Fuego: seitwärts gerichtete Eruption

Gestern sind neue Bilder aufgetaucht, auf denen man sieht, dass aus der Depression auf der Südflanke des Fuegos Vulkanasche aufsteigt. Es wurde ein debris flow (Aschestrom) generiert, der durch den oberen Bereich der neuen Schlucht lief. Dies legt die Vermutung nahe, dass das Loch in der Depression in der Tat ein Seitenschlot sein könnte. Während der großen Eruption vor einer Woche könnte dieser für eine seitwärts gerichteten Eruption verantwortlich gewesen sein, welche die katastrophalen Auswirkungen des Ausbruchs dramatisch verstärkt haben dürfte. Da sich der Fuego während der Naturkatastrophe in Wolken hüllte, gibt es keine visuellen Bestätigungen für diese Theorie.

Starke Regenfälle generieren derzeit Lahare am Fuego. INSIVUMEH veröffentlichte ein beeindruckendes Video eines dampfenden Schlammstroms. Dies belegt, wie heiß die Ablagerungen der pyroklastischen Ströme noch sind. Wer auf ein PF-Feld hinausläuft versinkt in den pudrigen Ablagerungen schnell knietief und kann sich schlimmste Verbrennungen an den Füßen und Beinen zuziehen! Es kann Monate dauern, bis die feine Vulkanasche abgekühlt ist.

Ansonsten scheint der Vulkan wieder seine gewohnte explosive Tätigkeit aufgenommen zu haben. Es wird von durchschnittlich 7 explosive Eruptionen pro Stunde berichtet, welche glühende Tephra und Aschewolken fördern.

Pacaya mit Lavastrom

Mich erreichte ein Video, auf dem man sieht, wie sich ein Lavastrom durch eine Schlucht schlängelt. Soweit nichts besonderes, denn seit Monaten fließt Lava über den Hang des Pacayas. Mittlerweile fließt der Lavastrom allerdings bereits durch eine bewaldete Zone auf der Flanke und ist dementsprechend lang. Im Bulletin des INSIVUMEH ist allerdings nur von explosiven Eruptionen die Rede, es kann sein, dass das Video nicht ganz aktuell ist. Auf jeden Fall war der Pacaya in den letzten Monaten sehr aktiv und förderte Lavaströme im oberen Bereich des Vulkanhangs.