Piton Fournaise: seismische Krise

Am Piton de la Fournaise kam es heute Morgen zu einer seismischen Krise. Zwischen 8:15 und 8:51 Uhr Ortszeit wurden 92 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet. Sie ereignete sich nahe der Erdoberfläche. Einhergehend mit den schwachen Erdbeben stellten die Forscher des OVPF eine Bodendeformation fest. Sie trat schnell auf und lag in der Größenordnung von 10-20 Mikro-Radianten. Man kann davon ausgehen, dass die Bodendeformation durch aufsteigendes Magma verursacht wurde, das die obere Magmakammer verlassen hatte und zur Oberfläche aufstieg. Bereits seit dem 30 März wurde eine Zunahme von Seismik und Inflation festgestellt. Die Zunahme wird so interpretiert, dass Magma in das obere Magmenreservoire aufstieg und unter Druck geriet. Diese Anzeichen deutet darauf hin, dass sich der Fournaise auf eine neue Eruption vorbereitet. Die Alarmstufe „1“ wurde ausgerufen.

Die letzte Eruption des Vulkans liegt erst wenige Wochen zurück. Sie begann am 10 Februar 2020. Lava floss über die Außenflanke des Vulkans.

Ebeko eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Ebeko eine Aschewolke. Laut VAAC Tokio stieg diese bis auf einer Höhe von 1800 m auf. Es war die 20. Eruption des Vulkans, die das VAAC in diesem Jahr registrierte. In den letzten beiden Jahren war Ebeko wesentlich aktiver.

Merapi: Weiterer Vulkanausbruch

Der indonesische Vulkan Merapi eruptierte ein weiteres Mal. Das VSI meldet eine explosive Eruption, die ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 79 mm und einer Dauer von 345 Sekunden. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf.

Stromboli: Lavastrom stoppte

Gestern Vormittag stoppte die effusive Tätigkeit am Stromboli. Trotzdem konnte man noch einige Zeit eine thermische Anomalie beobachten. Zu ihren Spitzenzeiten hatte sie eine Leistung von 256 MW. Das INGV veröffentlichte nun einen Report über die Geschehnisse. Demnach wurde der Lavastrom aus dem nördlichsten Schlot im nordöstlichen Kraterbereich gefördert. Der Randbereich des Gebiets sackte stark ein. Der Förderschlot ist trotz der effuisven Eruption nach wie vor strombolianisch aktiv. Das LGS attestierte einen sehr hohen Explosionsdruck, der in der Spitze 3,5 bar erreichte. Mit der Abnahme der effusiven Eruption ging auch die Steinschlagaktivität zurück. Der Eruptionsindex stand auf hoch.

Stromboli: Neuer Lavastrom

Am Stromboli kulminierte die erhöhte Aktivität der letzten Tage in einen Lavastrom nebst Ascheströmen. Laut INGV begann die Lava um 23.40 Uhr (UCT) zu fließen. Bereits um 01:50 Uhr erreichte die Lavafront das Meer. In den frühen Morgenstunden kam es dann zu einem größeren Aschestrom, der entweder durch einen Kollaps am Hang ausgelöst wurde, oder von größeren Lavabrocken, die vom Lavastrom abbrachen. Mindestens ein Aschestrom floss über die Sciara del Fuoco bis zum Meer. Die explosive Aktivität war ebenfalls erhöht.

Aktuell erkennt man auf der LiveCam Dampf an der Küste aufsteigen. Die ThermalCam liefert kein eindeutig zu interpretierendes Bild, da es überstrahlt ist. In der Bildmitte gibt es die Glutspur eines Lavastrom. Im Vordergrund könnte Vegetation brennen.

Ein Statement des LGS steht noch aus, doch weitere Informationen werden bestimmt bald folgen und werden hier wiedergegeben.

Im Vorfeld der aktuellen Tätigkeit gab es keine direkten Anzeichen dafür, dass eine effusive Eruption in der Pipeline stand. Die Instrumente registrierten keine stärkere Bodendeformation. Allerdings gab es schon vor 2 Tagen einen kleineren Lavastrom und seit einigen Tagen war der Explosionsdruck deutlich höher als üblich. Auch vor der großen Eruption im Sommer vergangenen Jahres gab es einige Tage lang ungewöhnlich starke Explosionen. Hier scheint es also ein Muster zu geben. Sehr wahrscheinlich bleibt der Aufstieg zum Gipfel weiterhin gesperrt. Für die Touristikbranche dort ist das ein Gau, denn auch schon vor der Corona-Sperrung verdiente man dort weniger, was sich wohl auch nicht schnell ändern wird.

Zeichen für eine bevorstehende Flankeneruption?

Der jetzige Ausbruch ist keine Flankeneruption. Der Lavastrom fließt aus einem der Förderschlote im Krater. Die Vulkanologen sprechen von einem Überlauf. Bisher erreichten diese Lavaströme nur sehr selten das Meer. Normalerweise beschränkten sich überlaufende Lavaströme auf den Krater, oder dem oberen Flankenbereich. In den letzten 20 Jahren kam es in den Monaten vor einer Flankeneruption meistens zu mehreren dieser Lavastrom-Überläufe. So könnte es auch diesmal sein, dass wir in einigen Wochen / Monaten eine Flankeneruption erleben werden. Wie ich auch schon mehrfach berichtete, gingen der Aktivitätssteigerung des Strombolis mehrere Erdbeben im Tyrrhenischen Meer voran. Sie ereigneten sich zwischen Stromboli und dem italienischen Festland. Im Bereich der Asthenosphäre entsteht das Magma durch partielles Schmelzen subduzierter Kruste.

Taal: Seismik deutlich gestiegen

Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich
Kratersee im Taal. © Tomasz Lepich

Heute steht der Taal-Vulkan auf den Philippinen mal wieder in den Schlagzeilen: in den letzten 24 Stunden hat die Seismik deutlich zugenommen. PHILVOLCS verzeichnete 93 vulkanisch bedingte Erdbeben. 6 von ihnen sollen stark genug gewesen sein um von den Anwohnern der Region gespürt zu werden. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,4. In der vorherigen Beobachtungsperiode wurden nur 18 Beben registriert, insofern ist die Steigerung der Seismik signifikant. Wahrscheinlich steht sie im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Die Vulkanologen beobachteten zudem schwache Dampf-Emissionen. MIROVA verzeichnete eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 15 MW. Die emittierten Gase sind also sehr heiß. Ein Anzeichen dafür, dass Magma hoch im Fördersystem steht.

Auf dem Bild erkennt man den neu gebildeten Kratersee auf Volcano Island in der Caldera. Sollte es zu neuen Eruptionen kommen, wird das Wasser die Explosionen verstärken.

Klyuchevskoy mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka ist der Kyluchevskoy aktiv und eruptiert Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftet in östlicher Richtung. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 6 VONA-Meldungen heraus.

Ätna: Schwarmbeben

Am Ätna auf Sizilien zog die Seismik ebenfalls an. Das INGV registrierte bis gestern Nachmittag 11 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 2,5 und lag in 10 km Tiefe. Dieses Beben war Teil eines kleinen Schwarms, der sich im Südwesten des Vulkans manifestierte. Der Tremor hingegen ist deutlich niedriger als in der vergangenen Woche. Trotzdem gehe ich davon aus, dass die vulkanische Aktivität im Zentralkrater anhält, ggf. auf etwas schwächerem Niveau. Die letzten Aufnahmen stammten vom 27. März.

Merapi eruptierte noch einmal

Gestern gab es eine weitere Eruption am Merapi auf der indonesischen Insel Java. Insgesamt gab es somit 4 Ausbrüche in den letzten 3 Tagen. Neben den Eruptionen wurden auch mehrere Steinschläge und Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist erhöht.

Stromboli: Kurzer Lavastrom

Die Aktivitätssteigerung am Stromboli fand gestern in der Bildung eines kurzen Lavastroms ihren vorläufigen Höhepunkt. Der Lavastrom entsprang dem nordöstlichen Kraterbereich und floss einige Hundert Meter über die Sciara del Fuoca. In der Initialphase des Überlaufs, die um 16:57 Uhr begann, ging ein Hangrutsch ab. Wahrscheinlich kollabierte ein kleiner Teil der Kraterwand. Gestein polterte bis ins Meer. Auch nachts ließ sich die Glutspur glühender Tephra auf der Sciara verfolgen. Die Seismik war erhöht. Ein Anstieg des Tremors begann 14 Minuten vor dem Hangrutsch. Vor 5 Tagen wurde ein schwacher Erdstoß bei Ginostra registriert. Er hatte die Magnitude 1,1.

Das LGS brachte schnell ein Update heraus. Im heutigen Bericht wird der Lavastrom nur am Rande erwähnt. Die explosive Aktivität wird als hoch beschrieben: der Explosionsdruck betrug 3,36 bar. Aus dem Nordostkrater wurden 97 Explosionen registriert. 17 Steinschläge wurden festgestellt. Der Aktivitätsindex steht auf hoch.

Ätna: Hot Spot am Sattelvent

In den letzten Tagen hüllte sich der Ätna auf Sizilien die meiste Zeit über in Wolken. Es schneite viel und der Vulkan ist jetzt von einer dicken Schneedecke eingehüllt. Der Tremor ist deutlich gefallen und liegt nun im „gelben“ Bereich. MIROVA verzeichnete eine moderate thermische Anomalie mit einer Leistung von 90 MW. Auf der Thermalcam des INGV sieht man aktuell 2 Hot-Spots. Neben dem dauernd glühenden Hauptkraterbereich den Neuen Südostkraters ist heute auch der Sattelvent heiß. Es steigt eine Dampfwolke auf. Sporadische Ascheeruptionen halte ich für möglich. Allerdings ist der Schnee noch relativ sauber und es wird noch keine größeren Eruptionen gegeben haben.

Wer den Vulkan via LiveCam beobachtet wird schnell feststellen, dass man etwas sieht, was so praktisch nie zu sehen ist: jungfräulicher Schnee ohne Fußspuren! trotz schönstem Winterwetter und beste Wintersportmöglichkeiten ist der Vulkan menschenleer.

Merapi: 2 weitere Eruptionen

Der indonesische Vulkan Merapi kommt nicht zur Ruhe und erzeugte in den letzten 24 Stunden 2 weitere Ascheeruptionen. Die ausgestoßenen Eruptionswolken stiegen bis auf einer Höhe von 7600 Metern ü.N.N. auf, wie es einer VONA-Meldung des VAAC Darwins zu entnehmen ist. Die von den Eruptionen ausgelösten seismischen Signale sind im Seismogramm zu erkennen. Das VSI berichtet zusätzlich von 4 Asche-Dampf-Exhalationen die bis zu 24 Sekunden dauerten und 2 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen. Sie wurden von Magmenbewegunen ausgelöst. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Um den Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 3 km. Details über das Domwachstum wurden nicht kommuniziert.

Semeru in Eruption

Auf Java ist der Semeru immer noch aktiv. Das VSI meldete heute 1 Eruption. Das zugehörige seismische Signal dauerte 60 Sekunden und hatte eine Amplitude von 10 mm. In einer Periode von 6 Stunden wurden 3 Schuttlawinen beobachtet. Sie gingen vom Lavadom ab und können als Indizien gewertet werden, dass der Dom langsam wächst.

Stromboli mit Dampfring

Der daueraktive Inselvulkan nördlich von Sizilien generierte gestern einen spektakulären Dampfring. Augenzeugen schätzen seinen Durchmesser zwischen 200 und 300 m ein. Dampfringe kommen relativ selten vor und sind vor allem vom Ätna bekannt. Kollege Tom Pfeiffer veröffentlichte ein Foto des Dampfrings, das von Barbara Engele aufgenommen wurde.

Die Aktivität des Vulkans fluktuiert. Gestern wurden 108 strombolianische Eruptionen registriert. In der Spitze erzeugten sie einen akustischen Explosionsdruck von 3,6 bar. Es wurden 10 Schuttlawinen detektiert, was dafür spricht, dass die Eruptionen viele Schlacken auswerfen, die auf der Sciara del Fuoco landen.

Thorbjörn: Bebenaktivität hält an

Die seismische Aktivität unter dem isländischen Thorbjörn-Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel hält an. In den letzten 48 Stunden wurden 143 schwache Erdstöße registriert.

Einen Erdbebenschwarm gab es auch kurz vor der isländischen Nordküste. An der Tjörnes-Fracture-Zone ereigneten sich 77 Erdbeben. eines hatte eine Magnitude größer als 3.

Merapi versetzt Anwohner in Panik

Heute Morgen um 10.56 Uhr Ortszeit eruptierte der Merapi und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m aufsteigen. Der Vulkan liegt auf der indonesischen Insel Java. Seine Flanken sind relativ dich besiedelt. Die Eruption war von lauten Grollen begleitet und versetzte die Anwohner einiger Dörfer in Panik. Viele Menschen rannten erschrocken ins Freie und wollten schauen was los ist. Doch der Gipfel des Merapis hüllte sich in Wolken und die Eruption blieb im Verborgenen. Dass beruhigte die Menschen nicht gerade, denn sie fürchteten, jeden Augenblick einen pyroklastischen Strom aus den Wolken schießen zu sehen. Zuletzt geschah genau das im Jahr 2010. Die Glutwolken vernichteten mehrere Dörfer und töteten mehr als 350 Menschen. Doch die Leid erprobten Indonesier beruhigten sich schnell wieder und gingen ihrem Tagesgeschäft nach, als die befürchteten pyroklastischen Ströme ausblieben.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Katastrophe von 2010 wiederholen wird. Der Dom im Krater wächst weiter und irgendwann wird er wieder eine kritische Größe erreichen. Die seismischen Daten sprechen dafür, dass sich Magma im Untergrund bewegt und für Domwachstum sorgt. Apropos Seismik: das VSI detektierte den Ausbruch als ein starkes seismischen Signal mit einer Amplitude von 70 mm und 500 Sekunden Dauer. Zudem gab es Signale die auf den Abgang von Schuttlawinen und kleineren Asche-Dampf-Exhalationen hindeuteten. Es wird wieder spannender am Merapi.

Stromboli gains up

Die explosiven Eruptionen auf Stromboli waren in den letzten 24 Stunden besonders stark. Das LGS registrierte Explosionen mit einem sehr hohen akustischen Druck von 4.1 bar. Das ist der höchste Wert seit Monaten. Allerdings hat die Anzahl der Eruptionen stark abgenommen: der Wert sank auf 45. Am Vortag waren es sogar nur 12. Normal sind etwa 100 Eruptionen am Tag. Man kann davon ausgehen, dass die Zunahme des Explosionsdrucks im Zusammenhang mit der Abnahme der Eruptionshäufigkeit steht. Es entsteht mehr Druck im Vulkan, der dann in stärkeren Explosionen abgebaut wird. Möglicherweise ist das Magma zäher geworden.

Ibu mit vulkanischen Blitzen

Der indonesische Vulkan Ibu liegt auf der Insel Halmahera und gehört zu den wenigen daueraktiven Vulkanen der Welt. Gestern emittiert einer Wärmestrahlung mit einer Leistung von 29 MW, heute sind es 12 MW. Die Wärme geht von einem pfannenkuchenartigen Lavadom aus, der vor ein paar Tagen vom Fotografen Martin Rietze abgelichtet wurde. Der Dom sitzt im Krater und bildet ein Plateau. Aus dem Dom wird Asche eruptiert, wie man es auch Santiaguito in Guatemala kennt. Allerdings sind die Eruptionen am Ibu stark genug, dass vulkanische Blitze in den Aschewolken entstehen können.

Rincon de la Vieja: Explosivität nimmt zu

Der Vulkan in Costa Rica stand in den letzten Monaten immer mal wieder in den Schlagzeilen. Meistens, weil er phreatische Eruptionen erzeugte. Nun untersuchten Wissenschaftler von Ovsicori-UNA die Ablagerungen der Eruption vom 30. Januar genauer und kamen zu dem Schluss, dass es die stärkste Eruption seit langem war. Generell beobachten die Vulkanologen einen Trend zu stärkeren Explosionen.

Sangay eruptiert Lavastrom

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und eruptiert einen Lavastrom. MIROVA verzeichnet eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 349 MW. Im Krater wächst ein Lavadom. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen ab. Darüber hinaus steigen Aschewolken bis auf einer Höhe von 5800 m auf.

Shiveluch stieß Asche aus

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka spie der Shiveluch gestern eine Aschewolke aus. Laut VAAC Tokio erreichte sie eine Höhe von gut 3600 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete 45 km in nördliche Richtung und regnete über unbewohntem Gebiet ab. MIROVA verzeichnete eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 20 MW. Die Anomalie deutet darauf hin, dass der Lavadom weiterhin aktiv ist. Allerdings vermute ich nur ein geringes Wachstum.

Anak Krakatau: Neues Bild vom Krater

Aktueller Krater des Krakataus. © Jára Pokorný

Erst in der letzten Woche eruptierte Anak Krakatau phreatisch. Seitdem ist die seismische Aktivität wieder rückläufig. Es werden allerdings immer noch schwache Erdbeben mit niedriger Frequenz aufgezeichnet, die durch Magmenbewegungen hervorgerufen werden. Das Fluktuieren der seismischen- und vulkanischen Aktivität hält nun bereits seit über einem Jahr an und es sieht so aus, als würde es das auch weiterhin tun. In diesem Jahr hat sich der Krater des Vulkans allerdings deutlich verändert. Er begann sich nach dem Kollaps im Dezember 2018 neu zu formieren. Zunächst bildete sich eine Lagune, die sich immer weiter schloss. Dann begann sich in der Lagune ein Krater auszubilden. Diesen sieht man auf dem aktuellen Foto von Jára Pokorný. Das Bild ist erst 2 Tage alt. Sehr schön erkennt man auch das unterschiedlich gefärbte Wasser: im aktiven Krater ist es blaugrau und in der inaktiven Lagune grünlich. Auch an der Küste sieht man Wasserverfärbungen.

Thorbjörn: Geister-Erdbeben?

Laut der Europäischen Erdbebenwarte EMSC soll es heute Nacht auf Island ein Erdbeben der Magnitude 4,3 gegeben haben. Das Epizentrum lag am Nordost-Rand des Thorbjörn-Vulkans bei Grindavik. Auf dem zugehörigen Satellitenfoto erkennt man nicht nur das Epizentrum am Vulkan, sondern auch die nahe gelegenen Blaue Lagune. Allerdings wurde das Beben nicht von IMO bestätigt. Dort ist nur eine Serie deutlich schwächerer Erdstöße aufgelistet. Aufgrund der Corona-Krise kann es allerdings sein, dass in den Instituten nicht genügend Personal vor Ort ist und die manuelle Überprüfung der automatisch registrierten Erdbeben auf sich Warten lässt. Von daher könnte es sich um ein Geister-Erdbeben handeln. Umgekehrt ist es aber auch möglich, dass die Seismologen von IMO mit ihrer Arbeit nicht nachkommen.

Vesuv: leichte Zunahme der Seismik

In den letzten Tagen kam es zu einer leichten Zunahme der Seismik. Am 19. März ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 2,3. Der Erdbebenherd lag in nur 80 m Tiefe. Es folgten weitere schwache Erdbeben. Die Erdbeben könnten mit Setzungserscheinungen des Vulkans zusammenhängen.

Thorbjörn: Inflation geht weiter

Während der seismische Schwarm am Thorbjörn bei Grindavik nachgelassen hat wird weiterhin eine leichte Inflation registriert. Parallel zur Hauptphase des Erdbebenschwarms hob sich der Boden um 2 cm an. Insgesamt beträgt die Inflation seit Januar fast 8 cm. In den kommenden Tagen trifft sich erneut der Wissenschaftsrat um über die Situation zu beraten. Am stärksten wirkt die Inflation in einem Gebiet das nur 2 km von der Blauen Lagune entfernt liegt. Die Distanz bis zum Ort Grindavik beträgt 4 km. Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass Inflation über Monate und Jahre anhalten kann, ohne dass es zu einer Eruption kommen muss. Trotzdem bleibt es spannend auf Island.

Pacaya fördert Lavaströme

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin effusiv und ejektiv aktiv. Strombolianische Eruptionen fördern glühende Tephra bis zu 100 m hoch. 2 Lavaströme fließen in Richtung Nordost und Südost und erreichen Längen von 300 und 150 m. Der nordöstliche Lavastrom ist von der Aufstiegsroute aus sichtbar.

Soputan speit Vulkanasche

Auf der indonesischen Insel Sulawesi ist der 1784 m hohe Soputan aktiv geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke die eine Höhe von 4300 m erreichte. Der letzte größere Ausbruch des Vulkans ereignete sich im Dezember 2018

Stromboli: eruptive Aktivität fluktuiert

Am Stromboli kommt es zu moderaten Schwankungen der strombolianischen Aktivität. Gestern gab es verhältnismäßig wenige Eruptionen, dafür war der Explosionsdruck hoch. Es wurde viel glühende Tephra gefördert. Die Eruptionen finden nun aus doppelten Grund unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: zum einen ist der Aufstieg weiterhin gesperrt, zum anderen sind Reisen nach Italien wegen dem Coronavirus nicht möglich.

Suwanoese-jima eruptiert

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima eruptierte heute 2 Mal. Das VAAC registrierte Aschewolken in gut 1000 m Höhe. Suwanose-jima liegt im Süden Japans, zwischen Kagoshima und Okinawa. Er ist sporadisch strombolianisch aktiv.