Naturkatastrophen-News 02.06.21: Stürme in Asien

Die Meldungen zu den Naturkatastrophen befassen sich heute überwiegend mit dem Sturm- und Corona-geplagten asiatischen Raum.

Philippinen: Tropensturm fordert 3 Menschenleben

Die Philippinen wurden einmal mehr von einem starken tropischen Wirbelsturm getroffen. Er hörte auf dem Namen Choi-wan und traf die Küste im Bereich der Stadt Maasin City, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h. Damit erreichte der Sturm noch nicht Taifun-Stärke, dennoch reichte die Kraft des Unwetters aus 3 Menschen zu töten. Unter den Opfern befand sich eine 14-jährige Dorfbewohnerin, die mit ihrem Vater bei starkem Regen zu einem Flussufer eilte, um ihre Nutztiere zu retten. Dabei wurde sie vom Wasser erfasst und von der starken Strömung mitgerissen. Der Vater gilt noch immer als vermisst und teilte wahrscheinlich das Schicksal der Tochter.

Der Sturm brachte große Regenmengen mit sich, die Überflutungen und Erdrutsche auslösten. Betroffen waren 18 Dörfer, aus denen über 2600 Menschen flüchten mussten.

Tausende Personen wurden aus Ortschaften in der Provinz Albay evakuiert. Sie wurden von Überschwemmungen und Laharen heimgesucht.

Die Philippinen werden pro Jahr von gut 20 tropischen Stürmen getroffen. Einige von ihnen erreichen Taifun-Stärke und richten große Verwüstungen an.

In der Sonderverwaltungszone Macau wütete gestern ein Unwetter, dass weite Teile des Hafens überflutete. Die Behörden sahen das Unwetter als Vorlauf der bevorstehenden Taifunsaison an. Bei der Gelegenheit konnten die Behörden eine neue Pumpenstation testeten. Sie ist Teil eines Schutzsystems, dass auch Fluttore beinhaltet. Die Anlage wurde nötig, weil der Meeresspiegel ansteigt und es immer häufiger zu Überflutungen kommt.

Auch in anderen Landesteilen gab es Unwetter und sogar ein Tornado wurde gemeldet. Er hinterließ in der Provinz Heilongjiang eine Schneise der Verwüstung und tötete mindestens eine Person. 16 Menschen wurden verletzt. In einem Vorort der Provinzhauptstadt Harbin wurden 168 Häuser beschädigt. Es entstand hoher Sachschaden.

Corona-Lage verschärft sich in einigen Ländern Asiens

Während bei uns die Corona-Inzidenzen saisonal bedingt fallen, steigen sie in vielen asiatischen Ländern deutlich an. Besonders auffällig sind die steigenden Fallzahlen in Vietnam und Malaysia. Diese Länder sind bis dato recht unbescholten durch die Pandemie gekommen. Neue Fälle werden auch aus China gemeldet. Virologen spekulieren über eine neue Virus-Variante, die noch ansteckender, als die bisherigen sein könnte. Es sieht so aus, als würde uns das Thema noch auf langer Sicht nicht loslassen. Auch bei uns könnte es im Herbst/Winter zu einer neuen Welle kommen. Wie heftig sie ausfällt, dürfte von dem Impfschutz abhängig sein, den wir bis dahin hoffentlich aufgebaut haben. Sollten die Vakzine auch gegen neue Varianten wirken, stehen die Chancen gut, dass eine weitere Welle entweder ausbleibt, oder milde verläuft.

Campi Flegrei: Risiko phreatischer Eruptionen

Die Phlegräischen Felder (Campi Flegrei) in Italien stehen schon lange im Fokus der Forscher und liefern einen großen Pool an besorgniserregenden Entwicklungen. Gerade die Bewohner des Calderavulkans sorgen sich um ihre Zukunft. Eine neue Studie italienischer Forscher vom INGV und der Universität Neapel dürfte nicht gerade beruhigen.

In einem multidisziplinären Ansatz untersuchten die Forscher das tektonische Gefüge im Bereich der Fumarole von Pisciarelli. Das Thermalgebiet liegt Außerhalb der Solfatara, genauer, auf der Nordostflanke des Kraters und am Rand des besiedelten Gebiets. Seit 2011 begann eine neue Inflationsphase in den Phlegräischen Feldern. Seitdem hob sich der Boden stellenweise um gut 73 cm an. Die Bodenanhebung geht einher mit zahlreichen Erdbeben und wird durch aufsteigende Magmatische Fluide verursacht. Seit einigen Jahren veränderte sich das Thermalgebiet um die Fumarole Pisciarelli signifikant: das ehemalige Dampfloch verwandelte sich in einem Schlammpool. Die emittierten Gase wurden heißer und ihre chemische Zusammensetzung änderte sich. Anwohner und Wissenschaftler zeigten sich alarmiert, sperrten den Bereich ab und beobachten seitdem die Veränderungen mit Argusaugen.

Geschichte der Aufstiegsrouten magmatischer Fluide in der Campi Flegrei rekonstruiert

Die neue Studie rekonstruierte die geologische Geschichte des Areals und nahm die bevorzugten Aufstiegsrouten Magmatischer Fluide unter die Lupe, welche mit Hilfe der elektrischen Widerstands-Tomographie identifiziert wurden. Die gesteigerte Seismizität entlang dieser Pfade zeigt das sie auch jetzt aktiv sind.

Die Forscher sind sich sicher, dass es in den vergangenen Jahrtausenden immer wieder zu phreatischen Eruptionen kam und dass sich entsprechende Ereignisse wiederholen könnten. Aktuell sind die hydrothermalen Erscheinungen im Bereich von Pisciarelli am ausgeprägtesten und die dortige Aktivitätssteigerung könnte als Vorwarnung interpretiert werden.

Eine besondere Gefahr geht dabei von Erdrutschen aus, die das Thermalgebiet von Pisciarelli immer wieder verschütteten. Sie blockierten die Entgasung der Fumarolen und ließen den Druck im Boden soweit ansteigen, bis es zu phreatischen Explosionen kam. Sie sprengten die Fumarolen wieder frei. Die Morphologie des Areals ist auch heute noch so angelegt, dass es zu Erdrutschen kommen kann. Aber auch ohne Verstopfungen durch Erdrutsche könnte es zu Dampfexplosionen kommen. Besonders Menschen, die sich auf dem Sportplatz am Rand des Thermalgebietes aufhalten, wären im Falle einer phreatische Eruption gefährdet. (Quelle: INGV, AGU)

Vulkan-Update 02.06.21: Ätna Paroxysmus No 33

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link Ätna

Update 13:15 Uhr: Nachdem der Tremor zunächst noch ein wenig anstieg, fällt er nun steil ab und die Eruption klappt zusammen. Nimmt man die Tremor-Amplitude als Maßstab, war der Paroxysmus etwas schwächer als die Vorangegangenen. Auch das Pausenintervall verlängerte sich deutlich gegenüber den direkten Vorläufern. Generell lassen sich daraus noch keine wissenschaftlichen Vorhersagen zum nächsten Paroxysmus machen, doch tendenziell sieht es so aus, als würde dem Vulkan langsam die Puste ausgehen. Die Seismizität der letzten Wochen war gering und es sieht nicht nach dem Aufstieg größerer Magmamengen aus. Ich vermute, dass sich das Pausenintervall weiter verlängern wird.

Update 12:15 Uhr: Der 33. Paroxysmus (seit Dezember 2020) scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Die Tremor-Amplitude ist an ihrem Scheitelpunkt angekommen. Sie erreichte bisher nicht die Wert der Vorgänger-Eruptionen, was sich in einer vergleichsweise schwachen Aschewolke mit wenig rotglühender Tephra widerspiegelt. Das VAAC registriert Vulkanasche in 5500 m Höhe. Die Lava fließt in Richtung Süden.

Update 10:45 Uhr: Der Paroxysmus baut sich schnell auf und der Tremor hat den „point of no return“ erreicht. Man kann also davon ausgehen, das der Ausbruch durchstartet. Auf der Skyline-Livecam von „Etna sud“ lässt sich das Spektakel verfolgen, am Gipfel haben sich die Wolken gelichtet. Die Blicke vom Norden sind noch nicht frei.

Originalmeldung 10:00 Uhr: Heute Morgen steigt der Tremor am Ätna deutlich an. Mittlerweile befindet er sich in der Mitte des gelben Bereichs und es werden strombolianische Eruptionen registriert. Der Verlauf der Tremor-Kurve deutet an, dass sich ein neuer Paroxysmus aufbaut. Noch ist es nicht sicher, dass er durchstartet, doch ich bin guter Dinge!

Vulkan-Nachrichten 02.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Fuego

Während der Ätna weiter auf sich Warten lässt, ist der Fagradalsfjall wieder zu guter Form aufgelaufen. Das Gleiche gilt für den Fuego, der seine Eruptions-Frequenz steigerte. Am Suwanose-jima kam es ebenfalls zu einer interessanten Eruption

Ätna: Tremor steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link Ätna

Heute Morgen steigt der Tremor bis an die Grenze des gelben Bereichs. Noch ist es zu früh, um sagen zu können, dass ein neuer Paroxysmus am Start ist, doch die Indikatoren sind positiv. Dazu zählt, dass das LGS eine deutliche Zunahme strombolianischer Eruptionen detektierte. Leider hängt der Vulkan zeitweise in den Wolken, so dass die Livecams derzeit nur bedingt etwas hergeben, doch das kann sich ja schnell ändern.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link Fagradalsfjall

Nach dem Zusammenklappen der Tremor-Amplitude am Wochenende, hat sie sich wieder gut erholt und Werte eingenommen, wie sie für die letzten Wochen typisch waren. Der Lava-Ausstoß wird mit 10,8 Kubikmeter pro Sekunde beziffert. Damit liegt er etwas unter den Spitzenwerten, ist für die kleine Eruption aber respektabel. Insgesamt wurden bis jetzt 52 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedecken eine Fläche von 2,5 Quadratkilometern. Die Werte stammen von der Universität Island.

Fuego steigert Takt

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link Fuego

Der Fuego in Guatemala ist deutlich aktiver geworden. Laut INSIVUMEH  steigerte er sich auf 11-14 Eruptionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über den Krater ausgespien. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4700 m. Sie wird vom Wind 15 km weit in südlicher Richtung verteilt. Starke Explosionen verursachen Schockwellen, die Fenster und Türen in umliegenden Dörfern vibrieren lassen. Ständige Blocklawinen wurden in Richtung der Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa beobachtet. Das Material erreicht zum Teil den Vegetationsrand.

Sinabung: Aktivität niedrig

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link Sinabung

Der Sinabung auf Sumatra glänzt gerade durch seine Unauffälligkeit. Die Daten vom VSI deuten darauf hin, dass der Lavadom sein Wachstum eingestellt hat. In den letzten Tagen gingen keine Schuttlawinen mehr ab. Es werden aber noch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Suwanose-jima mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link Suwanose-jima

Heute manifestierte sich am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima eine etwas größere Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke driftete in nördlicher Richtung. Es gab zahlreiche kleinere Eruptionen. Der Tremor ist hoch.

Vulkan-Nachrichten 01.06.21: Ätna, Campi Flegrei, Fagradalsfjall

Heute lässt der Ätna mit einem weiteren Paroxysmus auf sich warten. Dafür gab es ein Schwarmbeben unter der Campi Flegrei und der isländische Fagradalsfjall ist ziemlich munter.

Ätna: Paroxysmus lässt auf sich warten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Viele Augen sind derzeit gespannt auf den Ätna gerichtet, um die ersten Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden Paroxysmus zu erspähen. Obwohl der Tremor noch niedrig ist, detektieren die Infraschall-Sensoren der Vulkanologen Ereignisse, die auf schwache strombolianische Eruptionen schließen lassen. Die meisten Signale kommen aus Richtung des Südostkraters, es gibt aber auch Signale aus Richtung des Zentralkraters. Oft sind diese schwachen Explosionen erste Anzeichen, dass sich ein neuer Paroxysmus zusammenbraut. Allerdings lässt sich nicht genau vorhersagen, wann es soweit sein wird, wenn es denn zu einem neuen Ausbruch kommen wird. Nimmt man die Pausenintervalle zwischen den letzten Paroxysmen zum Maßstab, dann ist ein erneuter Ausbruch überfällig. Obwohl, was heißt das schon bei einem Vulkan?

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Lokation: 40.826, 14.138; Italien | Eruption: Fumarolisch| Link

Unter dem Calderavulkan Campi Flegrei kam es gestern Nacht zu einem neuen Erdbebenschwarm. Er begann gegen 21.10 Uhr (UCT) und bestand aus mindestens 16 einzelnen Erschütterungen. Die Stärkste hatte eine Magnitude von 1,8, mit einem Hypozentrum in 1,28 km Tiefe. Der Cluster liegt nördlich der Solfatara, am Rand des Kraters Astroni.

In den letzten Tagen gingen Medienberichte durch die Netzwerke, nach denen es eine neue Studie zum Gefahrenpotenzial durch phreatische Eruptionen gibt. In der Tat wird die Region um die Fumarole von Pisciarelli als sehr gefährdet eingestuft. Sie befindet sich auf dem Ostrand der Solfatara, in unmittelbarer Nähe zu besiedelten Gebieten.

Fagradalsfjall eruptiert Lavastrom

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Letzte Nacht intensivierte sich die Aktivität am Fagradalsfjall wieder. Gegen Mitternacht erzeugte der Vulkan mehrere Pulse kurz hintereinander, während derer die Lava aus dem Krater geschoben wurde. Teilweise kam es zur Bildung niedriger Fontänen. Lavaströme flossen auf den Westwall zu, erreichten ihn aber nicht ganz. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 2000 MW Leistung. Heute Vormittag ging es wieder etwas beschaulicher zu.

Schlammvulkan in Kolumbien ausgebrochen

In der Nacht auf Samstag ist in Kolumbien ein Schlammvulkan ausgebrochen. Er befindet sich in der Region Urabá in Antioquia, genauer, im Dorf Palmares. 23 Familien (gut 100 Personen) wurden aus ihren Häuser evakuiert und im Dorf Mulatico Piedrecita in Sicherheit gebracht. Der Zivilschutz beobachtet die Situation und will ggf. weitere Maßnahmen ergreifen. Nach Angaben von Experten könnte die Inspektion des Geländes mehrere Tage dauern, bevor die Familien in ihre Häuser zurückkehren können.

Schlammvulkan als Phänomen der Plattentektonik

Geologen sagen, dass es sich um ein tektonisches Phänomen der karibischen Platte handelt, die sich anpassen würde. Oswaldo Ordóñez, Professor für Geologie an der Nationalen Universität sagte in einem Zeitungsinterview, dass der Untergrund der Region aus porösen Sedimenten besteht, die viel Wasser enthalten. Aufgrund der Tiefe, in der sich die wasserführenden Schichten befinden, wird das Wasser bis zu 100 Grad heiß. Wenn aufgrund tektonischer Kräfte die Kontinentalplatten zusammengedrückt werden, wird das Wasser herausgedrückt und es kommt zur Eruption eines Schlammvulkans.

„Eine geophysikalische Studie ist notwendig, um festzustellen, wie viel Wärme in dem Gebiet vorhanden ist, und mit dieser Wärmemenge können wir bestimmen, wie aktiv oder wie gefährlich dieser Ort für neue Explosionen sein könnte“, fügte der Geologe hinzu. Die Region ist für ihre Schlammvulkane bekannt und steht unter Beobachtung der Wissenschaftler. Allerdings wurde in den Berichten der lokalen Medien kein Name des Schlammvulkans mittgeteilt.

Interessanterweise ereignete sich am Samstagmorgen ein Erdbeben der Magnitude 4,2 vor der Küste der Region Antioquia. Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und dem Ausbruch des Schlammvulkans gibt lässt sich nur schwer beurteilen. Der Schlammvulkan brach wohl vor dem Erdbeben aus. Allerdings gibt es einen indirekten Zusammenhang, da beide Ereignisse Manifestationen plattentektonischer Kräfte sind.

Erdbeben-Nachrichten 31.05.21

Seit dem letzten Update gab es einige moderate-starke Erdbeben. Das Stärkste manifestierte sich in Alaska.

USA: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 06:59:54 UTC | Lokation: 62.47 N ; 148.23 W | Tiefe: 61 km | Mw 6,1

Im US-Amerikanischen Bundesstaat Alaska bebte es mit einer Magnitude von 6,1. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 61 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 82 km nördlich von Sutton-Alpine. Der Erdstoß manifestierte sich im gebirgigen Teil Zentralalaskas, gut 160 km nordöstlich von Anchorage. Auf der Karte sieht man, dass es in der Region mehrere Erdbeben gab.

Pazifischer Rücken: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 30.05.2021 | Zeit: 17:14:29 UTC | Lokation: 24.29 S ; 115.84 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Der Südliche-Ostpazifische-Rücken ist in den letzten Wochen häufig mit Erdbebenmeldungen vertreten. Am divergenten Ozeanrücken scheint viel Bewegung drin zu sein. Die Erde bebte mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde wieder 717 km westlich der chilenischen Osterinsel lokalisiert.

Japan: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 30.05.2021 | Zeit: 13:33:28 UTC | Lokation:  27.21 N ; 139.91 E | Tiefe: 522 km | Mw 5,4

In der japanischen Bonin-Islands-Region kam es zu einem sehr tiefen Mantelbeben. Es hatte die Magnitude von 5,4 und wurde in 522 km Tiefe verortet. Das Epizentrum lag 817 km südöstlich von Shingū.

Tonga: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 00:48:38 UTC | Lokation:   20.18 S ; 175.49 W | Tiefe: 100 km | Mw 5,3

Im Bereich des Tonga-Grabens gab es ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,3, mit einem Hypozentrum in 100 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 111 km nord-nord-westlich von Nuku‘alofa lokalisiert.

Kurilen: Erdbeben M 4,9

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 02:55:43 UTC | Lokation:  48.77 N ; 153.34 E | Tiefe: 154 km | Mb 4,9

Am Inselbogen der Kurilen bebte es mit der Magnitude 4,9. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde mit 154 km angegeben. Das Epizentrum lag 292 km süd-süd-westlich von Severo-Kuril’sk.

Indonesien: Erdstoß M 4,8

Datum: 31.05.2021 | Zeit: 02:54:10 UTC | Lokation:  0.22 N ; 126.39 E | Tiefe: 40 km | Mb 4,8

Westlich der Insel Halmahera ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,8. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum befand sich 128 km südwestlich von Ternate. In der Molukken:-See gibt es derzeit sehr viele Erdbeben.

Vulkan-Nachrichten 31.05.21: Fagradalsfjall, Semisopochnoi, Suwanose-jima

Die Eruption am Fagradalsfjall hat sich wieder verstärkt. Die Vulkane Nevados de Chillan,  Semisopochnoi und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: Tremor fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern Abend ist der Tremor am isländischen Fagradalsfjall wieder etwas gestiegen. Parallel zur Aktivität macht er eine kurvenreiche Achterbahnfahrt. Dementsprechend gibt es wieder Phasen erhöhter Aktivität, allerdings ohne größere Lavafontänen zu erzeugen. Momentan kann man von einer rein effusiven Tätigkeit sprechen, bei der die Lava in Schwällen aus dem Fördersystem gedrückt wird. Dabei verschwindet sie entweder sofort in Tubes, oder bildet oberflächliche Lavaströme. Ein recht breiter Strom fließt seit gestern Abend auf den westlichen Damm zu, der bisher nur kurz von Lava überströmt wurde. Zudem drohte der Zugang zum Aussichthügel von der Lava abgeschnitten zu werden, weshalb dieser gesperrt wurde. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von mehr als 4000 MW. Sie reduzierte sich dann schnell auf dreistellige Werte.

Nevados de Chillan eruptiert weiter

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom | Link

In Chile ist es der Nevdados de Chillan der weiterhin aktiv ist. Das VAAC meldet regelmäßig kleinere Aschewolken. Sie erreichen Höhen von 4300 m. Es wird eine moderate Thermalstrahlung registriert. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Lavadom wächst.

Semisopochnoi: Ascheeruptionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf den Aleuten (USA) ist der Semisopochnoi aktiv geworden. Das AVO meldet schwache Explosionen, bei denen kleine Aschewolken gefördert werden. Die Asche steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf. Ein Schlot emittiert Wärme und erzeugt so eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Suwanose-jima: Explosionsserie hält an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Zum japanischen Ryukyu-Archipel gehört ein Inselvulkan, der seit Monaten in den News auftaucht: Suwanose-jima. Das VAAC registrierte seit gestern 11 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 2700 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Seit 10 Tagen ist die Seismizität hoch. Es werden vulkanotektonische Erdbeben und Tremor registriert.

Vulkan-Nachrichten 30.05.21: Ätna, Fagradalsfjall

Der Ätna auf Sizilien erzeugte einen weiteren Paroxysmus. Der Fagradalsfjall beruhigt sich langsam. De Lage am Nyiragongo ist ungewisse, mit leichter Tendenz zur Entspannung der Situation.

Ätna: Paroxysmus No 32

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

In den frühen Morgenstunden ereignete sich ein neuer Paroxysmus. Die ganze Episode war recht kurzweilig, aber heftig. Der Tremor begann gegen 4.00 Uhr (UCT) zu steigen und lief gut 2 Stunden später wieder aus. Die Tremor-Amplitude erreichte vergleichsweise hohe Werte. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Natürlich wurden auch wieder Lavafontäne nebst Lavastrom gefördert. Letzterer floss in südlicher Richtung. In das Valle del Bove war auch diesmal keine Lava unterwegs. Die Hauptaktivität spielte sich im westlichen Kraterbereich des Neuen Südostkraters ab. Das Pausenintervall hatte sich deutlich verlängert und betrug gut eineinhalb Tage. Wie immer lassen sich keine wissenschaftlich gestützten Prognosen erstellen, wann mit dem nächsten Paroxysmus zu rechnen ist. Rechnet man den aktuellen Trend hoch, dann dürfte der nächste Paroxysmus ab Montagabend zu erwarten sein.

Fagradalsfjall: Aktivität Rückläufig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Das schlechte Wetter auf Island vereitelt derzeit eine vernünftige Beobachtung der Eruption, doch kurze Blicke durch Nebellücken legen die Vermutung nahe, dass die Aktivität rückläufig ist.  Kollaps-Ereignisse am aktiven Kegel verschütteten den Krater teilweise und die Lavafontänen wurden deutlich niedriger. Es scheinen aber immer noch Lavaströme unterwegs zu sein. Die Seismizität ist sehr niedrig, bis nicht vorhanden. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden nur 6 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Direkt am Fagradalsfjall tat sich nichts. Der harmonische Tremor hat deutlich abgenommen. Die seismischen Parameter sprechen dafür, dass die Eruption langsam ihrem Ende entgegenstrebt. Natürlich kann sich die Aktivität wieder verstärken, oder es kann später zu einer weiteren Eruptionsphase kommen, ggf. auch an einem anderen Ort auf Reykjanes.

Nyiragongo: Ascheemissionen

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Der Nyiragongo im Kongo stößt weiterhin Vulkanasche aus. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6100 m. Vernünftige Bilder vom Krater gibt es nach wie vor nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Asche zumindest teilweise aufgrund von Kollaps-Ereignissen im Krater aufgewirbelt wird, vielleicht in Verbindung mit -tief im Schlot stattfindenden- Explosionen. Die Seismizität südlich des Vulkans hat etwas abgenommen, dennoch gibt es sie noch. Rwanda Seismic Monitor detektierte gestern ein weiteres Erdbeben M 4,4, das allerdings nicht beim EMSC gelistet wurde. Darüber hinaus gab es einige schwächere Erdbeben.