Papua Neuguinea: 2 Vulkane aktiv

In Papua Neuguinea gibt es dieser Tage nicht nur besonders viele Erdbeben, sondern auch 2 aktive Vulkane. Das VAAC Darwin empfing Lebenszeichen der beiden Feuerberge Manam und Langila. Dort stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Am Manam konnte die Höhe der Aschewolke nicht detektiert werden, dafür kann man sie auf Sentinel-Satellitenfotos sehen. Ob die aktuelle Aktivität letztendlich auf einen Paroxysmus hinaus läuft lässt sich nicht abschätzen. Auf den letzteren Ascheeruptionen folgten keine größeren Ausbrüche mehr. Langila ist ebenfalls immer wieder sporadisch aktiv und hat das Zeug zu größeren Eruptionen.

Karangetang: Seismik hoch

Auf Siau ist der Karangetang seismisch sehr aktiv und es muss damit gerechnet werden, dass der Vulkan in eine neue Eruptionsphase eintritt. Für gewöhnlich beginnen die Eruptionen mit Domwachstum und dem Abgang glühender Schuttlawinen. Bei erreichen einer kritischen Domgröße gehen dann pyroklastische Ströme ab. Zudem sind zähflüssige Lavaströme und strombolianische Eruptionen typisch für den Karangetang.

Popocatepetl in Eruption

Nahe der mexikanischen Hauptstadt eruptiert der Popocatepetl fleißig. Aschewolken stiegen gestern bis zu 7600 m Höhe auf. Der Wind verfrachtete sie in nördlicher Richtung. Auf dem Seismogramm konnte man eine längere Tremorphase erkennen. CENAPRED registrierte Tremor mit einer Dauer von 1159 Minuten. Nachts konnte Rotglut beobachtet werden.

Raung strombolianisch aktiv

Auf der indonesischen Hauptinsel Java ist der Raung weiterhin strombolianisch aktiv. Sentinel-Satellitenfotos enthüllen eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert, der eine baldige Zunahme der eruptiven Tätigkeit ankündigen könnte.

Shiveluch auf Kamtschatka eruptiert

Im fernen Osten Sibiriens ist der Shiveluch weiter aktiv. In den letzten beiden Tagen wurden Aschewoken beobachtet. Sie erreichten Maximalhöhen von 3700 m. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung. Sie deutet auf schwaches Domwachstum hin. Es besteht ein moderates Risiko für die Entstehung pyroklastischer Ströme.

Nishinoshima versinkt in Asche

Neue Bilder der japanischen Vulkaninsel zeigen, dass praktisch die gesamte Oberfläche der Insel von einer Meter-hohen Ascheschicht bedeckt ist. Noch vor wenigen Wochen dominierten schroffe Lavaströme das Gesicht der Insel. Die meist lose Vulkanasche hat allerdings die Eigenschaft schnell zu erodieren. Besonders die schroffen maritimen Bedingungen mitten im Pazifik, dürften dafür sorgen, dass der größte Teil der Asche schnell wieder ins Meer gespült wird. Anders könnte es aussehen, wenn bald wieder Lavaströme fließen und die Ascheschicht bedecken.

Aktuell ist kein Nachlassen der explosiven Tätigkeit festzustellen. Im Gegenteil, die Explosionen intensivierten sich wieder und Vulkanasche wird bis auf einer Höhe von 5800 m ü.N.N. gefördert. Der Wind verfrachtet die Asche in südlicher Richtung. In den vergangenen Tagen wurde nur eine moderate Thermalstrahlung registriert, was für die Abwesenheit größerer Lavaströme spricht.

Ätna: Eruptionen aus dem NSEC

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin schwach aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels (NSEC). Dabei wurde gestern Morgen eine intensivere Eruptionsphase beobachtet. Über mehrere Minuten lang stieß der Krater Asche aus. Sie stieg einige Hundert Meter hoch auf, allerdings erfassten die Satelliten die Aschewolke nicht und es gab auch keine VONA-Warnung. Dafür registrierte MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 10 MW. Sie zeigt, dass auch glühende Tephra gefördert wird. Nachtaufnahmen zeigen auch hier Phasen intensiver strombolianischer Tätigkeit, mit dem Übergang zu kleinen kontinuierlichen Lavafontänen.

Suwanose-jima dreht auf

Mit dem Suwanose-jima steht ein weiterer japanischer Inselvulkan in den News. Bei Suwanose-jima handelt es sich um eine etablierte Insel, die sogar dünn besiedelt ist. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 9 VONA-Meldungen zum Vulkan heraus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 2700 m detektiert. Suwanose-jima eruptiert seit Jahren phasenweise. Typisch sind strombolianische- und vulcanianische Eruptionen. Eine LiveCam gibt es ebenfalls.

Cumbre Vieja: erhöhter Gasflux auf La Palma

Auf der Kanareninsel La Palma könnte sich wohlmöglich ein Vulkanausbruch zusammenbrauen. Die Lokalzeitung „El Diario“ berichtet über Forschungsergebnisse der Geowissenschaflter von INVOLCAN, die die Vulkane der Inseln überwachen. Bereits vor Beginn der aktuellen Erdbebentätigkeit unter La Palma, hat eine geochemische Messstation am Vulkan Cumbre Vieja einen erhöhten Gasstrom festgestellt. Die Kohlendioxid-Konzentration stieg von einem Durchschnittswert von 52 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter am Tag auf 138 Gramm an. Ein erster Anstieg wurde bereits im Mai 2020 registriert, als Spitzenwerte von 162 Gramm Kohlendioxid pro Quadratmeter am Tag gemessen wurden. Eine erhöhte Kohlendioxid-Emission zählt an Vulkanen zu einem frühen Anzeichen aufsteigenden Magmas. Das Gas erreicht die Oberfläche deutlich früher als schwefelhaltige Gase. Das Schwarmbeben, dass die Südspitze von La Palma seit dem 24. Juli erschüttert, gilt als weiteres Indiz für aufsteigendes Magma. Auch heute Morgen gab es wieder eine Erschütterung der Magnitude 2,0 in 28 km Tiefe. Den Tiefen der Erdbebenherden zufolge dringt gerade Magma in die untere Erdkruste ein. Freilich kann der Magmenkörper im Gestein stecken bleiben, ohne dass es zu einer Eruption kommt und selbst wenn das Magma die Erdoberfläche erreichen sollte, lässt sich bisher nicht vorhersagen, wann dass der Fall sein wird. Es werden mindestens noch einige Monate vergehen, bis wir mit einer Eruption rechnen können. Dennoch, es ist der konkreteste Hinweis auf magmatischer Aktivität unter den Kanarischen Inseln, seit der Eruption von „El Discreto“ vor El Hierro im Jahr 2011. Auch statistisch betrachtet wäre eine Eruption auf La Palma mal wieder fällig.

Cumbre Vieja stand in der Vergangenheit auch immer wieder im Fokus der Berichterstattung, weil man dort das Abscheren einer Flanke befürchtete. Sollte sich ein großer Flankenkollaps ereignen, dann könnten die Erdmassen im Ozean landen und einen gewaltigen Tsunami auslösen. Doch INVOLCAN widersprach der These: die Forscher gehen davon aus, dass sich dazu ein ähnliches Ereignis wie 1980 am Mount St. Helens ereignen müsste.

Island: Erdbeben M 3,4

Auf Island ist die magmatische Aktivität Vielerorts bereits in einem weitere fortgeschrittenen Stadium als unter La Palma. Dort füllen sich diverse Magmenreservoire in geringeren Tiefen. Heute gab es wieder einen Erdstoß der Magnitude 3,4 in nur 7,1 km Tiefe. Das Epizentrum des Bebens lag unter der Reykjanes-Halbinsel zwischen den Vulkanen Thorbjörn und Fagradalsfjall. In dem Areal wurden bereits Bodendeformationen registriert.

IMO warnt heute auch vor die Gefahr von Erdrutschen im Norden der Insel. Sie könnten allerdings nicht durch Erdbeben verursacht werden, sondern von langanhaltenden Regenfällen.

Popocatepetl ohne Dom

Der mexikanische Vulkan ist weiterhin sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Aktuell wird Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m detektiert. Die Wolke driftet in nordwestlicher Richtung. Thermalaufnahmen von CENAPRED zeigen, dass im Krater kein Dom wächst. Stattdessen sammelt sich viel glühende Tephra im Krater, was gelegentlich ein schwaches thermisches Signal erzeugt. Die nächtliche Rotglut wird von Spattering und strombolianischen Eruptionen erzeugt. Die Vulkanologen berichten von 1097 Minuten Tremor, der von den Seismografen gestern registriert wurde. Es bewegt sich viel Magma im Untergrund des Vulkans.

Nevados de Chillan: Ascheeruption

In Chile macht der Nevados de Chillan wieder von sich Reden, in dem er mehrere Ascheeruptionen generierte. Die Satelliten registrierten Vulkanasche in einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel.

Nishinoshima: Hohe Aschewolken

Der japanische Inselvulkan ist derzeit wohl der aktivste Vulkan der Erde, zumindest, wenn man nur die explosiv eruptierenden Vulkane betrachtet. Das VAAC Tokio meldet heute Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Bedenkt man, dass der Schlackenkegel auf Nishinoshima keine 300 m hoch ist, ist das eine beachtlich große Eruptionswolke.

Nyiragongo: Lavastrom bestätigt

Auch in dieser Meldung geht es um Thermalaufnahmen, die diesmal allerdings meine vorherigen Vermutungen bestätigen: Am 26. Juli wurde ein Sentinel-Satellitenfoto aufgenommen, das 2 thermische Anomalien im Krater des Nyiragongos zeigt. Demnach gab es auf der untersten Terrasse im Krater einen Lavastrom, der das seismische Signal in die Höhe trieb. Heute wird allerdings nur die übliche Thermalstrahlung registriert, so dass es wohl nur eine recht kurze Episode verstärkter Aktivität war. Unser Vorstandsmitglied Jochen schickte mir das Bild.

Am Rande sei erwähnt, dass der Nachbarvulkan Nyramuragira ein schwaches thermische Signal aussendet. Hier könnte eine neue Eruptionspahse anstehen.

Vesuv: Schwarmbeben

Letzte Nacht kam es am italienischen Vesuv zu einem neuen Schwarmbeben. Das INGV detektierte 12 Erschütterungen. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 1,2 und eine Herdtiefe von nur 300 m.

Arsia Mons: Vulkanausbruch auf dem Mars?

Heute stammt die Headline einmal nicht von einem irdischen Vulkan, sondern von einem Feuerberg auf dem Mars. Die ESA hat Fotos veröffentlicht, auf denen man eine lang gestreckte Dampffahne erkennt. Sie geht von dem Vulkan Arsia Mons und hat eine Länge von gut 1800 m. Die erste Annahme, dass der als erloschen eingestufte Vulkan ausgebrochen sei, hat sich aber scheinbar nicht bestätigt. Vielmehr gehen die Forscher nun davon aus, dass die mysteriöse Wolke aus Eiskristallen besteht. Sie bilden sich auf der Lee-Seite des 20 km hohen Schildvulkans durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit. Vor 2 Jahren berichtete Vnet bereits über dieses Phänomen.

„Wir haben dieses faszinierende Phänomen untersucht und erwartet, eine solche Wolkenformation jetzt zu sehen“, erklärt Jorge Hernandez-Bernal, Doktorand an der Universität des Baskenlandes (Spanien) und Hauptautor der laufenden Studie.

„Diese langgestreckte Wolke bildet sich jedes Marsjahr in dieser Jahreszeit um die südliche Sonnenwende und wiederholt sich nach einem schnellen Tageszyklus 80 Tage lang oder sogar noch länger. Wir wissen jedoch noch nicht, ob die Wolken immer so beeindruckend sind“.

Popocatepetl mit permanenter Rotglut

Irdischer geht es da am Popocatepetl in Mexiko zu. Der Vulkan eruptiert nach wie vor Aschewolken. Aktuelle Meldungen berichten von Vulkanasche in einer Höhe von 6400 m. Ungewöhnlicher ist hingegen, dass in den letzten beiden Nächten ein permanenter roter Lichtschein in den Wolken über dem Krater hing. Entweder finden kontinuierliche strombolianische Eruptionen statt, oder es wächst ein neuer Lavadom. Über letzteres hatte ich bereits in einem früheren Post spekuliert.

Pacaya: strombolianische Eruptionen

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya lässt es dieser Tage etwas ruhiger angehen. Die Lavaströme auf der Nordflanke des Vulkans stoppten. auf Satellitenaufnahmen erkennt man nur noch eine Wärmeanomalie im Kraterbereich. INSIVUMEH berichtet diesbezüglich von strombolianischer Aktivität des McKenney-Kraters.

Nishinoshima: Schlackenkegel wächst

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima ist weiterhin sehr aktiv. Es werden viele Schlacken gefördert, die den Kegel mit seinem Krater weiter wachsen lassen. Neue Bilder der japanischen Küstenwache, die in der letzten Wochen entstanden, verdeutlichen das Wachstum. Darüber hinaus registrierte das VAAC Tokio Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel steigt. Wind verdriftet die Asche in westlicher Richtung. MIROVA verzeichnet weiterhin eine hohe Thermalstrahlung, allerdings ist sie weitaus geringer als es noch vor 2 Wochen der Fall war. Es werden wohl noch Lavaströme gefördert, ihre Aktivität ist aber rückläufig.

Karangetang mit erhöhter Seismik

Dieses Jahr war es bisher recht ruhig am Karangetang auf Api Siau (Indonesien), doch im jüngsten VSI-Bericht ist von einer Zunahme der seismischen Aktivität die Rede. Es wurden vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert, darunter 2 seismische Entgasungssignale.

Karymsky in Eruption

Auf Kamtschatka ist der Karymsky wieder aktiv geworden und schickt Aschewolken in den Himmel. Sie erreichen eine Höhe von 3400 m. Seit gestern wurden 11 Eruptionen gemeldet. MIROVA verzeichnete eine moderate Thermalstrahlung mit 26 MW Leistung.

La Palma: weitere Seismik

Auf der Kanareninsel La Palma kam es zu weiteren Erdbeben. Insgesamt registrierte das IGN 4 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 2,0 und 2.1, sowie einige schwächere Beben. Die Erdbebenherde liegen in knapp 30 km Tiefe. Beben im Grenzbereich zwischen Erdmantel und Erdkruste entstehen häufig durch Magmenaufstieg. Auf La Palma brach zuletzt der Vulkan Teneguia aus. Das war 1971. 1949 entstanden bei einer Eruption an der Südküste der Insel mehrere monogenetische Schlackenkegel.

Raung weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Raung weiterhin. In den ersten 6 Stunden des Tages wurden 2 Ausbrüche beobachtet. Die zugehörigen seismischen Signale dauerten bis zu 133 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 6 und 10 mm.

Suwanoese-jima eruptiert sporadisch

Der Inselvulkan im Süden Japans bricht dieser Tage sporadisch aus und erzeugt strombolianische Eruptionen. Die Höhe der Aschewolken war bislang nicht feststellbar. Wahrscheinlich wird überwiegend glühende Tephra eruptiert.

Villarrica: Seismik und Explosion

Es ist bereits einige Monate her, dass der chilenische Vulkan Villarrica in den Schlagzeilen stand. Nun meldet er sich mit der Meldung zurück, dass es am Samstag nachmittags zu einer Explosion gekommen ist. Der Knall wurde noch in 1 km Entfernung deutlich gehört. Der Explosion voran ging eine seismische Krise mit zahlreichen vulkanotektonischen Erdbeben. Ob der Lavasee im Krater reaktiviert wurde ist bisher nicht bekannt. Zum Zeitpunkt des Ereignisses war der Vulkan wolkenverhangen. Visuelle Observierungen waren unmöglich. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht bekannt, ob die Explosion Vulkanasche förderte.

Nyiragongo: hohe Thermalstrahlung

Am Nyiragongo im Kongo geht es momentan heiß her. MIROVA registrierte gestern eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2188 MW. So hohe Werte werden üblicherweise nur dann gemessen, wenn der Lavasee besonders hoch im Pitkrater steht, oder wenn sich auf der untersten Terrasse im Krater Lavaströme bilden. Allerdings gibt es von hier auch noch keine visuellen Bestätigungen des Geschehens. Aufgrund des weltweiten Lockdowns finden keine Touren auf dem Vulkan statt. Darüber hinaus kam es zuletzt immer wieder zu Scharmützeln mit Rebellen, so dass die Reiselust in der Region Goma nicht sonderlich hoch ist.

Popocatepetl: Rotglut am Krater

Gestern kam es zu weiteren Ascheeruptionen am Popocatepetl. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6400 m detektiert. Nachts kam es zudem zu einigen Explosionen, bei denen glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken ausgeworfen wurde. Auf einigen Nachtaufnahmen ist ein permanenter roter Lichtschein zu sehen. Darüber hinaus ist der Tremor deutlich erhöht. Gestern wurde über Tremor mit einer Dauer von 1095 Minuten berichtet. Auch heute sieht man auf den Seismogrammen Signale, die von einem dauerhaften Zittern des Untergrundes zeugen. Es scheint sich einiges an Magma zu bewegen und mich würde es nicht wundern, wenn bald ein neuer Dom wachsen würde.

Island: Inflation bestätigt

Das IMO bestätigte die vermutete Inflation im Erdbebengebiet beim Vulkan Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Bodenanhebung beträgt seit dem Beginn des Schwarmbebens am 18 Juli 3 cm. Die Magmeninflation wurde mittels INSAR-Satellitenbildern detektiert. Die Deformation fand überwiegend während der Hauptphase der Bebentätigkeit zwischen dem 18. und 20. Juli statt. Das Magma drang in einer Nordost-Südwest streichenden Störungszone ein, die bereits im Jahr 2017 entdeckt wurde, als es dort ebenfalls Schwarmbeben gab. Das Deformationsgeschehen wird als Teil eines grösseren vulkanisch-tektonischen Reaktivierungsereignisses auf der Reykjanes-Halbinsel betrachtet. Dabei kommt es nicht nur zu Bodenanhebungen, sondern auch zu Absenkungen. Solche Subsidenz wurde nun im Bereich des Geothermalraftwerks von Svartsengi entdeckt. Sie setzte 2 Tage vor dem Schwarmbeben bei Fagradalsfjall ein und wurde wohl durch das unterirdische abfließen magmatischer Fluide hervorgerufen.

In den nächsten Tagen werden neue INSAR-Daten erwartet. Die Geowissenschaftler rechnen mit einem Anhalten der Ereignisse und warnen vor stärkeren Erdbeben, Erdrutschen und Gasansammlungen in Senken. Mittelfristig kann auch ein Vulkanausbruch nicht ausgeschlossen werden.

Kilauea: 1 Jahr Kratersee

Gestern jährte sich der Tag, an dem das HVO zum ersten Mal über die Wasseransammlung im Halema‘uma‘u-Krater des Kilaueas berichtet hatte. Seitdem wuchs der See beständig. Mittlerweile misst er 270 x 131 m und ist ca 40 m tief. das Volumen wird auf 480.000 Kubikmeter geschätzt.

Auch sonst hat sich einiges getan, unter dem aktivsten Vulkan von Hawaii. Im Juni stieg die Erdbebentätigkeit um 45% im Vergleich zum Vormonat. An verschiedenen Stellen entlang des Ostrifts wurden Bodendeformationen infolge von Inflation registriert. Obwohl sich die Magmenreservoiren unter dem Vulkan langsam füllen, lässt sich nicht bestimmen, wann es wieder zu eruptiver Tätigkeit kommen wird.

Ol Doinyo Lengai: Neuer Hornito

In den sozialen Medien wurde ein neues Bild vom Krater des einzigartigen Vulkans in Tansania geteilt. Auf dem Bild sieht man einen neuen Hornito im Zentrum des Kraters. Auf dem Boden erkennt man mehrere breite Lavaströme. Diese müssen Mitte Juni ausgeflossen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten zu dieser Zeit thermische Anomalien. Auch Mitte Juli kam es zur Eruption. Langsam, aber sicher verfüllt sich der Krater wieder. In einigen Jahren könnte die kälteste Lava der Welt wieder zugänglich sein.

Hekla: Vulkanologen warnen vor bevorstehender Eruption

Auf Island bebt derzeit nicht nur die Erde besonders häufig, sondern es stehen auch mehrere Vulkane vor einem möglichen Ausbruch. Jetzt warnten Vulkanologen erneut vor einem bevorstehenden Vulkanausbruch der Hekla. Der Vulkan befindet sich im Süden der Insel, unweit des beliebten Landmännerbades. Unter der Hekla akkumulierte sich viel Magma. Die aktuell gemessene Inflation ist deutlich höher als vor den letzten beiden Eruptionen der Hekla in den Jahren 1991 und 2000. Da der Vulkan meistens ausbricht, ohne vorher eine lange seismische Krise zu erzeugen, könnte er jederzeit ohne weitere Vorwarnung ausbrechen und Wanderer gefährden. In einem Bericht des „Institute of Earth Sciences at the University of Iceland“ heißt es sogar, dass starke phreatomagmatische Eruptionen pyroklastische Ströme generieren könnten. Sie würden eine besondere Gefahr für Touristen und Anwohner der Region darstellen. Viele Besucher der heißen Quelle von Landmannalaugar passieren die Hekla auf ihren Weg zum Bad. sie sind aufgefordert besonders wachsam zu sein.

Ganz neu ist die Warnung nicht, denn bereits seit der Eyjafjallajökull- Eruption im Jahr 2010 wird davor gewarnt, dass ein Ausbruch der Hekla statistisch überfällig sei. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich reichlich Magma unter dem Vulkan angesammelt. Damals übertraft die Infaltion bereits das Niveau der vorherigen Eruptionen um 1-2 mikrorad, doch mittlerweile blähte sich der Boden um 15 mikrorad auf, was doppelt soviel ist wie vor der Eruption im Jahr 2000.

Weiter Vulkane auf Island laden auf

Nicht weit von der Hekla enternt liegt der Vulkan Katla. Er verbirgt sich unter dem Gletscher Myrdalsjökull. Auch hier ist eine Eruption statistisch gesehen überfällig. Immer wieder kommt es zu Erdbeben, die sich unter der Caldera ereignen und mit Magmenbewegungen zusammenhängen könnten. Ein weiterer subglazialer Vulkan ist Grimsvötn. Auch hier sprachen Wissenschaftler jüngst Warnungen aus, dass demnächst mit einer Eruption zu rechnen sei. Last, but nut least, sammelt sich Magma im Südosten der Reykjanes-Halbinsel an. Die starken Schwarmbeben bei Grindavik standen im Zusammenhang mit dem Eindringen Magmatischer Gänge in den Untergrund, was auf eine effusive Eruption hinauslaufen könnte. Spannende Zeiten auf Island!