Kilauea: Halema’uma’u-Krater wächst

Am Gipfel des Vulkans geht das Wachstum des Halema’uma’u-Kraters ungebremst weiter. Vor 2 Tagen fiel der Parkplatz am Overlook-Vent in den Krater. Der Overlook-Rim-Drive endet nun unvermittelt am Halema’uma’u. Die Straße und der Parkplatz waren bereits seit 2008 gesperrt, da der Parkplatz direkt oberhalb des Lavasees lag, welcher im Jahr 2008 entstand. Der Lavasee hielt sich 10 Jahre. Viele Fragen sich, ob es wieder einen neuen Lavasee geben wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß, allerdings können Jahrzehnte vergehen, bevor sich die Magmakammer wieder soweit füllt, dass dem Vulkan das Magma bis zum Hals, bzw. Gipfel steht. Bilder, wie ich sie 2016 vom Lavasee machte, wird es für lange Zeit nicht mehr geben.

Die anhaltende seismische Tätigkeit setzt der Infrastruktur des Nationalparks mehr und mehr zu! Es bilden sich Risse in Straßen, Mauern und den Gebäuden. Das HVO und das Jaggar-Museum leiden. Die Gebäude stehen auf dem Caldera-Rand und der Halema’uma’u-Krater rückt diesem immer mehr auf die Pelle. Doch bis die Gebäude tatsächlich vom Krater verschlungen werden, wird noch viel Lava in Leilani eruptiert werden müssen.

Die Eruption im unteren Ostrift ist stabil, mit ganz leicht rückläufigen Tendenzen. Lava wird ausschließlich aus Spalte 8 eruptiert, die anderen Spalten dampfen nur noch. Es haben sich nun seit mehreren Wochen keine neuen Spalten mehr gebildet. Solange die Lava aus Spalte 8 entweichen kann, scheint die Gefahr neuer Rissbildungen gering zu sein. Die Geschwindigkeit der Lava wird im oberen Bereich des Stroms mit 7,7 m/s angegeben. Es werden ca. 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Wie lange das so weiter gehen wird ist ungewiss. Die Eruption könnte Monate, ja sogar Jahre andauern.

Der Lavastrom aus Leilani mündet bei Kapoho in das Lavadelta und verteilt sich dort. Das Lavafeld ist an seiner Front gut 1700 m breit. Es sind derzeit 2 ocean entrys aktiv. Das neu entstandene Land ist instabil und es wird eindringlich davor gewarnt, das Lavadelta zu betreten. Es drohen Kollaps-Ereignisse. Zudem kann man von Lavaströmen umzingelt werden. Dieser Tage wurden auch viele tote Tiefseefische angeschwemmt.