Corona: Droht China 2. Welle?

Bisher ist China weitestgehend von der 2. Corona-Welle verschont geblieben. Fachleute schreiben das den restriktiven Maßnahmen der totalitären Regierung zu, die in einem demokratischen Land praktisch undurchführbar wären. Allerdings bleibt die klimatische Entwicklung bei diesen Annahmen unberücksichtigt. Seit Ende letzter Woche fielen in der Region Peking die Temperaturen unter die magische 10 Grad Marke und tatsächliche erkennt man einen Anstieg der Fallzahlen. Vergangene Woche wurden weniger als 50 tägliche Neuinfektionen gemeldet, heute sind es bereits 108. Sicherlich sind diese Zahlen im Vergleich zum Rest der Welt gering, zeigen allerdings einen deutlich steigenden Trend. Darüber hinaus darf an die Richtigkeit der Zahlen aus China gezweifelt werden. Die nächsten Tage/Wochen werden zeigen, ob sich eine Pandemie mit rigorosen Maßnahmen tatsächlich dauerhaft kontrollieren lässt.

Der Teil-Lockdown in Deutschland erzielte bisher auf jeden Fall nicht den erhofften Erfolg, aber immerhin stabilisierte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf einem moderaten Niveau. Ob die neu erlassenen Verschärfungen daran etwas wesentliches Ändern werden, wage ich zu bezweifeln! Nach wie vor skeptisch bin ich auch bei den angekündigten Impfstoffen: um sie in der breiten Masse anzuwenden fehlen verlässliche Langzeitstudien zur Verträglichkeit der neu entwickelten nRNA-Vaccine. Um einen großen Einfluss auf die 2. Welle zu haben, kommen die Mittel zu spät, aber vielleicht können sie dann eine potenzielle 3. Welle im nächsten Herbst verhindern.

Lockdown und Klimakatastrophe

Gesellschaftlich betrachtet stehen wir vor einer Zeitenwende. Die Einschüchterungspolitik zeigt Wirkung und wird unser Leben noch lange nach Corona beeinflussen. Die Menschen gewöhnen sich an den neuen Lebensstil: Online-Shopping, Essen-Lieferservice und ein Verzicht auf Reisen prägt uns und verändert bestehende Strukturen. Doch wer hoffte, dass weniger Mobilität den Umweltschutz in großen Schritten voranbringt, der wurde von kürzlich veröffentlichten Daten zur Kohlendioxid-Bilanz enttäuscht: die Einschränkungen im Leben der Menschen bedingen nur einen geringfügigen Rückgang des Ausstoßes an Treibhausgasen. Unsere Mobilität macht weniger als 10% der gesamten CO2-Bilanz aus. Die Konzentration von Treibhausgasen steigt auch in Lockdown-Phasen weiter an, wenn auch etwas langsamer. Das Problem: die mittlere Verweildauer von anthropogenem Kohlendioxid beträgt mindestens 120 Jahre. Zwischen 15 und 40% verbleiben länger als 1000 Jahre. Erst nach über 100.000 Jahre soll es vollständig abgebaut sein. Einige Wissenschaftler fürchten auch, dass Ozeane und Böden kurz vor der Sättigung stehen und bald kein Kohlendioxid mehr aufnehmen können. Das wäre der Anfang vom Ende der Bewohnbarkeit unseres Planeten!

Die Erfahrung, dass selbst ein Lockdown, bei dem unsere Mobilität stark eingeschränkt wird und kaum noch Fernreisen stattfinden, praktisch keinen nachhaltigen Effekt auf die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre hat, verdeutlicht, welche Einschränkungen und Anstrengungen uns dauerhaft bevorstehen, wenn wir ein Kippen des Klimas verhindern wollen. Eins steht fest: mit einer exponentiell wachsenden Weltbevölkerung sind die Probleme nicht in den Griff zu kriegen und da schließt sich der Kreis zur Corona-Pandemie: vielleicht sollten wir wieder lernen, wenigstens ab einem gewissen Alter, einen natürlich eintretenden Tod zu akzeptieren und nicht mit aller Macht versuchen, das menschliche Leben immer weiter und um jedem Preis zu verlängern.