Vulkan-Sondermeldung: Lavastrom am Ätna

Am Ätna auf Sizilien entstand heute Morgen ein Lavastrom, der von einer Öffnung am Fuße des Neuen Südostkraters ausgeht. Gleicher Schlot war wahrscheinlich schon während einer der Paroxysmen tätig. Der Lavastrom entspringt auf gut 3000 m Höhe und fließt in Richtung Südosten. Im Laufe des Tages gab es mehrere explosive Eruptionen, doch ein neuen Paroxysmus hat noch nicht begonnen.

Vulkan-News 31.03.21: Fagradalsfjall, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 31. März drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, der heute viel Lava ausstößt, dem Lavastrom am Pacaya und der Aktivität am sizilianischen Ätna. Der Taal besticht wieder durch hohe Seismizität und der Suwanose-jima dreht auf.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß hoch

Auf den LiveStreams des isländischen Vulkans Fagradalsfjall sieht man heute, dass scheinbar mehr Lava ausgestoßen wird, als es bisher der Fall war. Die Lavafontänen aus den beiden Förderschloten im Hornito haben zugelegt und werfen glühende Tephra gut 10 Meter hoch aus. Es fließt oberflächlich mehr Lava als in den Vortagen. Das bestätigt auch eine deutlich höhere Thermalstrahlung: MIROVA zeigt eine Leistung von 1136 MW an. Die Seismizität ist allerdings wieder rückläufig. In den letzten 48 Stunden detektierte IMO 146 Erdbeben im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel.

Pacaya: The Show goes on

Am Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin relativ viel Lava unterwegs. Sie entspringt der Westflanke und fließt auf einer Länge von 2400 m und erreicht Farmland. MIROVA zeigt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1417 MW Leistung an. INSIVUMEH weist darauf hin, dass Lavaströme auch auf den anderen Flanken entstehen könnten. Der Tremor ist hoch und in Pulsen erfolgen explosive Eruptionsphasen. Sie stoßen Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus.

Taal: Seismizität wieder hoch

Der philippinische Taal-Vulkan sorgt wieder für Schlagzeilen, weil die Seismizität nach einem Rückgang in den letzten Tagen, gestern wieder deutlich anstieg. PHILVOLCS meldete 212 vulkanische Erdbeben, einschließlich 168 Episoden vulkanischen Tremors mit einer Dauer von 1 bis 20 Minuten. 44 niederfrequente vulkanische Erdbeben erschütterten den Vulkan. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1299 Tonnen am Tag.

Suwanose-jima: Erhöhung der Alarmstufe

Am Inselvulkan Suwanose-jima steigerte sich die Aktivität soweit, dass das JMA die Alarmstufe auf „3“ (von 5) erhöhte. Gestern ereignete sich eine Eruptionsserie, bei der glühende Lavabomben bis auf die Außenflanke des Vulkans geschleudert wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Es kam zu einem sprunghaften Anstieg der Seismizität. Die Livedaten zeigen 148 vulkanotektonische Erschütterungen an. Es kam zu 19 Tremorphasen.

Ätna: Warten auf den Paroxysmus

Am Ätna war es in den vergangenen Tagen relativ ruhig. Zwar gab es eine Reihe kleinere Eruptionen aus dem Zentralkrater und dem Neuen Südostkrater, ein weiterer Paroxysmus blieb bisher aber aus. Aktuell steigt die Tremor-Amplitude etwas, doch das schaut ehr nach normaler Aktivität in den Gipfelkratern aus, denn nach einem beginnenden Paroxysmus. Dafür spricht auch die moderate Thermalstrahlung, die von den Satelliten detektiert wird. So bleibt es weiter ungewiss, ob- und wann es zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird.

Vulkan-Update 30.03.21: Pacaya, Soufrière

Im Vulkan-Update vom Dienstag geht es um den Lavastrom am Pacaya, der ein erstes Gebäude erreichte. Der Dom am Soufrière ist weiter gewachsen und am Sinabung gab es eine Ascheeruption.

Pacaya: Lavastrom erreicht erstes Gebäude

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya bleibt hoch. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 2900 m auf und driftet in Richtung Süden. Im Ort El Patrocinio ging Asche nieder. Immer wieder steigen glühende Lavafontänen mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe auf. Besonders bemerkenswert ist, dass der Lavastrom 2450 m lang ist und gestern ein erstes Gebäude erreichte. Unklar blieb, ob das Gebäude bereits verlassen waren, oder ob es noch bewohnt wurde. Ich habe den Eindruck, dass es sich um ein bereits verlassenes Gebäude handelte. Nichtsdestotrotz ein besonders Ereignis, denn in den mehr als 20 Jahren, in denen ich bereits über Vulkanausbrüche berichte, ist es das erste Mal, dass ein Lavastrom am Pacaya ein Haus zerstörte. Spektakulär sind auch die nächtlichen Aufnahmen des Lavastroms und der brennenden Vegetation.

Sinabung mit Aschewolke

Am Sinabung auf Sumatra kam es zu einer weiteren Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufstieg. Sie dauerte 212 Sekunden und generierte ein seismisches Signal mit 21 mm Maximalamplitude. Am Vormittag gab es 18 Abgänge von Schuttlawinen. Vergleichbare Ereignisse während der Nacht hinterließen auf Fotos Glutspuren. Es wurden mehrere hybride Erdbeben registriert. Der Dom wächst langsam.

Soufrière: Lavadom weiter gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Lavadom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen. Zwar fehlen genaue Angaben über Volumen und Maße des Doms, doch auf Bildern erkennt man, dass er weiter zugelegt hat. Das neu installierte seismische Netzwerk konnte am 23. März einen Schwarm vulkanotektonischer Beben aufzeichnen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,6. Die Erschütterungen entstanden durch Gesteinsbruch infolge von Fluidbewegungen. Die Alarmstufe „orange“ bleibt bestehen.

Fagradalsfjall: Bilder der Eruption auf Island

Der Hornito aus der Vogelperspektive. © Mario Brand

Vulkane.net-Leser Mario hat das Wochenende spontan auf Island verbracht und schickte mir Fotos der Eruption am Fagradalsfjall zu. Sie entstanden noch vor dem Kollaps und zeigen die Eruptionsstelle aus verschiedenen Perspektiven. Mario erzählte mir, dass ab Mittag sehr viele neugierige Isländer den Fagradalsfjall besuchen, doch die meisten Besucher bleiben auf der Südseite des Geldingadalir-Tals und würden dort Würstchen auf der Lava grillen. Tatsächlich wurden in unserer FB-Gruppe nicht nur Fotos darüber geteilt, sondern es war auch zu sehen, dass die Schaulustigen dort Volleyball spielten. Das Ganze hat mittlerweile Kirmes-Niveau erreicht: Am Wochenende pilgerten pro Tag bis zu 5000 Menschen zur Eruptionsstelle, entsprechend häufig kommt es zu Unfällen, oder dazu, dass sich Menschen verirren. Der Fotograf wurde Zeuge davon, wie zwei Frauen ohnmächtig wurden, die zu lange den vulkanischen Gasen ausgesetzt waren. Natürlich haben die wenigsten Wanderer Gasmasken dabei. Mario war entsprechend ausgestattet und wanderte auch ans Nordende des Tals. Dort waren wesentlich weniger Menschen unterwegs und die Gegend war gasfrei.

Während es im Norden am ruhigsten war, vermutet man im Osten den potenziellen Lava-Überlauf, wenn sich das Tal mit Lava gefüllt hat. Dann könnten die Lavaströme über einen steilen Hang fließen und wer weiß, vielleicht bildet sich sogar ein Lavafall. Wann es soweit sein wird, ist noch ungewiss. Einige Berechnungen gehen davon aus, dass es bereits in 3-4 Tagen soweit sein könnte.

Was ebenfalls von Seiten der Wissenschaftler diskutiert wird, ist, dass sich an anderer Stelle des Magmatischen Gans weitere Eruptionsspalten auftun könnten. Eine potenzielle Stelle einer weitern Spaltenöffnung findet sich im Nachbartal. Dor gibt es bereits erste Fumarolen. Das Gebiet um die Gasaustritte wurde abgesperrt.

Vulkan-Update 29.03.21: Fagradalsfjall, Pacaya und Sinabung

In den News zu den Vulkanen geht es heute einmal mehr um die Eruption auf Island, den Geschehnissen am Pacaya in Guatemala und einer Eruption des Vulkans Sinabung. Der Kadovar in PNG emittiert Vulkanasche.

Fagradalsfjall: Eruption hält an

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption unvermindert weiter. Die Lavaströme akkumulieren sich im Tal und schaffen eine immer dicker werdende Schicht. Sie reicht langsam bis an den unteren Schlot des Hornitos heran und wenn die Lava in selbigen zurück läuft, dürfte es interessant werden zu beobachten, was passiert. Entweder der Schlot verstopft, oder er baut sich wieder einen Turm auf. Die Seismizität ist entlang des Dykes weiter zurück gegangen. Zwar zeigt IMO für die letzten 48 Stunden noch 158 Erdbeben auf Reykjanes an, die meisten davon manifestierten sich allerdings in 2 Schwärmen abseits des Fagradalsfjall. Ein Schwarm wurde an der Westspitze der Halbinsel lokalisiert, ein weiterer bei Þrengsli weiter östlich. Die Frage, wie lange die Eruption anhalten wird, bleibt weiterhin offen.

Kadovar emittiert Asche

Der Vulkan Kadovar liegt in Papua Neuguinea und emittiert seit gestern Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und driftet in westlicher Richtung. Der Vulkan stand vor 2 Jahren häufig in den News, als ein Lavadom an der Küste wuchs.

Pacaya: Lavastrom ist unterwegs

Die Eruptionen am Pacaya halten ebenfalls weiterhin an. Es gibt Pulse, bei denen Vulkanasche bis zu 3000 m hoch aufsteigt. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgestoßen. Der Lavastrom im Westen des Vulkans hat eine Länge von 2450 m und fließt durch bewaldetes Gebiet und landwirtschaftlich genutztes Grasland. Dabei entstehen immer wieder kleinere Brände.

Sinabung mit Eruption

Der Vulkan auf Sumatra in Indonesien eruptierte heute Morgen. Eine Aschewolke erreichte eine Höhe von 3700 m. Es wurde ein seismisches Signal erzeugt, dass 182 Sekunden anhielt und eine Amplitude von 14 mm hatte. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, allerdings war die Seismizität gestern auf dem niedrigsten Stand der letzten 3 Monate.

Vulkan-News 28.03.21: Fagradalsfjall, Krakatau, Sinabung

Im Vulkan-Update vom Sonntag geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, wo es zu einem Kollaps kam. Die Seismik am Krakatau ist hoch, und die Vulkane Sinabung und Nevado del Ruiz eruptierten Vulkanasche.

Fagradalsfjall: Hornito kollabierte teilweise

In der Nacht ist der Hornito des neu gebildeten Vulkans am Fagradalsfjall teilweise kollabiert. Zwar steht der größte Teil des Hauptkamins noch, doch den kleinere Schornstein hat es zerlegt. Dennoch sprudelt weiterhin Lava aus dem Gebilde und flutet den Boden des Tals Geldingadalir. Die Eruption scheint einigermaßen stabil zu sein, auch wenn der Lava-Ausstoß am Hornito fluktuiert und die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs weiter abgenommen hat. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden nur noch 141 Erschütterungen auf der Reykjanes-Halbinsel. Es sieht so aus, als würde weniger Magma aus dem Erdmantel in den Gang nachströmen, als am Hornito eruptiert wird.

Anak Krakatau: Seismizität hoch

In den vergangenen Monaten ist es relativ still um den Vulkan im indonesischen Sunda Strait geworden, doch das könnte sich ändern: Die Seismografen von MAGMA/VSI registrieren seit einigen Tagen einen deutlichen Anstieg der Seismizität unter dem Vulkan. Vor 2 Tagen wurden mehr als 120 Erschütterungen unterschiedlicher Art festgestellt. Für gestern meldet das VSI 44 vulkanotektonische Erdbeben, 12 Niederfrequenz-Erdbeben, 2 Hybriderdbeben und 19 seismische Signale, die im Zusammenhang mit starken Entgasungen standen. Zudem registriert MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 30 MW Leistung. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto ist allerdings noch keine thermische Anomalie auszumachen. Dafür erkennt man aber schwache Verfärbungen im Wasser, die auf Hydrothermale Aktivität hindeuten. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aufheizen. Ob- und wann es zur Eruption kommen wird, lässt sich noch nicht sagen.

Sinabung: Asche in der Luft

Das VAAC detektierte Vulkanasche auf einer Höhe von 3400 m. Die Seismizität befindet sich auf einem niedrigen-moderaten Niveau. So wurden in den ersten 6 Tagesstunden 7 Erdbeben festgestellt, die mit Fluidbewegungen im Untergrund assoziiert sein könnten.

Nevado del Ruiz eruptiert Vulkanasche

Am kolumbianischen Vulkan Nevado del Ruiz detektierte das VAAC Vulkanasche in 6100 m Höhe. Die Aschewolke driftete in nördlicher Richtung. Das SGC berichtet von seismischer Aktivität unter dem Arenas-Krater, in dem langsam ein Lavadom zu wachsen scheint.

Vulkan-Update 27.03.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sakurajima

Das Vulkan-Update vom 27. März handelt von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall, den Abgängen von 3 Pyroklastischen Strömen am Merapi und einer Explosionsserie am japanischen Sakurajima. Die Seismizität am Taal steigt weiter.

Fagradalsfjall: Eruption geht weiter

[twenty20 img1=“814796″ img2=“814797″ offset=“0.5″ before=“Lavastrom im Geldingadalir-Tal in normalen Lichtspektrum…“ after=“…und mit Infrarot-Spektrum. © Planetlabs via Twitter“]

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption ohne große Veränderungen weiter. Die Lava strömt aus dem neuen Hornito und füllt langsam das Tal auf. Bei anhaltender Tätigkeit wird die Lava früher, oder später über den südwestlichen Talrand überlaufen und ins Nachbartal strömen. Es gibt Berechnungen, dass das bereits in ca. 6 Tagen der Fall sein könnte. Gestern gab es noch einmal eine Zunahme der seismischen Aktivität, wobei sich die Beben nicht nur im Bereich des Magmatischen Gangs konzentrierten, sondern auch an der Westspitze von Reykjanes. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 274 Erschütterungen an, was generell eine deutliche Abnahme gegenüber den Spitzenwerten vor Eruptionsbeginn darstellt. Darüber hinaus gab es auch mehrere Beben im Bereich der Katla.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen am indonesischen Vulkan Merapi 3 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 44 mm und 72-130 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 1200 m. Sie flossen über den gleichen Hang, wie die Ströme im Jahr 2006. Die Seismometer registrierten mehrere Steinschlagsignale und 3 hybride Erdbeben.

Sakurajima: Neue Eruptionsserie

Am japanischen Vulkan Sakurajima kam es zu einer neuen Eruptionsserie. Das VAAC brachte seit gestern 9 Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Bei mindestens einer der Eruptionen entstanden vulkanische Blitze. Ort des Geschehens war der Hauptkrater Minami-dake. Die Seismizität ist gering.

Taal: Seismizität weiter gestiegen

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal Vulkan hat in den letzten 24 Stunden weiter zugelegt. PHILVOLCS registrierte 302 vulkanisch bedingte Erdbeben, einschließlich 184 Tremor-Episoden mit bis zu 12 Minuten Dauer. Besonders gestiegen ist die Zahl niederfrequenter vulkanischer Erdbeben. Sie betrug 118. Fumarolen im Hauptkrater erzeugten 30 m hohe Dampfwolken. Die Schwefeldioxid (SO2)-Emission lag im Durchschnitt bei 925 Tonnen/Tag.

Vulkan-Update 26.03.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Taal

Im freitäglichen Eruptions-Update stehen wieder die Vorgänge am isländischen Fagradalsfjall-Geldingadalir-Vulkan im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Nachrichten zum Pacaya in Guatemala, dem Piton Fournaise auf La Réunion und zum philippinischen Taal.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß steigerte sich

 

Heute Nacht steigerte sich der sichtbare Lava-Ausstoß im Tal Geldingadalir. Auf der LiveCam ist breiterer Lavastrom zu sehen und der linke Schlot des Hornitos wuchs seit gestern deutlich. Freilich könnte es so sein, dass nur mehr Lava sichtbar ist, weil ein bereits gedeckelter Ablaufkanal verstopft sein könnte. Hier wird man die Statements der Vulkanologen abwarten müssen, ob sich die Förderrate wirklich erhöhte. Tatsächlich scheint sich die Eruption untypisch zu verhalten, wenigstens im Vergleich mit anderen Eruptionen der letzten Zeit. Normalerweise würde man bei so einer schwachen Eruption ein relativ schnelles Abklingen der eruptiven Tätigkeit erwarten. Das zeigt einmal mehr, dass Vulkane nicht einfach 1:1 vergleichbar sind.

Pacaya: Lavastrom im Osten

Am guatemaltekischen Pacaya geht die Aktivität weiter. Es kommt nach wie vor zu eruptiven Pulsen, bei denen Glühende Tephra bis zu 500 m über Kraterhöhe ausgeworfen wird. Vulkanasche steigt bis auf 4000 m auf und driftet in unterschiedliche Richtungen. Sie regnet über Ortschaften ab. Die Lava fließt nicht mehr gen Süden, sondern wieder in Richtung Westen. Der Hauptstrom ist 2300 m lang und erreicht Weideland. Es kommt zu Vegetationsbränden. Der Tremor ist hoch und es gibt keine Anzeichen für ein nachlassen der Aktivität.

Piton Fournaise: Sperrung aufgrund Seismik

Unter dem Gipfelbereich des Vulkans Piton de la Fournaise stieg die Seismizität in den letzten Tagen deutlich an. So wurden gestern 81 vulkanotektonsiche Erschütterungen registriert. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,6. Die Hypozentren liegen oberhalb des Meeresspiegels, im Bereich des obersten Magmen-Reservoirs. Dort wird Inflation registriert. Die Beben führen zu Steinschlägen am Gipfelkrater und sie könnten die Aussichtsplattform destabilisieren. Aus diesem Grund beschloss man, den Zugang zur Caldera Enclose zu sperren. Natürlich könnte auch bald eine Eruption beginnen.

Taal: Tremor bleibt hoch

Am philippinischen Calderavulkan Taal bleibt der Tremor hoch. PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 270 vulkanische Erdbeben, einschließlich 193 Episoden vulkanischen Tremors. Er hatte eine Dauer von bis zu 12 Minuten. 77 seismische Signale wurden niederfrequenten vulkanischen Erdbeben zugeordnet. Es wird leichte Inflation registriert. Es bewegen sich also weiterhin magmatische Fluide im Untergrund.

Vulkan-Update 25.03.21: Fagradalsfjall-Geldingadalir, Erta Alé

Im Vulkan-Update vom Donnerstag steht mal wieder die Eruption auf Island im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Aber auch am Erta Alé in Äthiopien hat sich Spannendes ereignet.

Fagradalsfjall-Geldingadalir-Eruption unverändert

Auf Island hält die Aktivität des neuen Vulkans am Fagradalsfjall an. Offiziell wird die Eruptionsstelle nun als Geldingadalir bezeichnet. So heißt das Tal, in dem sich der Hornito bildete. Die Aktivität geht unvermindert weiter und rein optisch betrachtet, schaut es so aus, als hätte sich der Lava-Ausstoß sogar etwas erhöht. Die Thermalstrahlung fluktuiert normalerweise nur wenig, allerdings gab es gestern einen Wert von 449 MW, der um etwa 200 MW höher war als üblich.

Die Förderrate wird von den Vulkanologen mit 5-10 Kubikmetern pro Sekunde angeben, während aus größerer Tiefe 20-30 Kubikmeter pro Sekunde in den Magmatischen Gang strömen sollen. Dieser würde sich also noch vergrößern. Sollte der Nachschub andauern, dann würde die Eruption über lange Zeit stabil bleiben. Allerdings hat die Seismizität weiter stark abgenommen und ich bezweifle, dass der Gang noch viel wächst.

Derweilen kam es gestern zur Bildung eines kurzweiligen Lavaponds, als sich unter einer Erstarrungskruste fließende Lava einen Weg zur Oberfläche bahnte. Der Vorgang wurde in einem Video eindrucksvoll dokumentiert.

Erta Alé: Thermische Anomalie im Nordkrater

Der Schildvulkan Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Danakil und scheint sein eruptives Verhalten geändert zu haben. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Nordkrater. Im sonst aktiven Südkrater sieht man nur einen kleinen Hotspot. Was genau im Nordkrater vor sich geht ist unklar, wahrscheinlich wird die Anomalie von einem Lavastrom verursacht, der einen Großteil des Kraterbodens einnimmt. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich ein Lavasee gebildet hat, doch dafür ist die emittierte Wärme eigentlich nicht hoch genug. MIROVA registriert eine moderate Leistung von 58 MW. Wie mir Vereinsmitglied Stefan mitteilte, berichteten ortsansässiger Guides, dass sich auch eine Explosion ereignete.

Aufgrund des bewaffneten Konflikts in der Region, wird derzeit von Reisen zum Erta Alé abgeraten.