraters, und der Boden senkte sich ab. Der Kratersee ist fast verschwunden und enthält nur noch wenig Wasser. Es kommt zu starken Entgasungen. Berichte über neue phreatische Eruptionen liegen mir nicht vor. Da im Kratersee nur noch sehr wenig Wasser vorhanden ist, nimmt diese Art der Aktivität wohl auch weiter ab. Es könnte aber sein, dass es dann bald zu Explosionen kommt, die bereits abgelagertes Material mobilisieren und auch Vulkanasche enthalten. Zuletzt wurden Explosionen gesichtet, die brennende Gase eruptiert haben sollen.

Auch der Vulkan Rincon de la Vieja ist unruhig. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben mit Frequenzen zwischen 3 und 4 Hz detektiert. Zudem kam es sporadisch zu niederfrequenten Beben. Über den Wasserstand in diesem Kratersee liegen mir keine Informationen vor, aber generell erlebt man gerade in weiten Teilen Mittelamerikas eine sehr trockene Trockenzeit. Teilweise hat es seit Dezember überhaupt nicht mehr geregnet, was ein Grund dafür ist, dass der Kratersee im Poás dabei ist auszutrocknen.

In Guatemala begünstigt die Trockenheit Waldbrände, und so kam es am ruhenden Vulkan Agua zu einem Waldbrand, der auf dem ersten Blick so aussah, als wären Lavaströme am Vulkan unterwegs.

Apropos Costa Rica: dort gab es heute Nacht ein Erdbeben M 3,2, das sich wenige Kilometer südlich der Landeshauptstadt San José manifestierte. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Der oben erwähnte Poás liegt nördlich der Hauptstadt und somit in relativer Nähe zum Epizentrum. Einen direkten Zusammenhang zwischen Beben und Vulkan gab es wahrscheinlich, aber nicht. Der Erdstoß war auch zu schwach, als dass er sich auf die Aktivität des Vulkans auswirken könnte.

Vulkan Poás mit Rotglut

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption mit Glut am Poás beobachtet

In Costa Rich reißt die Eruptionsserie am Poás nicht ab. Wie gestern gemeldet wurde, gab es in der Nacht zum Mittwoch eine weitere phreatische Eruption, bei der eine Eruptionswolke mehrere hundert Meter hoch aufstieg. Wie zuvor bestand sie aus einem Gemisch aus Wasser, Gas und Schlamm vom Grund des Sees, doch zum ersten Mal seit fünf Jahren wurde auch ein heller Lichtschein auf den Livecam-Aufnahmen beobachtet. Laut dem OVISCORI UNA-Geoforscher Geoffroy Avrad soll das Leuchtphänomen nicht von glühender Vulkanasche verursacht worden sein, sondern von brennenden Schwefelgasen herrühren. Zuvor waren brennende Schwefelgase beobachtet worden, die aus Fumarolen züngelten.

Bereits gut 2 Stunden vor der Explosion nahm die Intensität der Flamme aus den Fumarolen zu, was auf steigenden Gasausstoß und erhöhten Druck im Vorfeld der Eruption zurückzuführen ist.

Bei phreatischen Eruptionen wird normalerweise keine frische Lava ausgestoßen, da die Explosion von plötzlich expandierendem Dampf verursacht werden, ohne dass es zu einem Kontakt zwischen Magma und Wasser kommt. Für die Dampfexplosionen zeichnet sich die Erdwärme verantwortlich. Letztendlich wird sie aber nur durch Magma so groß, dass es zur Dampfexplosion kommen kann. Oft steht das Magma dann relativ nahe an der Oberfläche. Dass es zu einem Magmenaufstieg am Poás kam, davon zeugten Erdbeben im November. Auch jetzt ist die Seismizität leicht erhöht.

Der Poás ist ein aktiver Stratovulkan in Costa Rica. Er befindet sich ungefähr 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San José. Mit einer Höhe von 2.687 Metern über dem Meeresspiegel ist er einer der größeren Vulkane des Landes.

Der Poás-Vulkan hat zwei Hauptkrater, in denen es Kraterseen gibt. Beim See in dem aktuell aktiven Krater handelt es sich um die „Laguna Caliente“. Der andere Kratersee wird „Laguna Botos“ genannt und ist heute ein Biotop.

Vulkan Poás mit Eruption am 04.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Poás mit phreatischen Eruptionen – Kratersee fast trocken

Vorgestern gab es am Poás in Costa Rica wieder eine größere phreatische Eruption. Sie ereignete sich in den frühen Morgenstunden um 07:12 Uhr Lokalzeit, als eine Dampfexplosion eine Materialsäule gut 200 m über dem Grund des Kraters hat aufsteigen lassen. Bei dem eruptierten Material handelte es sich um ein Gemisch aus Dampf, Wasser, Gesteinsfragmenten und Seesedimenten. Der Ausbruch unterbrach die fortlaufenden kleineren Eruptionen, von denen es stündlich zwischen 20 und 25 gab. Zwei Stunden nach dem größeren Ereignis setzten die kleinen Eruptionen wieder ein. Leider wurde von OVSICORI-UNA nicht kommuniziert, wie hoch diese Eruptionen auswerfen. Dafür gab es heute Morgen das Update, dass der Kratersee fast ausgetrocknet ist und dass die Fumarolen am Kraterboden nun am Rand des Sees aufgetaucht sind. In der Dämmerung konnte man dort brennende Schwefelgase beobachten. Sie waren heißer als 160 Grad.

Die Geoforscher registrieren weiterhin eine leicht erhöhte Seismizität unter dem Poás. Offenbar gibt es einen schwachen Tremor, der im Frequenzbereich zwischen 2 und 7 Hz schwingt. Es werden nur wenige kleine, niederfrequente vulkanische Erdbeben registriert.

Die Alarmstufe steht auf dem Aktivitätslevel „3“ und es könnten sich ohne Vorwarnungen größere Eruptionen ereignen. Zuletzt blieb der Poás-Nationapark geöffnet, allerdings gab es Zugangsbeschränkungen für die Aussichtsplattform am Kraterrand, wo sich gleichzeitig nur noch ca. 50 Personen aufhalten dürfen.

Der Poás ist nicht der einzige aktive Vulkan in Costa Rica. In den Updates der Vulkanologen wird insbesondere der Rincon de la Vieja erwähnt, der ebenfalls schwache phreatische Eruptionen erzeugt, wenn auch nicht in so hoher Folge wie der Poás. Am Sonntag wurden auch hier drei kleine Exhalationen festgestellt, auf die ein kleiner phreatischer Ausbruch folgte. Es gibt vulkanisch bedingte Erdbeben, die sich vor allem in schwachem Tremor äußern. In einem niedrigen Frequenzband hat dieser zeitweise größere Amplituden. Hier steht die Warnstufe auf „2“.

Vulkan Poás mit weiterer Eruption – News vom 27.01.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Poás mit weiteren phreatischen Eruptionen – Nationalparkverwaltung gibt Empfehlungen aus

In Costa Rica ist der Poás weiterhin aktiv und erzeugte in den letzten Tagen mehrere phreatische Eruptionen. Die letzte manifestierte sich gestern Mittag und wurde von den OVISCORI-UNA-Vulkanologen als „erheblich“ bezeichnet: Die überwiegend aus Wasserdampf bestehende Eruptionswolke stieg bis zu 700 m über Kraterhöhe auf. Wasser, Schlamm und Geröllbrocken wurden ca. 300 m hoch ausgespiene. Das Material stammte überwiegend aus dem Kratersee und der Schlotfüllung des Vulkans. Frische Tephra bzw. Vulkanasche werden bei phreatischen Eruptionen gar nicht oder nur in geringen Mengen gefördert. Diese Art der Ausbrüche entsteht, wenn Magma im Untergrund Grundwasser so stark erhitzt, dass es zur Dampfexplosion kommt, ohne dass es einen direkten Kontakt der Magma mit dem Grundwasser gibt. Vulkanausbrüche, bei denen es zu einer direkten Interaktion zwischen Schmelze und Wasser kommt, werden phreatomagmatisch genannt und zählen zu den stark explosiven Eruptionen, die ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen.

Wie auch schon bei früheren Eruptionen, so hielten sich auch diesmal wieder Beobachter auf der Aussichtsplattform am Kraterrand auf und dokumentierten das Geschehen. Bis jetzt bleiben Nationalpark und die Aussichtsplattform für Besucher zugänglich, doch aufgrund der beschränkten Kapazitäten von Schutzdächern wurde der Zugang auf 56 Personen, die sich gleichzeitig auf der Plattform aufhalten dürfen, beschränkt. Außerdem muss jeder Besucher einen Schutzhelm und eine Warnweste tragen. Außerdem darf man den Weg zur Plattform nicht mehr entlangwandern, sondern wird von der Nationalparkverwaltung gefahren. Außerdem gibt es Hinweise, den Empfehlungen der Nationalparkmitarbeiter Folge zu leisten.

Der Poás ist ein 2708 m hoher Komplexvulkan und zählt zu den aktivsten Feuerbergen Costa Ricas. Die letzte größere Eruptionsphase gab es 2017. Damals verschwand der Kratersee, doch bereits im Folgejahr füllte er sich wieder. Aktuell ist der Seespiegel niedrig, was als Ursache für die Zunahme phreatischer Eruptionen angesehen wird. Darüber hinaus gab es im November eine erhöhte Seismizität, als es möglicherweise zum Aufstieg eines Magmenkörpers gekommen war.

Poás mit phreatischen Eruptionen – News vom 17.01.24

Poás erzeugte mehrere phreatische Eruptionen – Seespiegel des Kratersees besonders niedrig

In Costa Rica ist der Vulkan Poás vermehrt aktiv und erzeugt phreatische Eruptionen. Die meisten dieser dampfgetriggerten Explosionen sind klein und generieren nur niedrige Schlammfontänen, aber am Montag wurden 2 größere Eruptionen beobachtet. Zudem ist der Spiegel des Kratersees extrem niedrig: Schon seit dem Herbst wurde ein deutliches Absinken des Wasserstandes festgestellt, was sich zuletzt weiter beschleunigte.

In dem Absinken des Wasserspiegels sehen Geoforscher aus Costa Rica auch den Grund für die erhöhte Tätigkeit, denn durch die Druckverminderung durch die geringere Auflast des Wassers auf den Untergrund kommt es vermehrt zu Dampfexplosionen aus den Schloten am Grund des Kratersees. Berichte über gestiegene Seismizität liegen aktuell nicht vor. Demnach ist es unwahrscheinlich, dass ein neuer Magmenkörper in den Vulkan eingedrungen ist. Dennoch verzeichnete man bereits im Herbs eine Phase erhöhter seismischer Aktivität und mehrere phreatische Eruptionen, so dass nicht nur ein Abfallen des Kraterseespiegels schuld an der Erhöhung der Aktivität sein könnte. Natürlich muss man sich auch fragen: Warum der Seespiegel fällt? Dafür kann es in erster Linie 2 Gründe geben:

  • Die Niederschlagsmengen waren zu gering.
  • Es ist ungewöhnlich viel Wasser verdampft.

Natürlich ist auch eine Kombination aus beiden Faktoren möglich. Ein Grund für die vermehrte Verdampfung des Wassers kann in einer gestiegenen Wassertemperatur infolge eines größeren Wärmeflusses aus der Tiefe liegen. Was dann letztendlich durch das Magma verursacht worden sein könnte, dass im November aufgestiegen ist.
Momentan gibt es keine Einschränkungen für die Besucher des Nationalparks, die den Aussichtsbereich am Kraterrand weiter betreten dürfen. Daher hielten sich am Montag auch Touristen am Kraterrand auf, die eine der Eruptionen filmten. Auch die Webcams von OVSICORI UNA nahmen die Ereignisse auf.

Vulkan Poás mit Eruptionen – Bericht vom 12.12.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vier phreatische Eruptionen am Poás

Am Sonntagabend gab es am Poás in Costa Rica eine Serie von 4 phreatischen Eruptionen. Wie das zuständige Observatorium ORVISCORI-UNA in einer Kurzmitteilung schrieb, begann die Eruptionsphase um 22:14 Uhr Ortszeit und wurde anhand seismischer Signale festgestellt. Außerdem wurde auch Infraschall aufgezeichnet, der von den Dampfexplosionen ausgelöst wurde. Da es dunkel und bewölkt war, gab es keine visuellen Beobachtungen des Geschehens. Bereits Mitte November gab es eine ähnliche Sequenz von vier Eruptionen, die sich aber über einen mehrstündigen Zeitraum verteilt ereigneten. Zwei der Eruptionen waren kleiner als die beiden anderen. Sie störten das Gleichgewicht des Kratersees und verursachten Wasserverfärbungen durch aufgewirbelte Sedimente und Turbulenzen.

Am Poás gibt es häufiger phreatische Eruptionen und im Oktober hieß es noch, dass der Kratersee kurz vor dem Austrocknen stünde. Offenbar hat es aber wieder geregnet und die Gefahr einer Austrocknung scheint gebannt.

Interessant ist die Meldung, dass Anfang Dezember weitere Messgeräte am Poás installiert wurden. Hierbei handelt es sich um vier Seismometer, drei Magnetometer, eine GNSS-Station und eine Bodensonde zur Messung des CO2-Flusses am Vulkan Poás. Es gab sogar zwei kleine Eruptionen am zentralen Schlot! Die Geräte wurden in einer Kooperation von ORVISCORI-UNA und AVERT installiert. Das Installationsteam beobachtete bereits während der Arbeiten zwei kleine Schlammeruptionen, die aber noch keine gesonderte Erwähnung in einem Bulletin fanden. Dafür wurde auf Twitter-X ein kurzer Videoclip des Ereignisses geteilt.

Der Poás ist ein 2.697 m hoher Komplexvulkan mit drei Kratern und mehreren anderen vulkanischen Erscheinungsformen entlang einer Störungszone. Er ist der zweitgrößte Vulkan des lateinamerikanischen Staates und und einer der aktivsten Feuerberge der Region. Der letzte größere Ausbruch manifestierte sich in 2017.

Kratersee des Poas trocknet aus

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Fumarolisch

Kratersee am Poas trocknet aus, wodurch das Risiko von Ascheeruptionen steigt

Der Poas ist einer der aktivsten und größten Vulkane im mittelamerikanischen Staat Costa Rica. In seinem Kratersee nahe dem 2708 m hohen Gipfel kommt es sporadisch zu phreatischen Eruptionen, die ein beeindruckendes Naturphänomen darstellen. Jetzt dokumentierte das Nationale Vulkanologische Observatorium (OVSICORI) in den letzten Monaten einen Rückgang des Wasserspiegels um bis zu zwei Meter gegenüber dem höchsten Punkt Mitte dieses Jahres. Es besteht die Möglichkeit, dass der Kratersee ganz austrocknet.

Gegenüber dem costa-ricanischen Newsportal Teletica erklärte der OVSICORI-Vulkanologie-Koordinator Geoffroy Avard, dass ein Ungleichgewicht in der Lagune vorliegt, wenn es nach der Regenzeit zu weniger Niederschlägen kommt und die Verdunstung aus dem See anhält. Dieses Ungleichgewicht kann zur kompletten Austrocknung der Lagune führen. In diesem Fall fehlt die Auflast des Wassers auf dem Untergrund, was in der Vergangenheit bereits kleinere Ascheeruptionen verursachte, weil dann einfacher Gas aus dem Magma im Untergrund austreten kann. Ist diese Entgasung besonders stark, entstehen Ascheeruptionen. Geoffroy Avard betonte in dem Interview, dass so etwas in der Vergangenheit öfters vorkam, aber dass es nicht unbedingt eintreten muss. Denkt man diese Folgenkette weiter, dann könnte natürlich auch die Entgasung infolge schwacher Eruption einen Prozess in Gang setzen, der zu stärkeren Vulkanausbrüchen führen könnte. Voraussetzung hierfür ist, dass sich genug eruptionsfähiges Magma im Untergrund befindet.

Zuletzt stand der Poas hier Anfang August in den Schlagzeilen, weil er eine phreatische Eruption erzeugte. Sein letzter größerer Ausbruch ereignete sich 2017. Damals war der Kratersee aufgrund der Eruption trockengefallen und es dauerte Monate, bis er sich wieder aufgefüllt hatte.

Der Alarmstatus des Vulkans Poas steht auf „Gelb“, genauso wie der Turrialba. Einzig der Rincon de la Vieja steht auf „Orange“. Der Arenal hingegen scheint weiterhin ruhig zu bleiben und zeigt keine Anzeichen von einem wiederaufheizen, obgleich von seinem Gipfelkrater dampf entweicht. Bis zum Jahr 2010 war der Arenal daueraktiv.

Vulkan Poas mit Eruption – News vom 07.08.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption am Poás in Costa Rica

Bereits vorgestern hat es eine phreatische Eruption im Kratersee des costa-ricanischen Vulkans Poás gegeben. Das geht aus einer Mitteilung von ORVISCORI-UNA hervor, die gestern auf FB geteilt wurde. Demnach sprachen die Seismometer um 16:5 Uhr Ortszeit an und detektierten seismische Explosionssignale, die von 3 verschiedenen Punkten/Schloten im Krater ausgingen. An 2 Stellen schossen kleinere Eruptionswolken bis zu 100 m in die Höhe. Sie enthielten viel Schlamm und bereits abgelagerte Tephra vom Seeboden. Kurz vor der phreatischen Eruption wurde Tremor registriert, der durch Bewegung magmatischer Fluide verursacht wurde. In diesem Fall wird es sich bei dem Fluid um heißes Gas gehandelt haben, dass entstand, als Grundwasser durch die Erdwärme erhitzt und verdampft wurde und letztendlich die dampfgetriebene Eruption auslöste.

Im vergangenen Jahr war der Poás aktiver als in diesem Jahr. Sein letzter größerer Vulkanausbruch ereignete sich im Jahr 2017. Damals gab es mehrere Eruptionen, die den Kratersee trockenfallen ließen. Der Zugang zum Vulkan wurde gesperrt. Erst im Folgejahr bildete sich ein neuer Kratersee.

Phreatische Eruptionen erfolgen oft phasenweise, es ist also gut möglich, dass wir in den nächsten Wochen öfters über den Poas lesen werden.

Der Volcan de Poás ist einer der aktivsten Vulkane des Landes und eine der beliebtesten Touristenattraktionen, die in einem Nationalpark geschützt ist. Der Poás liegt im zentralen Teil Costa Ricas und ist von der Hauptstadt San José aus gut erreichbar.

Der Krater des Poás ist einer der größten der Welt. Der Säuresee im Krater, kann seine Farbe und Aktivität je nach vulkanischen Ereignissen ändern. Aufgrund der dynamischen Natur des Vulkans kann es zu vorübergehenden Sperrungen des Nationalparks kommen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.