Vulkan-News 23.04.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um den isländischen Feuerberg Fagradalsfjall, dem guatemaltekischen Fuego und dem indonesischen Vulkan Merapi. Auch vom Taal gibt es Neues zu berichten.

Fagradalsfjall: Show goes on

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Show weiter. Nach wie vor sind 4  Abschnitte der Eruptionsspalte aktiv. Auf ihnen haben sich Hornitos gebildet, die zeitweise kleine Lavafontänen fördern, oder durch Lavaspattering die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Von den Hornitos gehen Lavaströme aus. Interessant ist es, zu beobachten, wie kleine Änderungen in der Schlot-Morphologie die Lavaströme umlenken. Das verdeutlicht einmal mehr, wie dynamisch ein Vulkanausbruch ist und dass kleinste Änderungen in einem dynamischen System unvorhersehbare Änderungen mit sich bringen können. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf andere dynamische Systeme in der Natur übertragen.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist heute moderat. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 75 Erschütterungen an. Interessant ist auch ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit im Bereich des Bardarbunga-Vulkans, der unter dem größten Gletscher Europas liegt: dem Vatnajökull.

Fuego erzeugt Aschewolken

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link

In Guatemala ist der Fuego weiter explosiv aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die eine Höhe von 5200 m erreichte. Damit lag sie knapp 1500 m über den sonst üblichen Eruptionshöhen. INSIVUMEH registriert stündlich zwischen 6-11 Explosionen. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra bis zu 400 m hoch ausgestoßen. Es entstehen Blocklawinen, die bis an den Vegetationsrand vordringen.

Merapi erzeugt pyroklastischen Strom

Datum: 23.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi löste sich heute ein kleiner pyroklastischer Strom vom Dom. Das zugehörige seismische Signal dauerte 145 Sekunden und hatte eine Amplitude von 55 mm. Der Dauer des seismischen Signals nach zu Urteilen, lag die Gleitstrecke um 1200 m. Außerdem registrierten die Geräte vom VSI 47 Abgänge von Schuttlawinen, 6 Hybrid-Erdbeben und einen vulkanotektonischen Erdstoß. Das alles geschah innerhalb von 6 Stunden. Der Dom wächst langsam weiter.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Obwohl die Seismizität am philippinischen Taal-Vulkan in den letzten Tagen stark abgenommen hat, kann man das von dem Schwefeldioxid-Ausstoß nicht behaupten. In dem jüngsten Bericht von PHILVOLCS heißt es, dass der Vulkan an einem Tag 2243 Tonnen des vulkanischen Gases ausstieß. Die Vermutung liegt nahe, dass das Magma relativ hoch im Fördersystems steht.

Vulkan-Nachrichten 22.04.21: Fournaise, Pacaya, Stromboli, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 22. April thematisieren die anhaltende Eruption am Piton Fournaise und die stagnierende Lavafronen vom Pacaya. Der Semisopochnoi eruptierte einige Aschewolken. Ätna und Stromboli zeigen sich von ihrer stillen Seite.

Piton de la Fournaise: Tremor bleibt hoch


Datum: 22.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auf La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiterhin aktiv. Der Tremor ist unverändert hoch, was in dieser Eruptionsphase sehr ungewöhnlich ist, da nur noch verhältnismäßig wenig Lava eruptiert wird. Aufgrund des schlechten Wetters stehen genaue Werte der Förderrate aus. In den Tagen vom 16. bis 20.04 wurden zwischen 1,2 und 8,3 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Zu Spitzenzeiten waren es bis zu 59 Kubikmeter. Die Lavafront hat sich etwas zurückgezogen und der Strom geht nun mehr in die Breite. Die Maximallänge des Lavastroms betrug etwa 3,5 km und das Lavafeld ist bis zu 750 m breit. Deflation und Inflation scheinen sich die Waage zu halten und die Vulkanologen spekulieren darüber, ob nicht neues Magma in die Magmakammer eindringt. Die Anzahl der vulkanotektonischen Beben ist geringer geworden. Gestern berichtete das OVPF von 3 Erschütterungen in den vorherigen 24 Stunden.

Pacaya: Lavafront stagniert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wird die Aktivität von INSIVUMEH weiter als hoch beschrieben. Das gilt insbesondere für den Tremor. Doch der Lavaausstoß scheint sich weiter reduziert zu haben. Die Fronten des verzweigten Lavastroms stagnierten wenige Hundert Meter von 2 Dörfern entfernt. An einigen Stellen kommt es immer noch zum Durchbruch frischer Lava aus dem oberflächlich erstarrten Strom, doch offenbar sind das nur gelegentliche Vorkommnisse. Falls es nicht zu einem Wiederaufleben der Aktivität kommen sollte, könnten die Dorfbewohner noch einmal Glück gehabt haben.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 51.95, 179.61 | Eruption: Aschewolke | Link

Das AVO meldet anhaltende explosive Aktivität am Vulkan Semisopochnoi. Sporadische Eruptionen erzeugen kleine Aschewolken, die nicht höher als 3000 m aufsteigen. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Stromboli: Hoher Kohlendioxid-Ausstoß

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Generell ist die Aktivität am italienischen Inselvulkan Stromboli dieser Tage niedrig. Beim LGS stand der Aktivitätsindex gestern auf „medium“, was allerdings nicht der explosiven Aktivität geschuldet war (sie geht an einigen Tagen gegen Null), sondern auf eine leicht erhöhte Seismizität und einem hohen Ausstoß an Kohlendioxid. Hier betrug die Rate vorgestern 1676 Tonnen am Tag. Es sieht so aus, als würde in der Tiefe Magma stehen, von dem das Kohlendioxid aus aufsteigt. Auf der Livecam konnte ich heute nur eine Dampferuption beobachten. Andere Beobachter sahen gestern ein paar schwache strombolianische Eruptionen. Insgesamt ist es also ehr ruhig am Stromboli. Ob aber der Aufstieg zum Gipfel wieder erlaubt wird, ist eine Frage ohne Antwort.

Ätna ruht sich aus

Datum: 22.04.2021 | Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Wo wir gerade in Italien sind: was macht eigentlich der Ätna? Nach der fulminanten Serie von Paroxysmen, mit der uns der Vulkan im Februar und März unterhielt, scheint er sich nun auf seine Lorbeeren auszuruhen. Die Seismizität befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit 3 Jahren und es schaut nicht so aus, als würde Magma aufsteigen. Zum ersten Mal seit vielen Monaten geben auch die Infraschallsensoren des LGS nichts her: es finden keine explosiven Eruptionen statt. Auf dem letzten brauchbaren Satellitenbild von 17. April, erkennt man nur zwei kleine thermische Anomalien im Zentralkrater. Der Neue Südostkrater zeigte sich unterkühlt. Obwohl Ätna ja immer für eine Überraschung gut ist, sieht es mir momentan ehr danach aus, als wäre der Feuerberg plötzlich eingeschlafen. Natürlich weiß niemand, wie lange diese Ruhe anhalten wird. Wie immer stellen meine Berichte nur eine Momentaufnahme dar.

Naturkatastrophen-News 21.04.21: Tafelberg brennt

Die Nachrichten zu den Naturkatastrophen drehen sich heute um den Waldbrand am Tafelberg zu Kapstadt und dem Taifun Surigae, der die Philippinen streifte.

Südafrika: Waldbrand verwüstet Tafelberg

In Südafrika brach am Sonntag ein Waldbrand auf dem Tafelberg auf, der das Wahrzeichen von Kapstadt ist. Der Wald ist in einem Nationalpark geschützt. Dennoch geht die Polizei von Brandstiftung aus, und nahm bereits einen 35 jährigen Obdachlosen fest, der im Verdacht steht den Waldbrand durch sein Lagerfeuer entfacht zu haben.

Die Flammen griffen schnell auf die nahe gelegenen Universität über, wo mehrere historische Gebäude zerstört wurden. Darunter die Bibliothek mit unersetzbaren Büchern. Obwohl das Feuer inzwischen weitergezogen ist, bleibt die Uni bis mindestens Freitag geschlossen. Zuletzt nahmen die Flammen Kurs auf ein Wohngebiet.

Seit Dienstag kommen Löschhubschrauber zum Einsatz und inzwischen soll es ihnen gelungen sein, die Flammen einzudämmen und unter Kontrolle zu bringen. Doch die bereits angerichteten Schäden sind groß.

Philippinen: Taifun Surigae richtet Schäden an

Der Taifun Surigae streifte den Nordosten des philippinischen Archipels und richtete Schäden an. Mindestens 7 Menschen verloren ihr Leben, wobei die Opferzahlen wahrscheinlich steigen werden. Unter den Opfern befinden sich 4 Seeleute, deren Schiff im Sturm havarierte. 9 Matrosen werden vermisst. Umstürzende Bäume töteten 3 weitere Personen. Zudem kam es zu Sturmfluten entlang der Küste. Im Landesinneren richteten starke Regenfälle Überschwemmungen an und lösten Erdrutsch aus. Es kam zu Stromausfällen.

Auf offener See wurden Windgeschwindigkeiten von über 300 km/h gemessen. Über Land gab es immerhin noch Windböen mit bis zu 215 km/h Spitzenwerten.

Die Philippinen werden jedes Jahr von Taifunen getroffen. Surigae war ein starker Vertreter seiner Art, streifte das Archipel aber zum Glück nur. Es war der erste Taifun der Saison, welche ungewöhnlich früh im Jahr einsetzte.

In unserer FB-Gruppe „Naturkatastrophen“ findet ihr zahlreiche Medien zu den Themen.

Vulkan-News 21.04.21: Fagradalsfjall, Soufrière, Ibu

Die Vulkan-Nachrichten vom Mittwoch handeln von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall. Neuigkeiten gibt es auch vom karibischen Vulkan Soufrière und vom den indonesischen Feuerbergen Semeru und Ibu. 

Fagradalsfjall: Eruption fluktuiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist die Eruption an sich stabil, doch es kommt zu Fluktuationen im Eruptions-Geschehen. Heute Nacht gab es eine Phase erhöhter Aktivität, während derer der Hornito auf der Spalte Nr. 6 besonders aktiv wurde. Aus einem Schlot an der Basis des Hornitos quoll ein Lavastrom. Heute Morgen erkennt man auf der Livecam wieder 4 aktive Hornitos, wobei die beiden Schlote der Spalte 5 am aktivsten sind. Hier fließt permanent ein Lavastrom und es gibt intensives Lavaspattering.

Heute Nacht ereigneten sich auch 2 Erdbeben mit Magnituden über 3. Der stärkerer der beiden Erdstöße brachte es sogar auf eine Magnitude von 4,1. Sein Epizentrum lag 5.0 km nord-nord-östlich von Grindavík. Die Beben lagen einige Kilometer westlich des Magmatischen Gangs. Nicht ausgeschlossen, dass sich nahe des Vulkans Thorbjörn ebenfalls Magma im Untergrund akkumuliert. Im vergangenen Jahr wurde dort Inflation bestätigt. IMO registrierte in den letzten 2 Tagen 139 Erdstöße auf der Reykjanes-Halbinsel.

Soufrière: Weitere Aschewolke

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Heute Nacht eruptierte der Vulkan auf St. Vincent erneut Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 8000 m. Das UWI Seismic Research warnt vor Laharen, von denen bereits einige abgingen. In den letzten 12 Stunden gab es keinen Tremor, aber dennoch ist die Seismizität erhöht: es werden vulkanotektonische-, sowie hybride Erdbeben detektiert. Der seismische Fußabdruck ist charakteristisch für Phasen von Domwachstum und der Zerstörung der Dome durch Explosionen.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 21.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Semeru wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftete in nördlicher Richtung. Die Seismizität bleibt relativ niedrig.

Ibu: Vulkanasche steigt auf

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom | Link

Nach längerer Abstinenz gibt es auch wieder eine VAAC-Aschemeldung vom Ibu auf Halmahera (Indonesien). Die Asche driftete in westlicher Richtung, auf einer Höhe von 1800 m. Der Vulkan ist daueraktiv und im Krater wächst seit Jahren ein Pancake-Dom. Es kommt immer wieder zu Phasen erhöhter explosiver Aktivität. Tatsächlich meldete das VSI gestern 70 seismische Eruptionssignale. Die meisten dürften von strombolianischen Eruptionen stammen. Es gab 117 Steinschlagsignale und 78 Tremor-Phasen. 3 vulkanotektonische Beben deuten an, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt. Diese Werte repräsentieren das durchschnittliche Geschehen der letzten Wochen.

Erdbeben-Nachrichten 20.04.21: Nias, Santorin, Nisyros

In den News zu den Erdbeben geht es heute um einen Erdstoß M 6,0 bei Sumatra und um Erdbeben bei den griechischen Vulkaninseln Nisyros und Santorin. Außerdem ereignete sich ein moderates Erdbeben in Österreich.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 19.04.2021| Zeit: 23:58:22 UTC | Lokation: 0.24 N ; 96.54 E | Tiefe: 10 km | Mw: 6,0

Westlich der indonesische Insel Sumatra wurde der Ozean von einem Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 250 km süd-süd-östlich von Sinabang lokalisiert. In der Nias-Region bebte es in den letzten Tagen öfters. Experten erwarten in der Region schon länger ein weiteres Starkbeben.

Griechenland: Erdbeben Mb 4,6 bei Nisyros

Datum: 20.04.2021| Zeit: 05:09:52 UTC | Lokation: 36.43 N ; 27.15 E | Tiefe: 12 km | Mb: 4,6

Südlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros bebte es heute Morgen mit der Magnitude 4,6. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 12 km. Das Epizentrum lag 39 km südöstlich von Kéfalos. Es gab zahlreiche schwächere Nachbeben. In den letzten Tagen hat sich dort ein ganz respektabler Erdbeben-Cluster aufgebaut. Berichte, nach denen der Vulkan aktiv werde würde, liegen mir bisher nicht vor.

Österreich: Erdstoß M 4,3

Datum: 19.04.2021| Zeit: 22:57:11 UTC | Lokation: 47.77 N ; 16.13 E | Tiefe: 5 km | Ml: 4,3

In Österreich bebte es gestern Abend mit einer Magnitude von 4,3. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 9 km südwestlich von Wiener Neustadt. Es gab mehrere Nachbeben. Beim EMSC könnt ihr zahlreiche Wahrnehmungsberichte nachlesen.

Griechenland: Erdbeben Ml 3,7 bei Santorin

Datum: 20.04.2021| Zeit: 10:46:23 UTC | Lokation: 36.55 N ; 25.51 E | Tiefe: 5 km | Mb: 4,6

Nur gut Hundert Kilometer von Nisyros entfernt, wurde heute eine weitere griechische Vulkaninsel von Erdbeben erschüttert: vor der Nordostküste von Santorin kam es zu einem Beben der Magnitude 3,7. Zuvor gab es 2 schwächere Erschütterungen. Die Beben manifestierten sich außerhalb der Caldera, in etwa dort, wo der submarine Vulkan Kolumbos am Meeresboden lauert. Es ist schon eine Weile her, dass es etwas über diese Region zu berichten gab. Im Jahr 2012 ereignete sich ein Schwarmbeben in der Santorin-Caldera, das mit 14 cm Bondenanhebung einher ging. Doch ein Vulkanausbruch blieb aus. Zeitgleich kam es auch zu erhöhte Seismizität in der Region um Kolumbos. Es dürfte spannend sein zu beobachten, ob sich wieder ein Schwarmbeben entwickeln wird. Ach so, hier noch die Daten zum Beben: das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 15 km nordöstlich von Oía lokalisiert.

Vulkan-Nachrichten 20.04.21: Fagradalsfjall, Pacaya, Sakurajima

In den Vulkan-Nachrichten vom 20. April berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Pacaya und Sakurajima.

Fagradalsfjall: 4 Schlote aktiv

Datum: 20.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Fagradalsfjall geht weiter. Heute Morgen sieht es so aus, als würde sich die Aktivität auf die beiden jüngsten Hornitos konzentrieren. In der Nacht waren noch alle 5 im Bild sichtbare Schlote aktiv. Die Seismizität ist unverändert und bewegt sich auf moderatem Niveau. Unverändert ist auch die Warnung, dass sich entlang des Magmatischen Gangs neue Spalten auftun könnten. Gewarnt wird ferner vor den vulkanischen Gasen, die sich besonders bei schwachem Wind in Senken ansammeln könnten und dort eine ernstzunehmende Gefahr darstellen.

Pacaya: Lavaströme fließen weiter

Datum: 17.04.2021 | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Die Situation am Pacaya ist ein wenig widersprüchlich. Laut Berichten von INSIVUMEH fließt weiter Lava aus der Spalte auf der Westflanke und steht wenige Hundert Meter von 2 Dörfern entfernt. Eine Straße zwischen den Ortschaften El Rodeo und dem Dorf Los Pocitos wurde von Lava überrollt und somit unterbrochen. Der Widerspruch liegt in Satellitenaufnahmen, die zeigen, dass es nur noch punktuell thermische Anomalien gibt und praktisch keine frische Lava mehr nachströmt. Natürlich kann es sein, dass die Lava durch Tunnel fließt, doch auch an der Lavafront tritt nur noch wenig Wärmestrahlung auf. Sollte kein ordentlicher Schub frischer Lava nachkommen, dann könnten die bedrohten Ortschaften noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Datum: 20.04.2021 | Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte weitere Aschewolken. Seit gestern brachte das VAAC 8-Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg demnach bis auf einer Höhe von 4000 m auf und verteilte sich in südöstlicher Richtung. Die Seismizität bleibt unauffällig.

Erdbeben-Nachrichten 19.04.21: Chile, Indonesien

Die Vulkan-Nachrichten vom 19. April drehen sich um verschiedene moderate Erdbeben. So kam es in Chile und Indonesien zu Erdstößen mit Magnituden im 5-er Bereich.

Chile: Erdstoß Mw 5,2

Datum: 19.04.2021| Zeit: 04:11:27 UTC | Lokation: 33.97 S ; 72.28 W | Tiefe: 10 km | Mw: 5,2

Kurz vor der chilenischen Küste ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 75 km südwestlich von San Antonio. In der Region gab es in den letzten Tagen recht viele Erschütterungen. Geschichtlich betrachtet ereigneten sich hier zahlreiche Starkbeben. Sehr gut möglich, dass sich wieder eins zusammenbraut.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 19.04.2021| Zeit: 07:07:37 UTC | Lokation: 7.73 S ; 127.75 E | Tiefe: 90 km | Mw: 5,1

In Indonesien manifestierte sich heute ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 90 km und damit bereits im oberen Erdmantel. Das Epizentrum wurde 121 km nördlich von Lospalos (Timor Leste) lokalisiert.

Ecuador: Erdbeben M 4,9

Datum: 19.04.2021| Zeit: 04:10:05 UTC | Lokation: 1.53 N ; 85.35 W | Tiefe: 10 km | Mb: 4,9

Zwischen dem ecuadorianischen Festland und den Galapagos-Inseln ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum befand sich 10 km tief. Das Epizentrum wurde 546 km nordöstlich von Puerto Baquerizo Moreno verortet.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 19.04.2021| Zeit: 11:36:09 UTC | Lokation:  1.11 S ; 146.72 E | Tiefe: 128 km | Mb: 4,9

Vor der Nordküste von Papua Neuguinea bebte es mit einer Magnitude von 4,9. Das Hypozentrum wurde in 128 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich in der Bismarck-See, genauerer, 120 km nordwestlich von Lorengau entfernt.

Vulkan-Nachrichten 19.04.21: Soufrière, Semeru, Merapi

Die Vulkan-News vom Montag, berichten über eine neue Explosion am Soufrière, und thematisieren die anhaltende Tätigkeit mehrere indonesischer Vulkane.

Soufrière: Neue explosive Eruption

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern Nachmittag gab es eine weitere explosive Eruption am karibischen Vulkan Soufrière. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung und es kam zu starken Ascheniederschlag. Das Pausenintervall betrug 52 Stunden. Das UWI Seismic Research berichtet, dass immer noch Tremor, bzw. langperiodische Erdbeben registriert werden. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat dagegen deutlich abgenommen. Meine Interpretation ist, dass sich im oberen Fördersystem noch magmatische Fluide zu bewegen scheinen, allerdings gibt es in der Tiefe keinen Sprödbruch von Gesteinen mehr, was darauf hindeutet, dass kein neues Magma aufsteigt. Selbst wenn die Eruptionen langsam weniger werden sollten, ist der angerichtete Schaden auf St. Vincent bereits groß.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom | Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte der Sinabung Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte die Aschewolke in Richtung Süden. Das VSI berichtet, dass es in der Beobachtungsperiode zwischen 6.00 und 12.00 Uhr 3 Eruptionen gegeben hat. Es wurden 32 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigem Niveau, hat gegenüber den Vortagen aber etwas zugenommen. Es wurden 7 Hybriderdbeben festgestellt.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC detektierte wieder Vulkanasche über dem Semeru auf Java (Indonesien). Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete gestern 5 Eruptionen. Die Seismizität ist gering.

Merapi: Seismizität gestiegen

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi, der ebenfalls auf Java liegt, hat die Seismizität gestern zugenommen. Das VSI meldet rund 70 hybride Erdbeben. Außerdem kam es zu 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Heute Vormittag registrierte man 33 Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen zurückzuführen waren. Genaueres über den Zustand des Lavadoms wurde nicht kommuniziert, aber es sieht so aus, als würde es geringes Wachstum geben.

Vulkan-Nachrichten 18.04.21: Fagradalsfjall, Lewotolok, Sakurajima

Die Vulkannachrichten thematisieren heute den isländischen Vulkan Fagradalsfjall und die Feuerberge Lewotolok, Piton Fournaise und Sakurajima. 

Fagradalsfjall: 4 Schlote aktiv

Datum: 18.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Dieses Wochenende ging es wohl etwas ruhiger am Fagradalsfjall zu und zwar in zweierlei Hinsicht: Erst einmal war der Zugang für die Öffentlichkeit aufgrund schlechten Wetters gesperrt. Zudem beschränkte sich die Aktivität auf 4 Hornitos. Der Schlot auf der ersten Spalte hat seine Aktivität erst einmal eingestellt. Dennoch sind weiterhin Lavaströme unterwegs. MIROVA detektierte heute Nacht eine Wärmestrahlung mit fast 1500 MW Leistung. Die Seismizität fluktuiert und für die letzten 48 Stunden werden 100 Erdbeben auf Reykjanes angezeigt. Heute Nachmittag gab es einen Erdstoß der Magnitude 3,9, mit einem Hypozentrum in 4,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4.9 km west-süd-westlich von Grindavík lokalisiert. Sollte sich die Verortung des automatisch erfassten Bebens bestätigen, würde es nicht unter der Ausbruchszone liegen.

Lewotolok mit Ascheeruptionen

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesische Vulkan Lewotolok ist immer noch sporadisch aktiv. In den letzten beiden Tagen registrierte das VAAC Darwin Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstiegen. Die Asche driftete in Richtung Westen. Interessanter Weise ist die Seismizität in den letzten 3 Tagen deutlich zurück gegangen. Evtl. sind das heute nur Nachwehen der eruptiven Tätigkeit, oder sie beginnt sich aufs Neue zu steigern.

Piton de la Fournaise: Lage unverändert

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch | Link

Auf La Réunion hat sich der Status des Piton Fournaise nicht verändert. Immer noch fließt Lava aus einem Schlot, auf dem sich mittlerweile ein kleiner Schlackenkegel gebildet hat. Die Aktivität geht einher mit kontinuierlichen strombolianischen Eruptionen aus besagtem Schlot, der auch den Lavastrom speist. Dieser fließt mittlerweile überwiegend in einem Tunnel. Über die Länge des Stroms wurde nichts mitgeteilt. Seine Maximallänge betrug vor einigen Tagen 3 km. Im letzten Update der Vulkanologen vom OVPF hieß es, dass der Tremor hoch sei. In den letzten 24 Stunden wurden 22 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Datum: 18.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima zeigte sich heute von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken, so dass das VAAC 5 VONA-Warnungen herausbrachte. Die Vulkanasche stieg bis auf 2700 m Höhe auf. MIROVA fängt heute mal eine schwache thermische Strahlung auf. Sie hat eine Leistung von 3 MW. An diesem Vulkan kommt es -selbst zu Zeiten mit besonders hoher explosiver Tätigkeit- selten zu stärkeren Wärmeemissionen.