Island: Neuer Vulkanausbruch am 14.01.24

Neuer Vulkanausbruch auf Reykjanes hat begonnen – Spalte öffnete sich nördlich von Grindavik

Heute morgen hat um 7:57 Uhr Ortszeit ein neuer Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjaneshalbinsel begonnen. Südsüdöstlich von Hagafell öffnete sich eine Eruptionsspalte, die sich südlich der letzten Spalte über dem Magmatischen Gang befindet. Damit liegt sie deutlich näher an Grindavik als die letzte Spalte und möglicherweise auf der Seite der Wasserscheide, die Richtung Grindavik geneigt ist. Damit ist die Gefahr größer als zuvor, dass Lava in Richtung des Ortes fließt.

Entlang der Spalte sieht man auf den Livecams Lavafontänen aufsteigen, die einige zehner Meter hoch sind. Sie speisen Lavaströme, die sich um die Spalte ausbreiten.

Die Spalte hat momentan noch eine überschaubare Länge von einigen hundert Metern Länge, könnte sich aber noch entwickeln und deutlich länger werden. Die letzte Spalte war 4 km lang.

Der Spaltenöffnung voran ging ein intensives Schwarmbeben, das heute Nacht gegen 3 Uhr begann. Das Beben hält an, was ein Indiz dafür ist, dass wir noch das Initialstadium der Spaltenöffnung erleben und sich der Ausbruch verstärken könnte.

Aktuell fließt die Lava auf ein Flutlicht zu, an dem zwei Bagger stehen. Ihnen droht die Zerstörung. Die Lava kommt aus Richtung des Schutzwalles, der Grindavik bzw. die Hauptstraße schützen soll. Tatsächlich gab der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson gerade ein Statement bei RUV ab und sagte: „Dies ist vielleicht einer der schlimmsten Orte, an denen es zu einem Ausbruch kommen kann, und er gefährdet Grindavík, wenn der Ausbruch anhält“. Demnach verläuft die Eruptionsspalte direkt durch den Erdwall, der Grindavik schützen sollte.

Es ist der fünfte Vulkanausbruch auf Island, seit Beginn der Eruptionsserie im März 2021 als sich eine Eruption am Fagradalsfjall ereignete.

Es sind diverse Livestreams verfügbar, die ich auf der Grindavikseite verlinkt habe.

Vulkan-News 07.01.21: Galapagos

Galapagos: Spalteneruption am Wolf-Vulkan

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagos-Insel Isabella ist der Schildvulkan Wolf ausgebrochen. Auf der Außenflanke des größten Vulkans des Archipels bildeten sich mehrere lange Risse, aus denen niedrige Lavafontänen multiple Lavaströme speisen. Es ist sehr gut möglich, dass sich in recht kurzer Zeit ein Ocean Entry bilden wird. Das VAAC registrierte um 17.10 Uhr Zuluzeit eine große Schwefeldioxid-Wolke, die auch etwas Vulkanasche enthielt. MIROVA detektiert eine extreme Thermalstrahlung mit einer Leistung von 30.000 MW. Die Eruptionen des Wolf-Vulkans sind meistens sehr spektakulär, gefährden aber auch oft die einzigartige Tierwelt der Galapagos-Inseln.

Ätna: Flankeneruption

Update 14:30 Uhr: Dr. Boris Behncke vom INGV bestätigt nun, dass sich im oberen Bereich des Valle del Bove mehrere Öffnungen aufgetan haben. Diese Beginnen an der Basis des Neuen-Südostkraterkegels und verlaufen in Richtung Serra Giannicola. Man kann also von einer Flankeneruption sprechen. Zudem zeigen Analysen verschiedener Bilder, dass auch der NE-Krater Asche ausgestoßen hat. Der Tremor ist bereits rückläufig, aber es gibt weitere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,0 und lag in 2 km Tiefe. Das Bild oben zeigt, dass der Ausbruch durchaus spektakulär ist und sich von den Paroxysmen der letzten Jahre deutlich unterscheidet. Der Verlauf der Tremorkuve ähnelt allerdings eher einem Paroxysmus.

Update 13:45 Uhr: Die Hinweise verdichten sich, dass nicht die Flanke aufgegangen ist, sondern das sich an der Basis des Neuen Südostkrater-Kegels ein neuer Schlot öffnete. Aus diesem wird eine Lavafontäne gefördert, die einen Lavastrom speist. Der Verlauf der Tremorkurve erinnert an einen Paroxysmus. Es scheint sich also um die Geburt eines neuen Kraters zu handeln und nicht um eine Flankeneruption. Bei solch einer Tätigkeit sprechen Vulkanologen von einem subterminalen Ausbruch. Ich bin auf offizielle Berichte des INGV gespannt.

Originalmeldung: Am Ätna hat sich eine Spalte geöffnet, aus der ein Lavastrom Richtung Valle del Bove fließt. Die Spalte befindet sich unterhalb der Basis des Neuen Südostkrater-Kegels. Es handelt sich zumindest um eine Subterminal-Eruption. Unklar ist, ob sich weitere Spalten geöffnet haben. Auf dem Thermalbild der Nicolosi-Livecam (4.Bild) sieht es fast so aus, als hätte sich was unterhalb der Montagnola geöffnet. Ich bin mir da aufgrund der Perspektive nicht ganz sicher, ob dem so ist. Hier die ersten Bilder der Livecams. Der Tremor ist hoch und stieg sehr schnell an, so, wie man es von Paroxysmen kennt.

Ambrym: Lavaseen weg?

Ich habe heute die Thermaldaten von MODIS gecheckt und es sieht so aus, als wären die beiden Lavaseen in den Kratern Marum und Benbow verschwunden. Grund hierfür ist die neue Spalteneruption in der Caldera, die nach einer Erdbebenserie begann. Das stärkste dieser Erdbeben erreichte am 19. Februar eine Magnitude von 6,5. Heute brachte es Eines auf M 5,1.

Auf den Screenshots sieht man deutlich die thermische Entwicklung in der Caldera. Im ersten Bild sind die thermischen Signaturen der beiden Lavaseen zu erkennen, im Mittleren die Spalteneruption und im dritten Bild sieht man, dass im Bereich der Krater keine Wäremstrahlung mehr auftritt. Das letzte Foto zeigt die Lage der Erdbeben der letzten Woche.

Bardarbunga: Lavasee verschwunden

Zahlreiche Beben entlang des magmatischen Ganges. © IMODie Eruption am isländischen Bardarbunga hat am Wochenende weiter stark nachgelassen. Fotos in unserer FB-Gruppe dokumentieren, dass der Lavasee im Baugur-Krater verschwunden ist. Nur an einem Vent köchelt die Lava. Trotzdem ist die Seismik heute recht hoch. Besonders entlang des magmatischen Ganges finden zahlreiche schwache Erdbeben statt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Lava einen neuen Weg suchen wird. Auch eine explosive Eruption ist nicht auszuschließen. Eine schöne Sammlung von Luftaufnahmen seit Eruptionsbeginn gibt es bei IMO.

Bardarbunga: Aktivität schwächer

Dem Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht langsam die Puste aus. IMO berichtet von nachlassender Aktivität. Während eines Überfluges am 16. Februar wurde nur noch ein aktiver Förderschlot im Baugur-Krater gesichtet. Der Lavasee stand deutlich tiefer und war zum Teil verkrustet. Auf dem Lavafeld gibt es nur noch wenige Lavadurchbrüche.
Heute ist die Seismik deutlich schwächer. Auf der Grafik sind erstmalig seit Beginn der Eruption keine Beben mit Magnituden größer als 3 zu sehen. In den letzten 48 Stunden wurden 73 schwache Beben registriert. Die Subsidenz hat aufgehört und die Grafik zeigt eine flatline.

Bardarbunga: Aktivität rückläufig

Die Aktivität an der Holurhaun-Spalte ist deutlich rückläufig. © IMOObwohl IMO immer berichtet, dass die Aktivität am Holurhaun ähnlich wie am Vortag sei, empfinde ich die Aktivität in den letzten Tagen als deutlich rückläufig. Die Anzahl der Erdbeben mit M größer 3 ist sehr stark zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurde nur noch 1 dieser Beben registriert. Die Anzahl leichter Erschütterungen betrug in diesem Zeitraum 75. Das ist ebenfalls deutlich weniger als zuvor. Mit dem Rückgang der Bebentätigkeit ist auch die Subsidenz (Absinken des Calderabodens) fast zum Stillstand gekommen. Auf den LiveCams sieht man nur noch wenig Dampf aufsteigen. Das Lavafeld hat sich zudem auch nicht mehr wesentlich vergrößert. Im Baugur-Krater köchelt noch Lava, die Frage ist, wie lange noch?

Trotzdem ist die Gefahr einer explosiven Eruption unter dem Zentralvulkan noch nicht gebannt. Wenn der Druckabbau über die Holurhaun-Spalte nachlässt, könnte der Druck in der zähen Restschmelze unter dem Bardarbunga steigen, was letztendlich zu einem explosiven Vulkanausbruch führen könnte.