Vulkane am 29.08.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Der Tremor am Ätna ist vergleichsweise hoch. Am Fagradaslfjall floss Lava Richtung Natthagi. Am Merapi gingen Schuttlawinen ab.

Ätna: Tremor ist gestiegen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna ist der Tremor weiter gestiegen und bewegt sich nun an der Grenze zwischen gelb und rot seitwärts. Schlechtes Wetter sabotierte die Messungen von Infraschalltätigkeit und so werden beim LGS keine aktuellen Daten angezeigt. Es bleibt spekulativ, ob der erhöhte Tremor mit Explosionen einhergeht. Gestern wurden einige moderate-bis starke Infraschallsignale registriert, die überwiegend aus Richtung der Zentralkrater kamen, aber auch aus Richtung des Südostkraters. Ich halte es für möglich, dass der Vulkan in einer neuen Phase mit strombolianischer Gipfelaktivität eintritt, oder aber, dass er sich auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Die nächsten Stunden werden zeigen, wohin die Reise geht.

Fagradalsfjall: Lava in Richtung Natthagi

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag endete die bislang jüngste Phase sichtbarer Aktivität am Krater. Gestern abend brach dann Lava an der Kante zum Steilhang Richtung Natthagi-Tal durch. Bis zu diesem Zeitpunkt muss sich die Lava unter dem erstarrten Lavafeld bewegt haben. Vielleicht akkumulierte sich ein unterirdischer Lavapool an den Resten des Schutzwalles, der das Tal vor Lavaströmen schützen sollte. Die Lava floss dann ein gutes Stück den Hang hinab, ohne die Talsohle zu erreichen. Heute Vormittag ist der Tremor weiter niedrig und der Krater ruht seit gut 20 Stunden.

Merapi: Abgänge von Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

 

Vom Merapi ging heute eine Aschewolke aus, die bis auf eiern Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Weiterhin gehen recht viele Schuttlawinen von den beiden Domen ab. Gestern registrierte das VSI gut 220 Abgänge. Am 27. August gab es einen Peak in der Seismizität: insgesamt wurden über 800 Signale unterschiedlichen Ursprungs aufgefangen. Die meisten stammten von starken Entgasungen und Schuttlawinenabgängen. Es wurden aber auch Niederfrequenzerdbeben festgestellt. Ein ungewöhnlich gutes Foto gelang dem Fotografen Gunarto Song vom Dom. Zu sehen sind die Glutspuren von abgehenden Lavabrocken.

Erdbeben-News 28.08.21: Papua-Indonesia, Marokko

In Papua Indonesia ereignete sich der stärkste Erdstoß der letzten 48 Stunden. In Marokko und auf Hawaii intensivierten sich die Schwarmbeben.

Papua-Indonesia: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 28.08.2021 | Zeit: 12:27:26 UTC | Lokation: 3.51 S ; 140.06 E | Tiefe: 30 km | Mw 5,8

Im Norden von Papua Indonesia bebte es mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum wurde 120 km süd-süd-westlich von Abepura lokalisiert. Es gab mehrere Nachbeben. Im benachbarten Papua Neuguinea sind aktuell die Vulkane Kadovar und Manam aktiv. Die Inselvulkane liegen in relativer Nähe zum Epizentrum.

Marokko: Erdstoß Mb 5,1

Datum: 28.08.2021 | Zeit: 11:20:50 UTC | Lokation: 35.46 N ; 3.64 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Vor der marokkanischen Mittelmeerküste ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Der Erdbebenherd wurde 10 km tief lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 36 km nordöstlich von Al Hoceïma. Es gab mehr als 30 Nachbeben. Die Beben sind Teil eines Schwarmbebens, dass seit Wochen anhält. Das EMSC verortet diese Beben kurioserweise bei Gibraltar.

Afghanistan: Erdbeben Mb 4,5

Datum: 28.08.2021 | Zeit: 03:57:36 UTC | Lokation: 5.02 N ; 64.29 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Im Norden des afghanischen Hindukush kam es zu einer Erschütterung der Magnitude 4,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 205 km östlich von Herāt festgestellt. Das Land steht bekanntlich seit Tagen im Brennpunkt der Berichterstattung der meisten Medien, allerdings nicht aus geologischen Gründen. Einen Kommentar zu den unglaublichen Vorgängen dort verkneife ich mir an dieser Stelle mühsam, wobei ich aus dem Kopfschütteln kaum noch raus komme. Hoffentlich wird das kein Tick!

Hawaii: Schwarmbeben verstärkte sich wieder

Datum: 27.08.2021 | Zeit: 09:40:28 UTC | Lokation: 19.39 N ; 155.28 W | Tiefe: 1 km | Ml 2,8

Gestern wurden im Bereich des Vulkans Kilauea gut 200 Erschütterungen registriert. Die Meisten manifestierten sich südlich der Caldera und gehen wahrscheinlich mit der Intrusion eines Magmatischen Gangs einher, denn zeitgleich wurde eine erhöhte Inflation festgestellt. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,8. Die Beben ereigneten sich in dem gleichen Gebiet wie die Erdstöße vor 4 Tagen. Die Tiefe der Erdbebenherde ist gering. Heute gab es einige Erdbeben mit Magnituden um 3 im Gebiet von Pahala.

Vulkan-News 28.08.21: Fagradalsfjall, Semisopochnoi

Am Ätna auf Sizilien kam es zu einem kurzweiligen tremoranstieg. Der Fagradalsfjall pulsiert weiter und auf den Aleuten ist der Semisopochnoi aktiv.

Ätna: Tremor-Peak

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Update 19:00 Uhr: Heute Vormittag ereignete sich um 11:28 Uhr eine Ascheeruption. Sie kam aus dem Neuen Südostkrater und löste ein starkes Infraschall-Ereignis mit 4,68 Pa Druck aus. Der Tremor fluktuiert weiterhin und es werden Infraschallsignale empfangen. Gut möglich, dass sich Ätna auf einen Paroxysmus vorbereitet.

Originalmeldung: Heute Nacht gab es am Ätna einen Tremor-Peak: es bildeten sich mehrere Zacken aus, die bis in den hohen gelben Bereich anstiegen. Aktuell bewegt sich der Tremor wieder im grünen Bereich. Parallel zum Tremor-Anstieg detektierten die Infraschallsensoren zahlreiche Ereignisse, die überwiegend aus Richtung des Zentralkraters kamen. Ob es sich bei den Infraschall-Ereignissen um explosionsartige Entgasungen, oder um strombolianische Eruptionen handelte ist nicht verifiziert. Augenzeugenberichte, bzw. Berichte visueller Observierungen liegen bisher nicht vor. Dennoch zeigt die Erfahrung der letzten Monate, dass solche Tremor-Variationen häufig einige Stunden/Tage vor Paroxysmen zu beobachten waren. Allerdings kamen die Explosionen dann aus dem Südostkrater.

Fagradalsfjall gibt nicht auf

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall ist weiter aktiv und es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass sich das kurzfristig ändern wird. Gestern Abend begann eine neue Phase sichtbarer Aktivität, während derer Lava in den Krater aufstieg und überlief. Es bildeten sich multiple Lavaströme, die auch in Richtung Südosten flossen, allerdings diesmal ohne das Tal Natthagi zu erreichen. Aber immerhin ist wieder eine Cam online, die das Tal überblickt. Ein aktuelle Aufnahmen zeigen, dass sich der Durchmesser der Krateröffnung deutlich verkleinert hat. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 6 schwache Erdbeben entlang des Magmatischen Gangs. Der Tremor hält sein pulsierendes Muster der letzten Wochen -simultan zu den Eruptionsphasen- aufrecht.

Semisopochnoi heizt auf

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Seit Mai eruptiert der Aleuten-Vulkan phasenweise Aschewolken und sein Alarmstatus steht auf „orange“.  Im Laufe der letzten Woche wurden wiederholt kleinere Eruptionen registriert. Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Infraschallsensoren detektierten Explosionen.  Der letzte größere Ausbruch des Vulkans fand 2018 statt.

In Alaska stehen noch 2 weitere Vulkane auf „orange“: Great Sitkin und Paflov. Mount Cleveland steht auf Alarmstufe „gelb“.

Vulkan-News 27.08.21: Shiveluch, Manam

Der Dom am Shiveluch ist sehr aktiv. Von den Vulkanen Manam und Nyamuragira ging eine hohe Wärmestrahlung aus. Der Nyiragongo ist inaktiv und am Kilauea wurde der Alarmstatus herabgestuft.

Shiveluch: Dom sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Dom des Vulkans Shiveluch sehr aktiv. Das wird von einem neuen Video belegt, dass in den letzten Tagen entstanden ist. Der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Es können jederzeit Pyroklastische Ströme entstehen. Es ist wahrscheinlich, dass die Aschewolken, die fast täglich vom VAAC registriert werden, im Zusammenhang mit Abgängen Pyroklastischer Ströme stehen. Gestern wurde Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m festgestellt. Sie driftete in Richtung Nordosten.

Manam emittiert Wärme

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Unbekannt

In Papua Neuguinea ist es der Manam, der dieser Tage aktiv zu sein scheint. MIROVA detektierte heute eine hohe Wärmestrahlung mit 563 MW Leistung. Auf Satellitenfotos von gestern ist eine Dampffahne zu erkennen. Das Wärmesignal stammt aus der Kraterregion, daher ist ein Waldbrand als Ursache der Wärmestrahlung unwahrscheinlich. Aschewolken wurden allerdings nicht gemeldet. Auf älteren Satellitenaufnahmen erkennt man 2 heiße Förderschlote.

Nyiragongo: Krater ruhig

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Keine

Neue Luftaufnahmen von Nyiragongo im Kongo zeigen einen komplett entleerten Krater ohne jeglicher Aktivität. Wo noch bis Mai ein großer Lavasee brodelte, klafft nun ein tiefes Loch. Zudem sind die Kraterterrassen zum größten Teil verschwunden. Es könnten Jahre vergehen, bis wir dort wieder Aktivität sehen.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Apropos Kongo: der Nachbarvulkan des Nyiragongos, der Nyamuragira ist aktiv. Satellitenaufnahmen zeigen eine thermische Anomalie, die von einem kleinen Lavasee stammen könnte. Gestern registrierte MIROVA eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 474 MW. Interessanterweise erkennt man auf dem zugehörigen Bild auch eine schwache thermische Anomalie am Nyiragongo. Ganz so tot scheint er dann doch nicht zu sein.

Kilauea: Alarmstatus zurückgestuft

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii wurde der Alarmstatus von „orange“ auf „gelb“ zurückgestuft. Grund hierfür ist das Nachlasen der Seismizität. Gestern wurden noch um 50 Erdbeben registriert. Damit ist die Erdbebentätigkeit auf durchschnittlichem Niveau angelangt.

Erdbeben-News 26.08.21: South Sandwich Islands

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden ereignete sich bei den South Sandwich Inseln. In der chilenischen Wüste Atacama kam es zu einem moderaten Erdstoß.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 26.08.2021 | Zeit: 03:20:21 UTC | Lokation: 58.83 S ; 25.52 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,9

Bei den Südlichen Butterbrotinseln kam es erneut zu einem relativ starken Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,9 und ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2835 km östlich von Punta Arenas (Chile) lokalisiert. Der Erdstoß könnte als Nachbeben interpretiert werden, da es in der letzten Woche zu einem Erdbeben Mw 7,2 gekommen war. Darüberhinaus gab es viele Beben geringerer Magnituden.

Kermadec: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 25.08.2021 | Zeit: 05:58:02 UTC | Lokation: 29.72 S ; 177.57 W | Tiefe: 30 km | Mw 5,7

Gestern ereignete sich ein weiteres Erdbeben östlich der Kermadec-Inseln. Es hatte die Magnitude 5,7, mit einem Hypozentrum in 30 km Tiefe. Das Epizenrum lag 978 km südlich von Vaini auf Tonga.

Indonesien: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 26.08.2021 | Zeit: 02:14:21 UTC | Lokation: 0.79 S ; 121.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

An der Nordküste der indonesischen Insel Sulawesi bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 114 km nordöstlich von Poso. In relativer Nähe liegt der Vulkan Lokon. Vulkanologen befürchten, dass der Vulkan in der nächsten Zeit ausbrechen könnte.

China: Erdbeben Mb 5,4

Datum: 25.08.2021 | Zeit: 23:38:19 UTC | Lokation: 38.89 N ; 95.59 E | Tiefe: 2 km | Mb 5,4

Die chinesische Provinz Qinghai wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,4 erschüttert. Der Erdbebenherd lag recht flach und wurde in 2 km Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 212 km südwestlich von Laojunmiao.

Chile: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 25.08.2021 | Zeit: 00:28:31 UTC | Lokation: 27.51 S ; 69.16 W | Tiefe: 86 km | Mw 5.0

Gestern bebte es auch in der chilenischen Atacama-Wüste. Die Erschütterung brachte es auf Mw 5,0. Das Hypozentrum lag 86 km tief und damit bereits in der Asthenosphäre. Das Epizentrum wurde 117 km östlich von Copiapó lokalisiert.

Vulkan-Update 26.08.21: Fagradalsfjall

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall änderte sich die Richtung des Hauptstrom: die Lava floss heute zum größten Teil Richtung Natthagi. Dabei kam es zu einem spektakulären Lavafall am Hang in Richtung Tal. Die Lava floss ein gutes Stück über die alte Lava in Natthagi. Sollte sich hier ein neuer Kanal bilden, dann könnte die Lava einen Vorstoß in Richtung Parkplatz an der Küstenstrasse schaffen. Hier ein beeindruckendes Video der Aktivität.

Vulkane am 26.08.21: Fagradalsfjall, Kilauea

Am Fagradalsfjall fließen Lavaströme in Richtung Osten und Süden. Am Kilauea ist die Seismizität rückläufig.

Fagradalsfjall mit Lavastrom Richtung Osten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Morgen ist der Fagradalsfjall weiter aktiv und erzeugt einen Lavastrom, der in südlicher Richtung fließt und dann nach Osten hin abschwenkt. Ein kleinerer Strom fließt direkt in Richtung Süden und steuert damit auf Natthagi zu. Auf der Webcam ist deutlich zu sehen, dass sich der Durchmesser der Krateröffnung in den letzten Tagen verringert hat: ein normaler Prozess infolge des Höhenwachstums des kleinen Kegels. Die Lavafontänen haben ebenfalls an Höhe zugelegt, da im Krater weniger Platz ist, wohin die Lava ausweichen könnte. Entlang des Magmatischen Gangs gab es in den letzten 48 Stunden mindestens 3 Erschütterungen. Der Tremor verhält sich, wie wir es aus in den letzten Wochen kennen und schwankt mit den Lavapulsen in einem 12-16 stündigen Rhythmus.

Hawaii: Seismizität lässt nach

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Die Hauptphase des Schwarmbebens unter der Gipfelcaldera scheint erst einmal vorbei zu sein. Vorgestern wurden mehr als 350 Erschütterungen detektiert, gestern waren es noch 100 Beben. Heute Morgen hat die Anzahl der Erschütterungen deutlich abgenommen. Trotzdem kann man davon ausgehen, dass sich neues Magma in geringer Tiefe angesammelt hat und dort auf den nächsten Schub wartet. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir demnächst eine neue Eruption am Kilauea erleben werden. Es bleibt spannend!

Suwanose-jima ist munter

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima eruptierte fleißig. Seit gestern brachte das VAAC 9 Vona-Warnungen vor Aschewolken heraus. Zuletzt stieg die Asche bis auf einer Höhe von 3600 m und driftete in Richtung Norden.

Vulkan-News 25.08.21: Fagradalsfjall, Ebeko

Am Ätna gibt es offenbar doch keine strombolianischen Eruptionen. Der Fagradalsfjall pulste erneut. Ebeko, Nevados de Chilan und White Island eruptierten Aschewolken.

Ätna: Tremor bleibt niedrig

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Paroxysmus sind mehr als 2 Wochen vergangen und immer noch gibt es kein Anzeichen dafür, dass sich die kurzsfristig Show fortsetzen wird. Das INGV veröffentlichte sein neues Wochenbulletin: im Gegensatz zum LGS beschreiben die Vulkanologen aus Catania die Infraschall-Aktivität als gering, mit einer kleinen Aktivitätssteigerung am 22. August. Allerdings wird hier nicht von Explosionen, sondern von Entgasungen als Quelle der Infraschalltätigkeit geschrieben. Es scheinen also keine strombolianischen Eruptionen stattzufinden. Weiter wird berichtet, dass die Deflation des Gipfels stoppte.

Ebeko in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Ebeko
Eruption am Ebeko. © kurilband

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Ebeko wieder munterer geworden. Das VAAC registrierte seit gestern 4 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4200 m hoch auf und dirfteten in Richtung Süden.

Fagradalsfjall pulste

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern gab es am Fagradalsfjall einen erneuten Lavapuls, der pünktlich um Mitternacht stoppte. Seitdem ist der Tremor wieder niedrig. Die aktive Phase lief weitestgehend im Verborgenen ab. Die Livecams gestatteten nur kurze Blicke, wenn der Nebel aufriss. Dafür gab es wieder einen Redout: ein Lavastrom floss in Richtung Osten und erreichte den Fuß des Hügels mit der Livecam. Dort sammelte sich eine größere Menge Lava an.

Nevados de Chilan mit Aschewolke

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377 | Eruption: Dom

Der Nevados de Chilan eruptiert seit gestern wieder Vulkanasche. Die Wolken stiegen bis zu 4200 m hoch auf und wurden vom Wind in nördliche Richtung verfrachtet. In den letzten Monaten war der Vulkan öfters sporadisch explosiv aktiv. Die Aktivität ist mit schwachem Domwachstum assoziiert.

White Island exhaliert Asche-Dampf Wolke

Staat: Neuseeland | Koordinaten:-37.52, 177.18 | Eruption: Phreatisch

Wie Geonet gestern berichtete, wurde bereits am Sonntag eine Asche-Dampf-Wolke gesichtet, die von der Vulkaninsel White Island ausging. Sie wurde im Rahmen einer kleinen phreatischen Eruption gefördert, die ca. 2 Minuten anhielt. 3 Tage zuvor wurde ein vulkanotektonisches Beben registriert. Satellitendaten deuten eine schwache Bodendeformation an.

Vulkan-Update 24.08.21: Alarm am Kilauea

Das Schwarmbeben unter dem Kilauea hält an. Seit gestern registrierte das HVO über 300 Erschütterungen am Vulkan. Die meisten Erdbeben manifestierten sich im südlichen Bereich der Gipfelcaldera. Darüber hinaus setzte sich auch die Bebentätigkeit am unteren Südwestrift bei Pahala fort. Beide Schwarmbeben stehen mit dem Aufstieg Magmatischer Fluide in Verbindung. Unter der Caldera intrudiert ein Magmatischer Gang und es möglich, dass es in den nächsten Tagen/Wochen zu einer Eruption kommen wird. Am wahrscheinlichsten halte ich eine neue Lavaseebildung im Halema’uma’u Krater. Doch wie immer gilt: dass ist eine persönliche Einschätzung von mir und keine wissenschaftliche Prognose. Natürlich kann das Magma auch in der Erdkruste stecken bleiben, oder sich einen anderen Weg an die Oberfläche suchen.

Betrachtet man die Daten der letzten Monate und Jahre, dann fällt einem auf, dass seit der Leilani-Eruption in 2018 bereits wieder einiges an Inflation stattgefunden hat. Allerdings sind die Werte noch weit von dem Stand vor der Eruption entfernt. Die Inflation im Gipfelbereich des Vulkans liegt noch ca 30 cm unter der Nulllinie. Absolut gesehen blähte sich der Boden allerdings wieder um fast 1 m auf. Der kleine Abfall in der Grafik markiert die jüngste Lavaseeeruption vom Jahresanfang. Seitdem sammelte sich wieder mehr Magma unter der Caldera an als eruptiert wurde.

Das Schwarmbeben am Kilauea (s.u.) versetzte nun auch die Vulkanologen des HVO in Alarmbereitschaft und man erhöhte den Alarmstatus von „gelb“ auf „orange“.

Der Schwarm umfasst mittlerweile mehr als 140 Beben. Zudem wurde mit Einsetzen des Schwarmbebens eine Intensivierung der Bodendeformation gemessen. Sie bestätigt meine frühere Vermutung, dass ein Magmatischer Gang in flache Bereiche unter dem Krater intrudiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Eruption im Bereich der Gipfelcaldera kommt steigt.