Vulkan-News 26.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Am Fagradalsfjall setzte wieder Tremor ein. Der Merapi erzeugte ungewöhnlich viele Schuttlawinen.

Ätna Paroxysmus No 46

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend (wie sollte es auch anders sein?) gab es einen weiteren Paroxysmus am Ätna. Es war der 46 in Folge. Nachdem sich zunächst die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater steigerte, setzte gegen 18:40 Uhr UCT die paroxysmale Hauptphase ein. Das INGV berichtete, dass die Tremor-Amplitude sehr hohe Werte erreichte und dass sich die Quelle des Tremors auf ca. 2800 m Höhenniveau unter dem NSEC befand. Es wurde wieder eine Lavafontäne nebst Aschewolke gefördert. Letztere erreichte eine Höhe von mehr als 7000 m. Es waren mindestens 2 Lavaströme unterwegs: einer in südlicher Richtung und ein weiterer in Richtung Osten. Er entsprang dem neuen Schlot auf 3050 m Höhe und erreichte das Valle del Bove. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 3051 MW Leistung. Heute Morgen sah man auf der Thermalcam eine thermische Anomalie am unteren Schlot im Südwesten der Scharte des NSEC. Der Ätna bleibt heiß!

Fagradalsfjall: Wetter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter schlecht und entsprechend wenig geben die Livecams her. Durch den Nebel konnte man letzte Nacht etwas Rotglut erahnen, die von einem Lavastrom stammte, der aus dem Krater überlief. Im Natthagi-Tal gab es keine größeren Veränderungen. Dafür wird wieder moderater Tremor registriert. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist gering. Offshore, im Bereich des Reykjanes-Ridge manifestierte sich gestern ein Schwarmbeben. 2 Erschütterungen hatten Magnituden knapp über 3.

Merapi: Hohe Anzahl an Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Der Merapi ist weiterhin mit dem Bau seines Lavadoms beschäftigt und hält damit die Menschen in seinem Wirkungskreis in Atem. Heute Nacht ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Interessanter ist die hohe Anzahl von Schuttlawinenabgängen, die gestern registriert wurden: die Seismometer vom VSI zeichneten gut 350 entsprechende Signale auf. Das war der höchste Wert der letzten Monate. Es ist damit zu rechnen, dass bald größere Pyroklastische Ströme entstehen werden.

Naturkatastrophen-News 25.06.21: Tornado wütet in Tschechien

Gestern Abend richtete ein Tornado in Tschechien große Schäden an und tötete mindestens 4 Menschen. Mehr als 200 Personen wurden verletzt, darunter befanden sich auch 10 Schwerverletzte. Die Großtrombe hinterließ in sieben Dörfern Südmährens eine Schneise der Verwüstung. Der Tornado verursachte Chaos pur, zerstörte Häuser, deckte Dächer ab, demolierte Autos und Strommasten. Mehrere Ortschaften wurden von der Außenwelt abgeschnitten, da auch die Zufahrtswege blockiert waren.

Die Gemeinden Hrusky und Moravska Nova Ves wurden besonders schlimm getroffen. Der Tornado zog mitten durch die Ortschaften und radierte sie mindestens zur Hälfte aus. In einem Interview mit der Agentur CTK sagte der stellvertretende Bürgermeister von Hruskys:. „Geblieben sind nur die Mauern, ohne Dach, ohne Fenster“. Ein ähnliches Bild lieferte auch das UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Valtice. An dem Barockbau aus dem 17. Jahrhundert entstand ein Millionenschaden. Zahlreiche Fensterscheiben barsten und das Dach wurde abgedeckt.

Der Tornado trat infolge von Unwettern auf. Neben Blitz und Donner kam es zu Starkregen und Hagel. Von diesen Unwettern tobten unzählige in der Region. Die Autobahn D2 musste gesperrt werden, weil eine Hochspannungsleitung auf die Fahrbahn gestürzt war. In der Folge fiel für 32.000 Haushalte der Strom aus. Es wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und die Regierung mobilisierte die Armee für Hilfseinsätze. Auch die Nachbarländer Österreich und Slowakei schickten Rettungswagen zur Unterstützung.

Und auch Deutschland, Österreich und die Schweiz wurden in den letzten Tagen von Stürmen mit Starkregen nicht verschont. Im Endeffekt hätte die Naturkatastrophe auch eine der Süddeutschen Metropolen treffen können. Im Zuge des Klimawandels treten Tornados auch in Europa immer häufiger auf und gewinnen an Stärke.

Vulkan-Nachrichten 25.06.21: Ätna, Merapi, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus. Der Merapi eruptierte 4 Pyroklastische Ströme und am Hekla gab es 3 schwache Erdbeben. Der Stromboli ist ebenfalls fleißig.

Ätna: Paroxysmus No 45

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Es ist einfach unglaublich, in der Nacht präsentierte uns Ätna seinen 45. Paroxysmus seit Dezember 2020. Ich denke mal, diese Ausbruchsserie mit so zahlreichen, kurz aufeinander folgenden Eruptionen, stellt für die letzten Jahre einen Rekord dar! Der Ablauf der Eruption unterschied sich nur wenig von den Vorgängern: Laut INGV setzte gegen 23:20 Uhr UCT strombolianische Aktivität ein. Eine Stunde später verstärkten sich die Eruptionen. Gegen 1 Uhr UCT gingen die Strombolianer in eine Lavafontäne über. Der Unterschied lag darin, dass mit Einsetzten der Strombolianer auch der neue Schlot auf 3050 m Höhe aktiv wurde und einen Lavastrom förderte, der Richtung Valle del Bove floss. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftete in östlicher Richtung.

Hekla: 3 Erdbeben

Staat: Island | Koordinaten: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Lange habe ich nichts mehr über die Hekla auf Island geschrieben. Seit Jahren orakeln Vulkanologen, dass der Vulkan zu einem Ausbruch bereit sei und dass eine Eruption statistisch gesehen überfällig ist. Heute wurden 3 schwache Erdbeben unter der Südflanke des Vulkans registriert. Sie müssen nicht gleich Vorzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs sein, zeigen aber, dass es im Untergrund brodeln könnte.

Update: Es bliebt nicht bei den 3 Erschütterungen vom Morgen, denn es folgten weitere Beben, so dass ein kleiner Cluster entstand. Es war das stärkste Schwarmbeben im Bereich der Hekla seit mehreren Jahren.

Merapi mit pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Der Merapi auf Java steigerte seine Aktivität in den letzten Tagen ebenfalls und erzeugte weitere Pyroklastische Ströme. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Vulkanologen vom VSI berichten heute von 4 Pyroklastischen Strömen. Der Größte war gut 245 Sekunden lang unterwegs und erzeugte die Aschewolke. Darüber hinaus gab es 180 Abgänge von Schuttlawinen. Zum Teil transportierten sie glühendes Material. Es werden weiterhin vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Magma steigt auf und der Dom wächst.

Stromboli ist munter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der liparische Stromboli glänzt weiterhin mit erhöhter Aktivität, auch wenn die Tendenz der meisten Parameter gestern etwas rückläufig war. So wurden immer noch sehr viele thermische Durchgänge registriert: das LGS gibt hier 719 an. Normal sind Werte um 100. Allerdings waren die meisten Eruptionen vergleichsweise schwach und lieferten nur Explosionsdrücke von weniger als 0,5 bar. Die Tremor-Amplitude schwankt zwischen Medium und hoch. Der Kohlendioxid-Ausstoß lag bei 1640 Tonnen am Tag.

Erdbeben-Nachrichten 24.06.21: Peru

Die drei stärksten Erdbeben der letzten 48 Stunden hatten Magnituden im 5-er Bereich und lagen entlang des Pazifischen Feuergürtels.

Peru: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 23.06.2021 | Zeit: 02:54:18 UTC | Lokation: 12.69 S ; 76.74 W | Tiefe: 51 km | Mw 5,8

Gestern manifestierte sich südlich der peruanischen Hauptstadt Lima ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum wurde in 51 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich 12 km west-süd-westlich von Mala. Beim EMSC gibt es zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen.

Indonesien: Erdbeben M 5,6

Datum: 24.06.2021 | Zeit: 02:24:56 UTC | Lokation: 5.99 S ; 128.31 E | Tiefe: 347 km | Mw 5,6

Unter der indonesischen Banda-See gab es ein Mantelbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in 347 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 256 km süd-süd-östlich von Ambon verortet.

Neu Kaledonien: Erdbeben Mb 5,5

Datum: 23.06.2021 | Zeit: 05:39:39 UTC | Lokation: 22.80 S ; 171.67 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,5

Am Vanuatugraben, östlich von Neukaledonien und den Loyalty-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 414 km östlich von Tadine lokalisiert.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 24.06.2021 | Zeit: 14:49:59 UTC | Lokation: 6.63 S ; 154.99 E | Tiefe: 100 km | Mb 5,2

In der Bougainville-Region von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Der Erdbebenherd lag 100 km tief. Das Epizentrum befand sich in einer Distanz von 65 km südwestlich von Panguna.

Australien: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 24.06.2021 | Zeit: 06:57:03 UTC | Lokation:  18.22 S ; 120.27 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Vor der Nordwestküste Australiens ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,1. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 207 km westlich Cable Beach festgestellt. Erdbeben in Australien sind verhältnismäßig selten.

Pazifik-Antartik-Rücken: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 24.06.2021 | Zeit: 09:07:21 UTC | Lokation:  55.02 S ; 127.17 W | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Ein weiteres Beben der Magnitude 5,1 wurde aus den Weiten des Pazifiks gemeldet. Am Ozeanischen Rücken vor der Antarktis bebte es in einer Entfernung von 3576 km von Punta Arenas in Chile. Das Hypozentrum lag 10 km tief.

Naturkatastrophen-Nachrichten 24.06.21: Unwetter in Süddeutschland

In Teilen von Süddeutschland gingen am Abend schwere Unwetter nieder. Gewitterstürme mit Hagel richteten große Schäden an und verletzten mindestens 5 Personen. Besonders schlimm traf es die Regionen Tübingen und Reutlingen, für die der Deutsche Wetterdienst Unwetterwarnungen herausgebracht hatte. Innerhalb kürzester Zeit fiel soviel Niederschlag, dass sich Straßen in reißende Eisflüsse verwandelten. Zahlreiche Autos erlitten Hagelschlag, zudem wurden Hausdächer beschädigt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz und musste geflutete Keller leerpumpen.

Aus Reutlingen wurden tennisballgroße Hagelbälle gemeldet. In Tübingen wurde das Impfzentrum überflutet und wird wohl länger außer Betrieb sein. Aktuell liegt für die Region die nächste Unwetterwarnung vor.

Neben den beiden Kreisen in Baden Württemberg, traf es auch die Region südlich der bayrischen Metropole München hart. In München musste die Feuerwehr zu mehr als 500 Einsätzen ausrücken. In Passau blieb ein Auto in den Wassermassen unter einer Unterführung stecken. Der Fahrer musste von Einsatzkräften gerettet werden.

Europaweite Unwetter

Bereits in den letzten Tagen kam es zu vielen Unwettern, von denen nicht nur Deutschland betroffen war: in Tschechen fiel für 50.000 Haushalten unwetterbedingt der Strom aus. In der Stadt Pilsen geriet ein Haus in Brand, nachdem es vom Blitz getroffen wurde. Zahlreiche Eisenbahnstrecken waren nicht befahrbar.

Besonders dramatisch war die Lage in der Schweiz. Im Kanton Neuchâtel gingen so heftige Unwetter mit Starkregen und Hagel nieder, dass Schlammlawinen ausgelöst wurden. In den Dörfern Cressier und Frochaux wurden mehr als 70 Häuser zerstört, bzw. stark beschädigt. Als die Fluten zurück gingen, fanden sich Autos in den Bäumen wieder. Wie durch ein Wunder gibt es keine Todesopfer.

Weltweite Unwetter

Die Unwetter beschränken sich aber nicht nur auf Europa. Weltweit wird in den Medien von Unwettern berichtet, die Naturkatastrophen verursachen. Schwere Gewitter wüteten im indischen Mumbai genauso, wie in China und Saudi Arabien. Im US-Amerikanischen Chicago zerstörte ein Tornado gut 200 Häuser. Aufnahmen findet ihr in unserer FB-Gruppe zu den Naturkatastrophen.

Vulkan-Update 24.06.21: Ätna Paroxysmus No 44

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Vormittag manifestierte sich am Ätna ein weiterer Paroxysmus. Das INGV registrierte um 9 Uhr UCT eine Zunahme der strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Gut 1 Stunde später startete der Vulkan durch und die paroxysmale Hauptphase begann. Die Lavafontäne stieg bis zu 500 m hoch auf, Vulkanasche wurde in 10 km Höhe festgestellt. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in südlicher Richtung. Die beiden neuen Öffnungen im Osten des Kegels -sie liegen auf einer Höhe von 3050 m- wurden erst gegen Ende der Eruption aktiv und förderten einen kleineren Lavastrom.

Vulkan-News 24.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Suwanose-jima

Während des jüngsten Ätna-Paroxysmus öffneten sich 2 Schlote im Südosten des Neuen Südostkraterkegels. Am Fagradalsfjall geht der Vulkanausbruch weiter. Der Alarmstatus am Suwanose-jima wurde erhöht.

Ätna: Neue Schlotöffnung während Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Paroxysmus: nach nicht einmal 24 Stunden Pause. Die Eruption unterschied sich von den Vorgängern, da sich an der Basis der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) 2 neue Förderschlote öffneten. Die Schlote bildeten sich relativ früh zu Beginn der Hauptphase, die gegen 18 Uhr UCT begann. Die Lava sprudelte in kleinen Fontänen aus den Schloten und speiste einen Lavastrom, der ins Valle del Bove floss. Aus den westlich orientierten Schloten im Krater des Neuen Südostkraterkegels gab es dann wieder die bekannte Lavafontäne zu sehen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 9000 m. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.
Auf einem Sentinel-Foto sind die beiden Ströme gut zu erkennen. Man sieht auch, dass es thermische Anomalien im Nordost-Krater und in der Bocca Nuova gibt. Heute Morgen ist der NSEC ruhig, dafür registrieren die Sensoren starken Infraschall aus Richtung der Bocca Nuova. Es wird immer spannender am Ätna!

Fagradalsfjall: Lavastrom stagniert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern stagniert der Lavastrom im Natthagi-Tal. Allerdings ist er in den letzten Tagen schon recht weit in Richtung Talausgang vorgedrungen. Ein Arm der Lavafront befindet sich auf einem abschüssigen Hang und folgt dem Wanderweg Richtung Parkplatz. Sollte ein neuer Lavaschub kommen, dann könnte der Lavastrom gut an Fahrt aufnehmen und in recht kurzer Zeit die Küstenstrasse erreichen. Der Pegel des kleinen Lavasees im Krater steht hoch und es kommt zum permanenten überlaufen der Lava.

Suwanose-jima: Alarmstatus erhöht

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Am südjapanischen Inselvulkan Suwanose-jima hat sich die Aktivität gesteigert. Gestern kam es zu einer stärkeren Explosion, bei der glühende Tephra in einem Radius von 1 km um den Krater Ontake verteilt wurde. Die Seismizität ist seit Tagen erhöht. Lokale Medien berichten, dass das JMA  den Alarmstatus auf 3 (von 5) erhöhte und Beobachter auf die Insel schickte. Die 84 Inselbewohner sind alarmiert und offenbar denkt man über Evakuierungsmaßnahmen nach. Bei einem großen Ausbruch im Jahr 1813 wurden praktisch alle Gebäude auf der Insel zerstört.

Vulkan-Nachrichten 23.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Manam

Auf Sizilien produzierte der Ätna schon wieder einen Paroxysmus. Am Fagradalsfjall floss ein oberflächlicher Lavastrom und in PNG eruptierte der Manam.

Ätna: ein weiterer Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht gab es bereits wieder einen neuen Paroxysmus am Ätna. Momentan eruptiert er alle 24-36 Stunden. Der Tremor stieg gegen 01.00 Uhr UCT stark an und fiel um 04.00 Uhr genauso schnell ab. Zuvor ereignete sich eine kurze Phase mit strombolianischer Aktivität. Wieder gab es eine Lavafontäne aus dem Neuen Südostkrater. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6100 m detektiert. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung. Aktuell ist der Tremor vergleichsweise hoch, die Infraschallsensoren detektieren aber keine Explosionen.

Fagradalsfjall: Lavastrom an der Oberfläche

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht lief wieder Lava aus dem Krater und bildete einen oberflächlichen Lavastrom. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1627 MW. Die meiste Zeit über bewegt sich die Lava durch Tubes. Wohin genau sie fließt ist nicht immer klar. In den letzten Tagen schritt die Lavafront im Natthagi-Tal nur wenig voran und es könnte sein, dass die Lava in Richtung Südosten fließt und dort das Tal Meradalir auffüllt. Darüber hinaus akkumuliert sich auch immer mehr Lava im Umfeld des Kraters und lässt das Lavafeld immer mächtiger werden.

In der lokalen Presse wird wieder darüber berichtet, dass Vulkanologen der Meinung sind, die Eruption könne jahrelang anhalten und dass eine neue Aktivitätsphase auf der Reykjanes-Halbinsel eingeläutet wurde. Wie auch immer: Seismizität und Tremor sind dort gering. Anders sieht es unter dem Gletscher Vatnajökull aus. Dort gab es neue Erdbeben unter dem Bardarbunga. Ich bin gespannt, ob wir bald 2 Eruptionen zur gleichen Zeit auf Island erleben werden?!

Manam: Ascheeruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Ascheeruption

Vor der Küste von Papua Neuguinea hat der Vulkan Manam eine Aschewolke eruptiert. Laut VAAC stiegt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, wo es in den letzten Monaten mehrere Erdbeben gab. Vor 2 Jahren stand Manam wegen zahlreicher Paroxysmen oft in den Schlagzeilen.

Erdbeben-Nachrichten 22.06.21: Nisyros, Yellowstone

In den Erdbeben-News berichte ich heute von einem mittelschwerem Erdbeben vor der Südküste der griechischen Inseln Nisyros und einem Schwarmbeben im Yellowstone Nationalpark. Doch der Bericht beginnt mit dem stärksten Erdbeben der letzten Stunden:

Kermadec: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 11:14:12 UTC | Lokation: 30.38 S ; 177.55 W | Tiefe: 26 km | Mw 6,0

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln ereignete sich ein weiteres starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,0 und ein Hypozentrum in 26 km Tiefe. Das Epizentrum  wurde 951 km nord-nord-östlich des neuseeländischen Ortes Whitianga verortet.

Nisyros: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 22:14:14 UTC | Lokation: 36.38 N ; 27.10 E | Tiefe: 11 km | Mw 5,5

Gestern Abend ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Ort des Geschehens war eine Region südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde in 11 km detektiert. Das Epizentrum wurde 42 km südlich von Kéfalos lokalisiert. Erst im April gab es dort eine Erdbebenserie.

Costa Rica: Erdbeben M 4,6

Datum: 22.06.2021 | Zeit: 10:37:30 UTC | Lokation: 10.30 N ; 86.33 W | Tiefe: 18 km | M 4,6

Vor der Pazifikküste des lateinamerikanischen Landes Costa Rica gab es mehrere moderate Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auf M 4,6, in einer Tiefe von 18 km. Das Epizentrum befand sich 82 km westlich von Santa Cruz.

Mexiko: Weitere Erdbeben im Vulkanfeld

Datum: 22.06.2021 | Zeit: 06:25:10 UTC | Lokation: 19.61 N ; 102.16 W | Tiefe: 8 km | M 3,7

Die Erdbebenserie im mexikanischen Bundesstaat Michocan reißt nicht ab: das EMSC registrierte heute 5 Erdstöße im Vulkanfeld um den Paricutin. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 8 km bestimmt. Das Epizentrum lag 12 km west-süd-westlich von Paracho de Verduzco.

Yellowstone: Schwarmbeben

Datum: 21.06.2021 | Zeit: 17:08:29 UTC | Lokation: 44.46 N ; 110.70 W | Tiefe: 3 km | Ml 2,5

Im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks manifestierte sich gestern ein Erdbebenschwarm. Das EMSC zeigte 10 Beben mit Magnitude ab 2 an. Die drei stärksten Erschütterungen brachten es auf M 2,5. Darüber hinaus gab es rege Mikroseismik. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner 10 km. Die Epizentren gruppierten sich in einer Region 39 km ost-süd-östlich von West Yellowstone.