Vulkannachrichten 07.05.21: Ätna, Fournaise, Pacaya

Die Vulkan-News vom Freitag stehen im Zeichen einer religiösen Zeremonie am Pacaya. Darüber hinaus gibt es einen Bericht vom Fournaise. Am Ätna ereignete sich ein neuer Erdbebenschwarm.

Pacaya: Zeremonie bremst Lavastrom

Koordinaten: 14.38, -90.59 | Staat: Guatemala | Eruption: Lavastrom | Link

Die Eruption am Pacaya ruft große Besorgnis bei den Anwohnern der Region hervor, denn zum zweiten Mal in diesem Jahr strömen große Mengen Lava den Hang hinab. Die Lava entspringt einer Spalte auf der Nordwestflanke des Vulkans. Der Lavastrom hat eine Länge von 2300 m und spaltet sich im Gebiet von La Brena in 2 Arme. Dort fließen sie über landwirtschaftlich genutztes Areal und bedroht Plantagen.

Am Mittwoch pilgerte eine Schar katholischer Anwohner zum Vulkan, um dort eine Zeremonie abzuhalten. In ihren Gebeten baten sie darum, dass die Lava stoppt und ihre Häuser und Ernte verschont. Die Gebete scheinen Wirkung zu zeigen, denn gestern reduzierte sich der Lava-Ausstoß und einer der beiden Arme des Stroms stoppte. Dafür setzten am Krater wieder Ascheeruptionen ein und die INSIVUMEH-Vulkanologen berichten auch von kleineren Explosionen aus der Spalte. Es wird weiterhin Tremor registriert und Magma bewegt sich im Untergrund des Vulkans.

Piton de la Fournaise: Längste Eruption seit 2018

Koordinaten: -21.23, 55.72 | Staat: Frankreich | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Ausbruch am Fournaise auf La Réunion geht weiter und dauert nun 27 Tage. Damit stellte er einen neuen Längenrekord seit 2018 auf. Der Tremor ist weiter signifikant, allerdings mit leicht abnehmender Tendenz. Im größten Schlot auf der Eruptionsspalte brodelt ein kleiner Lavasee. Er speist einen Lavastrom, der zum größten Teil unterirdisch abfließt. Eine neue Karte zeigt seinen Verlauf. Die Lavafront an der Oberfläche schreitet nur langsam voran.

Ätna: Neues Schwarmbeben an alter Stelle

Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern manifestierte sich unter der Ostflanke des Ätnas erneut ein Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte gut 60 einzelne Erschütterungen mit geringen Magnituden. Die Beben streuten in einem Gebiet zwischen Sant’Alfio über Milo bis Zafferana. Einzelne Erschütterungen gab es auch in der Nähe der Küste. Die Hypozentren lagen im Schnitt um 15 km tief und damit im Grenzbereich zwischen der Asthenosphäre und der Erdkruste. Solche Beben werden häufig von aufsteigendes Magma verursacht.

Vulkan-Nachrichten 06.05.21: Fagradalsfjall, Reventador, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom 06. Mai geht es um die anhaltende Aktivität am Fagradalsfjall und um Ascheeruptionen an den Vulkanen Reventador und Sinabung. Darüber hinaus gab es ein Erdbeben am Ätna.

Fagradalsfjall pulsiert weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall hält die pulsierende Aktivität an. Es wechseln sich längere Ruheperioden mit kurzen Phasen von Lavafontänen-Tätigkeit ab. Die Höhe der Lavafontänen ist von ihren Spitzenwerten vom Wochenende weit entfernt: die Lava steigt noch ca. 60 m hoch auf. Dafür verzeichnete MIROVA gestern Abend einen neuen Spitzenwert in Bezug auf die Thermalstrahlung, denn bei einer Messung um 22.15 Uhr wurde eine Leistung von 4740 MW registriert. Aktuell liegt der Wert bei 875 MW.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist vergleichsweise niedrig. Die meisten Beben manifestieren sich an seinem Nordende, abseits der Eruptionsstelle. Dennoch zeigt IMO 123 Beben für den Bereich der Reykjanes-Halbinsel an. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich allerdings im Hengil-Spaltensystem.

Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.08, -77.66 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Ecuador ist der Reventador weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC registrierte die Asche heute in einer Höhe von bis zu 4600 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung.

Das IGEPN veröffentlichte gestern ein Bild vom 4. Mai, dass zeigt, dass es bei einer Eruption zu einem kleinen Aschestrom kam, der vermutlich von glühender Tephra verursacht wurde, die auf der Außenseite des Kraterrands einschlug.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Vom Sinabung auf Sumatra gehen auch wieder Aschewolken aus. Laut VAAC steigen sie ebenfalls bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Laut VSI dauerte der Vulkanausbruch 319 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 66 mm. Außerdem wurden innerhalb von 6 Stunden 20 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt.

Ätna: Erdbeben M 3,2

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Südwestflanke des Vulkans Ätna gab es gestern einen Erdstoß der Magnitude 3,3. Die Werte stammen vom EMSC. Das INGV gibt eine Magnitude von 2,9 an. Das Epizentrum lag bei Paterno, wo sich auch die bekannte Salinelle befindet. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 7 km angegeben. In der Nacht zuvor wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gemeldet. Die Tremor-Amplitude ist so niedrig wie seit langem nicht mehr und bewegt sich im grünen Bereich.

Vulkannachrichten 05.05.21: Fournaise, Nevados de Chillan, Campi Flegrei

Die Vulkannachrichten drehen sich heute um den Piton de la Fournaise, wo Lava durch ein altes Tunnelsystem fließt. außerdem gibt es Neues von den Vulkanen Nevados de Chillan und Campi Flegrei zu berichten.

Piton de la Fournaise: Lavaströme aktiv

Lokation: -21.23, 55.72; Frankreich | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion fließt weiterhin Lava. Neue Luftaufnahmen zeigen, dass im Hauptkegel auf der Eruptionsspalte Lava brodelt. Sie fließ unterirdisch ab und tritt am Steilhang vom Grandes Pentes aus. Innerhalb von 24 Stunden schritt die Lava um 180 m voran. Die Front des Lavastroms befindet sich auf einem Höhenniveau von 1500 m. Das Interessante ist, dass sich die Lava tatsächlich ihren Weg durch alte Lavaröhren gesucht hat. Auf dem Foto sieht man, dass die Lavaströme an der Kante eines alten Lavafeldes austreten. Der Tremor ist noch leicht erhöht und es wurden 3 vulkanotektonische Beben registriert.

Nevados de Chillán eruptiert Aschewolken

Lokation: -36.85, -71.377; Chile | Eruption: Dom | Link

In Chile ist der Chillan wieder aktiv geworden und eruptierte mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis auf eine Höhe von 3600 m auf und drifteten in südlicher Richtung. Webcamaufnahmen zeigten eine kontinuierliche Ascheemission. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit Maximalwerten von 29 MW. Es ist durchaus möglich, dass es wieder zu einer Intensivierung des Domwachstums gekommen ist. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

In Chile stehen noch 2 weitere Vulkane auf Alarmstufe „gelb“. Das sind der Volcan Hudson und die Laguna del Maule. Unter letzterem Vulkan wurden starke Bodenanhebungen registriert, die an das Geschehen im Bereich der italienischen Campi Flegrei erinnern.

Campi Flegrei: Erdbeben M 2,0

Lokation: 40.826, 14.138; Italien | Eruption: Fumarolisch| Link

Wo wir gerade beim Thema Campi Flegrei sind. Dort gab es heute ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,0. Damit unterscheidet es sich deutlich von den üblichen Erdstößen im Bereich der Mikroseismik. Das Hypozentrum lag in 2,8 km Tiefe. Im INGV-Bulletin der letzten Woche (Beobachtungszeitraum 19. – 25. April) ist zu lesen, dass 70 Erdstöße registriert wurden. Die Bodenanhebung lag bei etwa 13 mm. Seit 2011 hob sich der Boden um 73,5 cm. In den letzten Monaten beschleunigte sich die Inflation. Allerdings ist man sich nach wie vor nicht im klaren darüber wie es am Vulkan weitergehen wird. Spannend bleibt die Situation auf jeden Fall.

Vulkan-News 04.05.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

In den Vulkannachrichte geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, der Aktivität am Fagradalsfjall und dem Lavastrom am Pacaya. Außerdem eruptierte der Langila in PNG.

Fagradalsfjall: Aktivität rückläufig

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die vergangenen 24 Stunden wurden weiterhin von Pulsen mit Lavafontänen geprägt, allerdings nahm die Stärke der Pulse ab und die Pausenintervalle wurden länger. Die Leistung der Thermalstrahlung halbierte sich fast und beträgt aktuell 1195 MW. Es wird also ungefähr soviel Lava gefördert, wie vor der Phase mit der pulsierenden Tätigkeit. Der Chemismus der Lava änderte sich abermals und weist nun höhere Kalium-Werte auf und soll mehr Wasser enthalten. Die Seismizität entlang des Dykes hat weiter abgenommen. Die Interpretation von Seiten der Wissenschaftler könnte kaum unterschiedlicher sein: einige postulieren eine neue Magmakammer unter dem Vulkan, in der Entgasungen die Lavapulse erzeugen, andere sehen das Ende der Eruption nahen. Von einigen Eruptionen ist bekannt, dass entsprechende Lavapulse das nahende Ende der Eruption andeuteten. Ich halte es für durchaus möglich, dass der Dyke leergelaufen ist und sich erst neues Magma sammeln muss, dass in großen Blasen aufsteigt und aus dem Schlot schießt.

Am Vortag war die Aktivität so stark, dass die Lavafontänen mehrere Hundert Meter hoch aufstiegen. Ihre Spitzen waren sogar von umliegenden Ortschaften aus sichtbar. Das Bild stammt vom ortsansässigen Volcano Chaser Marco di Marco.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Nachdem es am Ätna ein paar Tage lang keine Eruptionen mehr gab, setzten heute Nacht wieder stromboliansiche Ausbrüche ein. Sie kamen aus dem Neuen Südostkrater. Darüber berichtete Dr. Boris Behncke vom INGV. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 22 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 2. Mai erkennt man winzige thermische Anomalien in 2 Schloten des Zentralkraters und in einem Vent des Neuen Südostkraters. Die Seismizität bleibt niedrig, sieht man einmal von dem Schwarmbeben ab, dass sich letzte Woche unter der Ostflanke manifestierte. Wie immer ist es schwierig Prognosen über das weitere Verhalten des Vulkans abzugeben. Der Magmenaufstieg aus der Tiefe scheint relativ gering zu sein. Unklar ist, was sich noch an eruptionsfähigem Magma in den oberen Stockwerken des Reservoirs befindet. So kann man neue Paroxysmen nicht gänzlich ausschließen, zumal strombolianische Eruptionen erste Anzeichen dafür sein könnten. Trotzdem vermute ich, dass die paroxysmale Eruptionsphase erst einmal vorbei ist.

Langila: Kleinere Aschewolke

Lokation: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine kleine Aschewolke. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1500 m detektiert. Sie driftete in nordöstlicher Richtung. Langila zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes und liegt am Rand der Bismarck-See, in der es in den letzten Monaten mehrere moderate-starke Erdbeben gegeben hat. Nicht ausgeschlossen, dass da mehr kommen wird.

Pacaya: Lavastrom bleibt aktiv.

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala fließt weiterhin Lava aus der Spalte auf der Nordwestflanke des McKenney-Kraterkegels. Der Lavastrom hat eine Länge von 2075 m erreicht und bewegt sich Richtung Farmland bei La Brena. Eine unmittelbare Gefahr für Ortschaften besteht noch nicht.

Vulkan-Nachrichten 03.05.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Sakurajima

Heute gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall, der recht starke Lavafontänen erzeugt, vom Fournaise, dessen Lavaströme unterirdisch fließen und von den Japanern Sakura-jima und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Episoden mit Lavafontänen

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall machte in der Art weiter, mit der er in der Nacht zum 2 Mai begonnen hatte, und erzeugt Episoden mit relativ starker Lavafontänen-Tätigkeit. Die Pausen zwischen den Episoden mit den Lavafontänen haben sich verlängert. Es kommt zu kontinuierlichem Ausstoß von Lavaströmen. Das Lavafeld vor der LiveCam hat deutlich an Größe zugelegt. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW.

Piton de la Fournaise: Tremor gesunken

Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Fournaise auf La Réunion ist immer noch aktiv. Allerdings bewegen sich die Lavaströme größtenteils durch Tubes, so dass an der Erdoberfläche wenig zu sehen ist. Gestern berichtete das OVPF, dass es zu einem Feuer an der Lavafront im Grandes Pentes gekommen sei, wo Vegetation in Brand gesetzt wurde. Heute detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit mehr als 600 MW Leistung. Die Vermutung liegt nahe, dass die Wärmestrahlung von dem Feuer ausgeht, doch es ist auch möglich, dass es einen offen fließenden Lavastrom gibt.

Die Episode mit ungewöhnlich hohem Tremor ist beendet. Das Zittern des Erdbodens reduzierte sich und befindet sich nun auf einem Niveau, wie es für eine Eruption in dieser Phase typisch ist. Es wurden einige vulkanotektonische Beben registriert und es findet leichte Inflation statt. Aus der Tiefe steigt mehr Magma auf, als derzeit an Lava eruptiert wird.

Sakurajima mit Rotglut

Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit dem 01. Mai meldete das VAAC 10 Aschewolken, die bis auf Höhen um 2700 m aufgestiegen sind. Nachts war rot illuminierter Dampf über dem Krater zu sehen und MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem, was in den letzten Jahren nur selten zu beobachten gewesen war. Die Seismizität ist unauffällig.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Suwanose-jima ist der zweite Vulkan im Süden des japanischen Archipels, der seit einigen Wochen recht munter ist. Das VAAC detektierte hier 17 Eruptionen in 3 Tagen. Wahrscheinlich gibt es einen Mix aus strombolinaischen Eruptionen und vulcanianischen Ausbrüchen. Die Aschewolken steigen bis zu 2700 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten geblasen.

Vulkan-Nachrichten 02.05.21: Fagradalsfjall, Merapi, Pacaya

In den News zu den Vulkanen geht es heute um das veränderte Eruptionsgeschehen am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, dem Lavastrom am Pacaya und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Fagradalsfjall: Eruptionsverhalten änderte sich

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich das Eruptionsverhalten: anstatt einer kontinuierlichen Lavafontäne zu eruptieren, generierte der Krater auf Spalte 5 strombolianische Eruptionen.  Dafür steigerte sich die Auswurfshöhe der glühenden Tephra und das Wachstum des Kegels beschleunigte sich. Zeitweise kam es auch zu starken Pulsen, bei denen eine Lavafontäne entstand. Zudem werden weiterhin Lavaströme gefördert und das Lavafeld wächst.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel fluktuiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Erschütterungen, von denen sich allerdings viele Beben im Bereich des Hengil-Spaltensystems manifestierten. Die Erdbebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs nahm ab.

Merapi generiert Pyroklastische Ströme

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Merapi wurden gestern 4 Pyroklastische Ströme erzeugt. Sie verursachten seismische Signale, die zwischen 80 und 134 Sekunden dauerten und Amplituden bis zu 61 mm aufwiesen. Darüber hinaus wurden 104 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Gegenüber den letzten Wochen hat die Seismizität ein wenig zugenommen. Der Dom wächst weiter.

Pacaya: Lavastrom wird länger

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya wird weiterhin vergleichsweise viel Lava eruptiert. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom aus der neuen Eruptionsspalte eine Länge von 1700 m erreicht hat und an 2 Fronten aktiv ist. Noch gefährden sie keinen Ortschaften, doch das könnte sich schon in wenigen Tagen ändern. Außerdem kommt es wieder zu explosiven Pulsen aus dem McKenney-Krater. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 3000 m Höhe.

Sinabung eruptiert Asche

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra ist der Sinabung weiterhin munter und erzeugte gestern 2 Ascheeruptionen. Sie dauerten jeweils 3 Minuten und förderten Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 3000 m. Die Seismometer des VSI registrierten 128 Abgänge von Schuttlawinen, 17 Hybriderdbeben, 4 Beben mit niedrigen Frequenzen und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Der Dom wächst weiter und nimmt inzwischen wieder gefährliche Dimensionen an. So erkennt man auf dem Bild von letzter Woche, dass eine Zunge des Doms bis auf die Vulkanflanke hinaus ragt. Kollaps-Ereignisse sind sehr wahrscheinlich. Die Gefahr, dass größere Pyroklastische Ströme abgehen wächst täglich.

Vulkannachrichten 01.05.21: Dieng, Pacaya, Ruiz

In den Vulkannachrichten zum 1. Mai geht es um eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng Plateaus, dem Lavastrom am Pacaya und einer Asche-Eruption des Nevado del Ruiz in Kolumbien.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

 

Am Pacaya in Guatemala gab es wieder eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in westlicher Richtung driftete. Entgegen den INSIVUMEH-Nachrichten von gestern, öffnete sich die neue Eruptionsspalte nicht im Südwesten des Vulkankegels, sondern im Nordwesten. Der Lavastrom schreitet voran und soll sich in dem als „La Brena“ bekanntem Areal bewegen.

Dieng: Phreatische Eruption

Lokation: -7.20, 109.90 | Eruption: Phreatisch | Link

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau kam es nach längere Abstinenz zu einer phreatischen Eruption aus dem Sileri-Krater. Die Dampfexplosion ereignete sich am 29. April und schleuderte Schlamm und Gesteinsbrocken bis zu 200 m hoch. Das Material verteilte sich bis zu 400 m weit. Verletzt wurde offenbar niemand. Auf dem Dieng-Plateau gibt es mehrere Krater, die zum Teil mit Seen gefüllt sind. Sie sind nicht nur touristische Attraktionen, sondern die Umgebung der Krater wird landwirtschaftlich genutzt. Daher besteht bei Eruptionen ein hohes Gefahrenpotenzial. Das PVMBG warnte vor weiteren Ereignissen und forderte die Menschen auf, die 500 m Sperrzone um den Krater zu respektieren.

Die Seismizität des Dieng-Plateaus ist erhöht. So wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem registrierten die Seismometer 30 Tornillos und zahlreiche tektonische Erdstöße. Die Warnstufe bleibt trotzdem bei „1“.

Nevado del Ruiz: Vulkanasche detektiert

Lokation: 4.89, -75.32 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am kolumbianischem Vulkan Nevado del Ruiz wurde eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 5800 m ü.N.N. und wurde in Richtung Norden verfrachtet. Über Gipfelhöhe stieg die Aschewolke gut 600 m hoch auf. Sie wurde auf Webcams beobachtet. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Vulkan-Nachrichten 30.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Heute geht es in den Vulkannachrichten um ein Schwarmbeben am Ätna, einer neuen Eruptionsspalte am Pacaya und um die Aktivität am Fagradalsfjall. Dort steigerte sich die Höhe der Lavafontäne.

Fagradalsfjall: Lavafontäne höher

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern steigerte sich die Tätigkeit am isländischen Vulkan Fagradalsfjall. Die Aufstiegshöhe der Lavafontäne hat deutlich zugenommen und der Kraterkegel wächst. Das gleiche gilt auch für den Lavastrom. Die Seismizität entlang des Dykes ist moderat. Dafür gab es gestern am Vulkansystem Hengil ein Beben der Magnitude 3,8. Es war mit einem Schwarmbeben assoziiert. Bereits in den letzten Tagen gab es dort eine erhöhte Seismizität.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

PacayaFür gut 10 Tage sah es am Pacaya in Gautemala nach Entspannung aus, doch seit gestern fließt ein neuer Lavastrom. Er kommt wieder aus einer Spalte auf der Südwestflanke des Vulkans und die Fördermenge schaut derzeit so aus, als ob sie wieder das Potenzial hätte, einen langen Lavastrom zu erzeugen. INSIVUMEH meldete darüber hinaus strombolianische Tätigkeit aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m über Kraterhöhe auf. Größere Ascheeruptionen gab es nicht.

Ätna: Schwarmbeben bei Milo

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Ätna-Ostflanke gab es heute Nacht ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte mehr als 50 schwache Erschütterungen im Bereich von Milo. Die Gemeinde befindet sich unterhalb des Valle del Bove. Die stärkste Magnitude lag bei 2,1. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen grob zwischen 22 und 8 km. Es schaut so aus, als wären die Beben mit Magmenaufstieg assoziiert, obwohl es in der Region auch bekannte Störungszonen gibt. Eine Theorie ist, dass aufsteigendes Magma die Spannungen im Untergrund verändert und so Beben an tektonischen Störungszonen auslöst. Wie auch immer, es ist ein Lebenszeichen des Vulkans, dass vermuten lässt, dass die Phase geringe Aktivität nur ein Intermezzo sein wird.

Vulkan-News 29.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom Donnerstag, geht es um ein Update zum Fagradalsfjall und um mehrere explosive Eruptionen am Sinabung auf Sumatra. Der Merapi erzeugte glühende Schuttlawinen.

Fagradalsfjall: Kollaps am Krater

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Die Eruption auf Island geht weiter und die Aktivität konzentriert sich auf den Kraterkegel, der sich auf Spalte 5 bildete. Die Webcam von mbl nahm gestern ein Kollaps-Ereignis auf, bei dem die Spitze einer Kraterwand einbrach. Die Menschen im Vordergrund bieten einen schönen Größenvergleich, anhand dessen man die Dimension des Kraterkegels besser einschätzen kann. Demnach ist er ungefähr 12 m hoch und 30 m breit. Die Lavafontänen steigen bis zu 20 m hoch auf.

Die Seismizität entlang des Dykes ist leicht rückläufig. Dafür manifestierte sich ein neues Schwarmbeben weiter östlich, am Rand der Risssysteme der Reykjanes Halbinsel.

Sinabung erzeugt explosive Eruptionen

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) wurden in den letzten 24 Stunden 6 explosive Eruptionen generiert. Seismische Daten zeigten, dass die Eruptionen bis zu 228 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 120 mm hatten. Lokale Medien berichten zudem, dass Pyroklastische Ströme abgingen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete neben den explosiven Eruptionen, die Abgänge von 138 Schuttlawinen. Die Ereignisse kamen nicht überraschend, denn bereits Vorgestern wurden Fotos vom Dom veröffentlicht: er ragte weit über den Krater hinaus. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Ereignissen kommen wird.

Merapi mit Schuttlawinen

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen in den letzten Tagen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Alleine gestern wurden 126 Abgänge festgestellt. Die zugehörigen seismischen Signale hielten bis zu 141 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 3-44 mm. Nächtliche Aufnahmen dokumentieren, dass die Schuttlawinen glühende Lava enthielten. Zudem wurden 22 Hybriderdbeben detektiert. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Tagen etwas zu. Man kann davon ausgehen, dass Magma aufsteigt und der Dom weiter wächst.