Lombok: Noch ein Erdbeben Mw 6,9

Heute Nachmittag ereignete sich auf Lombok das 2. schwere Erdbeben innerhalb von 24 Stunden. Dieses lag wiederum etwas weiter östlich, als die vorangegangenen Erdbeben. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe. Es folgten starke Nachbeben. Es sieht so aus, als würde die Störungszone des Flores Back Arc Thrust weiter in östlicher Richtung frei brechen. Setzt sich dieser Trend fort, dann muss man auch auf Sumbawa mit starken Erdbeben rechnen. Dort liegt der Vulkan Tambora, dessen gewaltige Eruption im Jahr 1815 für katastrophale Klimaverhältnisse in Europa sorgte.

Das Erdbeben von heute Nacht hatte Erdrutsche und Steinschläge am Vulkan Rinjani ausgelöst. Vermutlich kam es beim jetzigen Beben zu ähnlichen Effekten. Seit fast einem Jahr kommt die Region nicht zur Ruhe. Der Tourismus leidet unter den fortlaufenden Naturkatastrophen. Viele Einheimische stehen nicht nur vor den Ruinen ihrer Häuser, sondern vor dem Ruinen ihrer Existenz.

Update am 20. August 2018: Erdbebenherde wandern weiter Ostwärts

Schaut man sich die Lage der Epizentren der Erdbeben von heute Nacht an, dann sieht man, dass diese immer weiter Richtung Osten Wandern. An der Küste von Sumbawa wurden bereits die ersten Erdbeben mit Magnituden größer 4 registriert. Ich halte es für möglich, dass sich hier demnächst stärkere Erdbeben mit Magnituden im 6er-Bereich manifestieren könnten. Wer in der Region Lombok-Sumbawa, aber auch Bali unterwegs ist, sollte sich auf jeden Fall vorbereiten, ggf. in einer Naturkatastrophe zu geraten. Die wichtigsten Gegenstände sollte man stets in einer Tasche mit sich führen: Reisepass, Bargeld, Smartphone, Verbandszeug, Medikamente, Taschenmesser, Taschenlampe, Feuerzeug, Poncho, Schnur, ein Stück Schlauch, Wasserfilter-Trinkhalm (Link nach Amazon). Es ist auch wichtig sich Fluchtwege einzuprägen und sich ein Hotel mit guter Bausubstanz auszusuchen. Am sichersten schläft man in Erdbebengebieten auf freiem Platz im Zelt, oder Auto, fernab von steilen Hängen, Böschungen, oder Flussläufen. Auf keinen Fall am Strand, sondern auf Hügeln, die mindestens 50 m über dem Meeresspiegel liegen. Dort ist man vor Tsunamis einigermaßen sicher.