Kilauea: hohe Seismizität

Lava fließt derzeit nicht am Kilauea, trotzdem registrieren die Seismometer eine hohe Anzahl an Erdbeben unter dem Vulkan. Und auch am benachbarten Mauna Loa bebt es häufig. Ein Schwerpunkt der Seismizität konzentriert sich am Südwest-Rift. Im August setzte ein Schwarmbeben ein, das mittlerweile mehr als 1000 Erschütterungen zählt, inklusive eines Bebens am 8. Oktober, dass eine Magnitude von 4 hatte. Die meisten Hypozentren manifestieren sich in Tiefen von 20-30 km. Noch tiefer liegt eine Zone mit seismischen Tremor, der auf die Bewegung magmatischer Fluide hindeutet. Die Epizentren liegen an der Küste, südöstlich des Ortes Pahala. In einem Artikel von bigislandvideonews.com erklärt HVO Geophysiker Biran Shiro, was es mit den Beben auf sich hat: Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass in der Region eine Störungszone liegt, die vom Magma aus dem Erdmantel quasi als Expressbahn benutzt wird. Zugleich scheint es eine Wegkreuzung zu sein, da ein Teil des Magmas den Magmenkörper unter dem Mauna Loa zu speist. Die rege Bebentätigkeit ist also aller Wahrscheinlichkeit nach auf Magmenaufstieg zurückzuführen. Derzeit werden täglich zwischen 10 bis 20 Beben registriert. An manchen Tagen kommen 40 Erschütterungen zusammen. Bereits seit 2015 wurde eine Erhöhung der Bebentätigkeit in dieser Region festgestellt. Zu dieser Zeit begann auch erste Inflation am Mauna Loa. Einen noch stärkeren Schwarm beobachtete man zwischen 1972 und 1975. Also 9 Jahre bevor der größte Vulkan der Erde ausbrach. Innerhalb der letzten 12 Monate hob sich der Gipfelbereich des Mauna Loas um gut 5 cm an. Die Inflation unter Kilauea’s Pu’O’o’o-Krater ist etwa doppelt so hoch.

Stromboli mit zahlreichen Explosionen

Das LGS reduzierte gestern den Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli auf „medium“. Allerdings wurde eine sehr hohe Anzahl an Eruptionen registriert. Sie wird mit 250 angegeben. Auch die Anzahl der VLP-Ereignisse war mit 18,2 am Tag hoch. Allerdings sind die Amplituden gering, das gleiche gilt auch für den Explosionsdruck. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner berichtet vom Stromboli und erlebte gestern ein wahres Eruptions-Feuerwerk. Auch per LiveCam konnte man dieses gut beobachten. Das Foto entstand vom Aussichtspunkt auf 290 m Höhe.