El Hierro: neue Tiefenmessungen

Update 16.30 Uhr: heute ereigneten sich bereits 16 Erdbeben, was für dieses Jahr schon einen neuen Rekord darstellt. Allerdings waren es vor der eigentlichen Eruption mehrere hundert Erdbeben (453 Spitzenwert) pro Tag. Leser berichten, dass per LiveCam wohl auch wieder ein Jacuzzi beobachtet wurde.

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Gestern veröffentlichte das IEO neue Tiefenmessungen des intern „El Discreto“ genannten submarinen Vulkans vor El Hierro, die in der letzten Woche vom Forschungsschiff Ramon Margalef gemacht wurden. Demnach befindet sich der Krater des Hauptkegels in einer Wassertiefe von 125 m. Zudem wurde ein neuer Kegel entdeckt, der etwa 75 m hoch sein soll. Sein Krater befindet sich noch 350 m unter der Wasseroberfläche. Die Tiefenangaben sind mit Vorsicht zu genießen, da verschiedene Quellen andere Zahlen veröffentlichten, was wahrscheinlich auf Übersetzungsfehler zurück zu führen ist.
Den neuen Daten zu Folge liegt der Krater aktuell 5 m tiefer als zuvor gemessen. Das kann durch Kollaps bedingt sein. Wenn in den letzten Wochen ein neuer Kegel an der Seite des Hauptkegels gewachsen ist erklärt dies, warum die Insel nicht auftaucht, obwohl der submarine Vulkanausbruch nun bereits seit viereinhalb Monaten anhält.
Heute ist der Tremor nahe der Flatline und es werden weder Wasserverfärbungen, noch Gasaustritte beobachtet. Dafür nimmt die Zahl der Erdbeben deutlich zu, was auf entsprechenden Druck in der Magmakammer hindeutet. Wahrscheinlich geht die Aktivität am „El Discreto“ bald weiter. Möglich wäre auch, dass sich das Magma einen neuen Austrittsweg sucht.

7 Gedanken zu „El Hierro: neue Tiefenmessungen“

  1. Hallo Marc,

    Frage: Hast Du neue Erkenntnisse, wie es auf Santorin aussieht?
    Heute waren an den Seismographen THR2 + THR3 deutliche Beben zu sehen.
    Die letzten beiden waren gegen 13.50 Uhr und 13.55 Uhr Ortszeit und das letzte
    muss recht kräftig gewesen sein, dem Ausschlag nach.

    Wenn ich richtig gezählt habe, dann gab es in den letzten Tagen ca. 50 Beben.

    Gruss Jochen

    • Ist mir eben auch aufgefallen, auch die Frequenz der Erdstöße scheint sich zu verkürzen. Allerdings scheint auch der Schwerpunkt mehr im Nordosten von Santorin zu liegen. Interessant ist auch die gut sichtbare Achse von Südwest nach Nordost auf der die Beben liegen, Santorin mitten drin…
      Grüße, Andreas

      • hab da gestern schon was gepostet zum thema griechenland

        derzeit gibt es starke geomagnetische stürme und polarlichter können bis norddeutschland sichtbar sein…als folge der geomag.-stürme kann es auch zu vermehrter seismischer aktivität bzw vulkanischer aktivität kommen

        hoffe wir mal dass hapgood nicht doch noch recht hat ^^

      • Hier steht einiges über die Seismometer auf Santorin und der von Nea Kameni ist auf einem Foto zu sehen:

        https://ismosav.santorini.net/1081.0.html

        – ohne Windschutz offensichtlich, es läge ja nahe, wenn die Signale so schwer zu unterscheiden sind….aber verursacht der Wind die Ausschläge indem er den Seismometer schüttelt oder in dem er den Boden erschüttert? Der Wetterbericht hatte recht windige Verhältnisse für diese Woche angekündigt. dann weiß man wieder nicht woher’s kommt…aber dort müssten sie das eigentlich unterscheiden können. Auf jeden Fall scheint „der Wind“ dann auf Nea Kameni immer am stärksten zu wehen, am zweitstärksten in Vourvolous THR 2 im Nordosten, dann oben auf dem Propheten Elias und am schwächsten ist Coloumbo an der Nordspitze.
        Das ist immer gleich. Interessant wäre mal eine rel. windstille Periode während der trotzdem starke Ausschläge sind. Ene Baustelle kann es auf Nea Kameni nicht sein! – Hat man davon früher einfach nichts mitbekommen oder wie kommt es in letzter Zeit zu so vielen Erdbeben in und rundum Griechenland? Das Schütteln der Finanzkrise?

        …guten Morgen..

        Hella

      • da seht nur das solarpanel offen..der eig. seismometer ist unterirdisch und vor witterungseinflüssen geschützt.

        ein faktor der mir zumind. von kreta bekannt ist, ist der geologische aufbau der region.
        tuff-gestein reagiert auf klimatische einflüsse . bei regen leichter als bei frost, wo das eingedrungene wasser die strukturen aufbricht, was zu schwachen seismischen aktivitäten führt die als „rauschen“ auf den seismometern abgelesen werden können. die sind allerdings minimal sollten aber doch in den beobachtungen „bedacht“ werden.

        bei island muss man auch vereisung des meeres einrechnen (speziell bei grimsey und am reykjanes-rücken) was aber maximal zu mikrobeben führt ( > 0,5 in seismometer-nähe )

        mfg..Bernd

    • Hi,
      nein von offizieller Seite sind mir keine neuen Statements bekannt, so bleibt nur Spekulatius. Sehe aber gerade, dass es bei Hekla auf Island ein Beben gab, vielleicht geht es dort ja bald mal los.

      Grüße, Marc

  2. Hallo Marc,

    wenn ich mir die Webcam auf das Eruptionsgebiet bei La Restinga (Ortszeit 11:20 Uhr) ansehe, brodelt es nach wie vor [wieder?] munter weiter.

    Vielen Dank übrigens für deine tolle Website und die News hier!

    Viele Grüße

    Sileowyn

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