Anak Krakatau steigert Aktivität

Der indonesische Inselvulkan Anak Krakatau steigerte seien eruptive Aktivität deutlich. VONA brachte in den letzten 24 Stunden 4 Meldungen zu Eruptionen heraus und warnt vor Vulkanasche in der Luft. Die Höhe der Aschewolken konnte nicht bestimmt werden. Auf Videoaufnahmen sieht man phreatomagmatische Eruptionen, die Tephra mehrere Hundert Meter aufsteigen lassen. Da die Explosionen aus dem mit Wasser gefüllten Krater kommen, enthält die Tephra wohl nicht soviel fein fragmentierte Vulkanasche, sondern mehr grobes Material, so dass die Aschewolken nicht so hoch aufsteigen. Im Laufe des Tages verlängerten sich die Ausbrüche. Die bisher letzte Eruption von 15.38 UCT, dauerte 195 Sekunden. Auf dem Satelliten-Foto von Mitte Juni erkennt man sehr schön, wie sich die Vegetation auf den 3 benachbarten Inseln von den Tsunamis erholen, die beim Kollaps des Kegels im Dezember 2018 entstanden.

Klyuchevskoy eruptiert weiter

Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin sporadisch aktiv. Heute eruptierte er 2 Mal. Dabei wurde Vulkanasche gefördert, die bis in knapp 6000 Metern Höhe aufstieg. Der Klyuchevskoy ist einer der höchsten und aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel.

Popocatepetl eruptiert weiter

In Mexiko sorgte der Popocatepetl für Schlagzeilen, da er mehrere starke Explosionen erzeugte. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 8000 Metern über dem Meersspiegel. Die Vulkanasche driftete in nordöstlicher Richtung. CENAPRED berichtete gestern von 5 Eruptionen. Glühende Pyroklastika wurde bis zu 1000 m weit aus geschleudert und die Fragmente landeten auf der Außenflanke des Vulkans und erzeugten Schuttlawinen. Es wurden 169 Exhalationen registriert, ein vulkanotektonisches Erdbeben mit der Magnitude 2,0 und 89 Minuten Tremor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität in den letzten Tagen kontinuierlich und steuert auf eine neue Hochphase zu. Meldungen über Domwachstum liegen nicht vor. Webcam und Livedaten gibt es unter dem Link.

Im mexikanischen Guadalajara ging auch ein ungewöhnlich starker Hagelsturm nieder, der Gemeinden mit Eismassen überflutete. Doch dazu mehr in einer späteren Meldung.

Ebeko auf den Kurilen eruptiert

Auf der Kurileninsel Pamushir ist der Ebeko aktiv. In den letzten 48 Stunden verzeichnete das VAAC Tokio 6 Aschewolken des Vulkans. Sie stiegen bis zu 3000 Meter hoch auf. Die Kurilen liegen südlich von Kamtschatka und ziehen sich als vulkanischer Inselbogen bis nach Nordjapan. Zum Archipel gehört auch der Raikoke, der letzte Woche in den Schlagzeilen stand. Hier scheint die Eruption vorbei zu sein. Siehe auch Ebeko live.

Krakatau mit Eruptionen

Vom Anak Krakatau liegen 2 VONA-Meldungen vor, nach denen es zu Ascheeruptionen kommt. Die genaue Höhe der Eruptionswolken konnte nicht ermittelt werden, allerdings die Länge der seismischen Signale, welche von den Eruptionen generiert wurden: Sie dauerten 90 und 99 Sekunden. Vermutlich waren es Explosionen, die unter Wasserdampfeinfluss statt fanden.

Merapi erzeugt Schuttlawine

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi aktiv und erzeugte am Wochenende eine große Schuttlawine. Sie legte eine Strecke von 850 m zurück und floss durch die Schlucht des  Gendol Rivers. In etwa zeitgleich wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Genaue Daten zum Domwachstum wurden in den letzten Wochen nicht kommuniziert, aber ich gehe davon aus, dass es sich verlangsamt hat.

Sangeang Api eruptiert weitere Aschewolke

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine weitere Aschewolke. Das VAAC Darwin meldete Vulkanasche in einer Höhe von 2400 Metern. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 24 MW. Auf Satellitenfotos ist ein kurzer Lavastrom erkennbar, der in einem Kanal fließt und vom flachen Dom im Krater aus abgeht. Es gibt Steinschläge und kleine Schuttlawinen.

Die Insel Sangeang liegt vor der Nordküste von Sumbawa, eine der größeren Inseln des indonesischen Archipels. Während Sumbawa aufgrund des Vulkans Tambora eine gewisse Bekanntheit hat, ist das kleine Vulkaneiland Sangeang nahezu unbekannt und unerschlossen. Bisher haben sich nur wenige Vulkanspotter dorthin verirrt, was auch dem Umstand geschuldet ist, dass es keine Logistik gab. Doch das Ändert sich langsam und es gibt einen privaten Anbieter, der Reisen dorthin organisiert. Bei Interesse vermittele ich gerne den Kontakt. Sangeang Api hat das zeugt zu einem zweiten Batu-Tara, der einige Zeit als Geheimtipp unter Vulkanbeobachtern gehandelt wurde.

Das beiden Luftaufnahmen wurden im Mai von vnet-Leser Martin Siebert aufgenommen. Sie zeigen den Sangeang Api im Vorbeiflug aus einer Linienmaschine. Das Satellitenbild stammt vom Sentinel hub. Die Bilder in der Galerie stammen von Martin Rietze und wurden letztes Jahr aufgenommen.

Steamboat Geyser eruptiert im Yellowstone N.P.

Der Steamboat-Geyser eruptierte gestern zum 7. Mal in diesem Monat und stellte damit einen neuen Rekord auf. In der aktuelle Eruptionsserie, die im letzten Jahr begann, sprang der Geysir noch nie so oft in einem Monat wie im Juni. es war der 100. Sprung seit beginn der Aufzeichnung im Jahr 1982. Steamboat-Geyser ist der weltgrößte Geysir und liegt im Norris-Geyser Basin. Hier wurde vor einigen Jahren ein deutlicher Temperaturanstieg bei einigen heißen Quellen beobachtet. Der Boden hob sich an und es entstanden neue hydrothermal Erscheinungen.

Stromboli eruptiert öfters

Der Stromboli hat seine Eruptionsintervalle verkürzt. Laut Webcam-Beobachtungen liegen zwischen der Eruptionen meistens weniger als 10 Minuten. MIROVA registriert eine leichte thermische Anomalie, was dafür spricht, dass sich viel heiße Tephra um die Förderschlote ansammelt. Auf der Grafik sieht man deutlich, wann die letzten Hochphasen des Vulkans waren. Anfang des Jahres gab es besonders viele Eruptionen kurz hintereinander, die Wärmestrahlung war entsprechend hoch.

Neuseeland: Neuer Schlamm-Geysir im Hinterhof

Auf der neuseeländischen Nordinsel hatte eine Familie ein böses Erwachen, als in ihrem Garten plötzlich ein neuer Schlammsprudel entstand. Susan Gedye wohnt mit ihrer Familie im Thermaldorf Whakarewarewa und wurde Dienstagnacht um 2.00 Uhr von leichten Erdstößen und lauten Geräuschen geweckt. Als sie sich auf die Suche nach der Ursache der Geräusche machte, entdeckte sie hinter ihrem Garten eine neue Schlammquelle. Sie dampfte und sprudelte wild und warf Schlamm bis in ihren Garten. Sie alarmierte die Behörden. Der zuständige Beamte und Geothermal-Inspektor Peter Brownbridge inspizierte den Ort des Geschehens und erklärte der örtliche Presse, dass durch die Gegend eine Störungszone verläuft, an der es bereits öfters zur Entstehung neuer Schlammgeysire kam.

Whakarewarewa ist ein Maori-Dorf in der Rotorua Caldera. Die Menschen dort leben von- und mit der geothermalen Energie des potenziell aktiven Vulkans. Neben dem Maori-Dorf liegt auch der bekannte Pohutu-Geysir. Ganz so überraschend ist die Entstehung neuer geothermaler Erscheinungen in der Gegend also nicht.
Das Video zeigt Susan Geyde und den Mud Volcano. © ABC News:

 

Popocatepetl eruptiert mehrfach

In Mexiko ist der Popocatepetl wieder munterer geworden. Das VAAC brachte in den letzten 24 Stunden 4 Meldungen über Aschewolken heraus. Die Asche erreicht eine Höhe von 7.600 Metern. Nachts war Rotglut am Krater sichtbar. Es wurde glühende Tephra ausgestoßen, die in Kraternähe niederging. CENAPRED berichtet aktuell von der Aktivität am 27 Juni. Es wurden 138 Exhalationen registriert. ein vulkanotektonisches Beben erschütterte den Berg, sowie Tremor, der 36 Minuten anhielt. Die explosiven Eruptionen kamen also keineswegs überraschend und kündigten sich im Vorfeld an.

Manam: Weitere Vulkanasche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam weiter Vulkanasche aus. Sie erreicht eine Höhe von knapp 4.600 Metern. Gegenüber gestern nahm die Intensität der Eruption deutlich ab. Es können allerdings jeder Zeit wieder größere Aschewolken aufsteigen.

Manam auf PNG startet durch

Heute ist mit dem Manam ein weiterer Vulkan Papua Neuguineas ausgebrochen und schickte eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 15.000 Metern über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 97 MW. Das Signal wurde durch Bewölkung abgeschwächt. Das Wärmesignal ist langgestreckt und könnte pyroklastische Ströme detektiert haben. Bereits in den letzten Wochen gab es eine Serie kleinerer Aschewolken. Im letzten Jahr machte der Manam durch eine Serie von Paroxysmen von sich Reden. Dabei kam es zu pyroklastischen Strömen. Siedlungen mussten evakuiert werden. Vom Ulawun liegt heute keine Meldung vor. Manam liegt allerdings genau wie der Ulwanu im Wirkungskreis mehrere starker Erdbeben, die sich in den letzten Monaten auf Papua Neuguinea manifestierten.

Sangeang Api eruptiert Vulkanasche

Gestern eruptierte der Inselvulkan Sangeang Api eine 2100 m hohe Aschewolke. Es wurde ein thermisches Signal mit einer Leistung von 27 MW festgestellt. Im Krater wächst ein Lavadom, von dem ein kurzer Lavastrom abgeht. Strombolianische Eruptionen gehören zur Tagesordnung. Seit kurzem gibt es einige lokale Touranbieter, die Expeditionen zur entlegenen Insel vor Sumbawa (Indonesien) anbieten.

Stromboli mit größerer Explosion

Bereits am 26. Juni ereignete sich auf der Lipareninsel Stromboli eine größere strombolianische Explosion. Sie fand gegen 1.00 Uhr Nachts statt und sorgte daher nicht für viel Aufsehen. Das INGV berichtet nun über die Explosion. Das seismische Signal der Eruption dauerte 4 Minuten an. Glühende Tephra wurde mehrere Hundert Meter weit aus geschleudert, fiel auf den Außenhang des Vulkans und rutschte über die Sciara del Fuoco Richtung Meer. Es war die stärkste Explosion seit mehreren Monaten. Solche Eruptionen kommen immer mal wieder vor und bedeuten nicht gleich, dass eine größere Eruption in Vorbereitung ist. Allerdings verhielt es sich in der Vergangenheit oft so, dass solche Explosionen verstärkt in Phasen auftraten, was dann zur Sperrung des Aufstieges führte. Vor größeren Flankeneruption gab es mehrere solcher Phasen. Es bleibt also spannend, das Geschehen zu beobachten.

Vulkane und Erdbeben

Der heutige News-Artikel stellt aktuelle Vulkanausbrüche in den Vordergrund, bei denen es einen Zusammenhang zwischen starken Erdbeben und den Eruptionen geben könnte.

Ulawun auf Papua Neuguinea

In Papua Neuguinea ist der Ulawun weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 16.700 m Höhe. Gestern erreichte die Aschewolke sogar eine Höhe von fast 20.000 Metern. Damit ist es eine der höchsten Aschewolken der letzten Zeit. Allerdings häufen sich die Meldungen hoch aufsteigender Eruptionswolken unterschiedlicher Vulkane deutlich und sprengen frühere Statistiken. Eine Frage der Statistik ist es auch, ob die zahlreichen starken Erdbeben der letzten Monate etwas mit der Aktivität des Ulawun zu tun haben. Aktuell gibt es starke Erdbeben auf der benachbarten Insel Papua. Seit Oktober letzten Jahres gab es 3 Erdstöße mit Magnituden über 7 in Papua Neuguinea. Einige Forscher sind der Meinung, dass starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können, besonders, wenn die Magmenreservoirs bereits gefüllt sind. Die Erdbeben könnten noch Monate später Wirkung zeigen und müssten nicht einmal im direkten Umfeld des Vulkans stattgefunden haben. Entfernungen um 500 km, oder sogar bis zu 1000 km sollen überbrückt werden. Je stärker das Erdbeben, umso weiter entfernt kann der Vulkan liegen, den es zum Ausbruch bringt. Während das direkte Triggern eines Vulkanausbruchs noch nicht gänzlich bewiesen ist, scheint ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen klar zu sein: Beide Manifestationen der Erdgewalten stehen im Zusammenhang mit den Kräften der Plattentektonik. Die aktuellen Vulkanausbrüche finden hinter Subduktionszonen statt.

Der aktuelle Ausbruch ist so stark, dass 5000 Personen aus dem Umkreis des Vulkans fliehen mussten. Staatliche Unterstützung gab es bisher keine, genauso wenig eine professionelle Leitung der Evakuierungsmaßnahmen. Die Menschen sind auf sich alleine gestellt. In einem Medienbericht von abc.net.au heißt es, dass der New Britain Highway durch Lava unterbrochen sei. Unklar ist, ob er durch Tephra-Fallout unterbrochen wurde, oder ob es sogar pyroklastische Ströme gab.

Raikoke eruptiert weiterhin

Der Kurilen-Vulkan Raikoke erzeugte am Wochenende ähnlich große Aschewolken wie der Ulawun. Seine Aktivität ist derzeit weiter rückläufig, kam aber noch nicht zum erliegen. Auch bei den Kurilen ereignen sich häufig starke Erdbeben. Die Erschütterungen der letzten Wochen konzentrierten sich auf ein Gebiet östlich von Pamushir Island, auf der der Vulkan Ebeko liegt. Dieser ist ebenfalls aktiv.

Klyuchevskoy eruptiert nach Erdbeben

Weiter nördlich liegt der Klyuchevskoy. Dieser Vulkan brach gestern aus und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 Metern aufsteigen. Die Eruptionen begannen wenige Tage nach den ersten starken Erdbeben vor der Ostküste Kamtschatkas. Die Epizentren der Erdbeben mit Magnituden von 6,4 und 6,3 lagen gut 200 km von der Vulkangruppe Zentralkamtschatkas entfernt. Das alleine macht zwar keinen Beweis aus, dass die Erdbeben den Vulkanausbruch triggerten, mir scheint es jedoch wahrscheinlich zu sein. Allerdings muss man klarstellen, dass der Klyuchevskoy dieses Jahr bereits mehrfach eruptierte, ohne das es kurz zuvor zu starken Erdbeben kam.

Ulawun: Großer Vulkanausbruch in PNG

In Papua Neuguinea ist der Vulkan Ulawun ausgebrochen. Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Meldung heraus, nach der sich Vulkanasche in einer Höhe von 16.700 m befindet. Die Aschewolke driftet in südlicher Richtung und hat in einigen Kilometern Entfernung zum Vulkan noch eine Höhe von 13.400 m. Da wird es bestimmt bald wieder spektakuläre Weltraumbilder geben. Eine thermische Anomalie wird nicht registriert. Dies könnte der Bewölkung geschuldet sein.

Ulawun ist ein 2334 m hoher Stratovulkan auf der Insel Neubritannien. Bereits gestern warf er kleinere Aschewolken aus. Im letzten Jahr gab es kleinere Eruptionen. Bei einer großen Eruption im Jahr 1980 wurden pyroklastische Ströme generiert. 10 Jahre zuvor starben mehr als 1000 Menschen in den Glutwolken. Es ist nicht auszuschließen, dass es bei der aktuellen eruption auch wieder pyroklastische Ströme gab, oder geben wird.

Raikoke: Eruption rückläufig

Der Kurilen-Vulkan ist zwar noch aktiv, doch die Anzahl der Meldungen von Aschewolken hat deutlich abgenommen. Trotzdem warnt das VAAC Anchorage noch vor Vulkanasche in einer Höhe von 11.700 m.

Sangay ist heiß

Am Vulkan Sangay in Ecuador geht es heiß her: MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 135 MW. Das deutet auf anhaltende Lavastromtätigkeit hin. Darüber hinaus gibt es auch explosive Eruptionen. Das VAAC registriert Vulkanasche in 5800 m Höhe. bereits Anfang des Monats gab es eine Phase erhöhter Aktivität.

Stromboli mit thermischen Signal

Dem Stromboli auf den Liparischen Inseln wird eine leicht erhöhte Wärmesignatur attestiert. MIROVA zeigt eine Wärmestrahlung von 7 MW an. Sie kommt durch glühende Tephra zustande, die sich im Krater akkumuliert. Zuletzt war ein Förderschlot im zentralen Kraterbereich am aktivsten. Er erzeugte hoch aufsteigende Fackeln aus Tephra. Aufgrund seines geringen Durchmessers steigen die glühenden Lavabrocken senkrecht auf.

Raikoke: Erste Bilder der Eruption

Der Vulkan Raikoke auf den Kurilen ist immer noch aktiv und eruptiert Aschewolken. Die letzte VAAC Meldung warnt den Flugverkehr vor Vulkanasche in einer Höhe von 11.600 m. Die Asche steigt in Höhen auf, die durchaus für Flugzeuge relevant sind. Die Warnungen kommen in  größeren Zeitintervallen, als in der Anfangsphase des Vulkanausbruchs. Die Stärke der Eruptionen ist rückläufig. Das Team von Volcano Discovery startet nächsten Monat zu einer lang geplanten Expedition zum Inselbogen der Kurilen, vielleicht gelingen ihnen ja noch einzigartige Aufnahmen vom Raikoke. Erste Bilder des Ausbruchs wurden jetzt veröffentlicht und ich möchte sie euch nicht vorenthalten.

Die Bilder stammen von kscnet.ru und sind © Nick Pavlov. Unter dem Link findet ihr weitere Fotos. Es sieht so aus, als wäre während der Hochphase des Ausbruchs pyroklastische Ströme generiert worden, die bis in den Ozean flossen. Der gesamte Inselvulkan ist von einer Ascheschicht bedeckt, die Vegetation zerstört worden. Vor dem Ausbruch lebten auf der Insel relativ seltene Stellerschen Seelöwen. Es soll 5 Kolonien gegeben haben. Zudem war Raikoke Heimat des Eissturmvogels. Das Schicksal der Tiere ist ungewiss.

Beeindruckend ist auch ein Bild, das vom NASA Earth-Observatory veröffentlicht wurde. Es wurde am 22. Juni von Bord der ISS aus gemacht und zeigt den Vulkan während der Hauptphase der Eruption.

 

Anak Krakatau eruptiert phreatomagmatisch

Weitere spektakuläre Bilder lieferte eine neue Webcam, die auf Anak Krakatau installiert ist. In unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde das Video geteilt. Es zeigt eine phreatomagmatische Eruption. Die Kamera steht hinter dem Krater auf einem Grat und wird von der Eruptionswolke eingehüllt. Bisher wurde die Eruption nicht vom VAAC gemeldet.

Manam eruptiert Vulkanasche

Der Manam auf Papua Neuguinea ist ebenfalls weiter aktiv: Das VAAC registriert Vulkanasche in 3600 Metern Höhe. MIROVA verzeichnet eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 21 MW.

Raikoke: Weltuntergangsstimmung auf offener See

Der Vulkanausbruch am Kurilen-Vulkan Raikoke geht weiter, allerdings hat die Stärke der explosiven Eruptionen abgenommen: wurden am Freitag Aschewolken registriert, die bis zu 13700 m aufstiegen, schaffen es die Aktuellen noch bis auf einer Höhe von 4600 m. Das sind dann allerdings noch sehr starke vulcanianische Eruptionen. Eine thermische Anomalie wurde bei MODIS nicht detektiert. Ein Satellitenfilm zeigt die hoch aufgestiegenen Eruptionswolken.

Während die Daten von Satelliten stammen, wurden in unserer FB-Gruppe nun erste seegestützte Bilder veröffentlicht, die von einem Schiff aus aufgenommen wurden. Sie enthüllen eine gespenstische Atmosphäre wie aus einem Horror-Film. Das Schiff fährt auf eine schier undurchdringlich wirkende Aschewand zu. Fehlt nur noch Elmsfeuer am Bug.

Ätna emittiert Vulkanasche

Nach einigen Tagen der Ruhe begannen am Ätna wieder kleine Ascheeruptionen. Diese manifestieren sich aus dem Zentralkrater und steigen einige Hundert Meter hoch auf. Das INGV berichtet, dass die Eruptionen im Vergleich zu den letzten moderat sind. Die Tremor-Amplitude hat sich nicht verstärkt und die Seismik ist unauffällig. Es deutet also nichts auf eine unmittelbar bevorstehende Verstärkung der Eruptionen hin. Allerdings ist Ätna immer für eine Überraschung gut. So können sich die Bedingungen innerhalb weniger Stunden ändern, ohne dass man das vorhersagen könnte.

Kilauea: Inflation hält an

Interferogram des Kilaueas. &copy: HVODas HVO veröffentlichte einen neuen Bericht zum Zustand des Kilaueas auf Hawaii. Demnach wurde anhaltende Inflation unter dem Gipfelbereich des Vulkans registriert. Magma steigt auf und sammelt sich in einem Reservoir gut 1700 m unter dem Krater. Es bleibt spannend zu beobachten, wie lange es dauern wird, bis wieder Lava eruptiert. Die Daten wurden durch die Analyse eines Interferogramms gewonnen. Die farbigen Linien auf dem Satellitenfoto zeigen an, dass sich der Boden um 4,95 cm hob. Nicht berücksichtigt sind Fehlerquellen, wie minimale Flughöhenänderungen des Satelliten, oder wetterbedingte Einflüsse. Man kann davon ausgehen, dass diese Einflüsse gering sind.