Erdbeben-News 13.09.21: La Palma

Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden manifestierte sich in Argentinien. Auf der Kanareninsel La Palma ereignet sich ein Schwarmbeben.

Argentinien: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 05:18:11 UTC | Lokation: 23.91 S ; 66.97 W | Tiefe: 171 km | Mw 6,2

Im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum befand sich in 171 km Tiefe und damit bereits im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 74 km westlich von San Antonio de los Cobres (Argentinien) lokalisiert. In den letzten Tagen gab es in der Region mehrere Erdbeben.

Iran: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 04:02:32 UTC | Lokation: 37.22 N ; 58.93 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es mit Mw 5,1. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum lag 39 km östlich von Qūchān. Die Grenze nach Turkmenistan liegt relativ nahe. In der Region bebt es häufiger.

La Palma: Schwarmbeben im Süden

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 03:13:31 UTC | Lokation: 28.57 N ; 17.85 W | Tiefe: 9 km | Ml 3,3

Am Donnerstag begann ein Schwarmbeben im vulkanischen Süden der Kanareninsel La Palma. Bis heute Vormittag wurden mehr als 260 Erdbeben mit Magnituden ab 1,5 detektiert. Die stärksten Erschütterungen brachten es auf M 3,3. Die meisten Erdbebenherde liegen in Tiefen zwischen 8 und 12 km. Die Epizentren konzentrieren sich auf den Vulkan Cumbre Vieja. Er brach zuletzt 1971 aus und ist durchaus in der Lage erneut auszubrechen. Die Erdbeben könnten mit Magmenintrusion in Verbindung stehen. Im letzten Jahr gab es eine Phase mit vergleichbarer seismischer Aktivität und einem erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß. Die Hypozentren der Beben lagen damals in 30 km Tiefe.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 02:43:54 UTC | Lokation: 48.30 N ; 9.03 E | Tiefe: 3 km | Mw 2,5

In Deutschland ereignete sich ein schwaches Erdbeben mit einer Magnitude von 2,5. Das Hypozentrum lag mit 3 km recht flach. Ort des Geschehens war die Schwäbische Alb bei Albstadt. Das Beben war zu schwach um wahrgenommen zu werden.

Vulkan-News 12.09.21: Fagradalsfjall

Nach meiner 1-wöchigen Islandreise bin ich wieder Zuhause angekommen. Der Fagradalsfjall präsentierte sich zunächst von seiner scheuen Seite, um dann umso mehr aufzudrehen.

Fagradalsfjall in Hochform

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern beendete der Fagradalsfjall die längste Pause seit Eruptionsbeginn und startete mit einem neuen Lavapuls, der ungewöhnlich lange anhält. Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit, denn anders als in den letzten Monaten, füllte sich der Krater nicht komplett mit Lava. Ein Teil der Schmelze floss vorher ab und schoss durch eine Öffnung an der westlichen Basis des Kegels. Außerdem öffneten sich mehrere kleinere Schlote im Lavafeld, aus denen intensives Spattering zu beobachten war. Die Lava bildete einen sekundären Lavasee im Tal Geldingadalir. Ob es sich bei den Schloten um Öffnungen in Lavatubes handelt, oder um neue Risse ließ sich nicht eindeutig feststellen. Heute Abend ist der Tremor immer noch hoch und zeigt keine Tendenzen zu fallen. Das Wetter ist seit heute Morgen schlecht und visuelle Beobachtungen waren nur bedingt möglich. Inzwischen bin ich wieder im Büro und muss mich der LiveCam bedienen. Kurze Perioden mit Sicht durch den Nebel enthüllten, dass die Situation seit gestern Abend stabil zu sein scheint.

En Natura sehen die Täler um den neuen Kraterkegel noch beeindruckender aus, als es Fotos und Karten vermuten lassen. Der Kraterrand liegt in etwa auf dem Höhenniveau wie der höchste Hügel östlich des Kraters und sein Gipfel befindet sich auf 320 m über dem Meeresspiegel. Die Distanz zwischen Hügel und Krater beträgt gut 1200 m. Von der LiveCam bis zum Krater sind es fast 2000 m.

Während der 9-tägigen Pause gab es einige Spekulationen darüber, ob die Eruption vorbei ist oder nicht. Der Alarmstatus des Vulkans wurde auf „orange“ herabgestuft, steht nun aber wieder auf „rot“. Das Verhalten des Vulkans ist im Endeffekt unkalkulierbar und es bleibt spannend wie es weitergeht.

Vulkan-News 10.09.21: Askja

Der isländische Vulkan Askja bereiten sich wohlmöglich auf einen Vulkanausbruch vor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Aschewolken wurden von den Vulkanen Ebeko, Karymsky, Semisopochnoi und Suwanose-jima gemeldet.

Askja: Ausbruch wird wahrscheinlicher

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Vulkan Askja bereitet sich möglicherweise auf einen Vulkanausbruch vor. Vulkanologen der isländischen Meteorologiebehörde stellten in den letzten Wochen eine Bodendeformation fest: mittlerweile hob sich der Untergrund im Westen der Caldera um bis zu 7 cm an. Die Bodenhebung wird sehr wahrscheinlich von Magma verursacht, dass sich in 2-3 km Tiefe sammelt. Jüngst wurde die Alarmstufe der Askja auf „gelb“ erhöht.

Die letzte Eruption der Askja ereignete sich 1961. Es war ein überwiegend effusiver Ausbruch, bei dem Lavaströme gefördert wurde.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschaka ist der Karymsky weiter aktiv. Er eruptierte seit gestern 6 Aschewolken, die bis zu 7500 m hoch aufstiegen und in östlicher Richtung drifteten.

Ebeko in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Aschewolken. Laut lokalen Medienberichten stiegen sie bis auf 2000 m über Kraterhöhe auf.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl der für Schlagzeilen sorgt. Seit gestern gab es 4 explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m. Darüber hinaus berichtete CENAPRED gestern von  116 Exhalationen und 797 Minuten Tremor.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleutenvulkan Semisopochnoi ist ebenfalls häufiger in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurden Eruptionen visuell bestätigt. Aschewolken konnten nicht via Satellit detektiert werden.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Er war in den letzten Tagen überdurchschnittlich häufig in den VONA-Warnungen vertreten, denn es gab innerhalb von 3 Tagen 18 Meldungen. Explosive Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf 6 km Höhe steigen.

Vulkan-News 08.09.21: Fagradalsfjall

Der Fagradalsfjall pausiert seit fast einer Woche. Am Grimsvötn ereignete sich ein weiterer Gletscherlauf. 

Fagradalsfjall ändert Verhalten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit Donnerstag letzter Woche pausiert der isländische Vulkan Fagradalsfjall ungewöhnlich lang. Ob der Landfall der Geonauten den Vulkan zum Pausieren veranlasste, oder ob sich etwas im Aufstiegsmechanismus des Magmas änderte, blieb bisher ungeklärt. Fest steht, dass sichtbare Aktivität seitdem ausblieb. Einzig am Dienstagmorgen wurde kurzfristig Lava im Krater gesichtet, allerdings, ohne dass sie überlief. Der Tremor fluktuiert auf niedrigem Niveau und zeigte gestern einige Peaks im Frequenzband 2-4 Hz. Diese Frequenzen spiegelten zu Beginn der eruptive Phase die Aktivität der Lavafontänen wieder. Über die Peaks wurde in Sozialen Medien viel spekuliert und ihre Ursache ist bis jetzt mysteriös: spiegelten sie Explosionen tief unten im Fördersystem wieder, oder wurden sie von Menschen verursacht? Professor Thorvaldur Thordarson von der Universität Island ist der Meinung, dass  noch Magma im System steht. In einem Interview mit der Zeitung MBL erklärte er, dass irgendetwas den Aufstieg des Magmas blockiert. Noch sei es zu früh das Ende der Eruption zu deklarieren. Die Geonauten Martin und Marc halten noch bis Samstag Nacht die Stellung auf Island.

Grimsvötn: Gletscherlauf der Skafta

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Die Geonauten erlebten eine herbe Enttäuschung in Bezug auf einen inaktiven Vulkan, konnten aber den Gletscherlauf der Skafta dokumentieren. Nachdem bereits in der letzten Woche das westliche Gletscherwasser-Reservoire unter dem Vatnajökull auslief, folgte in dieser Woche das östliche Reservoire. Der Höhepunkt des Gletscherlaufs wurde Dienstagabend erreicht. Die Pegel von Skafta und umliegender Flüsse, schwollen deutlich an und förderten gut 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Das Wasser roch leicht nach Schwefelwasserstoff. Die Flussläufe konnten die Wassermassen noch bändigen und große Überflutungen blieben aus. Bei dem Wasser des Gletscherlaufs handelte es sich um Schmelzwasser, dass durch den subglazialen Vulkan Grimsvötn entstand: seine Wärme schmolz das Eis, dass sich in den beiden Reservoiren ansammelte.

Gestern verbrachten wir auch einige Zeit im Bereich des Vulkans Katla, der unter dem Gletscher Myrdalsjökull liegt. Das Wasser der Gletscherflüsse hier roch wesentlich stärker nach Schwefelwasserstoff als am Grimsvötn.

Vulkan-News 04.09.21: Askja

Am isländischen Vulkan Askja wurde eine Bodendeformation festgestellt. Ol Doinyo Lengai ist effusiv tätig. Karymsky und Pagan eruptieren Aschewolken.

Askja mit Uplift

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Calderavulkan Askja steht nicht ganz so häufig in den News, doch heute findet er Erwähnung, weil eine Bodenanhebung (Uplift) detektiert wurde. Seit Anfang August hob sich der Boden stellenweise um bis zu 5 cm an. Die größte Anhebung befindet sich am westlichen Rand des Öskjuvatn. Die Quelle der Hebung liegt in 3 km Tiefe und ist wahrscheinlich magmatischen Ursprungs. Das bisher intrudierte Volumen entspricht ca. 0,001 km³/Monat. Die Bodendeformation wurde mithilfe von GPS-Daten und Interferometrie festgestellt. Zudem ist die Seismizität erhöht und es gibt immer wieder Erdbebenschwärme. Zuletzt wurde die Intrusion von Magma im Zusammenhang mit der Bardarbunga-Eruption 2014 postuliert. Die letzte Eruption der Askja fand 1961 statt. Bisher lässt sich nicht sagen, ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird. Die meisten Magmenintrusionen bleiben im Boden stecken, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Trotzdem, spannende Zeiten auf Island. Neben dem eruptierenden Fagradalsfjall, sind auf Island mehrere Vulkane zur Eruption bereit, oder bereiten sich auf eine vor. Zu den wahrscheinlichsten Ausbruchskandidaten der nächsten Zeit gehören Grimsvötn, Hekla und Katla.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka werden Aschewolken detektiert, die vom Karymsky ausgehen. Sie erreichen Höhen von 4500 m und driften in Richtung Westen. Das VAAC brachte seit gestern 7 Vona-Meldungen zum Karymsky heraus.

Pagan ascht

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Der Pagna auf den Marianen emittiert weiterhin Asche, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Da die Inselgruppe zum Territorium der USA zählt, wird der Vulkan vom USGS überwacht.

Ol Doinyo Lengai weiter heiß

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

 

In Tansania ist der Ol Doinyo Lengai weiter heiß und emittiert eine schwache Wärmestrahlung mit einer Leistung von 10 MW. Auf einem 4 Tage altem Satellitenbild erkennt man weiterhin Hotspots. Sie werden von kleinen natriumkarbonatischen Lavaströmen verursacht, die von 2 zentralen Hornitos im Krater ausgehen. Das Foto zeigt den Krater im Juli.

Erdbeben-News 03.09.21: Island

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierte sich unter dem Ochotskischen Meer. Island wurde von vielen Erdbeben heimgesucht.

Ochotskische Meer: Erdbeben MW 5,8

Datum: 03.09.2021 | Zeit: 10:14:25 UTC | Lokation: 49.49 N ; 146.98 E | Tiefe: 570 km | Mw 5,9

Unter dem Ochotskischen Meer ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag 570 km tief im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 283 km östlich von Poronaysk (Russland) verortet.

South Sandwich Inseln: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 03.09.2021 | Zeit: 07:49:43 UTC | Lokation: 59.94 S ; 26.69 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Östlich der Südlichen Brutterbrotinseln manifestierte sich ein weiterer moderater-starker Erdstoß. Er hatte die Magnitude 5,7 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2126 km östlich der Falkland Inseln festgestellt. Ein weiterer Erdstoß in der Region brachte es auf M 5,6 in 40 km Tiefe.

Island mit zahlreichen Beben

Datum: 02.09.2021 | Zeit: 05:41:08 UTC | Lokation: 63.657 ; -19.088 | Tiefe: 0,1 km | Mw 2,9

In den letzten 48 Stunden bebte es 99 Mal unter der Insel im Nordatlantik. Kein Rekord, aber dennoch bebte es an einigen interessanten Stellen. Im Fokus des Interesses steht natürlich der Vatnajöukull, der gerade Schauplatz eines Gletscherlaufs ist. Tatsächlich wurden überdurchschnittlich viele Beben dort registriert, allerdings nicht dort, wo man sie erwarten würde. Die meisten Beben manifestierten sich östlich vom Grimsvötn. Es ist also sehr fraglich, ob die Entwässerung des Schmelzwassers einen Effekt auf den Vulkan haben wird. Mir wäre es allerdings angenehm, da ich mich nächste Woche auf Island befinden werde. Toll wäre natürlich auch eine Eruption der Katla, doch auch hier bin ich nicht sehr optimistisch, dass sich in absehbarer Zeit was tun wird, obgleich sich gestern ein kleines Schwarmbeben am subglazialen Calderarand ereignete. Das stärkste Erdbeben brachte es hier auf M 2,9. Die Reykjanes-Halbinsel wurde in den letzten Stunden ebenfalls häufig erschüttert. Viele Beben manifestierten sich am Westende der Halbinsel. Entlang des Magmatischen Gangs gab es nur 2 Erschütterungen. Hoffentlich bleibt in der nächsten Woche wenigstens der Fagradalsfjall munter und das natürlich bei klarer Sicht!

Vulkan-News 03.09.21: Kilauea, Grimsvötn

Am Fagradalsfjall flossen die Lavaströme im Westen. Die Magmenintrusion am Kilauea verursachte einen Uplift von 18 cm. Am Grimsvötn steigt das Eruptionsrisiko.

Fagradalsfjall im Ruhemodus

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Übersicht Fagradalsfjall. © Thomas Spinner

Heute Morgen befindet sich der isländische Vulkan im Ruhemodus, allerdings dürfte der Tremor bald langsam steigen und die Ruhephase enden. Wie sich gestern herausstellt, flossen die Lavaströme beim letzten Puls in Richtung Westen und fluteten das Geldingadalir-Tal. Die Aktivität bliebt vor den LiveCams verborgen und selbst Beobachter auf dem östlichen Aussichtshügel bekamen von der Aktivität wenig mit. Die Fotos und ein Bericht von unserem Vereinsmitglied Thomas bestätigen dies.

Kilauea: 18 cm Inflation

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Fumarolisch

Nach den beiden Schwarmbeben der vergangenen Woche, werteten die Vulkanologen vom HVO nun INSAR-Satellitenaufnahmen aus und bestimmten die Inflation genauer: der Boden südlich der Caldera wurde von einer Magmaintrusion um bis zu 18 cm angehoben. Das ist schon ein nennenswerter Betrag. Die Farbringe in der Grafik zeigen die Bewegung der Oberfläche des Vulkans, zwischen zwei Vorbeiflügen des italienischen COSMO-SkyMed-Satelliten am 19. August und 1. September 2021. Jeder Farbzyklus entspricht einer Änderung der Entfernung zwischen dem Satelliten und dem Boden um 1,55 cm. Die Inflation hat sich verlangsamt, hält aber noch an. Inzwischen ist die Seismizität wieder auf relativ normalem Niveau angelangt.

Grimsvötn: Gletscherflut hält an

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Gestern hielt der Gletscherlauf am Vatnajökull weiter an. Der Fluss Skafta führte Hochwasser und es strömten bis zu 520 m3/s Wasser durch das Gletschertor. Das Wasser stammt aus einer subglazialen Schmelzwasserblase, die den Vulkan Grimsvötn entwässert. Das Wasser enthält Schwefelwasserstoff aus den Fumarolen des Vulkans. Bisher wird nur das westliche Schmelzwasserreservoire entwässert. Das im Osten gilt als größer und könnte eine weitaus stärkere Flut verursachen. Wenn es zu Gletscherläufen kommt, dann steigt das Eruptionsrisiko des Vulkans, das gilt insbesondere, wenn das Ostreservoire abläuft.

Naturkatastrophen-News: Flutchaos in New York

New York versinkt im Unwetter-Chaos und auch in Spanien gab es Überflutungen.

New York versinkt im Wasser

Die US-Amerikanische Metropole New York versinkt regelrecht im Wasser: Der ehemalige Hurrikan „Ida“ erreichte als Sturmtief die Stadt und bescherte die stärksten Niederschläge seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Straßen verwandelten sich in Flüsse und die U-Bahnen wurden geflutet. Tausende saßen in den Tunneln und Bahnhöfen fest, da die Ausgänge unerreichbar waren. Zudem kam es zu massiven Stromausfällen und die Züge blieben stecken. Kurzum, es herrscht Chaos und der Notstand wurde ausgerufen. Bürgermeister de Blasio twitterte:

„Ich rufe heute Abend den Notstand in New York City aus. Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit rekordverdächtigem Regen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Straßen.“

Fotos und Videos dokumentieren die Naturkatastrophe. In unserer Gruppe „Naturkatastrophen und Naturphänomene“ wurden einige Medien zum Thema geteilt.

Und während der eine Hurrikan noch nachwirkt, steht der Nächste schon in den Startlöchern: Aus einem tropischen Tiefdruckgebiet entwickelte sich jüngst Hurrikan Larry der auf die Bahamas zuhält.

Update: Inzwischen heißt es in Medienberichten, dass es mindestens 40 Todesopfer zu beklagen gibt. Die Zahlen könnten weiter steigen.

Spanien: Unwetter verursacht Hochwasser

Nicht nur in New York gab es heftige Regenfälle, sondern auch in der spanischen Provinz Katalonien. Dort wütete ein Unwetter, dass mehrere Flüsse über die Ufer treten ließ. Während es in New York noch unklar ist, ob es Opfer zu beklagen gibt, wurden aus Spanien mehrere verletze Personen gemeldet, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Häuser, Straßen und Brücken wurden beschädigt, zahlreiche Autos versanken in den Fluten. Zudem gab es Stromausfälle.

Häufung von Extremwetter-Ereignissen

Wer im Angesicht der nicht abreißen wollenden Katastrophenmeldungen denkt: „Ups, ganz schön viel los“ der ist keiner Täuschung unterlegen. Eine neue Studie der Weltwetterorganisation bestätigte gestern, dass sich in den letzten 50 Jahren die Extremwetterlagen verfünffachten. Eine erfreuliche Nachricht der Studie: während sich die Sachschäden steigerten, waren in den letzten Jahren weniger Todesopfer zu beklagen gewesen.  Seit 1970 gab es ca. 2 Millionen Todesopfer in Verbindung mit Extremwetterereignissen. In der Studie flossen die Daten von 11.000 Ereignissen wie Stürme, Überflutungen, Erdrutsche, Dürren und Waldbrände ein. Experten sagen eine weitere Steigerung von extremen Wetterlagen voraus.

 

Vulkan-Nachrichten 02.09.21: Fagradalsfjall, Telica

Der isländischen Vulkan Fagradalsfjall schwächelt heute etwas. Am Pagan wurde die Warnstufe erhöht. Semeru und Telica eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: schwächelt er?

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 11.00 Uhr: Der Tremor ist weiter gestiegen und es sieht so aus, als wäre der Vulkan -entgegen meiner ersten Einschätzung heute Früh- zu einer guten Form aufgelaufen. Der Krater ist Wolkenverhangen, so dass es unklar ist, ob es nun zum Überlaufen der Lava kommt oder nicht.

Originalmeldung: Der isländische Vulkan ist weiterhin aktiv, lief aber bisher nicht zu seiner üblichen Hochform auf. Die Wolken geben gelegentliche Blicke frei und enthüllen, dass die Lava im Krater brodelt, allerdings ohne nennenswerte Fontänen zu bilden. Auch sichtbare Lavaströme gibt es in Richtung der Livecams nicht. Entweder steigt die Lava weniger hoch auf, oder sie fließt seitwärts durch einen Tunnel ab.  Früher, oder später sollte sie dann auf einem der Lavafelder austreten. Denkbar wäre auch, dass die Lava in westlicher Richtung fließt. Der Tremor bewegt sich aktuell im üblichen Bereich, fiel jedoch während der letzten beiden Pausenintervallen tiefer ab, als wir es vorher beobachten konnten. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Character der Eruption ändert, wie wir es bisher öfters in Phasen mit rückläufiger Aktivität beobachten konnten. Obwohl die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel erhöht war, gab es nur vereinzelte Erdstöße entlang des Magmatischen Gangs.

Pagan: Erhöhung der Alarmstufe

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Nachdem der Pagan gestern anfing Aschewolken zu emittieren, erhöhte das USGS die Warnstufe auf „orange“. Das bedeutet, dass der Vulkan jederzeit mit einer größeren Eruption beginnen könnte, ohne dass es eine weitere Vorwarnung gibt. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 1200 m und driftete in Richtung Westen.

Telica: Erdrutsch mit Ascheeruption

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Gestern eruptierte der nicaraguanische Vulkan Telica eine Aschewolke. Medienberichten zufolge ereignete sich am Dienstag ein Erdrutsch, der durch starke Regenfälle ausgelöst wurde. Material des Erdrutsches erreichte 3 Dörfer und verursachte Schäden. Menschliche Opfer gab es keine. Ob es einen Zusammenhang zwischen Erdrutsch und der eruptiven Tätigkeit gibt ist unklar.

Semeru in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Semeru eine Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in 4000 m Höhe. Letzten Meldungen zufolge wächst im Krater ein flacher Lavadom. Im vergangenem Jahr ging von ihm ein zäher Lavastrom aus, der auf der oberen Flanke des Vulkans floss. Kollaps-Ereingisse lösten Pyroklastische Ströme aus.