Naturkatastrophen-News 03.07.21: Schlammlawine in Japan

In der japanischen Präfektur Shizuoka manifestierte sich ein gewaltiger Erdrutsch. Er richtete in der Stadt Atami große Schäden an. Ein spektakuläres Video zeigt, wie zahlreiche Häuser von einer Schlammlawine zerstört wurden. Mindesten 19 Personen werden vermisst. 2800 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Eine wichtige Bahnlinie, auf der der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen fährt, wurde zeitweise gesperrt. Die Schlammlawine wurde von tagelang anhaltenden Regenfällen ausgelöst. Atami liegt an der Küste südwestlich von Tokio und ist eine beliebter Ferienort. Erdrutsche und Schlammlawinen kommen in dem gebirgigen Japan häufig vor. Der Klimawandel verschärft die Problematik.

Hitzewelle USA und Kanada: Weitere Waldbrände

Die Hitzewelle im Westen von Kanada und den USA hält an und forderte bisher Hunderte Todesopfer. Unter den Opfern befinden sich nicht nur Alte und Kranke, sondern auch viele Saisonarbeiter, die in der Hitze schwere körperliche Arbeiten verrichten müssen. Am Dienstag wurde im kanadischen Lytton die Rekordtemperatur von 49,6 Grad gemessen. Durch Hitze und Trockenheit steigt täglich die Waldbrandgefahr. Es lodern bereits mehrere Großbrände und die Feuerwehr ist pausenlos im Einsatz: in Nordkalifornien zerstörte der sogenannte Lava-Waldbrand bereits mehr als 7000 Hektar Waldfläche. US-Präsident Biden schwört die Endzeit herauf und sprach öffentlich vom „Ende der Welt“. Diesen Kommentar machte er in Bezug auf die Waldbrände im letzten Jahr. Sie verbrannten über 4 Millionen Hektar Busch-und Waldland. Dieses Jahr könnte noch schlimmer werden, denn Experten warnen vor weiteren extremen Hitzewellen und anhaltender Trockenheit. Die USA stehen vor enormen Herausforderungen, denn die Infrastruktur des Landes erweist sich immer mehr als desolat: besonders gefährlich im Zusammenhang mit den Hitzewellen sind marode Wasser- und Stromleitungsnetze. Vielerorts sind beide Netze über 100 Jahre alt und stehen kurz vor dem Kollaps.

Vulkan-News 03.07.21: Fagradalsfjall, Krakatau

Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark. Am Anak Krakatau gab es eine Ascheeruption. Die Parameter am Taal sind erhöht.

Fagradalsfjall: Aktivität gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag ging ein ernüchterndes Foto durch die Vulkangemeinschaft: es zeigte den leergelaufenen Krater des Fagradalsfjall, in dem man zum ersten mal seit seiner Entstehung keine Lava mehr brodeln sah. Doch bereits am späten Nachmittag kamen erste Meldungen herein, nach denen sich neue Lava im Krater zu sammeln begann. Gegen 19 Uhr fing dann eine Phase erhöhter Aktivität an, die bis heute Vormittag anhält: Lava brodelt über den Kraterrand und speist einen Lavastrom der an der Oberfläche fließt. Nachts erreiche er das Natthagi-Tal. Die Lavadecke hier nimmt an Mächtigkeit zu, aber ein aktives Fortschreiten der Lavafront ist seit gut 2 Wochen nicht mehr zu erkennen gewesen. In einigen Berichten heißt es allerdings, dass Vulkanologen glauben, dass die Lava binnen weniger Tage/Wochen den Ozean erreichen könnte.

Kratatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern ereignete sich eine Eruption am Anak Krakatau. Sie ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Die Aktivität könnte mit einer erhöhten Seismizität im Süden Sumatras zusammenhängen. Am Eingang zum Sunda Strait manifestierte sich Vorgestern ein Schwarmbeben. Ende Juni wurden auch zahlreiche Niedrigfrequenz-Erdbeben am Krakatau registriert.

Taal: Erdbeben nördlich von Volcano Island

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal-Vulkan ist erhöht. PHILVOLCS berichtete von 48 vulkanisch bedingten Erdbeben, die den Vulkan in den letzten 24 Stunden erschütterten. Die meisten Beben konzentrieren sich nordöstlich von Volcano Island. Darunter befanden sich 2 vulkanisch-tektonische Erdbeben, 40 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 6 Tremor-Ereignisse. Sie dauerten bis zu 4 Minuten. Seit dem 8 April wird schwacher Hintergrundtremor registriert. Vom Taal-Hauptkrater wurden hohe Mengen an vulkanischen Schwefeldioxid emittiert. Die Messungen wiesen 10254 Tonnen am Tag nach. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Es werden Bodenverformungen festgestellt. Sie zeigen an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Es kann jederzeit zu Eruptionen kommen.

Vulkan-Nachrichten 02.07.21: Ätna, Fagradalsfjall, Taal

Heute gibt es in den Vulkannews viel zu berichten: Am Ätna gab es den 50. Paroxysmus, die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark und am Taal bereitet man Evakuierungen vor.

Ätna: Paroxysmus No 50

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht produzierte der Ätna den 50. Paroxysmus seit Dezember 2020, zumindest, wenn man jeden Ausbruch einzeln zählt. Das INGV berichtete, dass strombolianische Aktivität gegen 22.40 Uhr UCT einsetzte. Schon 10 Minuten später begann die Hauptphase des paroxysmalen Ausbruchs und die Strombolianer gingen in eine Lavafontäne über. Es begann ein Lavastrom zu fließen. MIROVA registrierte eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 5081 MW Leistung. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6100 m über dem Meeresspeigel. Es wurde intensiver Tremor registriert, der auf Höhe der Basis des Neuen Südostkraterkegels verortet wurde. Der Paroxysmus endete gegen 00:50 Uhr UCT.

Fagradalsfjall: Lavaüberlauf und Kollaps

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

Nach einigen Tagen mit fast Null Sicht auf den Vulkan, lichteten sich gestern Mittag die Wolken am Fagradalsfjall und gaben den Blick auf den Kegel frei. Diese erschien kleiner, als in den Vorwochen. Allerdings nicht, weil er an Größe eingebüßt hätte, sondern weil das Lavafeld im Umkreis des Kegels so mächtig geworden ist. Gegen 21:30 Uhr begann dann ein länger anhaltender Lavaüberlauf. Im Krater stieg der Pegel des Lavasees und er begann überzukochen. Dabei wurden kleine Lavafontänen sichtbar. An der Oberfläche floss ein Lavastrom in Richtung Natthagi-Tal und er erreichte sogar die Talsohle am Fuß des Steilhangs. Der Strom versiegte gegen 2.00 Uhr und gut 100 Minuten später begann eine Aschewolke aufzusteigen. Zeitgleich fiel der Tremor erneut deutlich ab. Diese Form der Aktivität dauerte etwa 12 Minuten. Später wurden noch einige kleiner Aschewolken beobachtet. In den Sozialen Medien wurde darüber spekuliert, dass die Aschewolken mit Kollaps-Ereignissen im Krater einhergingen. Vermutlich fiel der Spiegel des Lavasees stark ab.

Taal: Evakuierungen wurden angeordnet

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Phreatomagmatisch

Die Situation am philippinischen Taal-Vulkan spitzt sich zu. Nach der initialen Eruption von gestern, berichtete PHILVOLCS von 4 weiteren phreatomagmatischen Eruptionen. Sie erschienen gestern Abend um 18:26 Uhr, 19:21 Uhr, 19:41 Uhr und 20:20 Uhr. Sie waren kleiner als der erste Ausbruch. Im Tagesverlauf war die Seismizität erhöht, allerdings ohne die dreistelligen Spitzenwerte vom Frühling zu erreichen: es wurden 29 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Explosionssignal. Die Schwefeldioxid-Emission war mit 13.287 Tonnen sehr hoch. Unter Volcano Island wurde weiterhin Deflation registriert, während sich das Umland anhob. Der Kratersee auf Volcano Island befand sich in Bewegung und es stiegen Dampfwolken auf. Es drohen weitere Explosionen.

Vulkanologen und Behörden zeigten sich wegen der Entwicklung besorgt und ordneten die Evakuierung von gut 14.500 Menschen an. Bei ihnen handelt es sich um die Bewohner der Dörfer Agoncillo und Laurel, die am Ufer des Taal-Sees liegen. Diese beiden Gemeinden wären im Falle einer starken Explosion nebst Kollaps von Volcano Island von einem Tsunami bedroht.

Erdbeben-Nachrichten 01.07.21: Sumatra

Das stärkste Erdbeben des Tages ereignete sich im Indischen Ozean. Im Süden von Sumatra gab es viele Erschütterungen.

Indischer Ozean: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 15:06:32 UTC | Lokation:  0.79 S ; 80.61 E | Tiefe: 2 km | Mb 5,2

Im südlichen Teil des Indischen Ozeans bebte es mit M 5,2. Der Erdbebenherd wurde in nur 2 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 750 km süd-süd-östlich von Matara entfernt. Es war soweit das stärkste Erdbeben des Tages, dicht gefolgt von einer Erschütterung bei Vanuatu.

Vanuatu: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 15:07:37 UTC | Lokation: 13.53 S ; 167.33 E | Tiefe: 215 km | Mw 5,1

Das Archipel von Vanuatu wurde von einem Beben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag 215 km tief. Das Epizentrum wurde 45 km nordwestlich von Sola verortet.

Sumatra: Zahlreiche Erdbeben

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 01:50:11 UTC | Lokation: 5.46 S ; 104.61 E | Tiefe: 60 km | Mb 4,7

Der Südwesten Sumatras wurde von zahlreichen Erdbeben heimgesucht. Es ereigneten sich gleich 2 Beben mit einer Magnitude von 4,7. Die Hypozentren lagen in Tiefen von 60 und 10 km. Die Epizentren manifestierten sich 72 km west-süd-westlich von Bandar Lampung. Die Vulkaninsel Krakatau liegt in relativer Nähe zu den Epizentren.  Das EMSC registrierte insgesamt fast 30 Erschütterungen.

Kurilen: Erdbebenserie nahe Sarychev Peak

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 08:51:30 UTC | Lokation: 44.52 N ; 147.41 E | Tiefe: 138 km | Mb 4,5

Im zentralen Bereich des Vulkanischen Inselbogens der Kurilen kam es zu mehreren moderaten Erdbeben. Die stärkste Erschütterung heute hatte eine Magnitude von 4,5 Das Hypozentrum lag in 148 km Tiefe und damit in der Asthenosphäre. Das Epizentrum befand sich 87 km süd-süd-westlich von Kuril’sk. In den letzten Tagen gab es 3 Erschütterungen, die sich ca. 100 km vom Sarychev Peak ereignet hatten. Der Vulkan ist gestern aktiv geworden.

Mexiko: Erdbeben im Vulkanfeld

Datum: 01.07.2021 | Zeit: 09:14:54 UTC | Lokation: 19.33 N ; 102.24 W | Tiefe: 8 km | Mb 43,6

Das mexikanische Vulkanfeld Michoacán-Guanajuato  ist weiterhin Schauplatz einer erhöhten Seismizität. In den letzten beiden Tagen wurden 6 Erschütterungen gezählt. Die Stärkste heute brachte es auf M 3,6, mit einem Hypozentrum in 8 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 15 km südwestlich von Nuevo San Juan Parangaricutiro.

Vulkan-Update 01.07.21: Taal ausgebrochen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Phreatisch

Der philippinische Taal Vulkan ist heute ausgebrochen. Am Nachmittag ereignete sich gegen 15:16 Uhr Ortszeit eine phreatische Eruption aus dem Kratersee auf Volcano Island. Eine Eruptionswolke stieg gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Der Alarmstatus wurde von „2“ auf „3“ erhöht. Der Vulkan zeigte seit Monaten Anzeichen der Unruhe: die Seismizität war erhöht und es wurden große Mengen Schwefeldioxid emittiert. Die aktuelle Eruption könnte den Auftakt zu einem größeren Vulkanausbruch darstellen.

PHILVOLCS meldete zwei weitere phreatische Eruptionen. Sie manifestierten sich um 18:26 Uhr und 19:21 Uhr und dauerten je 2 Minuten. Eruptionswolken stiegen gut 200 Meter auf.

Vor Beginn der Eruptionen berichteten die Vulkanologen, dass in den vergangenen 24 Stunden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet wurden, darunter befanden sich 8 niederfrequente Erdbeben und 2 Phasen mit Tremor. Sie dauerten 40 und 110 Sekunden. Ferner gab es schwachen Hintergrundtremor, der seit dem 08. April 2021 anhält. Vom Taal-Hauptkrater wurden hohe Mengen an vulkanischen Schwefeldioxid emittiert. Gestern waren es 6.685 Tonnen. Dampfwolken stiegen bis zu 2.000 Meter hoch und drifteten nach Südwesten. Basierend auf den Bodenverformungsparametern aus elektronischer Neigung, kontinuierlicher GPS- und InSAR-Überwachung hat die Vulkaninsel Taal im April 2021 mit der Deflation begonnen, während die Taal-Region seit 2020 weiterhin eine sehr langsame Ausdehnung erfährt. Diese Parameter deuten insgesamt darauf hin, dass magmatische Unruhen weiterhin in geringer Tiefe unter dem Bauwerk stattfinden.
Darüber, dass die ca. 50 km entfernte Hauptstadt Manila unter VOG leidet, hatte ich bereits heute Morgen berichtet. Bei VOG handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Der Taal stößt soviel Gas aus, dass die ganze Gegend unter einer dichten Dunstschicht aus vulkansichen Gasen liegt.

Vulkan-Nachrichten 01.07.21: Ätna, Merapi, Sarychev Peak

Am Merapi gingen 21 Pyroklastische Ströme ab. VOG vom Taal erreicht Manila. Shiveluch und Sarychev Peak eruptierten Asche.

Ätna: Unterschiedliche Zählweisen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Wie sich herausstellte, gibt es unterschiedliche Zählweisen in Bezug auf die Paroxysmen. Während ich seit Beginn der Serie im Dezember 2020 jeden starken Ausbruch als einen Paroxysmus zählte, und somit auf 49 Paroxysmen komme, zählten andere erst 45 Ausbrüche. Sie berücksichtigten nur die Eruptionen seit Februar und blendeten die Paroxysmen im Dezember aus. Die Vulkanologen vom INGV zählten bisher erst 41 Eruptionen, da sie einige Paroxysmen zusammenfassten, bei denen der Tremor nicht bis in den grünen Bereich fiel. Den Vulkan kümmert es freilich wenig und hat seine Serie schnell hintereinander folgender Ausbrüche erst einmal gebrochen: seit 4 Tagen warten wir nun auf einen neuen Paroxysmus. Aktuell erkennt man im Tremorgraph vom LGS eine kleine Änderung im Amplitudenmuster, wie sie vor einigen Paroxysmen auftrat. Möglicherweise beendet Ätna bald die Pause. Eine Prognose ist das allerdings nicht!

Merapi: 21 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Seit gestern wurden am indonesischen Vulkan Merapi 21 Pyroklastische Ströme registriert. Ein Rekord in der aktuellen Domwachstumsphase! Noch sind es kleinere Abgänge, die die Ortschaften am Fuß des Vulkans nicht erreichen, doch das könnte sich mittelfristig ändern. Es wurden auch 377 Schuttlawinen registriert. Das dürfte ebenfalls rekordverdächtig sein. Die restliche Seismizität ist gering, so dass sich in der Ferndiagnose nicht sagen lässt, wie stark der Lavadom wächst. Nimmt man die vielen Abgänge als Maßstab, dann müsste es ordentlich Nachschub frischer Lava geben. Die geringe Seismizität könnte bedeuten, dass die Aufstiegswege frei sind.

Sarchev-Peak: Weitere Explosion

Staat: Russland | Lokation: 48.09 ,153.20 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Sarychev Peak eruptierte eine weitere Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in 3400 m Höhe. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung. Sarychev-Peak gelangte im Jahr 2009 zu einer gewissen Berühmtheit, weil ein Foto einer VEI 4 Eruption um die Welt ging.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch wieder aktiver geworden und erzeugte eine Eruption, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m steigen ließ. Die Aschewolke wurden in südwestlicher Richtung verfrachtet. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 30 MW Leistung. Wahrscheinlich ist der Dom heiß.

Taal: Vog erreicht Manila

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Vulkanisch bedingter Fog wird VOG genannt und wird in erster Linie durch vulkanisch emittierte Gase ausgelöst, die viel Schwefeldioxid enthalten können. Eine solche VOG-Wolke hüllt gerade die philippinische Hauptstadt Manila ein. Sie stammt vom nahe gelegenen Taal-Vulkan, der in den letzten Wochen sehr viel Schwefeldioxid ausstieß. VOG ist gesundheitsschädlich und kann u.a. das Atemsystem beeinflussen.

Naturkatastrophen-News 30.06.21: Unwetter in Deutschland

In Teilen von Deutschland gingen weitere Unwetter mit Starkregen und Hagel nieder. Besonders schlimm getroffen wurden wieder die Regionen um Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb in Baden Württemberg, aber auch an Rhein und Ruhr hieß es stellenweise landunter. In Düsseldorf ging soviel Regen nieder, dass eine Tiefgarage mit 1,5 Millionen Litern Wasser geflutet wurde. Die Feuerwehr rückte zu 300 Einsätzen aus. Der Verkehr wurde stark beeinträchtigt. Auf der A44 stand das Wasser bis zu einem halben Meter hoch.

In den Baden-Württembergischen Regionen verhagelte es vielen Landwirten die Ernte. Einer dpa-Meldung zufolge, wurde auf einigen Feldern die gesamte Ernte an Mais, Getreide und Kartoffeln vernichtet. Auch Grasland war betroffen, so dass Wiesen nicht gemäht werden konnten. Die Ernteausfälle werden sich letzten Endes auf die Verbraucherpreise niederschlagen, die bereits von der Corona-bedingten Inflation getrieben werden.
Im bayrischen Landshut stand die Altstadt Unterwasser und im hessischen Frankfurt zählte die Feuerwehr mehr als 600 Einsätze. Dort fielen in kurzer Zeit mehr als 45 Liter Regen auf den Quadratmeter.

Auch unsere europäischen Nachbarn wurden nicht verschont. In der Schweiz gab es lokale Hagelstürme, die nicht nur die Stoffdächer Markisen und Pavillons durchschlugen, sondern auch Feldfrüchte vernichteten.

Kanada: Hitzewelle hält an

Der Westen Kanadas leidet weiterhin unter Extremhitze und es wurden neue Temperaturrekorde eingestellt: die Wetterstation Lytton meldete 49,5 Grad Celsius! Infolge der Extremhitze starben über 100 Menschen. alleine in Vancouver waren 69 Todesopfer zu beklagen gewesen. Vor allem sterben alte Menschen mit Vorerkrankungen. Der Nordwestend er USA schwitzt ebenfalls unter der Hitzekuppel. Es kam zu ersten Waldbränden, die u.a. durch Blitzschlag ausgelöst wurde.

Die meisten Experten sind sich einig, dass die Wetterextreme durch den anthropogenen Klimawandel zumindest begünstigt werden. Eine weitere Zunahme von extremen Wetterereignissen ist wahrscheinlich.

Erdbeben-Nachrichten 30.06.21: Deutschland, Frankreich

Das stärkste Erdbeben seit gestern manifestierte sich in Indonesien. Auch in Frankreich und Deutschland gab es erwähnenswerte Erdbeben.

Indonesien: Erdbeben Mb 5,3

Datum: 29.06.2021 | Zeit: 07:35:28 UTC | Lokation: 3.98 N ; 125.89 E | Tiefe: 163 km | Mb 5,3

Die Region zwischen Indonesien und den Philippinen (Celebres-See) wurde von einem weiteren Erdbeben erschüttert. Es hatte die Magnitude 5,3, mit einem Hypozentrum in 163 km Tiefe. Somit handelte es sich genaugenommen um ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurden 165 km südlich von Sarangani auf den Philippinen festgestellt. In der Region liegt der Inselvulkan Karangetang. Zudem gab es 2 schwächere Erdbeben.

Aleuten: Erdbeben M 4,8

Datum: 29.06.2021 | Zeit: 02:57:31 UTC | Lokation: 51.88 N ; 172.42 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Die Region südlich der Aleuteninsel Andreanof wurde von einem Erdstoß M 4,8 erschüttert. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 453 km südwestlich von Unalaska. In der Region gibt es zahlreiche Vulkane.

Frankreich: Erdbeben M 4,1 bei Straßburg

Datum: 26.06.2021 | Zeit: 03:00:24 UTC | Lokation: 48.66 N ; 7.78 E | Tiefe: 6 km | Ml 4,1

Bereits vor 4 Tagen gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,1, dessen Epizentrum im Deutsch-Französischem Grenzgebiet bei Straßburg lag. Das Beben ging mir durch die Lappen und wird daher jetzt nachgemeldet. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 6 km. Seitdem gab es 3 Folgebeben. Beim EMSC könnt ihr viele Wahrnehmungsmeldungen lesen.

Hawaii: Seismizität hoch

Datum: 30.06.2021 | Zeit: 01:04:31 UTC | Lokation:  19.19 N ; 155.50 W | Tiefe: 41 km | Ml 3,0

Unter Big Island Hawaii ereigneten sich seit gestern 26 Erdbeben. Sie konzentrieren sich auf 2 Spots: dem unteren Südwestrift bei Pahala und der Kilauea-Caldera. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,3 und lag in 41 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 3 km südwestlich von Pahala lokalisiert.

Deutschland: Erdbeben M 3,0

Datum: 29.06.2021 | Zeit: 23:45:09 UTC | Lokation: 47.68 N ; 8.99 E | Tiefe: 13 km | Ml 3,0

In Deutschland bebte gestern Nacht erneut die Erde: die Erschütterung hatte eine Lokalmagnitude von 3,0 und manifestierte sich im Süden der Republik. Das Epizentrum wurde 14 km westlich von Konstanz am Bodensee lokalisiert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 13 km. In dieser Region gab es im letzten Jahr eine größere Bebenserie.

Vulkan-Nachrichten 30.06.21: Fagradalsfjall, Sarychev Peak

Am Fagrdalsjfall finden wieder Lavapulse mit Überlauf der Schmelze statt. Der Sarychev Peak eruptierte, ebenso der Sakurajima. Taal stößt viel Schwefeldioxid aus.

Fagradalsfjall: Neue Lava-Pulse

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Totgesagte leben länger! Diese Aussage trifft nicht nur auf Menschen zu, sondern scheinbar auch auf Vulkane. Nachdem der Fagradalsfjall-Vulkan seine Aktivität am Vortag fast eingestellt hatte, lebte er abends wieder auf und begann neue Lavapulse zu erzeugen. Innerhalb weniger Sekunden steigert der Vulkan seine Aktivität deutlich und schiebt große Mengen Lava aus dem Krater. Dabei sprudelt die Schmelze mehrere 10er Meter hoch auf und fließt über die Kraterwände. Die Hauptmasse fließt durch einen Kanal, bevor der größte Teil in einer Tube verschwindet. Die restliche Lava bildet oberflächliche Ströme. Starke Dampfentwicklung am Anfang des Tals Natthagi deutet darauf hin, dass mindestens ein Teil der Schmelze dorthin fließt. Mit Beginn der Lavapulse setzte auch wieder Tremor ein. Die Aktivität ähnelt jener, wie wir sie im Ende Mai/Anfang Juni zu sehen bekam. Aktuell ist das Wetter schlecht und die Situation unklar, da man nichts auf den Cams sehen kann. Der Tremor ist wieder rückläufig. Prognosen sind praktisch unmöglich und es bleibt spannend am Vulkan.

Sakurajima: Einzelne Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

In den letzten Wochen war es ungewöhnlich still um den südjapanischen Vulkan und er verschwand praktisch ganz aus den Schlagzeilen. Gestern registrierte das VAAC mal wieder eine Aschewolke, die eine Höhe von 2100 m erreichte. Scheinbar war es aber nur ein einzelnes Event. Seismizität und Tremor sind sehr niedrig und es sieht so aus, als würde der Vulkan ein längeres Päuschen machen.

Sarychev Peak: Explosive Eruption

Staat: Russland | Lokation: 48.09 ,153.20 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilen-Vulkan Sarychev Peak eruptierte gestern eine Aschewolke. Das VAAC brachte 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 4 km aufstieg und in Richtung Westen driftete. Es waren die ersten beiden Meldungen des Jahres zu diesem Vulkan.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stößt der Taal-Vulkan phasenweise viel Schwefeldioxid aus. Gestern wurden fast 9000 Tonnen gemessen. Seit April dieses Jahres registrierten die GPS-Geräte eine Deflation des Gebietes um Volcano Island, während sich die Caldera weiter aufblähte. Es bewegt sich also Magma im Untergrund. Die Seismizität der letzten Tage ist vergleichsweise niedrig gewesen.