Corona und die Dramatik der Zahlen

Seit gut einem halben Jahr grassiert das Corona-Virus und hält die Welt in Atem. Die Berichterstattung in den Medien ist immer noch hoch, doch flaut langsam etwas ab und damit auch die Angst. Auffällig ist, dass die mediale Präsenz der Virologen deutlich zurückgegangen ist und auch die politischen Mahner treten etwas leiser. Kaum eine der dramatischen Prognosen hat sich bisher bewahrheitet, was nicht heißen soll, dass von der Pandemie keine reale Gefahr ausgeht. Trotzdem, die Natur scheint vieles selbst zu regeln und während des Sommers auf der Nordhalbkugel sind die Infektionszahlen und die Sterblichkeit an COVID 19 erkrankter Patienten europaweit zurückgegangen. Selbst in Schweden -in dem es praktisch keinen Lockdown gegeben hat- ist die Infektionskurve stark abgeflacht. In anderen Erdteilen sieht es weniger gut aus und in Staaten wie den USA, Brasilien und Indien greift das Virus weiter um sich. Trotzdem scheinen die Gesundheitssysteme noch nicht zu kollabieren, was die Vermutung nahe legt, dass das Coronavirus soweit mutiert ist, dass es zu weniger schweren Verläufen führt.

Die Zahlen weltweit Infizierter lesen sich dramatisch: bisher wurden mehr als 17 Millionen Virusinfektionen bestätigt. Das hört sich erst einmal viel an, doch Prozential auf die Weltbevölkerung hoch gerechnet, bewegen wir uns immer noch im Dezimal-Bereich. Selbst wenn man von einer hohen Dunkelziffer ausgeht, dann sind wohl weniger als 2% der Weltbevölkerung infiziert worden und damit zumindest bedingt Immun gegen eine Neuinfektion mit Corona. Damit die Pandemie gestoppt wird, müssen allerdings bis zu 70% der Bevölkerung infiziert gewesen sein. Unter diesem Gesichtspunkt stehen wir immer noch am Anfang der Pandemie. Die Todeszahlen werden mit mehr als 670.000 Opfer angegeben. Auch das liest sich viel, ist für eine Pandemie aber noch ein geringer Wert.

Dennoch, die Medizin kommt schnell an ihre Grenzen bei der Behandlung von COVID 19 Patienten. Eine Studie zeigt, dass in Deutschland gut 1/5 der Patienten verstorben sind, die im Frühjahr in einem Krankenhaus stationär behandelt wurden. Landet ein Patient erst einmal an einem Beatmungsgerät sind die Prognosen düster: gut 50% der Beatmeten verstarben. Allerdings handelte es sich bei den Verstorbenen tatsächlich überwiegend um alte Menschen mit Vorerkrankungen.

Die Strategie der Verantwortlichen scheint nur auf eine Lösung des Problems fixiert zu sein: auf eine bald zur Verfügung stehende Impfung! Tatsächlich sind bereits mehrere Mittel in der Testphase, aber ob sie wirken ist noch ungewiss. Was, wenn die Mittel versagen? Anstatt die Infektionskurve so weit zu drücken wie möglich, sollte man jetzt lieber so viele Infektionen zulassen, wie das Gesundheitssystem noch bewältigen kann, denn ansonsten wird uns die Pandemie über Jahre begleiten und viele Länder wirtschaftlich zerstören. Bereits jetzt sind mehr als 180.000 Kinder vom Hungertod infolge der Pandemie bedroht.In den meisten Ländern der 3. Welt gibt es keine staatliche Absicherung: wer hier aufgrund des Lockdowns nicht Arbeiten kann, hat oftmals nichts zu Essen.