Bombenzyklon verursacht Naturkatastrophe in Nordamerika

Tote durch arktischen Schneesturm in den USA

Die Meteorologen sollten recht behalten, indem sie bereits zur Wochenmitte vor einem Bombenzyklon warnten, der weite Teile Nordamerikas fest im Griff hält: mehr als 200 Millionen Menschen sind von dem winterlichen Unwetter betroffen. Bisher starben in den USA mindestens 6 Personen an den Folgen niedriger Temperaturen und Glatteis. Auf überfrorenen Straßen kam es zu Massenkarambolagen, bei denen es Tote und Verletzte gab. Obdachlose erfroren auf den Straßen. Die Kälte reicht vom hohen Norden Kanadas bis nach Texas und Florida, wo das Thermometer auf unter 0 Grad gefallen ist, was für Reptilien überhaupt nicht angenehm ist, denn sie fallen in Schockstarre von den Bäumen. Im texanischen El Passo wurden -9,4 Grad gemessen. In der Grenzstadt zu Mexiko kommen viele lateinamerikanische Flüchtlinge an, die oft draußen übernachten müssen und nicht einmal Decken haben. Betroffen sind auch Kinder.

Die Unwetterwarnungen reichen nicht nur bis nach Mexiko im Süden Nordamerikas, sondern erstrecken sich praktisch von Ost nach West über die ganze Breite des Kontinents. In den USA waren gestern ca. 1,5 Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen, da starke Winde und Eis Strommasten zerstörten. In Kanada waren ca. 320.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Wer nicht gerade einen Holz- oder Kohleofen besitzt, wird für seine Zentralheizung Strom benötigen und steht somit auch ohne Heizung dar. Und das bei Temperaturen, die in einigen US-Bundesstaaten bei -45 Grad Celsius und darunter liegen. In Kombination mit starken Winden kann man sich innerhalb von Minuten starke Erfrierungen zuziehen.

Der als Bombenzyklon bezeichnete Wintersturm wird voraussichtlich noch über die Weihnachtsfeiertage anhalten. Neben den Straßen sind auch die anderen Verkehrswege betroffen und es kam gestern zur Annullierung von tausenden Flügen.

Auch der US-Präsident Joe Biden warnte vor dem Bombenzyklon und appellierte an die Menschen zuhause zu bleiben: „Das ist nicht wie ein Schneetag, als man ein Kind war, das ist eine ernste Sache“, so der Präsident in einer Ansprache.

Meteorologen haben den Wintersturm als „Bombenzyklon“ bezeichnet, eine Bezeichnung für einen explosiven Sturm, der sich rasch verstärkt und dessen zentraler Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar sinkt.

Sturm in den USA verursacht Naturkatastrophen am 18.12.22

Polare Kaltluftfront beschert den USA Blizzards und Tornados

Mehrere Bundesstaaten in der Mitte und im Osten der USA wurden im Laufe der Woche von heftigen Unwettern heimgesucht. Es gab einige Todesopfer und es entstanden Sachschäden. Für Zehntausende Haushalte fiel die Stromversorgung aus und es kam zu Verkehrschaos. Schuld an den Unwettern war eine polare Kaltluftfront, die vor allem im Mittleren Westen Schneestürme mit sich brachte. Die Blizzards brachten in South Dakota bis zu 60 cm Neuschnee innerhalb weniger Stunden. Ein wichtiger Highway musste auf mehr als 500 km Länge wegen Glatteis und Schnee gesperrt werden. Stromausfälle wurden in Wisconsin, Michigan, Minnesota, Pennsylvania, West Virginia und Virginia gemeldet. Allein in Wisconsin waren am Donnerstagnachmittag 60.000 Menschen ohne Strom. Der heftige Wintersturm drang bis in den Süden der USA vor und hat dort eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sogar in Louisiana starben drei Menschen. Dort entstanden Tornados, die mehrere Gemeinden zerstörten. In einem Fall wurde eine 56-jährige Frau in St. Charles Parish in der Nähe von New Orleans getötet, nachdem ein Tornado ihr Haus zerstört hatte. Besonders hart traf es einen Vorort von New Orleans: in Jefferson Parish haben mehrere Häuser und Geschäfte schwerste Schäden erlitten.

Ein Einwohner von Louisiana schilderte lokalen Medien seine Erlebnisse, als er mit seinem Wagen in einen Tornado geriet. Der tonnenschwere SUV wurde vom Wirbelwind einfach angehoben und dann wieder fallen gelassen. Am Donnerstag wurden Tornados auch aus Florida gemeldet. Die Tornadowarnung wurde erst am Wochenende wieder aufgehoben.

Da die polare Kaltluftfront auch über Kanada hinweg zog, gab es auch dort reichlich Schnee und Glatteis. Anders als im Süden der USA ist man dort aber an Kälte und Schnee gewöhnt und es entstehen nicht so schnell Katastrophenszenarios. Außerdem bildeten sich keine Tornados.

Die weitere Aussichten sind nicht gut, denn die nächste Kaltluftfront baut sich auf und könnte kurz vor Weihnachten wieder bis nach Florida vordringen und neue Stürme auslösen.

Naturkatastrophe trifft DR Kongo

Fluten in der Hauptstadt

Heute Morgen stand die Demokratische Republik Kongo schon einmal in den Schlagzeilen, als es um die Virunga-Vulkane Nyamuragira und Nyiragongo ging. Darauf hin hat mich ein Vnet-Leser auf eine Naturkatastrophe aufmerksam gemacht, die vor allem die Hauptstadt Kinshasa traf: Dort sind in den letzten Tagen mindestens 120 Menschen bei Überflutungen ums Leben gekommen. Gesundheitsminister Jean-Jacques Mbungani Mbanda sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass das Ministerium 141 Tote gezählt habe, die Zahl aber noch mit anderen Abteilungen abgeglichen werden müsse.

Die Wassermassen ergossen sich durch die Stadt und lösten besonders in den Randbereichen Erdrutschungen aus, die Häuser mit sich rissen. Von den Wasser- und Schlammmassen wurden ganze Stadtteile überflutet. Auch eine wichtige Straße wurde unterbrochen. Die Nationalstraße 1 verbindet Kinshasa mit dem wichtigsten Seehafen des Landes, Matadi.

Für die dramatischen Zustände in Kinsasha sind aber nicht nur die auslösenden Regenfälle verantwortlich, sondern eine schlechte Stadtentwicklung: vor allem die viel zu klein dimensionierten Kanalisationen und fortschreitende Flächenversieglung tragen eine Mitschuld an widerkehrende Desaster. Kinshasa entwickelte sich aus einer Ansammlung von Fischerdörfern am Fluss Kongo und zählt mittlerweile zu den Megastädten Afrikas: Gut 15 Millionen Menschen leben hier, teilweise unter ärmlichsten Bedingungen.

Der Gesundheitsminister machte im besagten Interview neben der unzureichenden Stadtentwicklung den Klimawandel mit verantwortlich für die vermehrt auftretenden Starkregenereignisse, die letztendlich zu den immer wiederkehrenden Überflutungen führen. Die DRK hat selbst dem Klimawandel den Kampf angesagt und versucht mehr für den Schutz der großen Waldgebiete zu tun. Zusammen mit Brasilien und Indonesien gründete der Kongo eine Allianz. Doch im selben Atemzug wurden kürzlich Millionen Hektar Waldflächen an Öl- und Gaskonzerne versteigert, die dort die fossilen Kohlenwasserstoffe ausbeuten wollen. So wird das wohl nichts mit dem Kampf gegen den Klimawandel!

Naturkatastrophen-News 13.12.22: Unwetter

Die vielen Vulkanausbrüche und Erdbeben der letzten Woche ließen mir nicht genug Zeit, um über die Naturkatastrophen zu berichten, die es durchaus noch gibt. Außerdem habe ich meine Schülerseiten auf der Hauptseite überarbeitet und ausgebaut. Da ich damit fast fertig bin, kann ich heute eine Zusammenfassung zu den Naturkatastrophen bringen, die es durchaus noch gibt. Es ist Winter und in einigen Erdteilen ist es durchaus kalt geworden. Und das trotz globaler Klimaerwärmung: in der kältesten ständig bewohnten Stadt der Erde, dem sibirischen Oimjakon, fiel das Thermometer heute auf -53 Grad. Vorhergesagt sind nächtliche Werte von bis zu -58 Grad Celsius. Das ist zwar noch ein gutes Stück von den -71 Grad, die dort im letzten Winter erreicht wurden, doch man kann die aktuellen Temperaturen nach unseren Maßstäben getrost als winterlich bezeichnen. Das Problem ist- und hier kommt die Katastrophe ins Spiel-, dass der kaputte Jetstream Ausbrüche arktischer Luftmassen bis weit in den Süden erlaubt. Das lässt nicht nur das Thermometer in Skandinavien fallen, sondern auch bei uns und im Mittelmeerraum bis ganz in den Westen und Osten Europas. Dort sind Mittelmeer, Schwarzes Meer und sogar der Atlantik immer noch warm. Treffen die nordischen Kaltluftmassen auf die Wärme der beschriebenen Regionen, bilden sich Unwetter, die Starkregen auslösen. Das ist in den letzten Wochen und Tagen häufig passiert. So wurde die portugiesische Hauptstadt Lissabon am Wochenende von Starkregen heimgesucht, der die Gassen der Stadt in Bäche verwandelte. In den Fluten starb eine Frau. Sie befand sich im Keller ihres Hauses, als die Wassermassen kamen und diesen überfluteten. Während für die 55-jährige jede Hilfe zu spät kam, konnte ihr Mann noch gerettet werden.

Überflutungen Antalya

Erst am Montag lösten heftige Unwetter Katastrophenalarm in der türkischen Ferienregion Antalya aus. Starkregen verwandelte auch hier die Straßen in Flüsse und spülte Autos wie Spielzeuge fort. Straßen und Brücken wurden zerstört. Lokale Katastrophenschutzmitarbeiter und Bürgermeister erklärten in Interviews, dass es in der Region solche Überschwemmungen seit mindestens 50 Jahren nicht mehr gegeben hätte.

Aber auch aus anderen Erdteilen werden starke Unwetter und Überflutungen gemeldet, etwa aus Argentinien, Brasilien, Indonesien und Saudi-Arabien. In Australien kam es zu starken Hagelschlägen.

Naturkatastrophe auf Ischia durch Erdrutsch

Vermisste und Verletzte auf der italienischen Kurinsel Ischia

Auf der italienischen Ferien- und Kurinsel Ischia lösten starke Regenfälle einen Erdrutsch aus. Die Schlamm- und Gerölllawine ging am Nordhang des Inselberges Epomeo ab, der oft fälschlich als Vulkan bezeichnet wird. Die Lawine erfasste mehrere Häuser, von denen einige einstürzten oder schwer beschädigt wurden. Mehrere Bewohner werden vermisst, darunter auch Kinder. Es wird befürchtet, dass sie unter den Trümmern ihrer Häuser begraben sind. Bestätigte Todesopfer gibt es bis jetzt nicht. Gut 100 Personen wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Zu allem Überfluss fiel in der betroffenen Region auch die Stromversorgung aus. Die Anwohner der Gegend wurden aufgefordert in ihren Häusern zu verharren.

Der Erdsturz ging von höheren Lagen der Gemeinde Casamicciola aus. Die Schlammlawine rauschte bis ins Meer durch. Die Feuerwehr konnte einen Autofahrer retten, dessen Fahrzeug mit dem Schlamm ins Meer gespült wurde. Die Naturkatastrophe war eine mit Ansage: Das auslösende Unwetter wurde vorhergesagt und bereits am Freitag blieben die Schulen und Parks geschlossen.

In Casamicciola liegt der zweitgrößte Hafen von Ischia. Die Insel befindet sich im Golf von Neapel und ist aufgrund ihrer Thermalbäder weltbekannt. Ich selbst war auf Ischia öfters Gast und entdeckte auf meiner ersten Reise dort mein Interesse für den Vulkanismus: Als Jugendlicher durchstreifte ich mit meinem Vater die Hänge des Monte Epomeo und erforschte ein Mofettenfeld, in dessen Umkreis der Boden alles andere als stabil war. Ein generelles Problem des vulkanischen Hostes, denn der Inselberg wurde aufgrund vulkanotektonischer Prozesse angehoben. Entlang der Störungszonen, an denen sich der Block des Epomeo hob, entstanden monogenetische Schlackenkegel. Dem Vulkanismus verdankt die Insel auch ihre Thermalquellen. Ischia liegt in guter Nachbarschaft, direkt am Rand des Calderavulkans Campi Flegrei, von dem hier oft die Rede ist.

Das INGV zeichnete ein seismisches Signal des Erdrutsches auf und konnte den genauen Zeitpunkt des Abgangs bestimmen. Das Signal hielt 2 Stunden an und begann um 4.00 Uhr. Die intensivste Phase fand zwischen 05.00 und 5.30 Uhr statt. Ich würde das Geschehen ehr als Mure bezeichnen, denn als einen Erdrutsch. Bei einer Mure wird oberflächlich abgelagertes Material durch Wasser mobilisiert und Erde ausgespült. Das Ganze fließt in einem länger anhaltenden Vorgang wie ein Fluss bergab. Bei einem Erdrutsch löst sich hingegen eine größeres Paket Erdreich und Fels vom Untergrund und geht lawinenartig ab.

Schneesturm im Nordosten der USA verursacht Katastrophenalarm

Schneesturm an den Großen Seen der USA

Ähnliche Grenzwetterbedingungen wie bei uns lösten im Nordosten der USA einen Schneesturm aus, als arktische Luftmassen in das Gebiet der Großen Seen eindrangen. Seit 2 Tagen kommt es zu starken Schneefällen und der Winter hält plötzlich Einzug. In der Gegend von Buffalo fielen mehr als 50 Zentimeter Schnee und legten den Verkehr lahm. Kathy Hochul, die Gouverneurin des Bundesstaates New York verhängte den Notstand über die Region. In den nächsten Stunden soll ein weiterer Meter Schnee niedergehen. Die Gouverneurin warnte vor einer lebensbedrohlichen Situation und rief die Menschen auf Zuhause zu bleiben. Bereits gestern blieben die Schulen geschlossen und das öffentliche Leben kam weitestgehend zum Erliegen.

Buffalo liegt am Ufer des Eriesees und ist für seine frühwinterlichen Schneefälle berüchtigt. Die Schneestürme entstehen, wenn die Kaltluftfronten aus dem Norden über das warme Wasser der Großen Seen strömt.

Ein weiteres berüchtigtes winterliches Naturphänomen ist die Eis-Drift. Sie tritt besonders häufig am Eriesee auf, wenn er gefroren ist und starker Nordwind das Eis auf das Südufer drückt. Dann können regelrechte Eis-Tsunamis über die Ufer branden.

Über die Großen Seen

Die 5 Großen Seen im Nordosten der USA stellen das größte zusammenhängende Süßwassersystem unseres Planeten dar. Nur der flächenmäßig kleinere, aber dafür deutlich tiefere Baikalsee birgt ein größeres Süßwasservolumen, als die 5 Großen Seen der USA. Sie bedecken eine Fläche von 765.000 km². Die berühmten Niagarafälle liegen zwischen dem Erie- und dem Ontariosee. Sie gleichen einen Höhenunterschied von 51 m aus. Insgesamt gibt es eine Höhendifferenz von 110 m zwischen den Seen. Sie sind Überbleibsel der Eiszeiten, als Gletscher die großen Becken formten. Als sie schmolzen, füllten sich die Becken mit Wasser. Die Seen haben einen großen Einfluss auf die regionale Ökologie und sind wichtig für die Wasserversorgung der Menschen. Da mehrere Großstädte und Industrieanlagen an den Ufern der Seen angesiedelt sind, gibt es entsprechende Umweltbelastungen. Ein 541 km langes System aus Flüssen und Kanälen verbinden die Seen mit dem Atlantik und dem Mississippi, so dass ein Schifffahrtsweg mit einer Länge von 3700 km entstanden ist.

Naturkatastrophen-News: Tornado in Deutschland

Tornado im Saarland verursacht Schäden

Bereits am Donnerstag fegte ein Tornado durch die saarländische Gemeinde Urexweiler und hinterließe eine Schneise der Verwüstung. Der Wirbelwind deckte Dächer ab und ließ die Trümmer durch die Luft fliegen, die dann weitere Schäden verursachten. Außerdem wurden Bäume entwurzelt. Großer Sachschaden wurde an einem Autohaus verursacht, dessen Dach abgedeckt wurde, was natürlich die Fahrzeuge der Ausstellung demolierte. Der Tornado entstand infolge eines Unwetters, dass Starkregen mit sich brachte und auf der Autobahn A8 für Aquaplaning sorgte. Bei uns entstehen Tornados normalerweise im Frühsommer und im Sommer. Im Herbst sind sie selten. Gelegentliche Tornados gab es in Deutschland schon immer, doch ihre Häufigkeit nimmt in den letzten Jahren deutlich zu. Einer der stärksten Tornados in Deutschland ereignete sich im Jahr 1968 in Pforzheim. Er zerstörte 1750 Häuser und verletzte mehr als 200 Personen. Tornados entstehen häufig, wenn es zu sogenannten Grenzwetterlagen kommt, bei denen eine Kaltluftfront auf eine Warmluftfront trifft, so wie es gerade bei uns stattfindet.

Naturkatastrophen-News 16.11.22: Australien

Hochwassersituation im Südosten Australiens dramatisch

Im Südosten des Australischen Kontinents hat sich in den letzten Tagen die Hochwassersituation dramatisch zugespitzt. Weite Landflächen der Bundesstaaten New South Wales und Victoria stehen unter Wasser. Zahlreiche Flüsse traten über die Ufer und verursachten Sturzfluten, von denen die Anwohner überrascht wurden. Viele konnten sich nur noch auf die Hausdächer flüchten und harrten dort auf Rettung mit Hilfe von Helikoptern und Booten.

Gestern gab es für 17 Regionen Hochwasserwarnungen. Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde von New South Wales äußerten sich in Interviews, dass es sich um die größten Hochwassereinsätze in der Geschichte des Bundesstaates handelt. Besonders schlimm traf es die Stadt Forbes, in der zum dritten Mal in Folge der Fluss Lachlan über die Ufer getreten war. Das Wasser stieg schneller als prognostiziert und den Menschen blieb nicht genug Zeit zur Flucht. Die Pegel standen bei 10,80 Meter.

Was ist geschehen? In den Küstennahen Regionen Australiens ist Regenzeit. Der Höhepunkt der Niederschläge liegt normalerweise in den Monaten November, Dezember und Januar. Dieses Jahr gab es aber schon seit September heftige Regenfälle, die bereits in den 2 Jahren davor sehr üppig ausfielen. So sind die Böden und Stauseen gesättigt und können kein weiteres Wasser aufnehmen. Es läuft ab und lässt die Flüsse in kürzester Zeit anschwellen. Als Hauptursache gilt das Klimaphänomen La Niña, dass die normalen klimatischen Verhältnisse der Regionen im Südpazifik umkehrt. Hinzu kommt, dass auch im Bereich des Indischen Ozeans nicht alles wie gewöhnlich abläuft. Dort traten die Phänomene eines negativen Dipols und eines positiven südlichen Ringmodus (SAM) auf, was zusätzlich feuchte Luft nach Australien schaufelte. Meteorologen rechnen damit, dass diese besonderen klimatischen Verhältnisse mindestens noch bis Dezember anhalten werden, erst dann könnte sich die Situation etwas entspannen.

Japanische Klimaforscher fanden allerdings heraus, dass ein Dipol im Indischen Ozean meistens ein Jahr vor einem El Niño-Phänomen auftaucht. Dann könnte auf Australien eine Dürre zukommen, die wieder Waldbrände mit sich bringt. Während eines Dipol-Ereignisses im Indischen Ozean gibt es im Osten und Westen des Meeres entgegengesetzte Temperaturanomalien des Wassers.

Früher galt das Modell, dass die pazifischen Klimaphänomene im Mittel nur alle 7 Jahre auftreten. Mittlerweile scheinen sie aber in direkter Folge hintereinander stattzufinden. Ein Klima der Extreme!

Tropensturm Nicole verursacht Naturkatastrophe in USA

Starke Schäden nach Tropensturm in Florida

Im November neigt sich die atlantische Hurrikan-Saison langsam ihren Ende zu, trotzdem gibt es immer noch starke Stürme. Der letzte tropische Wirbelsturm traf in der letzten Woche den US-Bundesstaat Florida und richtete an der Küste südlich von Orlando große Schäden an. Nicole folgte in etwa der Bahn, die Hurrikan Ian im September eingeschlagen hatte und zog von Florida weiter über die Bundesstaaten Georgia, sowie North und South Carolina. Nicole zog von den Bahamas auf, wo er Tage zuvor als Hurrikan gewütet hat. Dort wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h. Als der Sturm auf die Küste von Florida traf, brachte er es noch auf 110 km/h und hatte somit keinen Hurrikan-Status mehr. Dennoch entstanden groß Sachschäden. Innerhalb kurzer Zeit fielen bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter und es kam zu Überflutungen. Hohe Wellen brandeten gegen die bebauten Küstenlinien und untergruben die Fundamente der Gebäude, so dass diese beschädigt wurden oder sogar einstürzten.

Inzwischen zogen die Ausläufer von Nicole über den Atlantik und erreichen Irland, Großbritannien und den Norden Frankreichs. Sie sorgen für schlechtes Wetter mit ergiebigen Niederschlägen, die in den nächsten Tagen auch das Wetter in Deutschland bestimmen werden. In der Norddeutschen Tiefebene könnte es sogar Frost und Schnee geben, dabei soll es stürmisch zugehen. Nicole ist aber nicht alleine für diesen prognostizierten Wetterumschwung verantwortlich, denn das ehemalige tropische Sturmtief kollaborierte mit dem Islandtief und schleppte es mit zu uns. So entstand ein riesiges Tiefdruckgebiet mit mehr als 3000 km Durchmesser, dass von Skandinavien bis nach Portugal reicht. Über Deutschland trifft es nun auf das erste winterliche Hochdruckgebiet, dass uns eigentlich kaltes, aber sonniges Wetter bescheren sollte. Statt dessen ist nun eine Grenzwetterlage angesagt, die vielerorts schmuddeliges Sturmwetter verursacht.

Unsere fleißigen Rechercheure Daranya und Ulrike haben in der FB-Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ einiges an Video- und Fotomaterial zum Sturm zusammengetragen. Ein Besuch lohnt sich. Hier kann ich nur einen Bruchteil der Medien wiedergeben.