Kilauea: Eruption hält an

Update 15:00 Uhr: Eine 10. Eruptionsspalte hat sich geöffnet. Es werden kleine Lavafontänen generiert und glühende Schlacken erreichen Höhen von 100 m. Die Seismik hat etwas abgenommen. Das Gebiet ist abgeriegelt. Die Luftfahrtbehörde hat eine Flugverbotszone für Drohnen und private Helikopter eingerichtet. Das Bild zeigt eine Karte mit Lage der Eruptionsspalten. Sie liegen auf einer Linie, über dem unterirdischen magmatischen Gang.

Originalmeldung: Gestern wurden insgesamt 28 Spalten gezählt, welche sich in der Siedlung Leilani Estates öffneten. Aus einigen Spalten spritze Lava (spattering) und es wurden kurze Lavaströme generiert, die langsam an Länge gewinnen. Mindestens 5 Häuser wurden zerstört, zahlreiche Straßen unterbrochen. Fast 2000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Die Nationalgarde wird eingesetzt, um die Siedlung vor Plünderungen zu sichern.

Der Lavasee in der Gipfelcaldera fällt weiter stark ab und befindet sich auf dem tiefsten Niveau seit Jahren. Der Seismik zufolge könnte die Lava über das Südwestrift ablaufen. Erdbeben reichen bis zur Küste hinab und migrieren darüber hinaus in Richtung Lōʻihi seamount, dem Nachfolger-Vulkan des Kilaueas.

Die Vulkanologen halten es für möglich, dass die Eruption noch Wochen, oder sogar Monate anhalten könnte. Eins steht fest: diese Eruption wird das Gesicht des Vulkans nachhaltig verändern. Sie könnte zudem das Ende des Lavasees im Halemaʻumaʻu bedeuten, oder sogar die langlebige Aktivität am Puʻu ʻŌʻō beenden, oder verändern. Das Magma bahnt sich neue Wege und was passieren wird, lässt sich nur schwer erahnen. Eine Bildergalerie ist in Arbeit.

Piton Fournaise weiterhin aktiv

Aufgrund der Aktivität auf Hawaii, ist der Vulkanausbruch auf La Réunion ein wenig in Vergessenheit geraten, doch auch hier ist ein Schildvulkan vom Hawaii-Typ aktiv. Allerdings beschränkt sich dieser Ausbruch auf die Gipfelcaldera und gefährdet keine Menschen. MIROVA registriert eine thermische Strahlung von 345 MW. Das OVPF berichtet von geringer Aktivität. Auf der Spalte bildeten sich Schlackenkegel, von denen 1 noch aktiv ist und Lava auswirft. Aus einem Tunnel fließt ein kleiner Lavastrom. Die Förderrate wird mit 1 – 2,5 Kubikmeter pro Sekunde angegeben. Der Tremor ist leicht rückläufig.