Taal-Vulkan: Weitere Erdbeben

Während sich die sichtbare Tätigkeit am Taal-Vulkan auf gelegentlichen Asche-Dampf-Exhalationen beschränkt, ist der Vulkan unterirdisch weitaus munterer: PHILVOLCS berichtet von 673 vulkanischen Erdbeben, die sich zwischen Sonntagmorgen bis Montagmorgen ereigneten. Sie hatte Magnituden bis zu M 3,8. Die stärkeren Erschütterungen wurden auch vom EMSC aufgefangen. Auf der Karte sieht man, dass sich die meisten stärkeren Erdbeben nicht unter Volcano Island ereigneten, sondern am Südwesthang der Caldera.

Der philippinische Chef-Vulkanologe Renato Solidum Jr schlug vor, dass die gesamte Gefährdungszone permanent evakuiert werden sollte. Bisher sind nur die Gebiete in der 14 km durchmessende „Hochrisiko-Zone“ evakuiert, sowie einige Gebiete entlang des Pansipit Flusses. Dort hatten sich Frakturen geöffnet. Die Risse auf de Außenflanke der Caldera gelten als besonders besorgniserregend, zeigen sie doch an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund ansammeln. Theoretisch könnten sich also auch Eruptionszentren in bewohnten Gebieten außerhalb von Volcano Island bilden. Das erinnert an die Leilani-Eruption auf Hawaii im Jahr 2018, als der Lavasee im Krater unterirdisch abfloss und in Küstennähe inmitten einer Siedlung ausbrach. Allerdings gibt es ein paar relevante Unterschiede zwischen dem Kilauea auf Hawaii und dem philippinischen Taal-Vulkan: Im Gegensatz zu Hawaii fördert der Taal für gewöhnlich keine großen Mengen niedrigviskose basaltische Schmelze, sondern zähflüssiges Andesit. Diese Lava-Art neigt dazu explosiv gefördert zu werden, wobei gefährliche pyroklastische Ströme entstehen können. Allerdings sind auch Phasen bekannt, in denen basaltischer Andesit und sogar Basalt eruptierten. Bei solchen Gelegenheiten entstanden auf Volcano Island strombolianische Eruptionen und Lavaströme. Es scheint also viel möglich zu sein, am Taal Vulkan. Der Alarmstatus steht auf 4 und ohne weitere Vorwarnungen könnten sich starke Eruptionen ereignen.

Bodendeformationen am Taal

Die starken Bodendeformationen, die man auf dem Interferogram ausmachen kann, zeigen, dass sich der Vulkan asymmetrisch verformte. Dr Boris Behnke vom INGV schrieb dazu, dass auf der Südseite des Vulkans der Boden um bis zu 50 cm abgesunken ist, auf der Nordwestseite dagegen um bis über 40 cm hochgegangen sei. Eine weitere Interpretation der Daten kommt zu dem Schluss, dass die horizontale Verformungskomponente des Bodens überwiegt. Dennoch kommt es auch hier zu einem maximalen vertikalen Versatz von 40 Zentimetern.

Nicht nur Bodendeformation und Erdbebentätigkeit sprechen dafür, dass sich unter der Taal-Caldera noch viel Magma befindet, sondern auch der hohe Ausstoß an Schwefeldioxid. Dieser schwankt bei Werten um 4000 Tonnen am Tag. Allerdings lässt sich keine zuverlässige Prognose treffen, wie es am Taal nun weitergehen wird. Es sind mehrere Szenarien denkbar und wenn man die Eruptionsgeschichte des Vulkans betrachtet, könnte es zu starken explosiven Ereignissen kommen, bei denen pyroklastische Ströme generiert werden. Der Zeitrahmen, in denen sich solche Ausbrüche ereignen könnten ist allerdings groß. Zwischen 1965 und 1970 gab es jährlich einen starken Ausbruch, während die Tätigkeit zwischen den großen Explosionen vergleichsweise gering war.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ haben einige fleißige Leser und Administratoren eine beachtliche Sammlung von Informationen, Fotos und Videos zum Taal zusammengetragen, die ich hier nicht alle wiedergeben kann.

Wieder zurück aus Guatemala

Heute bin ich nach 9 Tagen Abwesenheit wieder aus Guatemala zurück. Es war eine sehr schöne Solo-Tour mit starken Eindrücken der Vulkane Pacaya und Fuego. Beide waren recht munter, wobei ich mir die Häufigkeit stärkerer Eruptionen am Fuego größer vorgestellt hätte. Doch sie erfolgten im Schnitt nur alle 2 Stunden. Einzelne Lavabrocken rollten dann weit über die Vulkanflanke. Die Eruptionen erfolgten aus mindestens 3 Förderschloten.

Am Pacaya präsentierte sich der Mc Kenney Krater als praktisch aufgefüllt. Die beiden Hornitos in seiner Mitte waren phasenweise strombolianisch aktiv, wobei der Übergang zu kontinuierlichem Lava-Spattering fließend war. Es gab allerdings auch Stunden mit praktisch keiner Aktivität. Als Highlight konnte ich 2 Mal beobachten, wie sich auf den Hornitoflanken Schlote öffneten und kurzlebige Lavaströme förderten. In Bälde lest ihr hier einen ausführlicheren Bericht.

Was geschah sonst?

Bedauerlich war, dass sich ausgerechnet während meiner Abwesenheit die spektakuläre Eruption des Taal-Vulkans auf den Philippinen ereignete. Heute wurden hunderte schwache Erdstöße am Taal registriert und es sieht so aus, als würde sich weiter Magma unter dem Vulkan kumulieren. Während die Nachrichten-Medien ausführlich über den Taal berichteten, ging ein weiterer Vulkanausbruch auf den Galapagos-Inseln unter: Fernandina öffnete feurige Spalten und generierte große Lavaströme. Sie erreichten aber scheinbar nicht den Ozean. Dem Vulkanausbruch ging eine seismisch Krise voran.

Der Ätna auf Sizilien war weiterhin aktiv. Der Intrakrater-Kegel der Voragine produzierte Lavaströme, die sich in den anschließenden Krater der Bocca Nuova ergossen.

Ein Team mit Mitgliedern der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. war an den Vulkanen in Ecuador unterwegs. Neben dem Reventador war das Hauptziel eine Urwald-Expedition zum Sangay. Dort hatte das Team Wetterpech: Sangay hüllte sich die meiste Zeit über in Wolken. Kurze Lücken gaben den Blick frei auf schwache Eruptionen am Gipfel und einem Lavastrom auf der Vulkanflanke. Kollaps-Ereignisse generierten Shuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme. Der Reventador zeigte sich hingegen von seiner explosivsten Seite und erzeugte spektakuläre vulcanianische Eruptionen.

Taal Vulkan ausgebrochen

Aschewolke des Taal-Vulkans.Während ich in Guatemala weile, ist auf den Philippinen der Taal ausgebrochen. Leider klappte bisher mein mobiles Update nicht, so dass ich hier erst jetzt wieder anfangen kann zu berichten. Der Vollständigkeit halber eine kurze Zusammenfassung des Geschehens:

Am 12. Januar begann die Eruption mit phreatischen Explosionen, die sich dann schnell steigerten. Ein gewaltiger Ausbruch ließ Aschewolken bis in die Stratosphäre aufsteigen. Die Eruptionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater von Volcano Island, die sich inmitten der Taal-Caldera befindet. Die Asche regnete nicht nur in der unmittelbaren Umgebung des Vulkans ab, sondern erreichte sogar die Hauptstadt Manila. Der Flughafen wurde geschlossen.

In verschiedenen Orten stürzten Hausdächer ein, die der Last der Asche nicht standhielten. Am Folgetag öffneten sich laterale Förderschote auf der Flanke von Volcano Island. Diese generieren kleinere Eruptionen. PHILVOLCS berichtete zudem von kurzen Lavaströmen aus hochviskoser Lava.

Der Ausbruch kündigte sich mit zahlreichen Erdbeben an. Deren Häufigkeit nahm in den letzten Wochen zu und erreichte Spitzenwerte von gut 140 Erschütterungen am Tag. Kurz vor der Eruption steigerten sich die Magnituden der Erschütterungen und reichten bis M 4,0.

Die Behörden reagierten schnell und ordneten Evakuierungen an. Es wurde eine 14 km durchmessende Sperrzone eingerichtet. Sie umschließt zum großen Teil den Taal See, der sich in der Caldera befindet.

Wie immer lassen sich Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption nur schwer geben. Starke explosive Ausbrüche sind oft relativ kurzlebig, in Anbetracht der langen Vorlaufzeit der Eruption, halte ich es dennoch für möglich, dass uns der Taal längere Zeit beschäftigen könnte.

Aktuell gibt es alarmierende Anzeichen, dass sich eine wirklich mächtige Eruption erst noch vorbereitet. Es werden die größten Bodendeformationen beobachtet, die mir in den letzten 30 Jahren untergekommen sind. Nicht nur der Wasserspiegel des Taalsees fällt, sondern es wurde auch der ableitende Fluss trockengelegt. Die Erde bebt und es bildeten sich zahlreiche Frakturen im Bereich der Caldera.

Ab Sonntag bin ich wieder Zuhause und werde hier wie gewohnt berichten.

Popocatepetl: Neue Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptierte heute 2 Mal und schickte Aschewolken bis auf einer Höhe von 11.000 m. In der Eruptionswolke waren vulkanische Blitze zu sehen. Es wurde auch viel glühende Tephra eruptiert, die die Vulkanhänge eindeckte.
Bereits gestern steigerte sich die seismische Aktivität: CENAPRED berichtet von 3 vulkanotektonischen Erdbeben und 198 Minuten Tremor. Es wurden 155 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Eruption hinterließ auf dem Seismogramm ein deutliches Signal.

Ebeko eruptiert 3 km hoch

Auf der Kurilen-Insel Paramushir eruptierte der Ebeko eine Aschewolke, die laut Medienberichten 3000 m hoch aufgestiegen ist. Zudem driftete die Asche mehrer Kilometer weit und stellte eine Gefahr für den Flugverkehr dar.

Ätna: Aktivität hält an

Das INGV berichtet von anhaltender Gipfel-Aktivität am Ätna auf Sizilien. Es finden strombolianische Eruptionen aus 3 Kratern statt: der Bocca Nuova, der Voragine und dem Neuen-Südostkrater. Die Eruptionen sind von schwacher bis mäßiger Intensität und fördern überwiegend glühende Tephra. Es wird aber auch etwas Asche ausgesstoßen.

Shishaldin: Flugausfälle durch Eruption

Im US-Bundesstaat Alaska ist der Shishaldin weiter munter. Aktuell wird eine moderate Wärmesigantur angezeigt. Bei der Eruption gestern stieg Vulkanasche bis zu 9000 m hoch auf und es kam zur Beeinträchtigung des Flugverkehrs. In einem Medienbericht heißt es, dass bereits letzten Freitag starke Eruptionen beobachtet wurden, bei denen vulkanische Gewitter generiert wurden.

Erta Alé: Bilder von der Jahreswende

Wie bereits berichtet, war der Erta Alé Ende Dezember aktiv. Aus einem Hornito auf dem gedeckelten Lavasee spritze Lava. Mehrere kurze Lavaströme flossen über dem Deckel aus erstarrter Lava. Nun wurden neue Fotos veröffentlicht, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Auf einem Satellitenbild vom 4. Januar erkennt man noch eine schwache thermische Anomalie die auf schwache Aktivität hindeutet.

Reventador: Vulcanianische Eruptionen

Der Vulkan Reventador in Ecuador ist weiterhin aktiv. Das VAAC verzeichnet täglich mehrere Eruptionen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5700 m fördern. Vereinsmitglied Tom Pfeiffer berichtete nun live vom Vulkan und beschrieb die Eruptionen als vulcanianisch. Glühende Tephra wird bis zu 1000 m hoch ausgeworfen und landet auf- und jenseits der Kegelflanken. Die Intervalle zwischen den starken Eruptionen sind unregelmäßig und dauern zwischen 4 und 12 Stunden. Zwischen den vulcanianischen Ausbrüchen gibt es schwächere Asche-Emissionen. Die Gruppe, zu denen auch die Geonauten Thorsten und Martin gehören, reist nun zum Sangay weiter, der ebenfalls aktiv ist.

Fuego: Eruptionssteigerung?

Heute berichteten mehrere Medien, dass der Fuego erneut ausgebrochen sei. Tatsächlich legte er nach der katastrophalen Eruption im Juni 2018 nur eine kleine Pause ein und ist quasi ununterbrochen aktiv. Die Stärke der Eruptionen fluktuiert leicht und im gestrigen Bericht von INSIVUMEH war von „moderaten bis starken“ Eruptionen die Rede, anstatt wie üblich von „schwachen bis moderaten“ Ausbrüchen, wie auch im aktuellen Bericht wieder zu Lesen ist. Es gab gestern wohl eine leichte Aktivitätserhöhung. Obwohl es jetzt schon seit längerem keine Paroxysmen mehr gab, könnten sich die Ausbrüche natürlich auch wieder dahingehend entwickeln.

Shishaldin legt zu

In Alaska verstärkte der Shishaldin seine Eruptionen. er eruptierte hoch aufsteigende Aschewolken, so dass der Alarmstatus für den Flugverkehr auf „Rot“ gesetzt wurde. Inzwischen entspannte sich die Situation ein wenig und der Alarmstatus wurde auf „Orange“ reduziert. MIROVA registriert eine moderate Wärmesignatur. Wahrscheinlich ist noch ein kurzer Lavastrom aktiv. Die Eruptionen können sich jederzeit wieder verstärken.

Piton Fournaise mit Seismik

Auf La Réunion bereitet sich der Piton Fournaise möglicherweise auf eine neue Eruption vor. Die vulkanische Erdbebentätigkeit ist deutlich erhöht. Gestern Abend wurden 40 Erdbeben festgestellt, die sich innerhalb kurzer Zeit ereigneten. Magma steigt auf und sammelt sich im obersten Magmen-Reservoir unter dem Gipfelkrater.

Ätna: Eruptionen steigerten sich

Die strombolianischen Eruptionen am Ätna hatten sich zuletzt weiter gesteigert. Aktivster Krater ist die Voragine. Der dortige Intrakraterkegel feuert aus 2 Schloten. Glühende Tephra steigt dabei bis gut 300 m über Kraterhöhe auf. Vulkanasche wird nur sporadisch gefördert. Gestern gab es unter der Südflanke einen Erdstoß der Magnitude 2,8. Ansonsten gibt es deutlich weniger Erdbeben als es noch im November der Fall war. Der Tremor ist unauffällig. MIROVA registriert eine moderate Wärmeabstrahlung mit einer Leistung von 28 MW. Die Mikrofone des LGS nehmen heute nur wenige Explosionsgeräusche auf. Gestern waren es dafür umso mehr. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Anak Krakatau eruptierte wieder

Der Vulkan im indonesischen Sunda Strait ist weiterhin aktiv. Nach mehrtägiger Pause gab es heute wieder einen Ausbruch. Vulkanasche stieg einige Hundert Meter hoch auf. In unserer FB-Gruppe wurde ein Foto geteilt, auf dem man erkennen kann, dass sich im Krater ein neuer Kegel bildet. Der seewärts gerichtete Teil des Kraters ist noch mit Wasser geflutet. Leider wurde die frisch geputzte LiveCam gleich wieder eingedreckt. Die Seismik ist gering.

Nishinoshima mit thermischen Signal

Der japanische Inselvulkan Nishinoshima ist weiterhin aktiv. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 202 MW. Man kann davon ausgehen, dass en Lavastrom unterwegs ist. Das neue Vulkaneiland liegt fast 1000 km südlich von Tokio un wird nur selten von Wissenschaftlern inspiziert. Daher sind aktuelle Daten rar gesäht.

Fuego: Lavastrom bestätigt

Was gestern noch eine Vermutung von mir war, wurde heute von den INSIVUMEH-Vulkanologen bestätigt: Die Wärmesignatur auf dem Copernicus-Satellitenbild wurde tatsächlich von einem Lavastrom hervorgerufen. Seine Länge soll 600 m betragen. Er fließt durch die Schlucht von Ceniza. Nächste Woche bin ich am Fuego und versuche für die Vulkanologische Gesellschaft e.V. eine LiveCam zu installieren. Ein paar technische Hürden gilt es noch zu meistern.

Aso-san mit Asche-Emissionen

Der japanische Vulkan Aso-san liegt auf der Südinsel Kyushu und ist nach wie vor aktiv. Das VAAC Tokio bringt tägliche VONA-Warnungen heraus. Die Höhe der Aschewolken ist meistens nicht ermittelbar, übersteigt aber selten 1800 m über dem Meeresspiegel. Ein Video zeigt eine Zeitrafferaufnahme des Geschehens. Die Kamera steht auf dem Dach eines Besucherzentrums. Wie so oft in Japan, ist auch der Aso-san ein beliebtes Ausflugsziel nebst Seilbahn bis zum Krater. Allerdings ist diese in aktiven Zeiten gesperrt. Um den Krater gibt es eine 1 km Sperrzone.

Sangay mit hoher Wärmestrahlung

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und bei gutem Wetter sogar sichtbar. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 154 MW. Sie wird von einem Lavadom hervorgerufen, von dem ein zäher Lavastrom ausgeht. Von der Lavafront brechen große Brocken ab, die Schuttlawinen generieren. Ein zweiter Krater eruptiert Aschewolken, die bis zu 5800 m hoch aufsteigen. Wenn es regnet werden Lahare generiert. Neben Asche und Lavablöcke transportieren die Schlammströme auch Vegetationsreste. Das Materialgemenge lagert sich in einem nahen Fluss ab und staut diesen auf, was zunehmend zum Problem wird.

In dieser Woche befindet sich ein Team der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. vor Ort um die Eruptionen der ecuadorianischen Vulkane Reventador und Sangay zu dokumentieren. Wir können auf neue Bilder und Videos gespannt sein.

Fuego in Eruption

In Guatemala ist der Fuego weiterhin aktiv. Im neusten Bericht von INSIVUMEH ist die Rede davon, dass glühende Tephra bis zu 500 m über Kraterhöhe ausgestoßen wird. Dabei fliegen einige Lavabomben soweit, dass sie in der Vegetationszone landen. Außerdem werden Schuttlawinen ausgelöst. Vulkanasche schafft es bis auf einer Höhe von 4700 m über dem Meeresspiegel. Auf einem aktuellen Satellitenfoto im Infrarot-Spektrum, erkennt man eine schwache Wärmesignatur auf der Südflanke des Vulkans. Hierbei könnte es sich um heiße Schuttlawinen in einer Schlucht handeln, oder um einen schmalen Lavastrom. Ende der Woche mache ich mich auf nach Guatemala, um von den Vulkanen dort zu berichten.

Anak Krakatau: LiveCam geht wieder

Die LiveCam auf Anak Krakatau wurde von der Asche befreit und liefert wieder ein sauberes Bild. Entgegen vorherigen Annahmen ist der Kratersee nicht verschwunden. Zumindest ein Teil des Kraters ist noch mit Wasser gefüllt.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Der Ätna auf Sizilien ist aktiver, als es die Daten auf den ersten Blick vermuten lassen. Schaut man genauer hin, erkennt man, dass MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 11 MW registriert. Sie geht von glühender Tephra aus. Die Infraschall-Mikrofone des LGS detektieren zahlreiche Explosionen. Die visuelle Bestätigung des Geschehens lieferte nun Michele Mammino, der gestern am Krater war und strombolianische Eruptionen filmte. Sie kommen aus 2 Förderschlote im Intrakraterkegel der Voragine. Der Kegel wächst seit dem Spätsommer 2019. Sein Gipfel ist so hoch geworden, dass er sich fast auf Augenhöhe mit dem Kraterrand befindet. Da überwiegend glühende Schlacken eruptiert werden, sieht man von unten nur gelegentlich Aschewolken aufsteigen.



Merapi eruptiert Asche

Nach längerer Zeit relativer Ruhe meldete sich der Merapi auf java mit einer Eruption zurück. Die Höhe der Aschewolke konnte nicht bestimmt werden, dafür aber ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 55 mm und einer Dauer von 105 Sekunden. In den Tagen vor der Eruption war die Seismik leicht erhöht. Es sieht aber nicht danach aus, als würde besonders viel Magma aufsteigen. Wenn der Lavadom weiter wachsen sollte, dann sehr langsam.

Suwanose-jima mit weiteren Eruptionen

Der japanische Inselvulkan bleibt aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC Tokyo verzeichnete heute 6 Eruptionen, bei denen die Asche bis zu 1800 m hoch aufstieg. Neben Vulkanasche wird auch glühende Tephra gefördert.

Klyuchevskoy mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy wieder ausgebrochen. Der Vulkan stieß eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel erreichte. Die Wolke driftete in südöstlicher Richtung. Neben dem Domvulkan Shiveluch ist der Klyuchevskoy derzeit der aktivste Vulkan auf der sibirischen Halbinsel.

Kirishima: Vulkanische Erdbeben

Unter dem japanischen Vulkan Kirishima bebte die Erde. Bereits am Donnerstag kam es zu einem seismischen Schwarm, der aus 21 einzelnen Erschütterungen bestand. Die Magnituden der Beben waren gering. Allerdings manifestierten sie sich direkt unter dem Krater Shinmoe-dake, der zuletzt 2018 sehr aktiv war. Bereits in der Weihnachtswoche ereigneten sich zahlreiche Beben, so dass das JMA nun die Warnstufe auf „Gelb“ erhöhte.

Bei den Eruptionen von 2011 und 2018 wurden hoch aufsteigende Aschewolken erzeugt und pyroklastische Ströme generiert. Es bildeten sich vulkanische Gewitter in den Eruptionswolken. Vor 2 Jahren wuchs im Krater ein flacher Lavadom. Kirishima ist ein Komplexvulkan mit mehreren eruptiven Zentren. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen Japans und liegt in Sichtweite des Sakurajimas. Auch bis zum Aso-san ist es ein Katzensprung. Eine LiveCam und Livedaten gibt es unter dem Link.

Asosan emittiert Asche

Ebenfalls auf der japanischen Insel Kyushu liegt der Vulkan Asosan. Er emittiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 2500 m ü.N.N. aufsteigt. Seit Beginn des Jahres wurden 15 VONA-Meldungen erzeugt.

Sakurajima meldet sich zurück

Nach mehreren relativ ruhigen Tagen meldete sich der Sakurajima mit einer stärkeren Eruption zurück. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Seit gestern wurden 3 Eruptionen detektiert. Momentan stößt der Vulkan kontinuierlich Asche aus. Das Geschehen kann man auf der LiveCam verfolgen.

Suwanose-jima eruptiert weiter

Als 4. Vulkan Japans ist der Suwanose-jima aktiv. Hier kommt es zu vereinzelten Ascheeruptionen, bei denen die Asche bis zu 800 m über Kraterhöhe aufsteigt. In den letzten 4 Tagen wurden 5 Eruptionen gemeldet. Auf der Livecam sieht man derzeit einen rot illuminierten Himmel. Es scheint sich glühendes Magma im Schlot zu befinden. Es können sich auch strombolianische Eruptionen ereignen.

Suwanose-jima ist ein Inselvulkan, der zum Ryukyu-Archipel gehört, dass sich südlich von Kyushu befindet. Zu diesem vulkanischen Inselbogen gehören weitere Vulkaninseln, auf denen sich ebenfalls mittelfristig Eruptionen ereignen könnten. So gibt es Eruptionswarnungen für die Vulkane Kuchierabujima und Satsuma-Iwo-Jima.