Corona und die Hitze

Für das Corona-Virus bedeutet die Hitze nichts Gutes: seine infektiöse Wirkung auf den Menschen scheint u.a. von Temperatur und Luftfeuchte abzuhängen und in den nächsten Tagen sollten die Zahlen der Neuinfektionen bei uns wieder sinken. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass in den kühleren Jahreszeiten die Zahlen wieder stark steigen werden und wir ein annähernd exponentielles Wachstum der Infektionsraten sehen werden. Dann ist es auch egal, ob sich im Land noch 10 Infizierte befinden, oder Zehntausend, denn dazwischen liegen nur ein paar Tage des Infektionsgeschehens.

Aktuell wird die Lage allerdings überdramatisiert und das Tragen von Papiermasken und das Einhalten von 150 cm Mindestabstand werden als Gebote deklariert. Dabei ist die Wirksamkeit dieser Maßnahmen umstritten und verringern das Infektionsrisiko nur etwas. Meiner Meinung nach läuft das darauf hinaus, dass sich die Menschen in falscher Sicherheit wähnen und die Politiker sich den Rückgang der Infektionszahlen im Sommer ihrer Agenda zuschreiben können: Gegenseitiges Schulterklopfen, anstatt sich auf die zweite Welle vorzubereiten und auch die Digitalisierung der Schulen mit aller Macht voranzutreiben, damit auch im Falle eines neuen Lockdowns der Unterricht digital weitergehen kann! Apropos Schulen: die Regelungen zum Schulstart in NRW halte ich für fragwürdig: warum sollen die Schüler bei Temperaturen über 30 Grad mit Masken in der Schule sitzen, während der Nachmittagsbetreuung aber auf diese verzichten können? Schon das zeigt, dass sich die Verantwortlichen über die Wirksamkeit der Masken uneinig sind.

Auch das Infektionsgeschehen in den USA wird überdramatisiert. Am Wochenende wurde die 5 Millionen-marke geknackt. Doch bei genauerem Hinsehen, sind in den USA gerade einmal bei 1,56% der Bevölkerung Infektionen nachgewiesen worden, wobei die Dunkelziffer unberücksichtigt ist. Die Zahlen in Europa liegen etwas drunter. Bei so geringen Infektionsraten wird uns das Thema Corona noch den Rest des Jahrzehnts begleiten, sollte nicht schnell eine wirksame Impfung auf den Markt kommen. Doch an eine kurzfristig zur Verfügung stehende Impfung glaube ich nicht.

Update 12.08.2020: Mein Artikel liefert in Fachkreisen offenbar Diskussionsstoff und mich erreichte Feedback von Ärzten, die meine Ansichten nicht teilen. Meine Ansichten beruhen auf meine persönlichen Erfahrungen, die ich mit Atemschutz in den letzten 30 Jahren sammeln konnte, nicht nur auf Vulkanen, sondern auch bei der Pflege meiner Mutter, die an COPD erkrankt war. Darüber hinaus diente ich beim Militär im ABC-Abwehr-Trupp meiner Einheit und war u.a. für die Dekontaminierung im Falle des Einsatzes von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen verantwortlich. Wer sein Leben einer nur geringfügig wirksamen Maßnahme anvertrauen möchte: bitte schön! Meinen Recherchen nach können Papiermasken und selbst-gebastelte Stoffmasken bestenfalls bis zu 20% der Virenlast aus kontaminierter Atemluft herausfiltern. Reicht eine derart verringerte Virenlast aus, um eine Infektion zu verhindern? Das ist halt immer noch Russisches Roulett. In meinen Augen ist das ehr gefährliche Augenwischerei als nützlich und kann nicht Grundlage gesetzlicher Verordnungen sein. Wer zur Risikogruppe gehört und sich große Sorgen macht, sollte meiner Meinung nach lieber die Öffentlichkeit meiden und sich für Ausgänge wirksame FFP-Virenschutzmasken besorgen. Doch auch diese bieten keinen 100%igen Schutz!
Last, but not least, betrachte ich die Situation mit den Augen eines Menschen der den gesamten Planeten (im Zeitverlauf seit seiner Entstehung) im Fokus hat, humanistische, oder ethische Betrachtungsweisen sind da untergeordnet. Sicherlich spielten sich im Frühjahr dramatische Szenen ab, die ich nicht bagatellisieren will. Trotzdem waren diese lokal begrenzt und noch kein weltweiter Flächenbrand, wie etwa 1918 zu Zeiten der spanischen Grippe. Ich bin mal gespannt, was passiert, wenn uns einmal solche Nachrichten erreichen werden?! Bitte behaltet das im Hinterkopf, wenn ich von „Überdramatisierung“ spreche. Ich habe hier im Blog als einer der Ersten vor einer bevorstehenden Pandemie gewarnt, als WHO und Politiker noch beschwichtigten. Ich halte die Pandemie weiterhin für gefährlich, trotzdem muss man den aktuellen Verlauf differenziert betrachten.