Campi Flegrei: Erdbeben am 25.01.24

Weitere Zunahme der Seismizität in der Campi Flegrei

Zum ersten Mal seit der seismischen Krise im Oktober kann ich wieder über sowas wie einen Erdbebenschwarm berichten, der sich seit gestern im Bereich des süditalienischen Calderavulkans zuträgt. Das seismische Netzwerk des INGVs registrierte 23 Erschütterungen. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf Mb 2,0 und hatte ein Hypozentrum in 2,5 km Tiefe. Damit lag es schon recht weit unten im Bereich des Hydrothermalsystems. Es könnte ein Riss in einer der Deckschichten entstanden sein. Das Epizentrum lag im Nordosten der Caldera. Die meisten anderen beben manifestierten sich in der Gegend der Solfatara. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Bodenhebung in den nächsten Wochen weiter beschleunigen wird. Zuletzt lag sie bei 10 mm im Monat.

Interessanterweise ist auch der benachbarte Vulkan Vesuv seismisch recht munter: Diesen Monat wurden 36 schwache Erschütterungen detektiert. Die Beben haben Magnituden im Bereich der Mikroseismizität und liegen in wenigen hundert Metern Tiefe. Ob es daran liegt, dass aktuell mehrere Mitglieder der Vulkanologischen Gesellschaft dort unterwegs sind? Sehr wahrscheinlich nicht! Nichtsdestotrotz werde ich dem Vulkan im nächsten Monat ebenfalls einen Besuch abstatten.

Ob es in absehbarer Zeit auch wieder nach Vulcano geht, steht noch nicht fest. Doch auch hier bebt es wieder vermehrt. Erst im Laufe des letzten Jahres hatte die Aktivität dort nachgelassen, jetzt scheint sie wieder zu zunehmen. Auf der Shakemap sieht man neben dem Cluster, über den ich bereits in der letzten Woche berichtete, zwei neue schwache Erschütterungen, die sich direkt unter der Insel manifestierten. Das ist jetzt noch kein Grund für erneuten Alarmismus, der ja in erster Linie durch erhöhte Gaskonzentrationen im Bereich des Hafenortes zustande kam, doch die Beben zeigen, dass es sich um einen potenziell aktiven Vulkan handelt, unter dem eine Magmenkörper schlummert.

Merapi erzeugt Pyroklastische Ströme am 25.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Mehrere Pyroklastische Ströme gingen am Merapi ab

Im Laufe des Nachmittags gingen am indonesischen Vulkan Merapi auf Java drei Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus Notizen des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens (VSI) hervor. Demnach manifestieren sich die Dichteströme um 16:06 Uhr, 16:09 Uhr und 16:13 Uhr. Alle Zeitangaben sind in Lokalzeit WIB. Die Abgänge erzeugten seismische Erschütterungen, die vom Netzwerk am Vulkan registriert wurden. Die maximale Amplitude betrug 29 mm und der größte Pyroklastische Strom war 151 Sekunden lang unterwegs.

Die maximale Gleitstrecke betrug 1.500 Meter in Richtung Südwesten und auf Kali Bebeng zu. Ich kenne den Ort, der bereits in den Nuller Jahren im Schussfeld Pyroklastischer Ströme lag. Beim Ausbruch 2010 wurde er zum großen Teil zerstört.

Die Dichteströme erzeugten Wolken aus Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 3400 m aufstiegen und in Richtung Osten geweht wurden. Berichte über Ascheregen liegen nicht vor, so dass man davon ausgehen kann, dass die Aschewolken über unbewohntem Gebiet abregneten.

Die vulkanisch bedingte Seismizität wird ansonsten von den Abgängen von Schuttlawinen dominiert, während Erdbeben infolge von unterirdischen Magmenbewegungen seltener sind, als es noch vor wenigen Wochen der Fall war. Dennoch wurden innerhalb von 6 Stunden 10 Hybriderdbeben aufgezeichnet.

Vertreter des BPPTKG äußerten sich und wurden in den lokalen Medien zitiert. Man forderte die Menschen auf, sich von den Gefahrengebieten fern zu halten und die Sperrzonen zu respektieren.

Das aktuelle Gefahrenpotenzial durch Schuttlawinenabgänge und Dichteströme im Südsüdwestsektor ist in der Region der Täler Boyong Bedog, Krasak und Bebeng am größten. Die Sperrzone liegt bei 5-7 km. Ein Aufenthalt im südöstlichen Sektor des Merapis mit den Flüssen Fluss Woro und Gendol ist ebenfalls gefährlich. Hier beträgt das Sperrgebiet 3-5 km. In den Flusstälern besteht auch die Gefahr, dass bei starken Regenfällen Lahare entstehen. Die Schlammlawinen können Flüsse anstauen und Brücken überspringen, und sind mit äußerster Vorsicht zu begegnen.

By the way, unser Vereinsmitglied Andy war in der letzten Vollmondnacht am Merapi unterwegs und machte dieses tolle Foto.

Island: Bodenhebung auf Rekordniveau

Bodenhebung bei Svartsengi auf Höchststand – Grindaviknigs können bald zurück

Allen Unkenrufen zum Trotz, die gestern in den sozialen Medien verbreitet wurden, dass die Bodenhebung bei Svartsengi gestoppt hätte, geht diese unvermindert weiter und hat sogar ein Rekordniveau von ca. 50 cm innerhalb von 10 Wochen erreicht. Damit steigt der Boden wesentlich schneller an, als es etwa an der Askja der Fall gewesen war. Besagte Unkenrufe kamen durch kurzfristige Messschwankungen zustande, wie wir sie in den letzten Wochen öfter sahen. Vielleicht stockte die Bodenhebung auch kurzfristig. Wenn das der Fall gewesen sein sollte, gab sie anschließend wieder mächtig Gas. Nicht nur bei Svartsengi ist die Bodenhebung hoch, sondern auch an anderen Messstationen. So ist bei der Station SKSH bald wieder das Bodenhebungsniveau wie vor der letzten Eruption erreicht. Anders als direkt bei Svartsengi war hier der Boden am 14. Januar um fast 100 mm abgesunken.

Die Erdbebentätigkeit auf Reykjanes ist weiterhin hoch und heute Mittag ereignete sich vor der Südwestspitze der Halbinsel ein Beben der Magnitude 3,0. Es lag 2.6 km nordwestlich von Eldey. Tatsächlich sind gerade alle 5 Spaltensysteme von Reykjanes seismisch aktiv, was wir in dieser Art eigentlich zuletzt ganz zu Beginn der Aktivität auf Reykjanes sahen. Das heißt jetzt zwar nicht, dass man gleich überall mit Eruptionen rechnen muss, zeigt aber das große Unruhepotenzial der Gegend nahe der Hauptstadt. Vielleicht sind die Spannungen im Svartsengi aufgrund der großen Bodendeformation nun so stark, dass sie Entspannungsbeben in anderen Systemen triggern.

Von diesen Vorgängen zeigen sich Polizeichef und Bürgermeister von Grindavik unbeeindruckt und sprachen bei RUV davon, dass es von Freitag an wieder möglich sein soll, die Bewohner von Grindavik in ihre Häuser zurückkehren lassen: Die Versorgung mit Heißwasser und Strom sei weitestgehend wiederhergestellt und man würde an neuen Fluchtrouten arbeiten. Zunächst geht es wohl darum, dass man den Zugang wieder über Tag erlaubt. Dennoch könnte der nächste Ausbruch jederzeit starten. Es ist auch nicht vorhersagbar, wo der nächste Ausbruch stattfinden wird, auch wenn es am wahrscheinlichsten ist, dass sich wieder Spalten entlang eines der beiden neuen Rifts bilden werden.

Santorin: Gigantische Eruption nachgewiesen

Forscher entdecken Ablagerung einer Supervulkan-Eruption bei Santorin

Forscher haben Spuren der wohlmöglich größten Eruption in der Geschichte der Ägäis entdeckt. Sie wird als „Archaeos-Eruption“ bezeichnet und weist beeindruckende Ausmaße auf. Der unterseeische Vulkanausbruch ereignete sich im Santorin-Vulkanfeld und hinterließ massive Bimssteinablagerungen von bis zu 150 Metern Mächtigkeit am Meeresgrund. Diese Entdeckung basiert auf Bohrkernanalysen, bei denen Geologen unter der Leitung von Tim Druitt von der Universität Clermont-Auvergne zwölf Bohrungen im Christiana-Santorin-Kolumbo-Vulkanfeld durchführten, um vulkanische Ablagerungen der letzten 23 Millionen Jahre zu untersuchen.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Archaeos-Eruption vor etwa 520.000 Jahren stattfand und von einem unter Wasser liegenden Vulkan des Santorin-Komplexes ausging. Die Menge an vulkanischem Material, die während dieses Ereignisses ausgestoßen wurde, war beeindruckend. Die Tuffstein-Ablagerung hatte ein Volumen von mehr als 90 Kubikkilometern und eine Mächtigkeit von bis zu 150 Metern. Dies übertrifft die Ablagerungen der berühmten Minoischen Eruption um das Sechsfache und die des jüngsten Hunga-Tonga-Ausbruchs vom Januar 2022 um das Zehnfache.

Die rekonstruierte Eruptionsdynamik deutet darauf hin, dass gasreiches Magma mit hoher Geschwindigkeit aus dem unterseeischen Vulkanschlot schoss und sich mit dem teilweise verdampfenden Wasser vermischte. Dies führte zur Bildung eines heißen Gemischs aus Gas, Vulkanasche und Bimssteinlapilli, das sich als pyroklastische Ströme ausbreitete. Diese Dichteströme erreichten eine Länge von bis zu 70 Kilometern und glitten über das Meer.

Die Entdeckung hat auch Auswirkungen auf das Verständnis des südägäischen Vulkanbogens, indem sie auf eine größere Kapazität für hochgradig gefährliche unterseeische Ausbrüche hinweist. Die Existenz einer großen, begrabenen submarinen Caldera unter dem modernen Vulkanfeld wird angedeutet, und die eruptive Geschichte des Christiana-Santorini-Kolumbo-Vulkanfelds wird weiter in die Vergangenheit verlängert.

Obwohl diese Ergebnisse auf eine explosive Vergangenheit hinweisen, betonen die Forscher, dass es äußerst unwahrscheinlich ist, dass das Vulkanfeld in absehbarer Zeit eine ähnlich massive Eruption erleben wird. Dennoch tragen solche Erkenntnisse dazu bei, das Verhalten und die Gefahren solcher Vulkane besser zu verstehen, und können bei der Vorhersage zukünftiger Aktivitäten eine Rolle spielen.

So beunruhigend die Vorstellung eines weiteren europäischen Supervulkans auch sein mag, zeigen die Forschungen auch, dass nicht jeder Ausbruch eines solchen Calderasystems in eine Supervulkaneruption enden muss. Ich denke da insbesondere an die aktuellen Vorgänge der süditalienischen Caldera Campi Flegrei, die in diesen Tagen wieder unruhiger geworden ist.
(Quellen: Geomar, Communications Earth & Environment, 2024: doi: 10.1038/s43247-023-01171-z)

Sturm über Deutschland – News vom 25.01.24

Stürme über Britannien und Deutschland richteten Schäden an

In den letzten Tagen wurden Irland und die Britischen Inseln von mehreren Sturmtiefs getroffen, die einige Stunden später auch bei uns für Turbulenzen sorgten. Die Rede ist von den Sturmtiefs „Isha“, „Jocelyn“ und „Jitka“. Das erste Sturmtief traf Irland besonders hart: Mindestens 2 Menschen kamen in Verbindung mit dem Sturm ums Leben. Die Stürme lösten mit bis zu 156 km/h schnellen Windböen Verkehrschaos aus. Dieses betraf den Verkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Meterhohe Wellen brandeten an die Küsten und störten den Schiffsverkehr. Viele kleinere Inseln im Atlantik und der Nordsee waren von der Außenwelt abgeschnitten, weil die Fähren nicht fuhren. Überschwemmungen und umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahnstrecken. Der starke Wind zwang Flugzeuge dazu, große Umwege zu fliegen: Statt im schottischen Edinburgh landeten umgeleitete Flieger im deutschen Köln/Bonn. Auch Flüge an den Flughäfen in Dublin und Glasgow wurden gestrichen, und mehrere Autobahnbrücken, darunter die Queen-Elizabeth-II.-Brücke über die Themse östlich von London, wurden aufgrund hoher Windgeschwindigkeiten geschlossen. In Südwales wurde die Suche nach einer Person, die ins Meer gefallen war, eingestellt, während in der nordenglischen Stadt York Überschwemmungen auftraten.

Auch Deutschland erlebte in den letzten Tagen ebenfalls sehr stürmisches Wetter, insbesondere an den Küsten und im höheren Bergland, mit schweren Sturmböen und sogar orkanartigen Böen. Die Auswirkungen der Stürme zeigten sich in Beeinträchtigungen von Fährverbindungen an Nord- und Ostsee.

Die Fährgesellschaft Scandlines hat vorübergehend den Betrieb auf der Ostseefährverbindung zwischen Rostock und dem dänischen Gedser eingestellt. Zunächst hoffte das Unternehmen, den Betrieb bereits am Mittwochabend wieder aufnehmen zu können, musste jedoch am Nachmittag auch die für den Abend geplanten Abfahrten absagen.

Auch an der Nordsee waren die Fährverbindungen zwischen Dagebüll und den Inseln Amrum und Föhr beeinträchtigt. Aufgrund des Sturms fielen einige Fahrten zwischen den Inseln und dem Festland aus. Darüber hinaus hat das Sturmwetter in Hamburg zu einer Sturmflut gesorgt, und am Hamburger Hafen hieß es Land unter. Es kam auch zu einem Unfall auf der U-Bahn-Linie 1, als ein Baum auf die Gleise stürzte.

In Ostwestfalen ist eine Regionalbahn bei Bad Driburg aufgrund eines umgestürzten Baumes entgleist. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, und die etwa 50 Fahrgäste wurden mit Bussen weiterbefördert.

Nach einer kurzweiligen Wetterberuhigung droht am Wochenende wieder starker Wind.

Island: Krýsuvík wird aktiver

Erdbeben und Bodenhebung gehen weiter – Spaltensystem Krýsuvík erwacht

Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel hat sich seit meinem letzten Update nicht viel verändert: Bodenhebung und Erdbebenaktivität halten weiter an, scheinen sich aber etwas abzuschwächen bzw. zu verlagern. IMO berichtete heute Morgen, dass es gestern etwa 30 Erschütterungen am Dyke gegeben hat. Nur 7 Beben wurden dort nachts detektiert. Schaut man sich allerdings die Shakemap an, erhält man aber nicht den Eindruck, dass es signifikant weniger Erdbeben als in den letzten Wochen gibt. Insbesondere gibt es eine Zunahme der Erdbebentätigkeit im Krýsuvík-Spaltensystem, zu dem einige Autoren auch den Fagradalsfjall zählen.

In einem MBL-Interview äußerte sich der Vulkanologe Ármann Hösk­ulds­son und meinte, dass er eindeutige Anzeichen dafür sehe, dass das Krýsuvík-System aktiver wird und rechnet damit, dass es sich auf eine Eruption vorbereitet. Das Brisante daran ist, dass sich die nordöstlichen Ausläufer der Spalten bis vor die Tore der Hauptstadt erstrecken. Dieses System war auch für die letzten Eruptionen nahe Reykjavik verantwortlich, was allerdings schon einige Jahrhunderte her ist. Als Anzeichen des Erwachens nannte der Vulkanologe die Erdbebenaktivität der Region sowie ein An- und Abschwellen des Bodens, das durch die Bewegung magmatischer Fluide verursacht wird. Allerdings machte Ármann die Einschränkung, dass man nicht sagen könne, wann es zu einem Ausbruch kommen könnte. Es könnte zeitnahe geschehen oder noch Jahrzehnte dauern.

Ármann Hösk­ulds­son gab bereits gestern bei MBL Statements ab. In einem bestätigte er quasi, was ich seit längerem vermute: dass das Magmenspeichersystem im Bereich von Svartsengi viel komplexer ist, als man zu Anfangs dachte. Die Vorgänge lassen sich nicht mehr durch die Bildung eines Sills unter Svartsengi erklären, denn dafür breitet sich die Schmelze unterirdisch in zu vielen Richtungen und mit zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus. Auch dass es beim jüngsten Ausbruch nicht zu einer deutlichen Absenkung bei Svartsengi kam, sondern andere Areale absackten, zeigt, dass die Schmelze aus einem verzweigten Speichersystem in den neuen Magmatischen Gang intrudierte.

Erta Alé mit Lavaüberlauf am 24.01.24

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Aktivität: Hawaiianisch

Lavaüberlauf und hohe Thermalstrahlung vom Erta Alé

Der äthiopische Vulkan Erta Alé liegt in der Wüste Danakil und ist schwer zugänglich. Von diesem faszinierenden Schildvulkan geht heute eine hohe Thermalstrahlung aus. Sie hat eine Leistung von 202 MW und stammt von einem kurzen Lavastrom, der an der Stelle des ehemaligen Lavasees im Bereich des Südkraters ausgetreten ist. Im letzten Jahr gab es mehrere vergleichbare Ereignisse, die den Krater aufgefüllt haben, so dass es dort aktuell keine Depression mehr gibt. Für gewöhnlich fließt die Lava aus einer Öffnung an der Basis eines Hornitos. Schaut man sich das Copernicus-Sentinel-Bild im Infrarotspektrum genauer an, dann erkennt man nicht nur den aktuellen Lavastrom, sondern auch einen kleinen Hotspot am Rand des Nordkraters. Hier scheint ein weiterer Hornito heiß zu sein. Es sieht auch so aus, als wäre ein früherer Lavastrom über den Kraterrand gelaufen.

Augenzeugenberichte der Geschehnisse am Erta Alé sind vergleichsweise selten, da sich normalerweise nur Vulkanspotter in diese entlegene Gegend verirren. Seit dem jüngsten Bürgerkrieg in der Region ist der Tourismus stark zurückgegangen. Hinzu kommt eine signifikante Steigerung der Reisepreise, die auch vielen Enthusiasten den Wind aus den Segeln genommen hat. Dennoch verirrt sich noch ab und an eine Gruppe in diese Gegend, und wer weiß, vielleicht bekommen wir ja bald Bilder des Ereignisses zu sehen?!

Die Danakil ist einer der heißesten und trockensten Orte der Welt. Hier zu reisen, bedarf es einer aufwendigen Logistik, denn schließlich muss man alles dabeihaben, was man braucht. Außer dem Erta Alé werden Touristen von den Salzseen der Gegend angezogen. Ein besonderes Highlight ist der Salzabbau, den die Afars in Handarbeit betreiben. Die Salzblöcke werden mit Kamelkarawanen abtransportiert.

Vanuatu mit starkem Erdbeben am 24.01.23

Erdbeben Mw 6,3 erschüttert Vanuatu

Datum 23.01.2024 | Zeit: 14:33:46 UTC | Lokation: -17.971 ; 168.062 | Tiefe: 32 km | Mw 6,3

Gestern Nachmittag ereignete sich in Vanuatu ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Der Erdbebenherd lag in 32 km Tiefe. Das Epizentrum wurde im Korallenmeer vor der Südwestküste der Insel Efate festgestellt. Es lag 37 km südwestlich der Hauptstadt Port-Vila.

Berichte über größere Schäden oder von menschlichen Opfern gab es bisher nicht. Insbesondere in abgelegenen Gebieten kann es mehrere Stunden dauern, bis die Behörden umfassende Schadensbewertungen durchführen können. Beamte können die Verkehrsinfrastruktur in der Erdbebenzone vorübergehend lahmlegen, um sie auf Schäden zu überprüfen. In den kommenden Tagen ist mit mäßigen Nachbeben zu rechnen. Das Ereignis hat keine Tsunamiwarnungen ausgelöst.

Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen des Bebens vor. Das Beben war in den südwestlichen Küstengebieten der Insel Efate deutlich zu spüren. Außerdem waren in weiten Teilen des restlichen Vanuatu leichte Erschütterungen zu spüren.

Die Inseln Vanuatus, einschließlich Efate, sind Teil des sogenannten Vanuatu-Bogens, der auch als Neue-Hebriden-Bogen bekannt ist. Der vulkanische Inselbogen verläuft parallel zur Subduktionszone des Vanuatugrabens, der die Inseln von Neukaledonien trennt. Im Wesentlichen wird hier die Pazifische Platte unter die Indo-Australische Platte subduziert. Bei diesem Prozess kann es zu Verhakungen kommen, die große Spannungen verursachen, die sich in Erdbeben lösen, so wie es sehr wahrscheinlich jetzt der Fall gewesen ist.

In Vanuatu gibt es zahlreiche Vulkane, die auf das Erdbeben reagieren könnten. Da sich Erdbeben auf das Verhalten eines Vulkans noch nach Monaten und sogar Jahren auswirken können, ist es praktisch unmöglich, einen wissenschaftlichen Nachweis zu liefern, dass ein Vulkan auf ein bestimmtes Beben reagierte, zumal es in der Region sehr häufig bebt. Erst vor 2 Wochen ist der Ambrym wieder aktiv geworden. Zuerst sah es so aus, als wolle sich ein neuer Lavasee bilden, doch die Aktivität hat bereits wieder nachgelassen.

Grimsvötn: Gletscherlauf hinterlässt Depressionen

Gletscherlauf am Grimsvötn beendet – Zwei Absenkungen entstanden

Der Gletscherlauf des subglazialen Vulkans Grimsvötn unter dem isländischen Gletscher Vatnajökull ist vorbei und der Wasserstand des Flusses Gígjukvísl hat sich wieder normalisiert. Der Höhepunkt der Gletscherflut war bereits vor einer Woche erreicht worden. Inzwischen sind fast alle geophysikalischen Parameter wieder auf den Normalzustand zurückgekehrt, abgesehen von der leicht erhöhten Seismizität, die man bereits Wochen vor dem Gletscherlauf registrierte. So wurden in der letzten Woche 21 schwache Erschütterungen festgestellt. Zwei der Beben hatten Magnituden im 2er-Bereich. Die Beben gehen mit einer langsam ablaufenden Magmenakkumulation unter dem Vulkan einher, die immer wieder für Bodenhebungen sorgt. Mit Beginn der Gletscherflut nahm die Bodenhebung ab, doch inzwischen sind wieder leicht steigende Tendenzen auszumachen.

Auf Satellitenbildern entdeckten IMO-Forscher zwei Bereiche auf dem Gletscher, in denen sich das Eis abgesenkt hat und Depressionen bildet. Während sich eine Absenkung in dem gleichen Gebiet befindet, in dem bereits beim Gletscherlauf von 2021 eine Subsidenz registriert wurde, scheint es sich beim zweiten Kessel um eine Neubildung zu handeln. Man kann davon ausgehen, dass sich die Vertiefungen über den Kavernen bildeten, in denen das Wasser gespeichert war, das während der Gletscherflut ablief. Die Hohlräume im Eis sind wohl wenigstens zum Teil eingestürzt bzw. abgesunken. Die Eiskessel befinden sich in der Nähe der Route östlich von Grímsfjall, und es wird empfohlen, diese Kessel zu meiden, wenn man diese Routen benutzt.

Am Grimsvötn besteht aufgrund der Druckentlastung durch den Wasserabfluss ein erhöhtes Eruptionsrisiko. Die Forscher gehen davon aus, dass vor einer Eruption eine seismische Krise einsetzten wird, weisen aber darauf hin, dass es unter Umständen nur eine kurze Vorwarnzeit geben könnte. Gletscherfahrer sollten die Gegend meiden und besonders vorsichtig sein, wenn sie über das Eis fahren.