Corona: Statistik zur Übersterblichkeit veröffentlicht

Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin unser Leben und die Corona-Schutzmaßnahmen bringen weitreichende Beschränkungen unserer Grundrechte mit sich. Sind diese nach aktuellem Kenntnisstand zur Tödlichkeit von COVID-19 noch zu rechtfertigen? Eine Grundlegende Antwort kann ich nicht liefern, aber einige Aspekte zu Bedenken geben.
Corona

In der vergangenen Woche wurde die vorläufige Statistik zur Übersterblichkeit 2020 in Deutschland veröffentlicht. Die Daten stammen vom Bundesamt für Statistik. Aus den Daten geht hervor, was ich bereits im letzten Update zum Thema vermutet habe: die Übersterblichkeit 2020 entspricht in etwa jener von 2018, die im Diagramm oben durch die obere Grenze der blauen Fläche zur Bandbreite hervorgeht. Gegenüber 2018 sind in 2020 gut 5000 Personen mehr verstorben. Demnach sind die Corona-Todeszahlen um 20-30% niedriger, als es aus den Newsmeldungen des RKI hervorgeht. Im Klartext bedeutet dies, dass viele der hochbetagten Todesopfer mit mehreren Vorerkrankungen auch ohne eine Corona-Infektion zeitnahe gestorben wären. Die Sterblichkeit infolge einer Corona-Infektion entspricht in etwa jener einer Grippe-Pandemie.

Unsere Wahrnehmung der Geschehnisse wird durch die ständige Medienpräsenz verstärkt. Denn tatsächlich standen infolge der Grippewelle 2017/2018 ebenfalls zahlreiche Kliniken in Deutschland vor der Überlastung und konnten keine Patienten mehr aufnehmen. Der Unterschied zur aktuellen Situation: damals gab es wenige Berichte darüber und die Politik interessierte sich nicht für das Thema. Natürlich kommt aktuell erschwerend dazu, dass ein Großteil der Welt von dem Coronavirus heimgesucht wird und die Lage in anderen Ländern teilweise schlechter ist als in Deutschland.

Einschränkend gebe ich zu bedenken, dass man bei der Einschätzung der Lage nicht alle Geschehnisse 1:1 von anderen Ländern auf Deutschland übertragen kann. Ist die britische Virusmutation tatsächlich um soviel ansteckender, als die bisher verbreitete, oder spielen regionale Unterschiede (z.B. Londoner Metro) eine Rolle in der Verbreitung des Virus? Das Viren mutieren ist ein absolut natürlicher Prozess. Normalerweise will sich das Virus besser an seinen Wirt anpassen, infektiöser, aber weniger tödlich werden. Wenn nun auf jede Mutation mit einer Verschärfung der Schutzmaßnahmen reagiert wird, dann sehe ich uns noch nächstes Jahr im Lockdown, zumal einige Mutationen später die Vakzine nicht mehr wirken werden. Allmählich scheint es auch den Verantwortlichen zu dämmern, was für eine Mammutaufgabe es ist, einen Großteil der Bevölkerung zu impfen!
Was wir dringend brauchen ist eine Langzeitstrategie, wie wir uns bestmöglich schützen können, ohne uns dauerhaft mit den jetzigen Einschränkungen abzufinden.

Keine Frage: die Pandemie stellt eine ernste Gesundheitsbedrohung dar, aber sie rechtfertigt meiner Meinung nach nicht, dass wir über Monate hinweg so vieler Grundrechte beraubt werden, wie es derzeit der Fall ist! Als besonders dramatisch sehe ich die langfristigen Schulschließungen an.