Ätna: Neuer Südostkrater eruptiert

Update 20:00 Uhr: Die Ätna-Eruption endete genauso plötzlich wie sie begann: gegen mittag stürzte der Tremor ab und die Eruption endete. Seitdem bewegt sich der Tremor auf relativ niedrigem Niveau. Weitere eruptive Episoden aus dem NSEC sind in den nächsten Tagen durchaus möglich.

Originalmeldung: In den frühen Morgenstunden begann der Neue Südostkrater mit einer explosiven Tätigkeit. Gegen 5:30 Uhr UCT stieg der Tremor stark an, ähnlich wie wir es von paroxysmalen Eruptionen kennen. Glühende Tephra deckte das obere Drittel des Kegels ein. Sie stammte aus einer kleinen Lavaföntäne, die sich aus strombolianischen Eruptionen entwickelte. Laut dem VAAC Toulouse stieg eine Eruptionswolke bis auf einer Höhe von 4300 m ü.N.N. auf, was gut 1000 m über Gipfelhöhe entspricht. Aktuell sieht man auf der Livecam eine Asche-Dampf-Wolke aufsteigen. Eine ausgeprägte Wäremanomalie zeugt von der Eruption heißer Tephra.

Im Vorfeld der Eruption fluktuierte die Tremoramplitude stark und lieferte damit einen Hinweis auf die sich anbahnende Eruption. Jetzt nimmt der Tremor wieder etwas ab. Typisch für das Verhalten des Vulkans in den letzten Jahren, wäre nun eine Seitwärtsbewegung des Tremors unterhalb des Spitzenwertes. Der Ausbruch könnte mehrere Stunden, oder sogar Tage so weiter gehen. Die Initialphase der Eruption erinnert an einen Paroxysmus, ohne allerdings seine gewaltige Kraft zu entfesseln. Ein Lavastrom wurde bisher nicht eruptiert. Möglicherweise ist es der Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie aus dem Neuen Südostkrater. Laut einem Bericht des INGVs hält die strombolianische Aktivität der Voragine ebenfalls an.

Klyuchevskoy: Aktivität hoch

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung. Zeitweise hatte sie Spitzenwerte von mehr als 1500 MW. Auf den LiveCams konnte man nächtliche Rotglut beobachten. Sie beschränkte sich nicht nur auf den Kraterbereich, sondern ging auch von der Flanke aus. Das deutet darauf hin, dass mindestens Lavastrom floss. Aktuell verhindern Wolken die visuelle Beobachtung.

Karymsky in Eruption

Auf Kamtschatka eruptierte zudem der Karymsky Vulkansche. Das VAAC Tokio brachte mehrere Meldungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen bis zu 2100 m auf. Der Vulkan ist nur schwer zu erreichen und wird üblicherweise per Heli angeflogen.