Sakurajima eruptierte am 10. April 2024

Neue Ausbruchsserie vom Sakurajima begann gestern Abend – Asche in 2,4 km Höhe

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte gestern Abend und ließ Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Aschewolke driftete in Richtung Nordwesten und zog auch über den Bereich des Internationalen Flughafens von Kagoshima hinweg. Ob es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kam, ist nicht bekannt, doch normalerweise ist man dort deutlich robuster und erfahrener im Umgang mit Aschewolken als bei uns in Europa, wo es bei geringsten Aschekonzentrationen in der Luft zu Sperrungen des Luftraums kommen kann, so wie man im Jahr 2010 gesehen hat, als es wegen des Eyjafjallajökull-Ausbruchs zu tagelangen Flugausfällen in Mitteleuropa kam. Livecambilder zeigen aber, dass starker Wind die Asche in Vulkannähe zu Boden drückte, daher wird in größerer Entfernung zum Vulkan nur wenig Asche niedergegangen sein.

Deutlich nervöser ist man am Vulkan selbst, wo weiterhin ein Aufstiegsverbot besteht. Obwohl es in den vergangenen Tagen nur zu sehr kleinen Ausbrüchen am Minamidake kam, wurde die Warnung vor möglichen pyroklastischen Strömen aufrecht erhalten. Im Bulletin vom 8. April heißt es, dass hochlichtempfindliche Kameras nachts rot illuminierte Gaswolken filmen konnten. Bereits zu diesem Zeitpunkt stand also glühendes Magma im Schlot. Die Vulkanologe vom JMA vermuten eine Magmenintrusion im tieferen Untergrund der Aira-Caldera, in der sich der Sakurajima befindet. Daher wird mit weiteren Eruptionen gerechnet.

Das japanische Archipel ist nicht nur für seine Vulkanausbrüche bekannt, sondern auch für Erdbeben. Am 8. April gab es auf Kyushu und in unmittelbarer Nähe zum Sakurajima ein Erdbeben Mb 5,1, dem ein zweiter Erdstoß Mb 4,6 folgte. Das Hypozentrum des Hauptbebens lag in 46 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km nordnordwestlich von Nichinan lokalisiert. Obwohl Erdbeben und Eruptionen nicht direkt zusammenhingen, hatten sie doch einen gemeinsamen Ursprung, denn vor der Ostküste von Kyushu verläuft die Subduktionszone, an der die Philippinenplatte unter der Platte Eurasiens abtaucht und geschmolzen wird. Dabei entstehen in der Tiefe Spannungen in der subduzierten Platte, die durch Erdbeben abgebaut werden. Die bei der Subduktion entstehende Schmelze steigt auf und lässt die Vulkane ausbrechen.

Eruptionsserie am Sakurajima geht am 15.03.24 weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Zwei weitere Explosionen förderten Asche bis auf 3700 m Höhe – Vulkanisches Gewitter entstand

Heute Nacht setzte sich am südjapanischen Vulkan Sakurajima die Eruptionsserie fort, und das VAAC Tokio brachte in drei Tagen 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Heute erreichte die Aschewolke eine Höhe von 3700 Metern. Die Ausbrüche waren aber nicht unbedingt stärker als in den letzten Tagen, sondern ereigneten sich bei schönstem Wetter ohne Wind, so dass die Asche senkrecht aufsteigen konnte und nicht sofort verweht wurde. In der Höhe gab es dann doch etwas Wind, so dass die Asche in südöstlicher Richtung verdriftet wurde. Schaut man sich das unten eingebundene Video genauer an, dann erkennt man in der Nahaufnahme einige Blitze zucken, die zum größten Teil von der Asche verdeckt wurden.

Die Eruptionen manifestierten sich im Krater Minami, während der Showadake weiterhin inaktiv bleibt. Dieser Krater liegt etwas unterhalb des Gipfels und zeichnete sich bis 2015 für die fantastischen vulkanischen Gewitter verantwortlich, die einige der Leser vielleicht noch in Erinnerung haben werden.

Die Vulkanologen vom JMA äußerten sich noch nicht zu den Eruptionen heute. Ihr letztes Update befasste sich mit dem Beobachtungszeitraum vom 8. bis 11. März. In dieser Periode stieß de Minamidake große Vulkanblöcke aus, die sich in einer Entfernung von mehr als 1 Kilometer vom Showadake verstreuten. Wie bereits berichtet, enthielt die Tephra auch glühende Brocken. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Die Seismizität war gering, dafür wurde viel Schwefeldioxid ausgestoßen. Die Vulkanologen vermuten eine größere Magmansammlung in der Tiefe und schließen nicht aus, dass sich die Aktivität des Sakurajimas verstärken könnte. Sie halten die Warnung vor pyroklastischen Strömen aufrecht und damit auch das Besteigungsverbot des Vulkans.

Für heute Mittag wird ein Update erwartet. Stay Tuned!

Japan: Neue Eruptionsserie am Sakurajima

Vulkan Sakurajima fördert Vulkanasche bis auf  2400 m Höhe – glühende Tephra ausgeworfen

Der südjapanische Kirschblüteninselvulkan Sakurajima hat eine neue Eruptionsserie hingelegt. Das VAAC Tokio brachte in den letzten 3 Tagen 12 VONA-Warnungen heraus. Drei davon heute. Beim jüngsten Vulkanausbruch stieg die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Südosten. Livecamaufnahmen zeigen, dass einzelne glühende Tephrabrocken auf der Außenseite des Vulkankegels gelandet sind. Nach der eigentlichen Explosion emittierte der Sakurajima noch relativ lange Vulkanasche. Der Wind drückte die Aschewolken auf die Flanke nieder und sorgte für Ascheniederschlag. Hiervon sind meistens besonders Autofahrer betroffen, die auf der Ringstraße um die Vulkanhalbinsel unterwegs sind. Bei der vorherrschenden Windrichtung geht die Asche unweit einer wichtigen Verbindungsbrücke nieder, über die viele Berufspendler müssen, die auf der Vulkaninsel leben und auf dem Festland arbeiten. Elektronische Schilder warnen vor dem Ascheregen.

Im letzten Bulletin für den Beobachtungszeitraum 8. bis 11. März schrieben die Vulkanologen vom JMA, dass bei den Eruptionen Tephrabrocken in 1 Kilometer Entfernung zu Showadake niedergingen. Dieser Krater ist an den aktuellen Eruptionen aber nicht beteiligt. Er wird immer nur als Marker genommen. Die Explosionen manifestieren sich weiterhin aus dem Gipfelkrater Minamidake. Die Vulkanasche erreichte in dieser Periode Höhen von bis zu 1300 m über dem Krater. Die seismische Aktivität wurde als gering eingestuft. Es gilt weiterhin die Vulkanwarnstufe „3“ und eine Besteigung des Sakurajimas bleibt verboten.

März ist einer der schönsten Monate in der Bucht von Kagoshima, denn dann macht der Kirschblüteninselvulkan seinem Namen alle Ehre und ist von einem Meer aus rosafarbenen Blüten Japanischer Kirschbäume eingerahmt. Wobei ich bisher die meisten Kirschbäume an den Ufern der Bucht und nicht auf der Vulkanhalbinsel selbst gesehen habe. Die frühere Vulkaninsel wurde erst 1914 zu einer Halbinsel, als bei einer größeren Eruption ein Lavastrom gefördert wurde, der die Insel mit dem „Festland“ von Kyushu verband.

Sakurajima eruptierte Aschewolke 2100 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Livecam filmt Vulkanausbruch am Sakurajima in Japan

Auf der japanischen Kirschblüteninsel ist es gestern Abend wieder zu einer Eruptionsserie gekommen, die 3 VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslöste. Die stärkste Eruption förderte Asche bis auf eine Höhe von 2100 m. Der Wind weht sie in Richtung Südosten. Es kam zu Ascheniederschlag, von dem vor allem Gemeinden am Fuß des Vulkans betroffen waren. Die explosive Eruption schleuderte auch rotglühende Tephrabrocken in die Luft, die auf der Außenflanke des Vulkankegels landeten. Sie landeten in gut 1 Kilometer Entfernung vom Showa-Krater, der an dieser Eruption aber nicht beteiligt war. Die Eruption wurde vom Minamidake generiert, der oberhalb vom Showadake liegt und für die allermeisten Eruptionen der letzten Jahre verantwortlich ist.

Erdbebentätigkeit und Tremor sind relativ gering und es gibt nur sporadisch entsprechende Ereignisse. Anders verhält es sich mit dem Gasausstoß: Hier machte gerade der Schwefeldioxid-Flux einen Satz nach oben und liegt bei ca. 3800 Tonnen am Tag, was für den Sakurajima ein hoher Wert ist. Das deutet darauf hin, dass im Fördersystem noch Schmelze steht, und in den nächsten Stunden und Tagen könnten weitere Eruptionen folgen.

Die Vulkanologen vom JMA warnen weiterhin davor, den Vulkan zu besteigen. Als Hauptgrund führen sie die Möglichkeit auf, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Natürlich geht auch eine große Gefahr von vulkanischen Blöcken und Bomben aus, die wie beschrieben in einiger Entfernung vom Krater niedergehen können.

Die Forscher vermuten eine größere Magmaansammlung in größerer Tiefe unter der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Im letzten Jahr gab es auch Phasen mit moderater Bodenhebung direkt am Sakurajima. Es besteht die Gefahr größerer Eruptionen.

In Japan ist auch ein weiterer Vulkan geladen, aber offenbar noch gesichert: Der Asosan stößt große Mengen Dampf aus und zeigt auf Nachtaufnahmen rot illuminierten Dampf über dem Krater. Auch hier steht Magma hoch im Fördersystem und könnte jederzeit eruptieren.

Sakurajima in Japan eruptierte am 02.03.24

Sakurajima stößt Aschewolken aus – Vulkanologen vermuten Magmaansammlung

Gestern war wieder ein geschäftiger Tag für den japanischen Inselvulkan Sakurajima, der in der Bucht von Kagoshima liegt, denn es wurden mehrere explosive Eruptionen bzw. Ascheexhalationen festgestellt. Das VAAC brachte 5 VONA-Warnungen heraus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 2700 m und driftete in Richtung Osten. Starker Wind drückte die Aschewolke zu Boden und verursachte starken Ascheniederschlag in Regionen unter der Aschewolke. Besonders viel Asche ging dabei am Fuß des Vulkans nieder. Dort verläuft die Inselhauptstraße.

Die Vulkanologen vom JMA warnten vor der Möglichkeit, dass es bis in 1 Kilometer Entfernung zum Krater zu Einschlägen größerer Tephrabrocken kommen könnte. Außerdem besteht die latente Gefahr, dass es zur Generierung pyroklastischer Ströme kommt. Die Forscher sehen eine Magmenakkumulation in größerer Tiefe, von der das Vulkangebäude momentan aber nicht direkt betroffen ist. Die Seismizität ist niedrig. In den letzten Tagen reduzierte sich der Schwefeldioxidausstoß.

Suwanose-jima mit anhaltenden Eruptionen

Ähnlich wie am Sakurajima verhält es sich mit dem Suwanosejima. Dieser Inselvulkan liegt südlich vom Saku und ist daueraktiv. Vom Suwanosejima gehen täglich mehrere Aschewolken auf, die heute bis auf eine Höhe von 1800 m aufsteigen und auch in Richtung Osten driften. Im letzten JMA Bericht heißt es äquivalent zum Sakurajima, dass größere Lavabomben bis zu 1 Kilometer weit ausgestoßen werden und hinter dem Rand des aktiven Otake-Kraters landen können. Nachts sehen die lichtempfindlichen Kameraaugen eine schwache Rotglut im Dampf über dem Krater.

Ende Februar gab es eine Phase mit Tremor. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben blieb aber gering. Man kann davon ausgehen, dass die eruptive Tätigkeit auf vergleichbarem Niveau anhalten wird.

Aso-san mit starker Dampfentwicklung

Ein weiterer Vulkan Japans steht heute aufgrund starker Dampfentwicklung in den Schlagzeilen. Der Aso liegt nördlich vom Sakurajima und ist ein beliebtes Touristenziel. Auf der Livecam erkennt man heute eine starke Dampfentwicklung aus dem Nakadake-Krater Nr. 1. Im jüngsten JMA Bericht heißt es, dass die Dampfwolke nicht nur 900 m hoch aufsteigt, sondern dass in den Ausdünstungen auch sehr viel Schwefeldioxid enthalten ist. Der Ausstoß dieses Gases belief sich am 27. Februar auf 2500 Tonnen am Tag. Nachts gibt es Rotglut am Krater zu beobachten. Magma steht hoch im Fördersystem. Im Dezember letzten Jahres gab es wohl eine Magmenintrusion und es bildete sich ein Magmenkörper in größerer Tiefe. Zu dieser Zeit gab es täglich bis zu 590 vulkanotektonische Erdbeben. Aktuell liegt der Wert bei 130. Es könnten jederzeit Eruptionen einsetzen.

Sakurajima mit größerer Eruption am 14.02.24

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima erzeugt Ascheeruption – Vulkanische Blitze zuckten

Der südjapanische Vulkan Sakurajima erzeugte heute um 09:33 UTC eine größere Eruption, die nach Angaben des VAACs Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6700 m aufsteigen ließ. Auf der Aufzeichnung des Livestreams der Zaiho-Webcam erkennt man ein vulkanisches Gewitter in der Aschewolke. Die meisten Blitze zuckten, nachdem eine zweite Explosion rotglühende Tephra eruptiert hatte. Einige glühende Lavabrocken landeten auf der Außenflanke des Vulkans. Laut JMA-Angaben landete die Tephra 1300 m vom Minamidake-Gipfelkrater entfernt. Auch die Höhe der Aschewolke lässt auf eine ungewöhnlich kraftvolle Explosion schließen. Das JMA schrieb in einem Sonderbulletin, dass die Tephra 5000 m hoch aufstieg. Es war das erste Mal seit dem 9. August 2020, dass Vulkanasche in dieser Höhe detektiert wurde. Der Ausbruch erfolgte aus dem Hauptkrater Minamidake

Der Ausbruch war der bis jetzt jüngste in einer Folge von Explosionen, die gestern Abend begann.

In der letzten Woche wurde ein deutlicher Anstieg der Seismizität unter dem Sakurajima festgestellt. Am 8. Februar wurden mehr als 30 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Normalerweise würde man auch eine deutliche Bodenhebung infolge von Magmeninflation erwarten, doch davon berichten die JMA-Vulkanologen bis jetzt nichts. In ihren Updates erwähnen sie nur die kurzweilige Inflationsphase vom letzten Jahr. Aktueller sind Berichte über eine Extension der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt. Hier vermutet man eine signifikante Magmenakkumulation in größerer Tiefe.

Unklar ist, wie es am Sakurajima weitergehen wird. Es wäre denkbar, dass der Vulkan in eine länger anhaltende Eruptionsphase eintritt und das bisherige Muster kurzweiliger Phasen durchbricht, doch das ist nur spekulativ und keine gesicherte Erkenntnis.

Der Sakurajima ist ein Somma-Vulkan und ähnelt damit dem Vesuv, in dessen Schatten ich gestern noch wandelte. Ein Reisebericht hierzu folgt in Kürze. Anzeichen für ein Erwachen des Vesuvs gibt es derzeit nicht, da ist der Sakurajima weitaus munterer.

Sakurajima mit Eruptionen – News vom 29.01.24

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Sakurajima erzeugte mehrere Explosionen – Vulkanasche in 1800 m Höhe

Gestern brachte das VAAC Tokio 3 VONA-Warnungen über Aschewolken vom japanischen Vulkan Sakurajima heraus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel und driftete in Richtung Südosten. Livecamaufnahmen zeigen, dass die Asche vom starken Wind schnell zur Seite geweht wurde, was ihre Aufstiegshöhe begrenzte. Die Eruptionen kamen aus dem Gipfelkrater Minami, während der unterhalb gelegene Showa-dake ruhig bliebt und nur dampfte.

Diese Eruptionsserie begann, manifestierte sich zu spät, um noch vom letzten JMA-Update erfasst zu werden, das die Tätigkeit des Sakurajimas zwischen dem 26. und 29. Januar beschrieb. In diesem Beobachtungszeitraum gab es nur eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m stieg. Größere Tephrablöcke gingen in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Die Vulkanologen warnen vor der Möglichkeit, dass Pyroklastische Dichteströme und Lahare entstehen könnten. Eine Besteigung des Vulkans ist untersagt.

Im vergangenen Jahr wurde im Gebiet der Aira-Caldera, in dem sich der Sakurajima befindet, eine tiefsitzende Inflation festgestellt und auch der Vulkan selbst blähte sich zeitweise aus. Zumindest der zuerst genannte Inflationstrend scheint weiter anzuhalten. Langfristig gesehen muss man also mit weiteren Eruptionen am Sakurajima rechnen.

Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Somma-Vulkan in Japan und gleicht somit dem Vesuv in Italien. Der Saku liegt auf der gleichnamigen Halbinsel und dominiert die Bucht von Kagoshima. Die Großstadt liegt ca. 10 km vom Vulkan entfernt, der das Leben der Menschen prägt. So werden die Menschen hier auf Notfälle wie Vulkanausbrüche und Erdbeben vorbereitet und geschult. Insgesamt ist der Katastrophenschutz in Japan sehr viel besser ausgebaut als in Deutschland.

Der Vulkan gehört zum Ring-of-Fire, einer Region im Pazifischen Ozean, die für ihre hohe seismische und vulkanische Aktivität bekannt ist.

Der Sakurajima ist nicht der einzige aktive Vulkan des japanischen Archipels. Der Aso-san regt sich dieser Tage ebenfalls, doch davon später mehr.

Sakurajima mit Eruptionen am 10.12.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Neuer Eruptionsschub am Sakurajima – Schwefeldioxid-Ausstoß hoch

Das VAAC Tokio brachte seit vorgestern acht VONA-Meldungen zum japanischen Vulkan Sakurajima heraus. Demnach gab es mehrere Explosionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigen ließen. Größere Vulkanbomben gingen in einem Umkreis von 1 km um den aktiven Krater Minami nieder. Der etwas tiefer gelegene Showa-dake bleib ruhig und beteiligte sich an den Eruptionen nicht. Der Showa-dake zeichnete sich in der Vergangenheit für die schönsten vulkanischen Gewitter verantwortlich, für die der Sakurajima bekannt ist. Aktuelle Berichte über Blitze in den Eruptionswolken des Minami-dake liegen nicht vor. Dafür kann man dem Livediagramm zum Gasausstoß entnehmen, dass es einen längerfristig steigenden Trend gibt und vergleichsweise viel Schwefeldioxid emittiert wird.

Das letzte JMA-Update stammt vom 8. Dezember und erfasste die Anfangsphase der eruptiven Tätigkeit. Die Vulkanologen warnten insbesondere vor niedergehenden Vulkanblöcken und der Möglichkeit einer größeren Eruption, bei der pyroklastische Ströme eruptiert werden könnten. Diese fürchtet man genauso wie Lahars, die insbesondere nach starken Regenfällen entstehen können. Während man sich vor pyroklastischen Strömen praktisch nicht schützen kann, weil diese etwaige Verbauungsanlagen überfließen können. Bei Lahars sieht das anders aus, denn sie können kanalisiert werden. Entsprechend viele Verbauungsanlagen gibt es an den Hängen des Sakurajimas.

Anfang des Jahres wurden am Kirschblüteninselvulkan Bodenhebung und eine Ausdehnung des Vulkangebäudes festgestellt. Diese stoppte im April. Doch jenseits dieses kurzweiligen Ereignisses beobachten die japanischen Geowissenschaftler eine langfristige Bodendehnung im Bereich der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Dieses wird als Magmenakkumulation in größerer Tiefe betrachtet, womit langfristig das Risiko einer größeren Eruption am Sakurajima steigt. Es ist auch möglich, dass wir in einiger Zeit wieder eine Daueraktivität am Vulkans erleben werden, so wie es bis 2015 der Fall war. Seitdem ist der Vulkan nur sporadisch in Phasen aktiv, so wie wir es aktuell sehen können.

Sakurajima mit größerer Eruption am 24.10.23

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Explosion fördert blitzende Aschewolke am Sakurajima

Am südjapanischen Vulkan Sakurajima gab es eine explosive Eruption, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m förderte. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten und es kam zu Ascheniederschlag. Von der Gipfelhöhe aus gemessen soll die Aschewolke gut 3400 m hoch gewesen sein. Damit kommt die Eruption unter die Top 3 der größten Aschewolken am Saku in diesem Jahr. Auf Livecamvideos sieht man, dass es relativ windstill war und die Asche deshalb fast senkrecht aufstieg. Es kann also gut sein, dass andere Eruptionen ebenfalls vergleichbare Aschemengen ausstießen, ohne dass die Eruptionswolken vergleichbare Höhen erreichten.

Auf den Aufnahmen erkennt man auch zahlreiche vulkanische Blitze in der Eruptionswolke zucken und es dürfte sich in der Tat um eines der stärksten vulkanischen Gewitter in diesem Jahr gehandelt haben. Die Eruption manifestierte sich übrigens aus dem Minamidake und nicht aus dem Showadake, der für seine Blitzwolken bekannt ist.

Auch die Auswurfsweite größerer Tephrabrocken ist rekordverdächtig und betrug gut 1200 m. Im aktuellen JMA-Bericht ist zu lesen, dass die Tephra bis zur 5. Messstation flog.

Ein weiteres Superlativ wird durch eine deutlich messbare Inflation bedient. Sie setzte am 21. Oktober ein und verursachte eine Krustendehnung. Wenn ich die automatische Übersetzung aus dem Japanischen richtig interpretiere, baute die explosive Eruption heute die Inflation wieder ab. Die Frage ist, ob auch der Magmenaufstieg damit gestoppt wurde, oder ob man sich vor Ort auf eine neue Serie stärkerer Eruptionen einstellen muss. Die nächsten Tage werden es zeigen.

Warnungen des Katastrophenschutzes am Sakurajima

Das JMA warnt eindringlich vor weiteren Eruptionen, die größere Tephra bis zu 2 km weit auswerfen könnten und auch pyroklastische Ströme generieren könnten. Starke Regenfälle könnten Lahare auslösen. Außerdem soll die Gefahr bestehen, dass die Druckwellen starker Explosionen in den Orten am Fuß des Vulkans Fensterscheiben zum Bersten bringen.