Erdbeben-News 16.02.22: Guatemala

  • In Guatemala bebte es mit Mw 6,2
  • Bei Jan Mayen gab es ein Erdbeben Mw 5,7
  • Bei den South Sandwich Islands kam es zu einem Beben Mw 5,5
  • Madeira wurde von einem Erdstoß Mb 5,2 erschüttert
  • Auf der Schwäbischen Alp ereignete sich ein Erdstoß Ml 2,5

Guatemala: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 16.02.22| Zeit: 07:12:27 UTC | Lokation: 14.24 N ; 91.22 W | Tiefe: 100 km | Mw: 6,2

Heute Morgen ereignete sich an der guatemaltekischen Pazifikküste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum befand sich in 100 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km östlich von Tiquisate lokalisiert. Die Angaben stammen vom EMSC und sind noch vorläufig, d.h. sie könnten noch korrigiert werden.

Jay Mayen: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 14.02.22| Zeit: 20:28:21 UTC | Lokation:  70.77 N ; 14.07 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Bereits vor 2 Tagen wurde die arktische Insel Jan Mayen von einem Erdbeben erschüttert. Der Erdstoß der Magnitude 5,7 manifestierte sich in einer Tiefe von 10 km und hatte ein Epizentrum, das 542 km nördlich von Húsavík (Island) verortet wurde. Auf Jan Mayen befindet sich der Beerenberg-Vulkan.

South Sandwich Islands: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 05:39:43 UTC | Lokation: 58.35 S ; 25.65 W | Tiefe: 100 km | Mw: 5,5

Bei den antarktischen South Sandwich Islands wurde ein Erdbeben der Magnitude 5,5 detektiert. Der Erdbebenherd lag auch hier 100 km tief. Das Epizentrum befand sich 2157 km östlich von Stanley (Falkland Inseln).

Madeira: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 16.02.22| Zeit: 04:32:38 UTC | Lokation: 32.43 N ; 16.83 W | Tiefe: 10 km | Mb: 5,1

Vor der Südküste der atlantischen Insel Madeira bete es mit einer Magnitude von 5,1. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 28 km südlich von Funchal. Die Insel gehört zu Portugal, liegt aber in der Nähe der Kanaren.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,5

Datum: 16.02.22| Zeit: 02:54:06 UTC | Lokation:  48.31 N ; 9.01 E | Tiefe: 10 km | Ml: 2,5

Im Südwesten der Republik trug sich ein Erdbeben der Lokal-Magnitude 2,5 zu. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde auf 10 km ermittelt. Das Epizentrum befand sich 10 km nord-nord-westlich von Albstadt. In der Region kommt es verhältnismäßig oft zu Beben. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es auch im Alpenraum häufig bebte.

Vulkan-Update 15.02.22: Reykjanes

  • Die isländische Hauptstadt Reykjavik könnte durch Magmenintrusionen gefährdet werden
  • Professor Páll Einarson erklärt, in welchen Regionen er eine besondere Gefahr sieht

Island: Magmaintrusionen könnten die Infrastruktur auf Reykjanes gefährden

Dass der Vulkanismus Fluch und Segen zugleich sein kann, erfährt man an wenigen Orten der Erde so gut wie auf Island. Dank der Vulkane und des Magmatismus hat man vielerorts einen hohen geothermischen Gradienten und kann Energie durch Erdwärme gewinnen. Neben Fischfang und Tourismus, ist die Geothermalenergie ein Standbein der isländischen Wirtschaft und mit ein Grund für den heutigen Wohlstand der Insel. Davon profitiert vor allem die isländische Hauptstadt Reykjavik, bei der sogar die Bürgersteige mittels der kostengünstigen Energie eisfrei gehalten werden. Die Hauptstadt liegt im Süden Islands, dort, wo die Reykjanes-Halbinsel beginnt. Lange Zeit war es dort seismisch und vulkanisch ruhig, doch seit 3 Jahren befindet sich die Seismizität in einer Hochphase. An mindestens 3 Orten standen Schwarmbeben im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Magmatische Gänge drangen in den Untergrund ein und verursachten Bodendeformationen. Eine dieser Intrusionen gipfelte letzten März im Ausbruch des Vulkan Fagradalsfjall. Spätestens seitdem ist es vorbei, mit der Ruhe der Isländer, denn es wurde klar, dass es auch in der Nähe der Hauptstadt zu Magmenintrusionen kommen kann. Selbst wenn kein Ausbruch resultiert, könnte die sensible Infrastruktur zur Energieversorgung beschädigt werden. Dazu zählen einerseits die Geothermiekraftwerke selbst, denn auf relativ großen Arealen wurden Bohrlöcher abgeteuft und Kraftwerke erreichtet, die durch Bodenhebungen beschädigt werden könnten. Aber auch das kilometerlange Netz aus Zuleitungen für die Warmwasserversorgung des Hauptstadtbereichs könnte durch Bodendeformationen, oder starke Erdbeben beschädigt werden.

In einem Interview, dass Geowissenschaftler Páll Einarson der Zeitung Morgunblaðið gab, geht der Professor genauer auf die Gefahrensituation ein, und sagt, dass eine Magmenintrusion an der falschen Stelle ernsthafte Probleme verursachen könnte. Für besonders gefährdet hält er die geothermischen Gebiete Krýsuvík und Svartsengi, das Naturschutzgebiet Heiðmörk am Stadtrand von Reykjavík oder die Bláfjöll-Berge. Obwohl die Eruptionen auf Reykjanes meistens klein waren, könnten sie von starken Erdbeben begleitet werden, die Schäden in Reykjavik anrichten könnten. Ein Vulkanausbruch in der Hauptstadtgegend selbst kann langfristig betrachtet nicht komplett ausgeschlossen werden. Na, wenn das nicht mal eine Steilvorlage für einen realistischen Katastrophenfilm ist… .

Vulkan-News 15.02.22: Ätna

  • Ätna: 5 Tage nach dem Paroxysmus werden die Veränderungen immer deutlicher
  • Am Erta Alé ist der Lavasee weiter aktiv
  • Unter Vulcano gab es einige schwache Erdbeben
  • Bei Grindavik auf Island bebte es mit M 3,0

Ätna: Veränderungen sehr deutlich sichtbar

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

5 Tage nach dem letzten Paroxysmus, werden dessen Folgen immer deutlicher. Kaum ein anderer Ausbruch der letzten Monate, hat so starke morphologische Änderungen am Kraterkegel bewirkt. Auf dem neuen Foto von Etnawalk ist die deutlich vergrößerte Scharte gut zu sehen. Ähnliches ereignete sich zur Geburtsstunde des Neuen Südostkraterkegels im Jahr 2006. Damals war es der ursprüngliche Südostkrater, der während eines Paroxysmus praktisch gespalten wurde. Jetzt bleibt es spannend abzuwarten, ob folgende Eruptionen den tiefen Einschnitt wieder auffüllen, oder vergrößern werden.

Eins wird beim Betrachten des Fotos auch klar: wer auf den zentralen kraterkomplex steigen möchte, hat einen steinigen Weg vor sich und muss die frischen Lavaströme und Hangrutschmassen queren.

Erta Alé: Lavasee bleibt aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass der Lavasee im Südkrater des Schildvulkans Erta Alé weiterhin aktiv bleibt. Gestern wurde ein moderates Wärmesignal mit 10 MW Leistung registriert. Sehr wahrscheinlich ist ein Großteil des Lavasees weiterhin gedeckelt und somit gut isoliert.

Momentan sind mir nur 2 größere Lavaseen bekannt, die tatsächlich erreichbar sind: Kilauea auf Hawaii und Erta Alé. Ein recht kleiner Lavasee brodelt zudem im Masaya. Ambrym und Nyiragongo scheinen nur sporadisch aktiv zu sein. Über den Lavasee am Erebus in der Antarktis liegen mir keine neuen Informationen vor, aber wer einen Lavasee aus nächster Nähe sehen will, ist dort sowieso falsch. Allerdings, bevor ihr die Koffer packt: der Lavasee am Kilauea liegt im Sperrgebiet und Reisen in die das Afar-Dreieck sind momentan unsicher, da es in der Nähe einen bewaffneten Konflikt gibt.

Vulcano mit Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Die Liparisch Insel Vulcano wurde in den vergangenen Tagen von weiteren schwachen Erdbeben erschüttert. In der Übersichtskarte der vergangenen 10 Tage sind 4 Erdbeben eingetragen. Sie waren von geringen Magnituden und bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität. Ein Beben manifestierte sich unter dem Krater der Fossa. Die Beben zeigen, dass sich Magmatische Fluide unter dem Vulkan bewegen. Allerdings ist man dort weit entfernt von einer seismischen Krise, die einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen würde.

Reykjanes: Erdbeben M 3,0

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Es lag 2,4 km nördlich von Grindavik und damit nur wenige Kilometer vom Fagradalsfjall entfernt. Das Hypozentrum lag knapp 5 km tief. Am Keilir bebte es zuvor mit M 2,5.

Inzwischen fragt man sich auf Island, wie sicher es in der Hauptstadt Reykjavik ist und ob es nicht auch in der Nähe der Stadt (oder sogar in der Stadt) zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Doch davon später mehr.

Naturphänomene am 14.02.22: Sprites

  • Bei Sprites handelt es sich um Blitze, die aus einer Gewitterwolke nach oben schießen
  • In den vergangenen Monaten wurden ungewöhnlich viele Sichtungen publiziert
  • Es wurde nachgewiesen, dass Sprites auf das Erdmagnetfeld einwirken können.

Sprites: Blitze die nach oben zischen

Lange Zeit galten Sprites (engl.= Kobolde) als Hirngespinste von Piloten und wurden ähnlich wie UFO-Sichtungen behandelt. Aus Angst vor Verspottung schwiegen viele Piloten über ihre Sichtungen. Da Sprites bei Gewittern entstehen und nach oben aus den Wolken schießen, sind sie oft nur von Flugzeugen, oder Raumschiffen aus sichtbar. Es gibt aber auch bodengestützte Sichtungen, meistens vom Gebirge aus. An klaren Tagen sind sie in weit entfernten Gewittern sichtbar.

Bis vor wenigen Jahren gab es kaum brauchbares Fotomaterial und in den letzten 2 Dekaden des vergangenen Jahrhunderts begann man die gezielte Erforschung der Sprites von Flugzeugen, oder Raumstationen aus. Mittlerweile sind die nach oben gerichteten Blitze wissenschaftlich anerkannt und gelten als Wetterphänomene. Allerdings gibt es bislang nur Theorien darüber, wie Sprites eigentlich entstehen. Man nimmt an, dass sich über einer Wolkendecke während eines Gewitters starke elektrische Spannungen aufbauen. So entsteht eine Zone, die an Elektronen übersättigt ist. Aus der Ionosphäre kommen Gammastrahlen herab, die mit den Elektronen kollidieren und so eine Entladung auslösen. Sprites können von der Wolkenobergrenze bis in die Ionosphäre hinauf reichen.

Häufige Sichtung von Sprites

In den vergangenen Wochen wurden überdurchschnittlich viele Sprites fotografisch dokumentiert und heute wurde sogar ein Video veröffentlicht. Tatsächlich haben sich mehrere Gruppen gebildet, die dem Wetterphänomen Sprite mit modernster Aufnahmetechnik nachstellen. Erst kürzlich gelang es Wissenschaftlern den Einfluss von Sprites auf das Erdmagnetfeld nachzuweisen. Durch Zufall konnte ein SWARM-Satellit mehrere Sprites erfassen und lieferte Daten zur Energie der ungewöhnlichen Blitze: sie reicht aus, um 800 e-Autos aufzuladen, während die Energie eines normalen Blitzes gerade einmal 20 Autos aufladen könnte.

Sprites nehmen Einfluss auf das Erdmagnetfeld

Während sich die Energie von den unteren Schichten in die oberen Schichten der Atmosphäre überträgt, verwandelt sich die ursprüngliche elektromagnetische Welle in eine ionosphärische Plasmawelle. Diese Wellen schwingen mit extrem niedrigen Frequenzen und sind in der Lage die Erde mehrfach zu umrunden. Dabei verursachen sie messbare Schwankungen im Erdmagnetfeld.

Vulkan-News 14.02.22: Ätna

  • Schöner Zeitraffer vom Ätna-Paroxysmus
  • Der Manam stößt Asche aus
  • Okinawa hat ein Bimsproblem
  • In Japan eruptierte der Sakurajima
  • Der Taal bleibt seismisch aktiv

Ätna: schöner Zeitraffer des letzten Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Die Kollegen von EtNative haben einen schönen Zeitraffer des letzten Paroxysmus online gestellt. Darauf ist sehr schön die Entwicklung des Ausbruchs zu sehen. Der Paroxysmus vom Donnerstag war ein starker Vertreter seiner Art, und verursachte große morphologische Veränderungen am Neuen Südostkraterkegel. Das Kerbtal in der Südflanke hat sich deutlich vergrößert und die Kraterwand wurde erodiert.

Einstweilen verabschiedet sich der Tremor langsam aus dem „gelben“ Bereich und macht sich auf seine Reise Richtung Grün. Dennoch scheint der Ofen nicht ganz aus zu sein, denn das LGS meldete gestern 9451 Infraschallereignisse, die überwiegend einen schwachen Akustischen Druck von bis zu 2,54 Pa erzeugten. Diese Ereignisse deuten auf schwache Explosionen im Fördersystem hin.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche-Eruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea emittiert wieder Vulkanasche. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu kleinen Eruptionen, ohne dass ein Paroxysmus folgte.

Okinawa mit Bims an der Küste

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Die südjapanische Insel Okinawa kämpft mit einem massiven Bimssteinproblem. Entlang der Küstenlinie sammelt sich immer mehr schwimmender Bimsstein an und lagert sich an den Stränden ab. Das Material stammt von dem submarinen Vulkan Fukutoku-Okanoba, der im August letzten Jahres eruptierte und eine temporäre Insel aufbaute. Sie wurde mittlerweile wieder abgetragen. Experte der Ryukyu-Universität gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Bimssteinverfrachtung nun überschritten ist.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Eruption

Um ein wenig in dem wunderschönen Japan zu verweilen, folgt noch eine Meldung vom Kirschblüteninsel-Vulkan. Der Sakura-jima eruptierte gestern 2 Mal und blies seine Aschewolken bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Südwesten.

Taal: Seismik und Gasausstoß erhöht

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen sieht es nicht nach einer nachhaltigen Entspannung der Lage am Taal aus, obwohl seit Monaten Deflation gemessen wird. Gestern wurden in der Caldera 33 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.270 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee von Vulcano Island stieg eine 1500 m hohe Dampfwolke aus. Das Wasser ist turbulent und es wird vom Aufstieg heißer Fluide berichtet. Phreatische Eruptionen sind jederzeit möglich.

Erdbeben-News 13.02.22: Reykjanes-Ridge

  • Am Mittelatlantischen Rücken ereigneten sich mehrere Erdbeben
  • In Indonesien und bei den Philippinen bebte es mit Magnituden im 5er Bereich
  • Im US-Bundesstaat Texas bebte es öfters moderat

Mittelatlantischer Rücken: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 12.02.22| Zeit: 20:48:52 UTC | Lokation: 0.53 S ; 19.96 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,7

Ein weiteres moderates-starkes Erdbeben erschütterte den Mittelatlantischen Rücken zwischen Afrika und Südamerika. Das Beben brachte es auf eine Magnitude von 5,7 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1219 km südwestlich von Bonthe (Sierra Leone) verortet.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 13.02.22| Zeit: 08:21:47 UTC | Lokation: 0.81 N ; 126.26 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,6

Die indonesische Molukken-See wurde Schauplatz eines Erdbebens mit einer Magnitude von 5,6. Der Erdbebenherd befand sich in 40 km Tiefe. Das Epizentrum lag 125 km westlich von Ternate auf Halmahera. Die Insel stand heute schon in den Vulkan-News, weil dort der Ibu eine Aschewolke erzeugte. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die gesamte Region der Molukken-See seismisch sehr aktiv ist.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 13.02.22| Zeit: 04:36:16 UTC | Lokation: 19.08 N ; 121.20 E | Tiefe: 27 km | Mw: 5,5

Nördlich der philippinischen Insel Babuyan bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 27 km. Das Epizentrum lag 54 km nördlich von Claveria. Auch entlang dieser Subduktionszone gab es zahlreiche Erschütterungen.

Reykjanes-Ridge: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 13.02.22| Zeit: 10:02:22 UTC | Lokation: 57.48 N ; 33.10 W | Tiefe: 2 km | Mb: 5,0

Eine weitere Meldung betrifft den Mittelatlantischen Rücken, nur befindet sich die Lokation einige Tausend Kilometer weiter nördlich, als jene von der ersten Meldung: Am Reykjanes-Ridge gab es 2 moderate Erdbeben. Die stärkere Erschütterung hatte eine Raumwellen-Magnitude von 5,0 und einen Erdbebenherd in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 955 km südlich von der isländischen Hauptstadt Reykjavík verortet. Wo wir bereits beim Thema Island sind: dort gab es in den letzten 48 Stunden 326 Erdbeben. 89 davon manifestierten sich auf der Reykjanes-Halbinsel, entlang derer das Reykjanes-Ridge quasi über dem Meeresspiegel verläuft.

Texas: Erdbeben Ml 4,2

Datum: 13.02.2022 | Zeit: 11:02:15 UTC | Lokation: 31.67 N ; 104.38 W | Tiefe: 8 km | Ml: 4,2

Im US-Bundesstaat Texas löste ein Erdbeben der Magnitude 4,2 mehrere Nachbeben aus. Das Hauptbeben hatte ein Hypozentrum in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 82 km nördlich von Van Horn verortet. Heute wurden 9 Beben registriert. In der Region gab es in den vergangenen Monaten auffällig viele schwache Erschütterungen.

Vulkan-News 13.02.22: Indonesien

In Indonesien sind viele Vulkane aktiv, daher widme ich den heutigen Newsbericht ausschließlich Vulkanen des Inselstaates. 4 Vulkane sind dort auf Alarmstufe „orange“ und 18 auf „gelb“. 46 Vulkane stehen auf „grün“ und werden systematisch überwacht.

  • Am Ibu wurde eine Aschewolke detektiert
  • Der Lewotolok eruptiert weiter
  • Neue Fumarole am Tangkuban Parahu

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Vulkan Ibu liegt auf der indonesischen Insel Halmahera und gilt als daueraktiv. Seit Jahren wächst in seinem Krater ein Lavadom. Doch die Stärke der Eruption fluktuiert auch hier, so dass sich schwächere mit stärkeren Eruptionsphasen abwechseln. Darüber hinaus ist es oft vom Wetter abhängig, ob die Aschewolken gesehen werden. Gestern gab es auf jeden Fall eine freie Sicht auf den Vulkan und man konnte eine Aschewolke aufsteigen sehen. Zum Glück sind die Vulkanologen des VSI nicht auf die Sichtbarkeit des Vulkans angewiesen, denn die seismischen Sensoren arbeiten auch bei schlechtem Wetter. So werden täglich zahlreiche Erschütterungen detektiert, die den verschiedenen Erdbebenarten zuzuordnen sind. Gestern wurden 52 seismische Explosionssignale registriert. 26 Beben zeugten von Steinschlägen, bzw. Schuttlawinenabgängen. Hinzu kamen 16 Tremorphasen und 30 vulkanotektonische Erdbeben. Seit Dezember letzten Jahres hat die Anzahl der vulkanotektonischen Beben deutlich zugenommen. Sie zeugen von Magmenaufstieg und weiterem Domwachstum.

Lewotolok strombolianisch aktiv

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505 | Eruption: Strombolianisch

Auf Lembata ist es der Lewotolok der weiter strombolianisch aktiv ist. Das VSI meldete für gestern 70 Eruptionen, 90 Entgasungen, 46 Tremorphasen und 3 vulkanotektonische Erschütterungen. Der Vulkan ist hochaktiv und nähert sich den Spitzenwerten der letzten 3 Monate an.

Tangkuban Parahu mit Dampfaustritt

Staat: Indonesien | Lokation: -6.77, 107.60 | Eruption: Fumarolisch

Weniger entlegen als die vorangegangenen Vulkane liegt der Tangkuban Parahu auf Java: er befindet sich wenige Kilometer nördlich der Metropole Bandung und im Falle einer großen Eruption des Feuerbergs, läge die Stadt keinesfalls sicher. Daher ist es nicht verwunderlich, dass jede Regung des Vulkans argwöhnisch betrachtet wird und entsprechende Aufmerksamkeit in der lokalen Presse bekommt. So wird von einer neuen Fumarole im Krater berichtet, die eine Dampfwolke ca 100 m hoch ausstößt. Sehr wahrscheinlich hängt die Aktivität mit Änderungen im Hydrothermalsystem zusammen. Solche können verschiedenen Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist, dass aufsteigendes Magma den Wärmefluss vergrößert und sich entsprechend auf das Hydrothermalsystem auswirkt. In den letzten Monaten war der Vulkan nur gering seismisch aktiv, mit sporadischen vulkanisch-bedingten Erdbeben. Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eruption lassen sich aus der Seismizität nicht ablesen. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „grün“.

Vulkan-Nachrichten 12.02.22: Montagne Pelée

  • Ein Satellitenbild zeigt die Lavaströme am Ätna
  • Der Semeru eruptiert Asche
  • Am Montagne Pelée ist die Seismik erhöht

Ätna: Satelliten Bild zeigt Lavaströme

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Ein Satellitenbild vom Ätna, dass nach dem Paroxysmus entstand, zeigt gut den Verlauf der Lavaströme, die sich in Richtung Süden bewegten. Neben den klassischen Lavaströmen speiste die Lavafontäne mehrere kurze Ströme, die die Flanken des Neuen-Südostkraterkegel bedeckten. Nachdem es gestern Nachwehen gab, scheint sich der Vulkan heute wieder beruhigt zu haben. Der Tremor bewegt sich im „gelben“ Bereich, so als wäre er unentschieden, sich schlafen zu legen, oder bald wieder ausbrechen zu wollen.

In einem Schiebebild habe ich ein Satellitenbild im normalen Lichtspektrum mit einem Foto im gefilterten Lichtspektrum überlagert. Auf den Bildern erkennt man nicht nur die Lavaströme, sondern auch die ausgeräumten Massen alten Materials, dass mit den Pyroklastischen Strömen gefördert wurde und sogar die Barbagallo-Krater am Torre del Filosofo überlagerte. Als dort die Gebäude noch standen, hat von dort aus so mancher Vulkanspotter die Paroxysmen vom Südostkrater beobachtet.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Auf Java ist der Semeru weiter unruhig und eruptiert Aschewolken. Das VAAC detektierte die Asche in eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Das VSI registriert täglich eine hohe Anzahl an Eruptionen. Gestern waren es über 80 Ausbrüche. Die Seismografen zeichnen Tremor auf.

Montagne Pelée mit Seismik

Staat: Frankreich | Koordinaten: 14.82, -61.17 | Eruption:  Mikroseismizität

Der gefürchtete Vulkan Montagne Pelée zeigt weiterhin Anzeichen eines langsamen Erwachens. Innerhalb einer Woche registrierte das Observatorium auf Martinique 21 schwache Erdbeben. In der Woche zuvor waren es 42 Beben. Die Magnituden bewegen sich im Rahmen der Mikroseismizität und sind kleiner als 1. Die Hypozentren lagen in der Nähe der Oberfläche. Die Erschütterungen entstanden bei der Bildung von Mikrofrakturen im Gestein. Zudem scheinen vermehrt vulkanische Gase auszutreten. Die Vulkanologen berichten von einer Ausweitung der Gebiete, in denen die Vegetation auf dem Vulkan geschädigt wurde.

Der karibische Vulkan ist gefürchtet: im Jahr 1902 erzeugte er eine seitwärts gerichtete Explosion nebst Pyroklastischen Strömen. Bei der Eruption starben mehr als 30.000 Menschen.

Vulkan-Update 11.02.22: Ätna

  • Am Neuen Südostkrater des Ätnas kommt es zu Steinschlägen/Schuttlawinen
  • Nach dem Paroxysmus wurde eine neue thermische Anomalie entdeckt
  • Es kam zu weiteren Asche-Emissionen aus einer neuen Öffnung

Ätna: Schuttlawinen in der Scharte

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Den Ätna hat es gestern ganz schön gebeutelt: der Paroxysmus hat die Südscharte im Neuen-Südostkraterkegel deutlich vergrößert und destabilisiert den Kegel zusehends. So kommt es zu massiven Steinschlägen, bzw. Abgängen von Schuttlawinen in der Scharte. Die Depression in östlicher Richtung hat sich ebenfalls vergrößert. Zwar ist eine Ferndiagnose nur anhand von Videoaufnahmen schwierig, doch mich würde es nicht wundern, wenn größere Teile des Kegels bei einem der nächsten Paroxysmen kollabieren.

Thermische Anomalien am Ätna

Auf der Thermalcam erkennt man, dass die Lavaströme noch ordentlich Wärme abgeben. Das INGV meldete heute Vormittag, dass am Sockel des Südostkraterkegels eine Wärmeanomalie entdeckt wurde, die sich erst nach dem Paroxysmus bildete. Von daher kann es sein, dass noch ein Lavastrom fließt. Bei der Anomalie könnte es sich um einen neu gebildeten Riss/Schlot handeln. Die Vulkanologen beobachteten eine leichte Asche-Emission aus dieser Öffnung. Sie wurde vom VAAC bestätigt und per Satellit registriert.

Im Osten des Kegels ist in der Tat noch ein kleiner Lavastrom unterwegs. Er fließt in Richtung Valle del Bove. Solche Nachwehen sind nicht untypisch für den Ätna. Wenn der Vulkan lange zum Abkühlen braucht, kann es sein, dass der nächste Paroxysmus nicht allzu lange auf sich warten lässt. Andererseits kann sich der Vulkan aber auch nur langsam wieder beruhigen, so dass der Tremor noch ein paar Tage lang erhöht bleibt. Auf jeden Fall bleibt es spannend am mächtigsten Vulkan Siziliens und es ist gut möglich, dass weitere Paroxysmen folgen werden. Andererseits dauert die Serie nun bereits sehr lange und die Abstände zwischen den Eruptionen werden größer, sodass wir uns vielleicht auch dem ende der Phase nähern.