Erdbeben an der TFZ vor Island

  • Vor der Nordküste Islands hält der Erdbebenschwarm an.
  • Es gab ein weiteres Erdbeben Mb 4,6.
  • Das Schwarmbeben könnte durch Magmenintrusion ausgelöst werden.

Massiver Erdbebenschwarm an der isländischen Tjörnes-Fracture-Zone

Der Erdbebenschwarm im Norden von Island hält nun seit über 2 Tagen an und hat sich nicht abgeschwächt. Im Gegenteil, es gab eine große Anzahl an Erschütterungen mit Magnituden über 3. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 117 dieser Beben. Das Stärkste brachte es auf M 4,6. Insgesamt wurden über 3200 Erschütterungen festgestellt. Sie streuen in einem ähnlich großen Umkreis wie die Schwarmbeben, die sich im Zuge von Dyke-Intrusionen auf Reykjanes ereigneten. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass auch vor der Nordküste von Island Magma in die Erdkruste eindringt. Die Intrusion von Magmatischen Gängen löst nicht nur vulkanotektonische Erdbeben aus, sondern kann durch Änderungen des Spannungsfeldes auch Störungszonen aktivieren und tektonische Erdbeben verursachen. So einen Prozess vermute ich aktuell an der Tjörnes-Fracture-Zone (TFZ). Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Vorgänge letztendlich zu einer submarinen Eruption führen werden.

Sehr wahrscheinlich würde sich eine submarine Eruption an der Wasseroberfläche vergleichsweise gering auswirken. Der prädestinierteste Ort hierfür, wäre das Offshore-Thermalfeld östlich von Grimsey. Im Schnitt ist das Wasser hier 400 m tief. Eine moderate Eruption würde das Wasser verfärben und Entgasungen verursachen. Weiter wäre mit schwimmenden Bims zu rechnen. Auf Wasserfontänen, oder surtseyanischen Eruptionen würde ich erst einmal nicht zählen. Dazu müsste ein potenzieller Vulkanausbruch recht lange anhalten, oder sehr stark sein.

Grimsey-Gürtel an der TFZ Spiegelbild der Reykjanes-Halbinsel

Der isländische Geophysiker Páll Einarsson, erklärte in einem Interview mit RUV, dass die Gegend im Bereich der TFZ ein Spiegelbild von Reykjanes sei und dass man die Vorgänge in beiden Arealen miteinander vergleichen können. Außerdem seien die Ereignisse an der TFZ nichts ungewöhnliches für die Region. Sie hängen mit der Plattentektonik entlang des Mittelatlantischen Rückens zusammen. Der Erdbeben- und Vulkanexperte schließt auch nicht aus, dass ein submariner Vulkanausbruch bevorstehen könnte. Allerdings sagt er auch, dass es keine eindeutigen Anzeichen geben, dass eine Eruption bereits begonnen hätte, oder unmittelbar bevorsteht.

Bei Grimsey handelt es sich um eine kleine Insel, die gut 40 km vor der isländischen Nordküste liegt. Auf der Insel leben derzeit 111 Menschen. Das Grimsey-Hydrothermalfeld liegt östlich der Insel und ist in 3 Gebiete aufgeteilt. Es befindet sich auf einen sedimentären Host und es gibt Anzeichen früherer submariner Eruptionen.

Naturkatastrophen 09.09.22: Kalifornien

Kalifornien scheint ein Brennpunkt des Klimawandels zu sein und wird in schneller Folge von extremen Klimaereignissen getroffen, die zum Teil katastrophale Folgen mit sich bringen. Das Hauptproblem war bislang die Dürre, die aktuell von einer Hitzewelle begleitet wird. Doch nun ist Abkühlung und Regen in Sicht, allerdings in Form eines tropischen Sturms, den man nicht willkommen heißt.

Jedes Jahr gibt es praktisch neue Hitzerekorde in Kalifornien zu verzeichnen. Der Jüngste wurde am 6. September in Sacramento aufgestellt, als das Thermometer bis auf 46.7 Grad Celsius kletterte. Dieser Wert liegt satte 3,4 Grad über die bislang höchste Temperatur an einem Tag im September! Diese Spanne wird von Meteorologen als sehr hoch angesehen. In der letzten Woche wurde im Death Valley sogar ein neuer September-Weltrekord aufgestellt. Das Quecksilber erreichte die 53 Grad Marke. Die Hitzewelle geht einher mit einer ebenfalls rekordverdächtigen Trockenheit. Das Stromnetzt wird so stark beansprucht, dass ein Blackout droht. Es lodern mehrere Waldbrände. Bei der Ortschaft Hemet südöstlich von Los Angeles brach ein neues Feuer aus, dem bereits 2 Menschen zu Opfer gefallen sind. Es brennt auf einer Fläche von 7.700 Hektar. Mehr als 3000 Häuser wurden evakuiert und Tausende Menschen sind auf der Flucht. Brandbekämpfer und Anwohner hoffen auf ein baldiges Ende der Dürre und auf Regen. Dieser kommt nun in Form eines tropischen Sturms, der gerade auf die Baja California in Mexiko zuhält.

Sturm bringt Unwetter nach Kalifornien

Der Sturm über Nordwestmexiko wird seine Ausläufer über Südkalifornien hinweg schicken. Es wird vor starken Regenfällen gewarnt, die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten. Ob der Regen die Feuer löschen wird, oder ob der Wind sie weiter verbreitet ist zur Stunde noch ungewiss. In diesem Sinne brachten amerikanische Forscher im letzten Monat eine Studie heraus, dass der US-Bundesstaat nicht nur von Seiten der ewigen Dürre bedroht wird, sondern auch von Megafluten. Aufgrund des Klimawandels hätte sich das Risiko von Megafluten verdoppelt, was heißt, dass sie nun alle 25-50 Jahre auftreten könnten. Solche Fluten könnten die Schäden bei weitem übertrumpfen, die von Hurrikan Kathrina in New Orleans angerichtet wurden.

Erdbeben-News 09.09.22: Griechenland

Griechenland: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 08.09.22 | Zeit: 07:36:24 UTC | Lokation: 37.97 N ; 20.06 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,5

Griechenland wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Es manifestierte sich im Ionischen Meer, westlich der Insel Zakynthos. Das Epizentrum wurde 44 km südwestlich von Argostólion lokalisiert. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Erdbeben wurde auf den Inseln des Ionischen Meeres gespürt. Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Allerdings kam es zu Steinschlägen an den weißen Klippen von Zakynthos. Über ein ähnliches Ereignis berichtete ich im September 2018. Damals ereigneten sich zahlreiche Erdbeben entlang der Störungszone östlich der Insel. Sie ist mit der Plattenkollision von Afrika und Europa assoziiert.

Vulkan Sangay mit Lavastrom am 09.09.22

In Ecudor sind die Vulkane Sangay und Reventador weiterhin aktiv. Beide Vulkane erzeugen explosive Eruptionen. Während es am Reventador zu Blocklawinen kommt, strömt über die Flanke des Sangays ein Lavastrom.

Sangay eruptiert Lavastrom und emittiert Wärmestrahlung

Der Sangay emittierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 354 MW Leistung. Heute zeigt MIROVA noch einen Wert von 61 MW an. Die Wärmestrahlung hat 2 Quellen, von denen der Lavastrom auf der Südostflanke die dominanteste ist. Ein kleinere Anteil der Wärmestrahlung geht auf glühende Tephra zurück, die von strombolianischen Eruptionen gefördert wird. Gelegentlich gibt es auch stärkere vulcanianische Ausbrüche. Dann erreicht Vulkanasche eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspiegel. Das IGPN berichtet von 687 seismischen Eruptionssignale die gestern aufgezeichnet wurden. Dazu gesellten sich 51 Tremor-Episoden, die mit den Eruptionen im Zusammenhang standen. Der Vulkan stieß 325 Tonnen Schwefeldioxid aus, was für einen so aktiven Vulkan relativ wenig ist. Am Vortag waren es 446 Eruptionssignale und 66 Tremor-Episoden. Hinzu kamen 9 langperiodische Erdbeben.

Aktuell ist das Wetter am Sangay weiterhin ungewöhnlich gut und der Krater ist oft sichtbar. Daher gibt es immer wieder schöne Fotos zu sehen. Das Bilderset wurde in unserer FB-Gruppe geteilt und zeigt die Scharte auf der Südostflanke des Sangays. Diese Depression wurde in den letzten Jahren durch Erosion geschaffen: Lavaströme, Schuttlawinen, Pyroklastische Ströme und Lahare zermürbten die Flanke und trugen das Gestein ab. Gröberes Material sammelt sich am Fuß des Feuerbergs und schafft dort Schutthalden. Feineres Lavagestein wird von den Flüssen fortgespült. Auf den Bildern erkennt man auch sehr schön die Glutspuren glühender Tephra auf der Flanke. Das Material wurde explosiv gefördert. Vom Krater geht auch der Lavastrom aus, der durch die Depression fließt.

Beim Sangay handelt es sich um einen 5230 m hohen Stratovulkan am Ostrand der Anden. Sein Gipfel ist schneebedeckt und das Schmelzwasser entwässert in Richtung Amazonasbecken.

Reventador mit Explosionen

Beim zweiten aktiven Vulkan Ecuadors handelt es sich um den Reventador. Dieser Vulkan ist überwiegend explosiv tätig und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m aufsteigen. Das entspricht einer Höhe von 700 m über dem Krater. Es gehen Blocklawinen ab, die zum Teil glühen. In Medienberichten ist sogar von Pyroklastischen Strömen die Rede, was sich aus den Meldungen des IGPNs nicht bestätigen lässt. Es wurden 32 Explosionssignale und 6 Mal Tremor registriert. Zudem kommen 55 langperiodische Erdbeben.

Erdbeben-News 09.09.22: Hawaii

Am Kilauea auf Hawaii gibt es weitere Erdbeben. Eins hatte die Magnitude 4,4 und stand mit Magmenaufstieg in Verbindung. Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater bleibt aktiv.

Erdbeben Ml 4,4 erschüttert Kilauea

Datum: 09.09.22 | Zeit: 12:04:02 UTC | Lokation: 19.26 N ; 155.42 W | Tiefe: 37 km |  Ml 4,4

Gestern ereignete sich am Kilauea auf Big Island Hawaii ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 4,4. Dieser Wert wurde vom EMSC ermittelt. Das USGS teilte eine Magnitude von 4,2 mit. Die Tiefe des Hypozentrums wurden in 37 km festgestellt. Das Epizentrum befand sich 9 km nördlich von Pāhala. Die Anwohner konnten den Erdstoß deutlich spüren. Auch dieses Erdbeben war Teil des Schwarms, der sich am unteren Südwestrift manifestiert und mit Magmenaufstieg in Verbindung steht. Der Schwarm intensivierte sich in den letzten Tagen. Gestern wurden am Kilauea 16 Erdbeben mit Magnituden über 2 registriert. Bezieht man die schwächeren Erdstöße mit ein, dann waren es mehr als 50. Der Magmenaufstieg äußert sich in einer anhaltenden Aufblähung des Vulkans. Schaut man sich das Diagramm zur Inflation an, erkennt man, dass sich der Gipfelbereich des Kilaueas um 10 cm anhob. Die Bodenhebung ist um 5 cm größer, als zu Beginn der Eruption im Halema’uma’u-Krater. Es steigt also mehr Magma aus der Tiefe auf, als im Krater eruptiert wird.

Lavasee im Halema’uma’u-Krater

Obwohl die Förderrate aus dem Schlot, der den Lavasee speist größer sein könnte, wird der Halema’uma’u-Krater langsam, aber stetig aufgefüllt. Wie das HVO berichtet, wurde der Boden des Kraters um 137 m angehoben. Das geschah mit Hilfe von 104 Millionen Kubikmetern Lava. Täglich entweichen 1400 Tonnen Schwefeldioxid.

Auf einem Video des USGS erkennt man sehr schön die Bewegung im Lavasee. Die Schmelze tritt aus einen Schlot aus und am entgegengesetzten Ende der Lavasees verschwindet sie wieder in mehreren Abflusskanälen und fließt ins Reservoire unter dem Krater, von wo sie erneut aufsteigt. Ein schönes Beispiel für die Konvektion in einem aktive Lavasee.

Die Aktivität beschränkt sich auf den Gipfelbereich des Vulkans. Am Ostrift wird nur eine schwache Inflation festgestellt und der Puʻuʻōʻō-Krater bleibt ruhig. Auch der Schwefeldioxid-Ausstoß ist so gering, dass er unter dem Erfassungsbereich der Sensoren liegt. Ob- und wann dieser Krater nochmals aktiv werden wird ist ungewiss.

Vulkan-News 08.09.22: Piton Fournaise

Seismizität und Inflation am Piton de la Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Fumarolisch

Es mehren sich die Anzeichen, dass sich der Piton de la Fournaise auf einen neuen Vulkanausbruch vorbereitet. Gestern gab es eine Seismische Krise und die Vulkanologen rechneten bereits mit einem Vulkanausbruch. Doch in der Nacht hörte die Seismizität wieder auf. Die Erdbeben wurden von aufsteigendem Magma verursacht. Dessen ist man sich ziemlich sicher, da die Beben mit Inflation einhergingen. Sie wurde von der Intrusion eines Magmatischen Ganges verursacht, der in Richtung Oberfläche strebte. Offensichtlich ist die Intrusion nun zum Stillstand gekommen, dennoch ist es möglich, dass es in den nächsten Stunden/Tagen zu einer neuen Eruption kommen wird. Es wird weiter Inflation festgestellt, die schon seit dem Ende der letzten Eruption verzeichnet wird. Sie stammt von Magma, dass sich im obersten Magmenkörper sammelt. Er liegt in gut 2 km Tiefe unter dem Dolomieu-Krater. Auch wenn man stark davon ausgehen kann, dass der Piton Fournaise irgendwann wieder ausbrechen wird, lassen sich keine seriöse Prognosen darüber anstellen, wann es wieder soweit sein wird. Doch mein Bauchgefühl sagt, dass es nicht mehr allzu langen dauern wird.

Bereits Ende Juli gab es Anzeichen für einen möglichen Vulkanausbruch am Fournaise. Damals manifestierten sich zahlreiche Erdrutsche im Dolomieu Krater. Was sie auslöste, konnte allerdings nicht ermittelt werden. Eine Hypothese war, dass die Inflation die Vulkanhänge versteilte und somit destabilisierte.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen 2631 m hohen Schildvulkan vom Hawaii-Typ. Genau wie die Vulkane Hawaiis, wird auch der Fournaise von einem Hotspot gespeist. Er fördert dünnflüssige Lavaströme, die bis zu 50 km/h schnell werden können. Bei den Vulkanausbrüchen am Fournaise handelt es sich meistens um Spalteneruptionen. Wenn sich eine Spalte im unteren Bereich der Vulkanflanken öffnet, können Ortschaften gefährdet werden. Menschen kommen bei diesen Ausbrüchen aber selten zu Schaden.

Island: Erdbeben M 4,9 am 08.09.22

Starker Erdbebenschwarm erschüttert TFZ

Datum: 08.09.22 | Zeit: 04:01:01 UTC | Lokation: 66.56 ; -17.75 | Tiefe: 10 km |  Mb 4,9

Heute Morgen manifestierte sich vor der Nordküste von Island ein Erdbeben der Raumwellen-Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 11,7 km östlich der Insel Grimsey lokalisiert. Die Daten stammen von IMO. Das EMSC berechnete die Magnitude mit 5,0. Es folgten über 240 weitere Erdstöße, von denen 2 nur wenig schwächer waren als der stärkste Erdstoß: sie brachten es auf Mb 4,8 und Mb 4,3. Die Erdbeben ereigneten sich entlang der Tjörnes-Fracture-Zone, die für ihre starken Schwarmbeben bekannt ist. In der Zone befindet sich auch ein submarines Vulkanfeld und bei früheren Episoden mit starken Schwarmbeben wurde eine Dyke-Intrusion aufgrund von Bodenhebungen nachgewiesen. Der aktuelle Schwarm könnten aber auch rein tektonischer Natur sein.

Die Tjörnes-Fracture-Zone ist einen Blattverschiebung, und verbindet einen Teil des Mittelatlantischen Rückens mit der Kolbeinsey Dehnungszone. Der Mittelatlantische Rücken verläuft durch Island und ist die Nahtstelle zwischen Nordamerika und Europa. Auf ihr liegen mehrere Vulkansysteme, darunter auch eins im Norden von Island. Bei diesem Vulkansystem handelt es sich um das 30 km lange Þeistareykjabunga-System. Es mündet in den Öxarfjörður Fjord. Die letzten Eruptionen von Þeistareykjabunga ereigneten sich vor gut 2400 Jahren.

Die aktuellen Erdbeben konnten im Norden von Island deutlich gespürt werden. Interessanter Weise gibt es beim EMSC eine Wahrnehmungsmeldung, die von einem Schiff stammt. Man will das Erdbeben an Bord stark gespürt haben. Es befand sich 49 km vom Epizentrum entfernt.

Das Schwarmbeben ist noch nicht zu Ende und während ich diese Zeilen schreibe, kommen weitere Erschütterungen hinzu. Ich halte euch über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.

Unter Reykjanes gab es übrigens seit gestern nur vereinzelte Erdbeben. IMO detektierte dort 82 Erschütterungen in den letzten 2 Tagen.

Naturkatastrophen: Taifun Hinnamnor trifft Korea

Taifun Hinnamnor fordert koreanisches Leben

Nachdem Taifun Hinnamnor die Insel im Süden Japans traf und China tangierte, zog er gestern über Südkorea hinweg und richtete große Schäden an. Mindestens 10 Personen starben. Mehrere Personen werden vermisst. Hinnamnor wird als der stärkste Taifun beschrieben, der Südkorea in den letzten 20 Jahren traf. Er zog auch über Teile Nordkoreas hinweg. Aktuell befindet sich der Wirbelsturm auf dem Weg nach Japan, schwächte sich aber etwas ab.

Seinen Landfall hatte der Taifun in der Hafenstadt Busan, doch zuerst traf er die vorgelagerte Insel Jeju. Neben starken Winden brachte der Sturm hohen Seegang und lang anhaltende Regenfälle mit sich. Diese lösten Sturzfluten und Schlammlawinen aus. Besonders schlimm traf es die Küstenstädte. Medien berichten, dass in Pohang 2 ältere Frauen getötet wurden. Eine wurde von einer Sturzflut erwischt, als sie auf einer Straße unterwegs war. Eine weitere Frau wurde in einem überfluteten Parkhaus entdeckt. In Gyeongju wurde eine Frau unter Schlammmassen begraben, die in ihrem Haus eindrangen.

Windböen mit Geschwindigkeiten um 180 km/h peitschten meterhohe Wellen gegen Kaimauern, die teilweise beschädigt wurden. Strommasten knickten um und für 20.000 Haushalte fiel der Strom aus. Mehrere Flughäfen stellten ihren Betrieb ein und 250 Flüge wurden gestrichen. Es kam zu Störungen im Bahn- und Straßenverkehr.

Milde Wirbelsturm-Saison 2022

Obwohl die diesjährige Wirbelsturmsaison bis jetzt vergleichsweise mild ausfiel, wurde Korea bereits 11 Mal von Stürmen heimgesucht. Die wenigsten Stürme wurden allerdings als Taifune eingestuft. Im Atlantik bildete sich dagegen im August kein einziger Wirbelsturm, was so ungewöhnlich ist, dass man dieses Phänomen zuletzt vor 25 Jahren beobachtete. Woran liegt es, dass dieses Jahr die Stürme im Atlantik ausbleiben? Eigentlich rechnete man mit einer starken Hurrikan-Saison, zumal die Wassertemperaturen in Richtung 30 Grad streben und gute Sturmbedingung schaffen. Aber damit aus einer Gewitterzelle ein Hurrikan werden kann, bedarf es nicht nur einer hohen Wassertemperatur, sondern auch einer schwachen vertikalen Windscherung, also geringe unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in den verschiedenen Stockwerken der Atmosphäre. In diesem Jahr war die Windscherung aber zu hoch für eine Hurrikane-Entstehung. Doch Meteorologen meinen, dass sich das bald ändern könnte.

Vulkan News 07.09.22: Sakurajima

Sakurajima eruptiert Vulkanasche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Nach einigen Tagen der Ruhe meldete sich der Südjapanische Vulkan Sakurajima mit 2 VONA-Warnungen zurück. Demnach stieg explosiv geförderte Vulkansache bis auf einer Höhe von 2700 m auf und driftete in Richtung Südosten. Am 5. und 6. September war die Seismizität leicht erhöht. Vielleicht bahnt sich eine neue Eruptionsserie an.


Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka (Russland) gab es seit gestern 8 Ascheeruptionen. Das VAAC detektierte die Aschewolken in einer Höhe von bis zu 5200 m. Der Wind verfrachtet sie in Richtung Osten. MIROVA detektierte gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 115 MW Leistung. Der Dom wächst und das Signal könnte von Pyroklastischen Strömen stammen.


Popocatepetl mit Aschewolke

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Emissionen

Laut dem VAAC eruptierte der mexikanische Vulkan Popocatepetl eine Aschewolke, die eine Höhe von 6100 m erreicht. CENAPRED informiert darüber, dass gestern 36 Asche-Dampf-Exhalation und 25 Minuten Tremor aufgezeichnet wurden. Ein deutlicher Rückgang gegenüber letzter Woche.