Gunung Agung am 12.12.2017

Am Titel sieht man, dass mir langsam die kreativen Überschriften ausgehen. Der Status des Vulkans Gunung Agung ist praktisch unverändert. Gestern registrierte das VSI 50 schwache Explosionssignale. Die Eruptionswolken (überwiegend Dampf mit wenig Vulkanasche) steigen bis zu 2000 m über den Kraterrand. Nachts wurden rot illuminierte Wolken über dem Krater gesehen, was auf glühende Lava am Dom hindeutet. Es wurde ebenfalls 1 Episode mit harmonischen Tremor registriert. Gerüchte über Inflation unter einer Flanke konnten bisher nicht bestätigt werden.

In den ersten Stunden des heutigen Tages änderte sich praktisch nichts. Auf dem Seismogramm sieht man, dass die Steinbrecher in der Sperrzone aktiv sind. Zudem fand eine Tremor-Episode mit leicht erhöhter Amplitude statt. Für eine Einschätzung der Lage ist der Datenfluss zu gering: es werden Informationen über Inflation/Deflation und Wachstum des Doms benötigt. Entweder werden diese nicht kommuniziert, oder liegen nicht vor. Generell kann ich mir 4 mögliche Szenarien vorstellen:

  • Der Vulkan macht ein Weilchen so weiter und schläft wieder ein.
  • Gunung Agung tritt in einer Phase langanhaltender milder Eruptionen ein.
  • Der Druck baut sich in mehreren moderaten Eruptionen ab, ohne dass pyroklastische Ströme entstehen.
  • Es kommt zu starken explosiven Eruptionen mit pyroklastischen Strömen.

Momentan besteht außerhalb der Sperrzone keine Lebensgefahr für Touristen, oder Anwohnern. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass der Flugverkehr durch plötzlich auftretenden Ascheeruptionen beeinträchtigt wird. Die unklare Lage und der spärliche Informationsfluss werden aber wohl weiterhin die Touristen abhalten Bali zu besuchen. Allerdings kann man dort nun fast menschenleere Strände und Tempel für sich beanspruchen und die Preise der Hotels dürften verhandelbar sein.

Sinabung mit explosiven Eruptionen

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra ist weiterhin aktiv. Im Krater des Sinabung wächst ein Lavadom, von dem sporadisch pyroklastische Ströme abgehen. Zudem kam es gestern und heute zu explosiven Eruption. Vulkanasche stieg dabei bis zu 5 km hoch auf. (Quelle VAAC Darwin / Jutta Wrage)