Ätna ascht immer noch

Auf Sizilien ist der Ätna nach wie vor aktiv und emittiert Vulkanasche. Starker Wind drückt die Asche runter und weht sie ins Valle del Bove, das im Osten des Vulkans liegt. Der Tremor fluktuiert stark und bewegt sich im medialen-hohen Sphären. Die Erdbebentätigkeit ist in den letzten 2 Tagen nicht besonders hoch gewesen. Dafür ereigneten sich am 14.August mehrere schwache Erdbeben unter dem zentralen Kraterbereich. Zu berücksichtigen gilt, dass die Beben oft erst mit 1-2 Tage Verzögerung vom INGV angezeigt werden. Auf der Thermalcam erkennt man, dass nicht nur der Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels involviert ist -aus diesem wird die Vulkanasche emittiert- sondern auch der eigentliche Hauptkrater des NSEC. Von ihm geht ein schwaches thermisches Signal aus und es sieht so aus, als hätten sich am Kraterrand heiße vulkanischen Schlacken abgelagert, oder heiße Fumarolen gebildet.

Sinabung: Business as usual

Obwohl sich der indonesische Vulkan Sinabung sehr vom italienischen Ätna unterscheidet, ähnelt sich ihr eruptives Verhalten in diesen Tagen. Genauso wie der Ätna, ist Sinabung in einer Phase (nahezu) kontinuierlicher Asche-Emission eingetreten. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m. Sie driftet in südwestlicher Richtung.

Pacaya mit neuem Lavastrom

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya hat die Aktivität wieder etwas angezogen. INSIVUMEH berichtet von einem Lavastrom auf der Nordostflanke, der eine Länge von ca. 150 m erreicht hat. Außerdem ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgestoßen.

Santiaguito: Lavadom wächst langsam

Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichten auch über die Aktivität des Domvulkans Santiaguito: Eruptionswolken steigen bis auf einer Höhe von 3400 m ü.N.N auf und driften in östlicher Richtung. Es entstehen Ascheströme, die über die Südflanke des Doms fließen. Nachts geht von diesem Rotglut aus, ein Zeichen, dass der Dom Nachschub frischen Magmas bekommt und langsam wächst. Die Vulkanologen warnen vor Blockströmen und Pyroklastischen Strömen.

Grimsvötn: Entwarnung

Scheinbar handelte es sich am isländischen Grimsvötn um einen Fehlalarm, als berichtet wurde, dass ein Gletscherlauf begonnen hätte. IMO gab gestern entsprechend Entwarnung. Die Ringstrasse wird wieder geöffnet. Die Forscher haben das ganze Wochenende lang das Gebiet um Grímsvötn genau beobachtet. In einem Zeitungsinterview von Iceland Review erklärte Kristín Jónsdóttir, Koordinatorin des Teams Erdbebengefahren des isländischen Met-Büros: „Unsere Daten deuten darauf hin, dass eine Gletscherflut derzeit nicht unmittelbar bevorsteht, aber der Wasserstand in Grímsvötn ist sehr hoch, so dass wir voll und ganz davon ausgehen, dass es in diesem Jahr eine Überschwemmung geben wird“. Da bin ich mal gespannt, ob diese Prognose erfüllt werden wird.

Kadovar emittiert Asche

In Papua Neuguinea ist der Kadovar wieder aktiver geworden. Der kleine Inselvulkan emittiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigt. Der Vulkan ist seit Januar 2018 immer wieder aktiv, wobei es auch zu größeren Eruptionen kam, die das Gesicht der Insel sehr veränderten. So wuchs an der Ostküste ein Lavadom, der die Sorge auslöste, dass er kollabieren könnte und dabei einen Tsunami verursacht. Auch in diesem Jahr kam es zu größeren Eruptionen, die aber größtenteils unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit abliefen. Vor dem Beginn der Eruptionen gab es eine kleine Siedlung auf Kadovar. Diese wurde mittlerweile aufgegeben und die Bewohner umgesiedelt.

Manam mit Aschewölkchen

Unweit des Vulkans Kadovar befindet sich die größere Vulkaninsel Manam. Auch dieser Feuerberg stößt aktuell Vulkanasche aus. Laut einer VONA-Meldung des VAACs erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Noch im vergangenen Jahr erzeugte Manam Paroxysmen, diese bleiben derzeit allerdings aus.

Sinabung ascht weiter

Das VAAC veröffentlichte eine weitere Meldung zum Sinabung auf Sumatra: der Vulkan ist weiter aktiv und emittiert Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Thermische Anomalien wurden bisher nicht detektiert, so dass man davon ausgehen kann, dass tatsächlich nur Vulkanasche eruptiert wird. Ein neuer Lavadom wird noch nicht gefördert. Die Seismik deutet geringe Bewegungen magmatischer Fluide unter dem Vulkan an, signalisiert aber keinen dramatischen Magmenaufstieg. Es sieht so aus, als würde es vorerst bei explosiver Aktivität bleiben.

Popocatepetl eruptiert

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter explosiv aktiv. Das VAAC berichtet von 2 Aschewolken. Sie transportierten Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m. CENAPRED meldete gestern 162 Asche-Dampf-Exhalationen und 70 Minuten Tremor. Das ist ein deutlicher Rückgang gegenüber der letzten Hochphase des Vulkans.

Ätna wird heißer

Nachdem gestern Nachmittag die Asche-Emissionen stoppten, hat der Vulkan heute seine Aktivität wieder aufgenommen. Tatsächlich erkennt man auf der Thermalcam, dass der Bereich um den Sattelvent heiß ist und glühende Tephra gefördert wird. Asche wird vom starken Wind erfasst, niedergedrückt und Richtung Nordosten verfrachtet. Der Tremor fluktuiert stark an der Grenze zum „roten Bereich“. Das LGS hält die Vorwarnstufe „orange“ aufrecht. Sie indizierte bereits vor 3 Tagen eine Aktivitätszunahmen. Unter dem Valle del Bove zog die Zahl schwacher Erdbeben wieder leicht an. Die Erdbebenaktivität unter dem Gipfelkrater ist unauffällig.

Kerinci auf Sumatra

Der Kerinci ist heute wieder beim VAAC mit einer Meldung über Asche-Emissionen vertreten. Das graue Pulver erreicht eine Höhe von 4600 m über dem Meeressiegel.

Sinabung macht weiter

Das VAAC Darwin meldet heute weiterhin anhaltende Asche-Emissionen vom Sinabung auf Sumatra. Vulkanasche wird in einer Höhe von 4600 m detektiert. Das VSI registrierte 6 seismische Signale, die auf Exhalationen hindeuteten, sowie ein Niedrigfrequenzerdbeben, dass direkt mit Magmenbewegungen im Untergrund zusammen hing. Sonstige Seismik ist rückäufig.

Sabancaya lässt es krachen

In Peru ist der Sabancaya weiter munter und lässt es sporadisch richtig krachen. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Auf den Seismogrammen erkennt man einige Ausschläge mit sehr hohen Amplituden. Aschewolken driften in östlicher Richtung.

Sakurajima mit kleinere Eruption

Am japanischen Feuerberg Sakurajima wurde eine kleinere Eruption detektiert. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 1800 m. In den letzten Tagen schwächelte der Vulkan sehr.

Yasur auf Tanna

Der Vulkan auf Tanna (Vanuatu) ist weiterhin ziemlich aktiv. Livecambilder zeigen rot illuminierte Wolken über dem Krater. Die Wolken werden vom Magma angeleuchtet, dass im Krater brodelt. Dank Corona und den Reisebeschränkungen gibt es allerdings keine Augenzeugenberichte der Aktivität mehr.

Ätna eruptiert kontinuierlich

Der sizilianische Vulkan Ätna ist heute morgen in einer Phase kontinuierlicher Eruption eingetreten. Die strombolianischen Eruptionen aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels steigerten sich zu permanenten Ascheausstoß. Die Eruptionswolke steigt mehrere 100 m über Kraterhöhe auf und driftet in Richtung Südosten. Aus einigen Orten wird leichter Ascheregen bestätigt. Allerdings konnte das VAAC Toulouse die Aschewolken nicht orten. Der Tremor fluktuiert im moderaten Bereich und bricht gelegentlich nach oben aus. Die Quelle des Tremors liegt auf Höhe der Basis des Kegels. Das INGV berichtet von keinen Auffälligkeiten im Infrasound-Bereich. Stärkere Explosionen finden scheinbar nicht statt. Aufgrund der recht durchschnittlichen Seismik rechne ich nicht mit einem Paroxysmus.

Grimsvötn: Zeichen eines beginnenden Gletscherlaufs geortet

Auf Island könnte der erwartete Gletscherlauf begonnen haben, der das Schmelzwasser des subglazialen Vulkans Grinsvötn entwässert. Dieser liegt unter Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull. IMO gab eine entsprechende Warnung heraus. Die Glaziologen registrierten via GPS eine Höhenänderung des Gletschers. Weitere Anzeichen gibt es bisher nicht, aber es könnte einige Stunden dauern, bis sich das Wasser bis zum Gletschertor bei Skaftafell durchgearbeitet hat. Dann allerdings droht der Jökulhlaup die Sanderfläche zu überfluten und hätte das Potenzial die Ringstraße zu unterbrechen. Islandreisende müssen damit rechnen, dass die Straße bereits jetzt gesperrt wird.

Ein Gletscherlauf an sich kann schon ein spektakuläres Naturereignis sein, doch in diesem Fall steckt dahinter weitere Brisanz: In der Vergangenheit folgten den Gletscherläufen bereits 2 Mal Eruptionen des Vulkans Grimsvötn. Dieser wird von den Vulkanen als bereit zur Eruption eingestuft. Aber keine Sorge, noch ist es nicht soweit. Anzeichen eines Vulkanausbruchs unter dem Eis gibt es bisher nicht.

Dafür gibt es rege Seismik entland der Tjörnes-fracture-zone. Einige Beben ereigneten sich auch auf der Reykjanes-Halbinsel. Nach wie vor spannende Zeiten auf Island. By the Way: die Regenfälle der letzten Tage machten zahlreiche Pisten im Süden der Insel unpassierbar. Die Wege nach Landmannalaugar sind gesperrt.

Sinabung emittiert dauerhaft Asche

Der indonesische Sinabung steht auch heute wieder an erster Stelle in den News: das VAAC Darwin meldet kontinuierliche Asche-Emissionen. Sie erreichen eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel. Bilder von Anwohnern dokumentieren das Geschehen auf eindrucksvolle Weise. Der VSI registrierte ein seismisches Eruptionssignal von 100 Sekunden Dauer und mit einer Amplitude von 64 mm. Gestern wurden mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Satellitenfotos von vergangener Woche zeigten noch keine thermische Anomalie. Ich bin gespannt, ob sich das in den nächsten Tagen ändern wird. Sinabung ist in der Lage explosiv und effusiv zu eruptieren. Nicht selten gehen explosive Ascheeruptionen einer länger anhaltenden effusiven Phase voran, bei der dann ein Lavadom/Lavastrom gefördert wird.

Raung: Hohe Seismik

Der Vulkan Raung auf Java zeigt immer noch seismische Präsenz. Es wird Tremor registriert, sowie seismische Signale, die auf Exhalationen, bzw. Entgasungen hindeuten. Allerdings gibt es seit einigen Tagen keine Signale die Eruptionen vermuten lassen.

Semeru mit Aschewolke

Der Semeru liegt ebenfalls auf der indonesischen Insel Java und ist in Eruption begriffen. Das VAAC Darwin berichtete gestern über eine Aschewolke, die von den Satelliten erfasst wurde. Heute hat sie sich allerdings aufgelöst. Das VSI registrierte 35 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten zwischen 75 und 200 Sekunden und wiesen Amplituden von maximal 22 mm auf.

Wer bei so vielen Meldungen aus Indonesien von Reiselust gepackt wird, den wird die Nachricht enttäuschen, dass die  Grenzen nach Indonesien Pandemie-bedingt weiterhin geschlossen bleiben sollen. Für uns Vulkan-Spotter eine schlechte Nachricht, für die Menschen in Indonesien eine Katastrophe, wenigstens für jene, deren Lebensunterhalt vom Tourismus abhängt. Auch unsere Guides/Hoteliers und Freunde sind betroffen und sehen ihre Existenz gefährdet.

Sinabung: Weiterer Vulkanausbruch

Der Sinabung auf Sumatra hat es schon wieder getan und eruptierte eine Aschewolke. Der Vulkanausbruch ereignete sich heute Morgen um 8:38 Uhr (MESZ). Die Asche erreichte eine Höhe von knapp 4600 m, konnte auf Satellitenfotos aber nicht ausgemacht werden. Die VONA-Warnung beruft sich auf Beobachter am Boden. In einer direkten Meldung gibt das VSI aber nur eine Höhe von 1000 m über dem Krater an. Die Forscher zeichneten ein seismisches Signal auf, dass fast 12 Minuten lang anhielt und eine Amplitude von 15 mm aufwies. Zum Vergleich: die Eruption vom 10. August (Foto) brachte es auf eine Maximal-Amplitude von 120 mm. Der aktuelle Ausbruch war deutlich kleiner als der Vorangegangene, belegt aber, dass der Vulkan in eine neue Eruptionsphase eingetreten ist.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden Fotos veröffentlicht, die nach der letzten Eruption aufgenommen wurden. Sie zeigen Asche-Emissionen aus mindestens 2 Schloten, die sich im erkalteten Lavadom bildeten. Es ist nicht auszuschließen, dass dort bald wieder Domwachstum einsetzt.

Kerinci: Weitere Ascheeruption auf Sumatra

Im Westen Sumatras liegt der Kerinci. Hier meldet das VAAC Vulkanasche in der gleichen Höhe wie am Sinabung und meint, die Aschewolke hätte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel erreicht. Allerdings beträgt die Gipfelhöhe es Vulkans 3805 m, so dass die Asche maximal 800 m aufsteigt.

Bromo: Erhöhte Seismik

Auf der indonesischen Insel Java liegt der Vulkan Bromo. Hier gibt es aktuell keine Eruptionen, was sich aber bald ändern könnte. Das VSI berichtet über einen Anstieg der Seismik. In den letzten beiden Tagen wurden zusammen 8 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Die Seismik liegt somit deutlich über dem Durchschnitt und wird vermutlich durch Bewegung magmatischer Fluide verursacht.

Ätna: Vorwarnstufe auf „orange“

Am Ätna geht die Aktivität aus dem Sattelvent weiter. Jetzt hat das LGS seine automatisch generierte Vorwarnstufe von „gelb“ auf „orange“ erhöht. Vergleichbares sahen wir in den letzten Monaten öfters, allerdings, ohne dass sich die Aktivität grundlegend geändert hätte.

Erta Alé: Thermische Anomalie in 2 Kratern

Bereits in der letzten Woche berichtete ich von thermischen Signalen, die vom Vulkan Erta Alé ausgingen. Nun hat Manfred in unserer FB-Gruppe ein Sentinel-Foto gepostet, dass gestern aufgenommen wurde und tatsächlich 2 Hotspots zeigt. Eine der Anomalien befindet sich im Pit des Südkraters, die Zweite im Nordkrater, was selten vorkommt. Dort findet die Aktivität meistens an Hornitos statt, die sich durch Lavaspattering bilden. Der Südkrater ist hingegen für seine Lavasee-Aktivität bekannt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war das Gebiet von dünnen Wolken bedeckt, was das Signal abschwächte. Daher ist es schwer zu beurteilen, ob tatsächlich bereits wieder ein Lavasee brodelt, oder ob sich der Krater noch in einem Aufheizstadium befindet. MIROVA konnte kein Signal auffangen.

Der Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Danakil und ist einer der Vulkane des Ostafrikanischen Riftvalleys. Dort befindet sich auch der Ol Doinyo Lengai, was uns zur nächsten Meldung bringt.

Ol Doinyo Lengai: thermisches Signal

Der Vulkan in Tansania ist weiterhin sporadisch effusiv aktiv und eruptiert die kälteste Lava der Welt. Satellitenbilder zeigen thermische Anomalien im Krater. Sie zeugen von einem aktiven Hornito im zentralen Bereich. Von ihm gehen kleine Lavaströme aus, die momentan Richtung Osten fließen. Die Lava hat Temperaturen um 500 Grad und verursacht nur eine schwaches Signal. Die Lavaströme beschränken sich auf den Krater und sind nur wenige 10-er Meter lang. Sie verwittern in der feuchten Luft innerhalb weniger Tage zu einem Soda-haltigen Pulver. Trotzdem füllt sich der Krater langsam auf.

Aktuell ist ein amerikanischer Naturfilmer auf dem Weg zum Lengai. Bestimmt werden wir bald Bilder und Berichte bekommen.

Nishinoshima: Vulkanasche auf 13.000 Fuß

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima eruptiert immer noch. Das VAAC registriert Vulkanasche auf in einer Höhe von 13000 Fuß, was aufgerundet 4000 m entspricht. MIROVA zeigt eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 224 MW an. Es fließen also auch wieder Lavaströme.

Ätna: Strombolianische Aktivität hält an

Am Ätna auf Sizilien ist der Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels weiterhin strombolianisch aktiv. Die Eruptionen folgen mittlerweile immer schneller aufeinander. Glühende Tephra landet auf den Flanken des Kegels und es werden öfters thermische Anomalien detektiert, was zum einen dem besseren Wetter geschuldet ist, zum anderen aber auch der erhöhten Aktivität. Auf den Satellitenbildern erkennt man, dass es nicht nur eine thermische Anomalie am Sattelvent gibt, sondern auch eine im Nordostkrater. Vulkanasche steigt mehrere Hundert Meter hoch auf. Der Tremor ist erhöht, die sonstige Seismizität ist momentan eher durchschnittlich. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden mehrere Fotos der Aktivität geteilt.

Stromboli fackelt

Auch vom Stromboli tauchten gestern mehrere Screenshots auf. Zu sehen sind moderate strombolianische Eruptionen. Die Tephra schießt in schmalen Fackeln aus den Schloten. Der akustische Explosionsdruck wird vom LGS mit unterdurchschnittlichen 0,5 bar angegeben. Im nordöstlichen Kraterbereich wurden 38 Eruptionen detektiert, was ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt ist. Dafür wurden überdurchschnittlich viele seismische VLP-Ereignisse aufgezeichnet. Auch der Kohlendioxid-Ausstoß liegt mit 1719 Tonnen am Tag in hohen Gefilden. Das Gas geht von aufsteigendem Magma aus und könnte ein Frühindikator für eine größere Explosion sein.

Sangay: Thermisches Signal

Am ecuadorianischen Vulkan Sangay wird ein thermisches Signal mit einer Leistung von 145 MW registriert. Dieses stammt wahrscheinlich wieder von einem zähen Lavastrom. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m.

Island: weitere Erschütterungen

Auf Island ist die Seismik weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 434 Erschütterungen registriert. Die meisten Beben konzentrieren sich im Bereich der Tjörnes-fracture-zone. Es hat aber auch weitere Beben auf der Reykjanes-Halbinsel gegeben. Vereinzelte Beben manifestierten sich unter den Calderen Katla und Grimsvötn. Einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch kann ich allerdings nicht erkennen.

Sinabung eruptiert abermals

Originalmeldung: Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte der Sinabung erneut. Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Meldung heraus, nach der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 9800 m aufgestiegen ist. Die Wolke driftete in westlicher Richtung. Zeitnahe erreichte eine zweite Wolke eine Höhe von 4200 m und wurde in östlicher Richtung verfachtet.

Die Vulkanologen von Magma/VSI registrierten bereits am Vortag eine erhöhte Seismik. Unter den Signalen befand sich ein Tornillo. Die Eruption detektierten sie in 2 Signalen mit Maximalamplituden von 120 mm und 1785-2246 Sekunden Dauer. Obwohl die Eruptionswolke höher aufstieg als bei dem letzten Ausbruch, muss dahinter keine wesentlich höhere Energie gesteckt haben. Schwächerer Wind kann den senkrechten Aufstieg der Vulkanasche auf größere Höhe begünstigt haben. Die seismischen Signale deuten ein ähnliches Eruptionsgeschehen wie am 8 August an. Die Haupteruption hielt letztens tatsächlich länger als jetzt an.

Die Seismizität war im ersten Tages-Viertel erhöht. Es wurden 19 vulkanotektonische Beben registriert. Ebenso wurde ein weiterer Tornillo aufgezeichnte. Tremor gab es auch. Es sieht tatsächlich so aus, als wäre der Sinabung in eine neue Eruptionsphase eingetreten.

Der Gipfel des Vulkans war zum Eruptionszeitpunkt wolkenverhangen und scheinbar zeichneten die LiveCams keine wirklich brauchbaren Bilder auf, auf denen man die Eruptionen deutlich erkennen konnte. Dennoch sind lokale- und soziale Medien voll von Eruptionsaufnahmen die pyroklastische Ströme zeigen. Ich vermute mal, dass hier alte Bilder aus dem Archiv gekramt wurden.

Update: Mittlerweile sind tatsächlich neue Aufnahmen der Eruption veröffentlicht worden. Sie zeigen, dass die Aschewolke kollabierte und ein Teil des Materials als pyroklastischer Strom über die Vulkanflanke rauschte. Medienberichten zufolge stieg die Eruptionswolke 5000 m über den Krater auf. In mehreren Ortschaften kam es zu Ascheniederschlag.